Gesamtbierabsatz nach Bundesländer im Juli 1994 -- Tabelle

Marktorientierte Produktentwicklung und -optimierung -- Unter dem Motto Innovationen, Qualität und Umweltschutz stand eine Veranstaltung, zu der die Bitburger Brauerei Th. Simon eine Reihe von Fachjournalisten am 7. und 8. Juni 1994 nach Bitburg eingeladen hatte.

Was dem Handel in Europa erlaubt und verboten ist -- Tabelle

Biersorten im Lebensmitteleinzelhandel und in Abholmärkten (Anteil in %) -- Tabelle

Malz aus Deutschland weltweit exportiert -- Deutsches Malz aus einer sehr mittelständisch, teilweise kleingewerblich strukturierten Mälzereiwirtschaft war in der Zwischenkriegszeit und in den ersten 1 1/2 Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg im internationalen Handel eher belanglos. Im folgenden Beitrag analysiert der Autor die Entwicklung der deutschen Malzwirtschaft in den letzten dreißig Jahren.

Die 0,5-l-Bierdose hat sich im deutschen Lebensmittelhandel einen Marktanteil von durchschnittlich 12% erkämpft. -- Die regionalen Unterschiede fallen aber recht deutlich aus: Im Norden und im Osten Deutschlands wird ein Viertel bis ein Drittel der Biermenge in Dosen verkauft; im Süden und im Westen liegt der Anteil noch unter 10%. Im 1. Halbjahr 1994 ist die Menge der verkauften Halbliterdosen erneut um 20% gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Druck auf Konsumbiersegment -- Auch beim Bier sind die Handelsmarken auf dem Vormarsch. Innerhalb der zwei Monate Juni/Juli 1994 wurden in Deutschland rund 300 000 hl davon verkauft. Peter Windschall von der GfK Panel Services, Nürnberg, schätzte anläßlich der Konferenz Zukunftspotentiale der deutschen Brauindustrie, innerhalb der nächsten fünf Jahre könnte das Billigsegment rund 20 Prozent des deutschen Bierausstoßes ausmachen. Diese Entwicklung werde maßgeblich über die Discounter forciert, deren Entwicklung ebenfalls boomt. Von unten, so Windschall, werde damit zusätzlicher Druck auf das Konsumbiersegment erzeugt, das schon von oben durch die Preiskämpfe der Premium-Brauereien in Bedrängnis geraten ist..

Getränke-Konjunkturtest Juli 1994 -- Biere: Im Juli hat sich die Geschäftslage der Brauereien wieder verbessert. Dank des günstigen Sommerwetters stiegen Nachfrage und Ausstoß im Vergleich zum Vormonat stark an. Zudem konnten einige Brauereien bessere Verkaufspreise erzielen. In den kommenden Monaten dürften jedoch nach Einschätzung der Testteilnehmer keine weiteren Preiserhöhungen durchsetzbar sein. Das Exportgeschäft wird sich nach Ansicht eines Teils der Brauereien wieder beleben. Insgesamt sind die Geschäftsaussichten nicht ungünstig, wenngleich für die Herbstmonate - saisonbedingt - eine leichte Abschwächung erwartet wird. Wegen des starken Nachfrageanstiegs erwiesen sich die Lagerbestände verschiedentlich als zu klein..

Was (Brau-)Techniker über Marketing wisses sollten -- Bei dem vom Marketing- und Kommunikationsberater Rüdiger Ruoss, Chur, veranstalteten Seminar Was Brau-Techniker über Marketing, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit wissen sollten wurde anhand vieler Beispiele deutlich, daß die Werbung der großen deutschen Brauereien erschreckend uniform ist. Das Seminar fand am 8. und 9. September 1994 in Freising statt. Nur wenige Unternehmen heben sich ab. Der Begriff der Premium-Marke ist stark inflationiert, er wird inzwischen in allen möglichen Produktsparten bis hin zum Motorenöl gebraucht. Nach aktuellen Marktuntersuchungen können 60% der Verbraucher keine Markenunterschiede zwischen den großen Biermarken feststellen. Einen interessanten Weg schilderten Michael Beck v.B. Prof.

Nach Spitfire jetzt D-Day Ale -- Hatte eine englische Brauerei, Shepherd Neame in Faversham (Grafschaft Kent), zur Erinnerung an die Schlacht um England des Sommers 1940 und das legendäre britische Jagdflugzeug Spitfire im vergangenen Jahr ein Spitfire-Bier auf den Markt gebracht (Brauwelt 134, Nr. 3, S. 49, 1994), so würdigte jetzt die in Dorset ansässige Brauerei Hall & Woodhouse den fünfzigsten Jahrestag der Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie mit einem D-Day Ale. Diese Biersorte wird in besonders geformten Flaschen in begrenzter Menge abgegeben. Obwohl es für alle eine traumatische Zeit war, haben sich diese Leute und vor allem die Soldaten in den örtlichen Gastwirtschaften erfreut, und die Pubs von Hall & Woodhouse in ganz Dorset gehörten ganz einfach dazu..

Bierdenker -Klassiker mit reinen Hopfensorten -- Unter der Bezeichnung Die Bierdenker - Neue Klassiker von Whitbread hat die britische Whitbread Beer Co. eine Initiative gestartet, fünf traditionelle Cask Ales aus englischen Qualitätsprodukten vorzustellen (s. Abb.). Ziel dieses Programms ist es, ganz allgemein größeres Interesse am Bier zu wecken und den Kunden die Gelegenheit zu geben, im Laufe des Jahres 1994 eine Mehrzahl anregender klassischer Ales zu verkosten. Den Anfang machte im Mai eine Pale Ale Glorious Goldings mit 4 Vol.-% Alkohol, das aus Maris- Otter-Malz gebraut und ausschließlich mit Whitbread Goldings gehopft war..

Lebensmittelhandel rechnet mit sparsameren Kunden -- Der Lebensmittelhandel erwartet trotz der allgemein verbesserten Konjunkturaussichten schwierigere Zeiten. Im Geschäftsbericht der Rewe Dortmund heißt es, man werde sich auf einen sparsameren Verbraucher einstellen müssen. Die Roherträge und die guten Gewinne des Jahres 1993 würden im laufenden Geschäftsjahr nicht gehalten werden können. Neben Dauerpreisen spielten dabei die in den Supermärkten erforderlichen Sonderangebote eine große Rolle. Die Auswirkungen dieser Entwicklung will man durch günstige Abgabepreise im Großhandelsbereich in Grenzen halten. Der Großhandel sei bereit, so heißt es, seine Gewinnansprüche aufgrund einer guten Kapitalvorsorge auf ein notwendiges Maß zu begrenzen..

Media-Werbung für Getränke im 1. Halbjahr 1994 -- Für Getränke wurde in der ersten Jahreshälfte 1994 wieder vermehrt in die Werbung investiert. Dies belegt ein Bericht der Nielsen Werbeforschung Schmidt + Pohlmann, Hamburg. Nachdem im letzten Halbjahresvergleich nahezu alle Werbeaufwendungen - bis auf die beiden Warengruppen Bier und Hausgetränke - rückläufig waren, zeigt sich das Klima wieder etwas freundlicher. In den zurückliegenden sechs Monaten hatte die Getränkebranche 990,4 Mio DM für Werbung in den klassischen Medien ausgegeben; das entspricht 11,8 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die stärksten Zuwächse hatte Sekt mit +27,7 Prozent sowie Kaffee, Tee und Kakao mit +26,1 Prozent zu verzeichnen. -12,5 Prozent zweistellige Verluste hinnehmen..

Kaum Spielräume für Preiserhöhungen im LEH -- Der Einzelhandel in West- und Ostdeutschland beurteilt die weitere Geschäftsentwicklung skeptisch: Nach einer Umfrage des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, München, bleiben die Spielräume für Preiserhöhungen eng. Im Großhandel zeichnet sich dagegen ein positiveres Bild ab; die westdeutschen Firmen haben ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr spürbar gesteigert. Auch der ostdeutsche Großhandel bewies Optimismus, was sich in expansiven Orderplänen zeigte. Erkennbare Umsatzzuwächse gegenüber dem Vorjahr waren aber nur im Nahrungs- und Genußmittel-Großhandel zu verzeichnen.

Der Braugerstenmarkt 1994 könnte attraktiver werden. -- Bei mengenmäßig im Vergleich zum Vorjahr stabilen Verhältnissen und dünner Versorgungsdecke bei den Mälzereien seien teilweise schon 34 DM/dt von den Mälzereien akzeptiert worden. Das gute Exportgeschäft nach zeitweisem Ausbleiben dänischer und französischer Angebote hat die Preise ebenfalls stabilisiert. Speziell im Norden sind 50% der Ernte über Kontraktpreise gebunden.

In Frankreich wird künftig die Plakatwerbung für Alkoholika wieder erlaubt sein. -- Bisher war sie nur in den Erzeugergebieten gestattet. Nutznießer sind neben den Brauereien und Herstellern anderer alkoholischer Getränke, die Werbeagenturen, die jetzt wieder landesweit, auch im Pariser Markt, verstärkt werben können.

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