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Was (Brau-)Techniker über Marketing wissen sollten -- Der Marketing- und Kommunikationsberater Rüdiger Ruoss, Chur, veranstaltete am 8. und 9. September 1994 im Freisinger Ramada-Hotel ein Seminar zum Thema Was (Brau-)Techniker über Marketing, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit wissen sollten (s. Brauwelt, Nr. 38, 1994, S. 1862). Damit wurde ein Bereich behandelt, der generell in der deutschen Wirtschaft, besonders aber in der doch recht konservativen Braubranche bisher vernachlässigt wurde.

Getränke-Konjunkturtest Dezember 1994 -- Biere: Im Dezember 1994 hat sich die Geschäftslage der Brauereien saisonbedingt etwas verschlechtert; sie wird aber nach wie vor vom Großteil der Unternehmen als befriedigend bezeichnet. Über ihre Geschäftsaussichten äußerten sich die Brauereien etwas pessimistischer, obwohl insbesondere die Exportchancen wieder günstiger eingeschätzt werden. In nächster Zeit wird sich nach den Planungen der Firmen der Bierausstoß rückläufig entwickeln, was sich bereits gegen Jahresende 1994 andeutete. Während im Dezember die Preise stabil blieben, hat die Zahl der Meldungen über beabsichtigte Preiserhöhungen deutlich zugenommen. befriedigenden Geschäftslage. Der weiteren Entwicklung sehen die Unternehmen zum Teil optimistisch entgegen..

Vernichtungswettbewerb kritisiert -- Scharf attackierte NGG- Vorstandsmitglied Helmut Manz den Vernichtungs-Wettbewerb in der deutschen Brauwirtschaft. Auf einer Tagung der Gewerkschaft Nahrung-Genuß-Gaststätten in Mainz sagte Manz, in der Brauwirtschaft gehe es nicht mehr um normalen Wettbewerb: die Strategie der Brauereikonzerne sei knallhart auf die Vernichtung von Konkurrenten ausgerichtet. Die Konzerne, so Manz weiter, kauften immer mehr andere Brauereien in einer Region auf - nicht, um dort Bier zu brauen, sondern um diese Brauereien zu schließen. Allein der Markenname und die zusätzlichen Marktanteile interessierten dabei. Die Leidtragenden dieses Vorgehens seien Verbraucher und Beschäftigte.

Aufbau strategischer Wettbewerbsvorteile in Klein- und Mittelbrauereien -- Der Konzentrationsprozeß in der Braubranche wird künftig noch stärker fortschreiten als in den letzten Jahren. Sowohl bei den Produktions- als auch bei den Marketingaufwendungen bestehen für kleinere Brauereien nicht die Möglichkeiten mit den größten Anbietern mitzuhalten.

Bei einer Umfrage der Centralen Marketing -Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) gaben 79% der befragten Männer an, daß sie gerne Bier trinken, bei den Frauen 51%. Gar nicht auf ihr Bier verzichten wollen -- bei den Männern 79%, bei den Frauen nur 44%. Bei den Männern schätzen 52% den gemütlichen Biergenuß zuhause, bei den Frauen nur 32%. Für die Beibehaltung der traditionellen Brauweise und der Rohstoffe sprachen sich knapp 90% aus.

Media-Werbung für Getränke 1994 -- Im Jahr 1994 wurden in Deutschland erstmals mehr als 2 Mrd DM für Getränkewerbung in den klassischen Medien (Print, Rundfunk und Plakate) ausgegeben; rechnet man die Werbeinvestitionen für Milch und Milchprodukte hinzu, ergeben sich 2,404 Mrd DM. Die Zahlen wurden von der Nielsen Werbeforschung Schmidt + Pohlmann, Hamburg, ermittelt. Der Anstieg fiel mit einem Plus von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr wieder etwas erfreulicher aus als vor Jahresfrist, wo lediglich eine Steigerung um rund vier Prozent zu verzeichnen war. Am deutlichsten fiel der Zuwachs mit +27,5 Prozent beim Sekt aus. Im letzten Jahr hatten ausschließlich die Brauer und Kaffeeröster für das Plus gesorgt; sämtliche anderen Getränkebranchen hatten ihre Werbeausgaben zurückgenommen..

Gesamt-Bierabsatz 1994 in Deutschland: 115,644 Mio hl -- Der Gesamt-Bierabsatz ist in Deutschland 1994 um 3,1% auf 115,644 Mio hl gestiegen. Nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes kamen die alten Bundesländer auf ein Plus von 1,6%. In den neuen Bundesländern ergaben sich wiederum höhere Steigerungsraten: Berlin/Brandenburg: + 9,1%, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: + 14,1%. Der Inlandsabsatz (steuerpflichtiger Absatz + Haustrunk) belief sich 1994 auf 107,679 Mio hl (+ 2,0%). Bei der Bewertung dieser Zahlen ist nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes zu berücksichtigen, daß wegen der Steuererhöhung zum 1. Januar 1993 Ende 1992 Bier auf Vorrat gekauft worden ist. So hatte die Steigerung im Dezember 1992 1,439 Mio hl bzw.B..

Im vergangenen Jahr hat jeder Bundesbürger in den alten Bundesländern 102,6 l Mineralwasser getrunken. Damit wurde erstmals die magische Grenze beim Pro-Kopf-Verbrauch von 100 l überschritten. In den neuen Bundesländern lag dieser Wert bei 42,1 l. Diese Zahlen nannte Dr. Martin Hirsch, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM) anläßlich der Jahrespressekonferenz seines Verbandes am 6. Februar 1995 in Bonn. Aufgrund der heißen Witterung im Sommer 1994 konnte die Mineralwasser-Branche ihre Gesamtfüllmenge, einschließlich der Brunnen-Erfrischungsgetränke um 11,6% auf 92 Mio hl steigern. Der Umsatz der Mineralbrunnenbranche erhöhte sich im letzten Jahr um 13% auf 4,7 Mrd DM. Bei natürlichem Mineralwasser und Heilwasser ist der Absatz um 13,3% auf 73 Mio hl gestiegen..

Öko-Marketing braucht Technik. Die Branchenprobleme verschärfen sich -- Manfred Mödinger von der Pro Natur GmbH in Frankfurt hielt den nachfolgenden Vortrag während des Seminars Was Brauereitechniker schon immer über Marketing wissen wollten, das von Rüdiger Ruoss am 8. und 9. September in Freising abgehalten wurde.

Kunst auf Bierdeckeln -- Die Ulmer Brauerei Gold Ochsen stellt in loser Folge Künstler aus dem Vertriebsgebiet vor und nutzt dies als VKF-Maßnahme. In der dritten Folge wurden drei Motive der Ulmer Malerin Ellen Rutschke ausgewählt, die auf Bierdeckeln, Plakaten und Bildpostkarten erscheinen. Die aus Essen stammende Künstlerin malt fast ausschließlich Menschen. Die Bierfilz- Serien und die Plakate erscheinen im Abstand von etwa zwei Wochen und werden zusammen mit den Postkarten vom Brauerei- Außendienst an rund 50 ausgewählte Lokale abgegeben.

Gesamtbierausstoß nach Bundesländern im Oktober 1994 -- Tabelle

Der Gesamtkonsum an Getränken in Westdeutschland dürfte im letzten Jahr knapp über 700 Liter pro Kopf betragen haben. Rund 235 Liter entfallen nach Einschätzung der Firma Wild, Heidelberg, auf alkoholfreie Getränke; davon 101 Liter auf Wasser, 88 Liter auf Erfrischungsgetränke und 46 Liter auf Säfte und Nektare.

Erfolgreiche Neuheiten im Getränkebereich -- Die Wein- und Sektbranche darf im Getränkesektor als besonders innovationsfreudig gelten. Von den 98 Neuheiten, die von Januar bis Oktober im Getränkebereich gezählt wurden, gab es allein 31 bei Wein und Sekt. Dies geht aus einem Bericht der Getränke-Zeitung hervor. Im alkoholfreien Bereich gab es 30 neue Angebote, bei Spirituosen immerhin 24. Die Bierbrauer scheinen es da etwas schwerer zu haben; denn im Bierbereich gab es im selben Zeitraum nur 13 Neuheiten..

Umweltbewußtsein beeinflußt Kaufentscheidung -- Jeder zweite Bundesbürger gibt an, bei seinem Einkauf auf umweltschädliche Produkte zu verzichten. Dies hat eine repräsentative Umfrage des Sample Instituts, Mölln, ergeben. In der Mehrheit fordern die Konsumenten von den Unternehmen ein glaubwürdiges Konzept, das den Nutzen für die Umwelt nachvollziehbar mache. Bei den meisten der befragten 1300 Personen beeinflußte die Verpackung entscheidend die Kaufentscheidung. 54 Prozent erklärten, sie würden auf Produkte mit besonders aufwendiger Verpackung verzichten. Laut Umfrage würden Pfandflaschen der Einweg-Alternative vorgezogen. Zu den wichtigsten Eigenschaften einer Verpackung zähle heute die Wiederverwertbarkeit - Papier und Glas schnitten in punkto Umweltimage dabei am besten ab..

Getränke-Konjunkturtest Oktober 1994 -- Biere Im Oktober war die Nachfrage nach Bier, vorwiegend saisonal bedingt, rückläufig. Dementsprechend wurde auch der Ausstoß verringert. Da zudem die Auslandsaufträge weiterhin als wenig befriedigend angesehen werden, hat sich die Beurteilung der Geschäftslage verschlechtert. Das Niveau der Bierpreise blieb weitgehend stabil. Über ihre Geschäftsaussichten äußerten sich die Brauereien skeptisch. Weder vom Inlands- noch vom Auslandsgeschäft werden in den nächsten Monaten positive Impulse erwartet, so daß der Bierausstoß saisonal weiter zurückgehen wird. Erfrischungsgetränke Die Hersteller von Erfrischungsgetränken berichteten per saldo weiterhin von einer guten Geschäftslage..

GfK tredEvent Getränke 1995 -- Der Gesamtausstoß der deutschen Brauereien liegt 1994 um rund drei Prozent über dem des Vorjahres; wertmäßig aber stagniert der Markt, und gegenüber den allgemeinen Lebenshaltungskosten verliert der Bierpreis wieder an Boden - wie schon in den 70er Jahren geschehen. Michael Horn, Unit-Manager Bier in der GfK Panel Services, prophezeite anläßlich des trendEvent Getränke am 2. Dezember in Nürnberg vor allem für kleinere Anbieter eher trübe Aussichten. Wenn die Rede von einer Polarisation des Marktes in das Niedrig- und das Hochpreissegment sei, so Horn weiter, müsse in Betracht gezogen werden, daß im Durchschnitt 23 Prozent der Premiumbiere über Aktionen des Handels verkauft würden - verglichen mit zwölf Prozent bei den übrigen Marken..

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