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Bei der 87. Brau- und Maschinentechnischen Arbeitstagung der VLB vom 13. – 15. März in Leipzig war ein Seminartag dem Stand der Technik im Flaschenkeller gewidmet.
Dr. Hartmut Evers berichtete über die Abnahme von Abfüllanlagen. Durch die DIN 8782- 8784 ist die Abnahme geregelt, so daß zwischen Lieferant und Kunden kaum Unklarheiten bezüglich der Leistungsfähigkeit der Anlagen bestehen können. Da sich die Leistungswerte aus nur wenigen Meßwerten berechnen, ist es besonders wichtig, die notwendigen Grunddaten möglichst vollständig zu erfassen. Die Datenerfassung kann sich über mindestens sechs Stunden, bei größeren Anlagen aber durchaus acht Stunden bis zu mehreren Tagen ziehen. Evers stellte hier verschiedene Auswerteschemata vor.

Wer hätte das gedacht? Miller ist ein Braukonzern und… ein Hersteller von Soft-Drinks. Mit dem Erwerb der Biermarken von Stroh im Frühjahr dieses Jahres gingen auch die Marke Mickeys Malt Liquor sowie die Soft-Drink-Labels von Weinhard’s in Millers Besitz über. Die Soft Drinks der Marke Weinhard’s wurden in der Stroh Brauerei in Portland, Oregon, hergestellt, die im Herbst dieses Jahres geschlossen werden soll. Danach wollte Miller die Produktion in seiner Brauerei in Tumwater, im Staate Washington, weiterführen, die Miller von Pabst als Teil des gleichen Deals erworben hatte. Seit 1. September ist Miller Hausherr der Tumwater Brauerei. Ihr Umsatz war 1998 zweistellig gestiegen. Das ist das erste Mal seit dem Ende der Prohibition, daß Miller Soft Drinks herstellt..

Die spanischen Wettbewerbshüter sind endlich mit den Bedingungen herausgerückt, unter denen sie gewillt sind, der Übernahme der Cruzcampo-Gruppe (5 Brauereien) durch Heineken, die bereits im Juni 1999 verkündet wurde, zuzustimmen. Im Zuge der Übernahme erhöht sich Heinekens Marktanteil auf 40%. Damit läge Heineken vor den Brauern Mahou und San Miguel, die zur Danone Gruppe gehören. Die Wettbewerbshüter legten fest, daß Heineken ein Sechstel (17%) seiner Kapazität abstößt ebenso wie alle spanischen Biermarken mit Ausnahme von „Heineken“, „El Aguila“ und „Cruzcampo“. Zusätzlich wurde bestimmt, Heineken müsse seine Exklusivverträge mit Hotels und Restaurants lösen und seine Produktions- bzw. Distributionsvereinbarungen beschränken..

Die St. Petersburger Baltika Brauerei, die mehrheitlich im Besitz der Baltic Beverages Holdings ist (BBH ist ein Joint-venture zwischen den skandinavischen Brauern Pripps Ringnes und Hartwall), erhält im Rahmen einer Vereinbarung mit der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) einen Kredit von USD 40 Mio (DM 81 Mio). Die Laufzeit beträgt sieben Jahre. Der Kredit soll dazu beitragen, die Produktionskapazität zu steigern und das Distributionssystem in Rußland auszuweiten. Bereits 1998 erhielt Baltikas angeschlossene Mälzerei einen Kredit von der EBRD. Die Baltika Brauerei (Ausstoß 1998 4,9 Mio hl) wurde 1990 gegründet und 1993 von der BBH übernommen. Die Biermarken der Baltika Brauerei werden in mehr als 140 russischen Städten verkauft..

Liberalisierung nächste Runde: Seit Dezember darf nun auch Bier in den neuseeländischen Supermärkten an allen Tagen, außer Karfreitag, Ostersonntag und Weihnachten, verkauft werden. Im Zuge der Liberalisierung können jetzt 18jährige (vorher 20jährige) Alkohol kaufen und konsumieren. Die Brauer erwarten, daß der Vertriebskanal Supermärkte in kurzer Zeit einen Anteil von 20% am Biermarkt haben wird. Mit Sorge verfolgen sie daher die Entwicklung, da der Lebensmitteleinzelhandel bereits zu erkennen gegeben hat, daß er seine Margen auf Bier sehr niedrig ansetzen wird, um die Konsumenten in die Läden zu locken. Vor Weihnachten konnte man in einigen Supermärkten das 12er Pack Bier um NZD 7 (DM 7,35) billiger als im Getränkefilialisten um die Ecke kaufen.

Das Ministry of Finance and Economy und die Regierungskoalition verständigten sich darauf, ab 2000 die Steuer auf Soju, dem beliebten Alkoholgetränk der Koreaner, von 35 auf 80% zu erhöhen. Die Erhöhung läßt den Verkaufspreis einer 360-ml-Flasche Soju von USD 58 Cents (DM 1,17) auf USD 78 Cents nach oben schnellen. Der Absatz von Soju wird sich, Schätzungen zufolge, in diesem Jahr um 13% verringern. Das Ministerium und die Regierung kamen ferner überein, die Whiskysteuer von 100% auf 80% zu reduzieren. Auch die Biersteuer soll nach und nach abgesenkt werden, allein in diesem Jahr von 130% auf 120%. Im nächsten Jahr soll die Biersteuer nur noch 110% und im Jahr darauf 100% betragen..

Molson Inc. hat angekündigt, daß man am 1. September 2000 die Brauerei in Barrie, Ontario, 100 km nördlich von Toronto, schließen werde. Damit verlieren mehr als 350 Mitarbeiter ihren Job. In den kommenden 5 Jahren will der kanadische Brauer bis zu CAD 100 Mio (DM 144 Mio) in den Ausbau der Toronter Brauerei stecken. Der Ausbau erweitert die dortige Kapazität auf 5 Mio hl. Damit würde der Brauort Toronto hinsichtlich der Kapazität Montreal (4,3 Mio hl) überholen. Hinter diesen Schritten steht die Absicht der Konzernspitze, die Kapazitätsauslastung in den einzelnen Brauereien zu erhöhen. Die Schließung von Barrie soll zu Einsparungen in Höhe von CAD 30 Mio jährlich führen. Im vergangenen Jahr hat Molson bereits 300 Arbeitsplätze in Vertrieb und Verwaltung abgebaut..

Der Brauer Asahi hat angekündigt, daß die zu erwartenden Gewinne des Finanzjahres 1999 deutlich unter den Vorhersagen lägen. Schuld habe nicht zuletzt das Tochterunternehmen Nikka Whiskey, ein Spirituosenhersteller, und dessen schlechtes Finanzergebnis. Der Brauer gab bekannt, daß der Nettogewinn rund JPY 3,5 Mrd (USD 33,3 Mio) betrage bei einem Umsatz von JPY 1409 Mrd. Frühere Prognosen waren von einem Nettogewinn von JPY 12 Mrd ausgegangen bei einem Umsatz von JPY 1450 Mrd.

Pauls Malt schloß Anfang 2000 seine Mälzerei in Wallingford, Oxfordshire. Die Malzerzeugung hauptsächlich für das Inland wird von der Produktionsstätte in Knapton, North Yorkshire übernommen. Die beiden Standorte Bury St. Edmunds (seit März 1999 in Betrieb) und Ipswich werden weiterhin für die Exporte zuständig sein. Der Malzexport von Pauls Malt macht etwa die Hälfte der Exporte aus dem Vereinigten Königreich aus.
Die Kapazitätsreduzierung für den inländischen Markt begründet man mit den schwierigen Marktbedingungen und die Überkapazität im heimischen Malzmarkt. Aber auch das starke Pfund wird als Ursache angeführt. Notwendige Kapitalinvestitionen haben nun zu dieser Entscheidung für die Konzentration auf die verbleibenden sechs Mälzereien in England und Schottland geführt..

Carlsberg weiß, wie man eine Überraschung geschickt vorbereitet. Der dänische Brauer gab bekannt, man werde sich künftig auf die Kerngeschäfte konzentrieren und die Besitzstruktur überprüfen. Damit stehen der 43%ige Anteil am Kopenhagener Vergnügungspark Tivoli zum Verkauf ebenso wie der 61%ige Anteil am Unternehmen Royal Scandinavia. Darüber hinaus will Carlsberg die finanziellen und rechtlichen Implikationen seiner Besitzstruktur einer Prüfung unterziehen. Das kann nur bedeuten, daß man beabsichtigt, den Griff der Carlsberg Foundation (Anteil 55%) etwas zu lockern. Damit könnte sich der Brauer leichter Kapital auf den internationalen Finanzmärkten besorgen, für den Fall, daß man sich stärker im Prozeß der Globalisierung der Brauindustrie engagieren möchte..

Seit Januar ist Anheuser-Buschs „Budweiser“ wieder in den brasilianischen Supermärkten zu finden dank einer Übereinkunft zwischen Anheuser-Busch und der Expand Group, einem Getränkeimporteur. Der Vertrag sieht vor, daß „Budweiser“ aus den USA und aus Argentinien importiert wird, wo „Budweiser“ von einer Tochter des chilenischen Brauers CCU gebraut wird. Ende Dezember war der Vertrag zwischen Antarctica und Anheuser-Busch ausgelaufen. Bereits im vergangenen Juli, fast gleichzeitig mit dem Zusammenschluß zwischen Antarctica und Brahma, wurde bekannt gegeben, daß der Vertrag nicht verlängert werde.

Da die Kennzeichnung von genetisch veränderten (GM-)Nahrungsmitteln die australische Food Industrie im ersten Jahr geschätzt AUD 3 Mrd (DM 4,5 Mrd) und in den folgenden je AUD 1,5 Mrd kosten wird, haben die australischen und neuseeländischen Gesundheitsminister eine entsprechende Gesetzesvorlage vorübergehend wieder in der Schublade verschwinden lassen. Das bedeutet, daß entsprechend gekennzeichnete Etiketten frühestens im kommenden Jahr in den Regalen der Supermärkte auftauchen werden. Die Gesetzesvorlage sieht vor, daß Produkte den GM-Status sämtlicher Zutaten und Inhaltsstoffe ausweisen müssen. Damit stünde auf den Etiketten zu lesen: „enthält…“, „könnte enthalten…” oder „enthält keine…” genetisch veränderten Zutaten..

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