Firmen-Jubiläum als Verkaufsförderungs- Veranstaltung -- Leitenden Persönlichkeiten aus der Brau- und Getränkeindustrie wurde ein Fragenkatalog zum Thema Firmen-Jubiläum vorgelegt, dessen Ergebniss nachfolgend aufgezeigt werden. Der Beitrag soll zeigen, daß es auch bei kleineren Jubiläumsveranstaltungen sinnvoll sein kann, sich einer Fachagentur zu bedienen.

Lean Prtoduction. Die zweite Revolution in der Automobilindustrie -- In der deutschen Automobilindustrie ist schnelles Handeln in Richtung auf Lean Production dringend notwendig, wenn man bedenkt, daß nach wie vor jeder siebente Arbeitsplatz von der Autoindustrie direkt oder indirekt abhängig ist und wenn man vermeiden will, daß die deutsche Automobilindustrie eine ähnliche Entwicklung nimmt wie die Uhrenindustrie, die Elektroindustrie oder die Fotoindustrie, nämlich zur ausschließlichen Domäne der japanischen Wirtschaft aufzusteigen.

Zertifizierung in der Praxis -- Als erstes Unternehmen der deutschen Brauwirtschaft hat die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei KG, Donaueschingen, die Zertifizierung nach DIN/ISO 9001 von der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Qualitätssicherungssystemen, DQS, Frankfurt, erhalten. Das Prüfverfahren ist am 18. Mai 1993 erfolgreich abgeschlossen worden, die Urkunde wurde am 28. Juni 1993 überreicht. Dieses Ereignis war Grund für die Brauwelt, Helmut Bartels, Leiter der Qualitätssicherung der Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei KG, Donaueschingen, einige Fragen zum Aufbau eines Qualitätssicherungssystems in einer Brauerei zu stellen.

Preiswerte alkoholfreie Getränke -- In gewissen Zeitabständen fühlen sich die Volksvertreter bemüßigt, den Konsum alkoholfreier Getränke zumindest in der Gastronomie zu empfehlen oder zu fördern. So wendet sich das Wirtschaftsamt des Berliner Bezirks Steglitz in diesen Tagen an alle 500 ins Handelsregister eingetragenen Steglitzer Gastwirte mit der Bitte, sich an der Aktion zur Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs zu beteiligen. Was so martialisch klingt, reduziert sich bei näherer Betrachtung auf das Anbringen großer Aufkleber mit der Inschrift Jugendfreundlicher Wirt bietet alkoholfreie Getränke preiswerter als Bier bei gleicher Menge an. Diese Maßnahme hatte die Bezirksverordnetenversammlung auf Antrag der CDU- Fraktion beschlossen..

Bierabsatz im ersten Halbjahr 1993 in Deutschland -- Nach einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, wurden von den Steuerlagern (Herstellungsbetriebe und Bierlager) in Deutschland im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 55,3 Mio hl Bier abgesetzt. Eine Vergleichszahl vom ersten Halbjahr 1992 kann aufgrund von Änderungen des Biersteuerrechts in Anpassung an den EG-Binnenmarkt zum 1. Januar 1993 bekanntlich nicht genannt werden. 51,8 Mio hl der abgesetzten Menge wurden versteuert, 1,9 Mio hl in EG- Länder ausgeführt, 1,4 Mio hl in Drittländer. Unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien wurden 0,2 Mio hl abgegeben. 11,84 Mio hl (21,4%) wurden in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin abgesetzt (s. a. S. 1408/Tabelle)..

Media-Werbung für Getränke im 1. Halbjahr 1993 -- Das gemäßigte Konsumklima hat seine Spuren auch im Werbeverhalten der Getränkehersteller deutlich sichtbar hinterlassen. Dies geht aus einem Bericht der Nielsen Werbeforschung Schmidt + Pohlmann, Hamburg, hervor. Erstmals wieder stagnierten die Ausgaben für Werbung in den klassischen Medien, anstatt wie in den Vorjahren gleich zweistellig zu wachsen. Im vergangenen Halbjahr hat die Getränkewirtschaft in Deutschland mit 886,1 Mio DM nur knapp den Betrag aufgewendet wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit 886,7 Mio DM. Bier und Kaffee wurden mit + 9,3 Prozent und + 8,1 Prozent etwas stärker beworben als im 1. Halbjahr 1992, alkoholfreie Getränke und Spirituosen fielen um - 6,6 Prozent und um - 9,6 Prozent leicht zurück..

Funktionsbereiche Vertrieb und Marketing im Stellenmarkt führend -- In den ersten sechs Monaten des Jahres 1993 wurden 42 Prozent weniger Stellen für Führungskräfte angeboten. Diese Auswirkung der Rezession macht eine Erhebung des Handelsblattes deutlich. Dennoch werden Anzeichen für eine Trendwende ausgemacht: Auf Basis der unterschiedlichen Funktionen in den Unternehmen hat der Bereich Marketing und Vertrieb (21,4 Prozent) den Bereich Produktion (18,7 Prozent) wieder auf den zweiten Platz verwiesen. Im ersten Quartal des Jahres 1993 lagen die Stellenangebote in Vertrieb und Marketing bei 17,9 Prozent und in der Produktion bei 22,6 Prozent..

Exotenbiere im Trend. Nicht nur in Berlin schäumt Szene-Bier -- Immer mehr Biere tauchen auf dem Markt auf, die sich in völlig ungewohnte Behältnisse kleiden oder Namen und Symbole aus dem Bereich des Horrors auf dem Etikett tragen. Noch sind die Absatzzahlen zu gering, als daß etablierte Brauer in ihrer Ruhe gestört würden. Unser Autor hat sich in der Szene umgesehen und herausgefunden, daß der Trend nicht nur auf die Großstädte und ein ganz bestimmtes mexikanisches Gebräu beschränkt ist.

Kundenorientierte Gastronomiesteuerung Teil II: Ermittlung von Betreuungsbedarf und Betreuungsintensität -- Im ersten Teil wurde von den beiden Autoren ein speziell für die Gastronomie entwickelter Segmentierungsansatz dargestellt. Im folgenden abschließenden zweiten Teil werden Instrumente zur Bestimmung von attraktiven Marktsegmenten unter besonderer Berücksichtigung der Nutzenerwartung Betreuung mit dem Kernelement Beratung und zur Ermittlung der phasenabhängigen Betreuungsintensität vorgestellt.

Positive Einschätzung -- Auf dem jährlich von der Deutschen Verkaufsleiter-Schule veranstalteten Deutschen Außendienst- Tag wurden im Januar 500 Außendienstmitarbeiter aus den unterschiedlichsten Branchen befragt, wie sie die Umsatzaussichten ihres Unternehmens für 1993 beurteilen. Die Verkäufer, die bei ihren Kundenkontakten täglich die Hand am Puls des wirtschaftlichen Geschehens haben, sind - entgegen dem derzeitigen Rezessions-Szenario - nicht pessimistisch: 15 % schätzen die Umsatzaussichten für 1993 als ausgezeichnet ein, 55 % als gut. Damit schätzen 70 % der 500 befragten Verkäufer ihre Umsatzaussichten vorwiegend positiv ein. 26 % rechnen mit einem befriedigenden Umsatzjahr 1993, und lediglich 4 % geben unbefriedigende Umsatzaussichten an..

Die Top Ten der deutschen Biermarken. Echte Marken bleiben im Aufwärtstrend -- Viele Brauereien in Deutschland werden sich in den nächsten Jahren die Existenzfrage stellen müssen. Die Sonderkonjunktur der letzten beiden Jahre, an dem ohnehin nur einige Dutzend der knapp 1300 Brauereien teilnehmen konnten, ist vorbei und sollte vergessen sein. Der Alltag mit seiner gewohnten Härte ist wieder eingekehrt: Der Markt stagniert, der Bierverbrauch wird tendenziell eher abnehmen. Nur die wenigsten Brauer haben aufgrund einer langfristig angelegten Markenpolitik ihre Zukunft im Griff und können weiterhin auf Wachstum setzen. Besonders profilierte regionale und lokale Marken haben ebenso ihre Chancen wie große Konsumbiermarken. Seither hat sich der Ausstoß von Jahr zu Jahr nur unwesentlich geändert.

Kikeriki für Dobbel Palm -- Anläßlich des zweihundertjährigen Bestehens der Brouwerij Palm/B, im Jahre 1947, beschloß Arthur van Roy, der Vater des heutigen Inhabers Alfred van Roy, seinen Kunden ein besonderes Bier anzubieten. Da dies bei allen großen Anklang fand, entschied er, seinen Kunden fortan Dobbel Palm jährlich als Geschenk zum Jahresende zu offerieren, und zwar ohne einen Mehrpreis. Daraus entwickelte sich eine Tradition. Seit 45 Jahren muß die sonst übliche Biersorte Speciale Palm in den letzten sechs Wochen des Jahres ihrem starken Bruder Dobbel Palm weichen. Dieses gleichfalls märzenfarbene, aber schwerere Bier übertrifft in der Zeit von Mitte November bis Ende Dezember bei weitem den Verkauf von Speciale Palm in den Spitzenmonaten Juni, Juli und August.-Brm. Gerd H..

Rechtsstreit um Verzicht auf Dosenbier -- Genauer müßte die Überschirft lauten: um die Werbung mit dem Verzicht, Bier in Dosen abzufüllen und zu verkaufen. Die Berliner Bärenquell-Brauerei GmbH, eine Henninger-Tochter, hatte bekanntlich eine Plakatwerbeaktion auf diese Tatsache gestützt (s.a. Brauwelt Nr. 14/15, 1993, S. 627 und Nr. 21, 1993, S. 922). Nun hat die Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettwerbes e.V. die Art dieser Werbung beanstandet und Bärenquell abgemahnt. Das Landgericht Berlin hat die Verhandlung auf den 14. Juli 1993 anberaumt. Der Verein rügt eine erhebliche Behinderung der Konkurrenten auf dem Markt aufgrund der Tatsache, daß diese wegen der Abfüllung ihres Produktes in Dosen oder Einwegflaschen als umweltschädlich hingestellt werden. Dies Ansinnen wurde von D.a..

Veränderungen im deutschen Biermarkt -- Der neue Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Michael Dietzsch, Bitburg, ging in seiner Jungfern-Rede vor der Delegiertenversammlung des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) am 15. Juni 1993 auf einige Veränderungen ein, die er in Zukunft für den deutschen Biermarkt erwartet. Dr. Dietzsch sah zunächst einmal im Zeichen der Rezession einen Rückgang im verfügbaren Einkommen der Konsumenten und damit auch Einbußen im Bierabsatz. Konsumdiät hat Konjunktur. Des weiteren bedroht lt. Dr. Dietzsch das in Brüssel diskutierte Werbeverbot den Wettbewerb und den freien Zugang zum Markt, insbsondere in der Konkurrenz mit anderen Getränken. Biermarken brauchen Kommunikation. Äußerst wichtig ist die Verankerung des Qualitätsgedankens in den Betrieben..

Der Bierpreis in Bayern. Seine Entwicklung: ein beachtlicher, wenn auch unbeabsichtigter Beitrag zur Währungsstabilität -- Die Einführung der freien Marktwirtschaft förderte Strukturprobleme in der bayerischen Brauwirtschaft zutage, die bis dahin durch politische Preisfestsetzung kaschiert waren. Nachstehend wird dargestellt, wie sich die Branchenstruktur nach der Aufhebung der Preisbindung entwickelt hat. Es ist zu befürchten, daß sich diese Entwicklung aufgrund der Marktsättigung, der vorhandenen Überkapazitäten und des resultierenden harten Wettbewerbs auch in Zukunft fortsetzt.

Biermarkt wird internationaler -- Anläßlich es Deutschen Brauertages 1993 in Saarbrücken hatte der Deutsche Brauer- Bund (DBB) Karl Vuursten, Chairman der Brauerei Heineken, Holland, eingeladen, einen Gastvortrag zum Thema Wettbewerb in Europa zu halten. Der scheidende Präsident des DBB, Josef Hattig, Bremen, betonte bei der Begrüßung des Gastreferenten, daß es der deutschen Braubranche gut anstände, hin und wieder auch über den Zaun zu blicken und sich über die Aktivitäten der ausländischen Konkurrenz zu informieren. Bei dem emotionalen Getränk Bier spielten laut Karl Vuursten früher Tradition, Handwerk und der Absatz um den Schornstein herum die dominierende Rolle. Diese lokalen Werte vertrugen sich nicht mit dem Begriff Industrialisierung. Die Marken fliegen durch den Äther.

Brauwelt-Newsletter

Newsletter-Archiv und Infos

Pflichtfeld