Immer öfter kann man in deutschen Tageszeitungen, wie kürzlich in der Süddeutschen Zeitung vom 13. Juli 1998, die Frage lesen, warum die Deutschen in Sachen Innovationsfreudigkeit, Kundenfreundlichkeit und Marktflexibilität immer noch dem internationalen Vergleich hinterherhinken. Dabei schlafen die deutschen Manager nicht, sondern entwickeln ungeahnte Aktivitäten, wenn es darum geht, das Unternehmen zu reorganisieren, zu verschlanken oder gar Firmen zu fusionieren. Veränderungsprojekte wechseln, wie Frank Pyko schreibt, im Wochentakt. Der deutsche Manager soll etwas bewegen. Doch, so stellt sich die Frage, wie kann man etwas bewegen, wenn man selbst so unbeweglich ist.
Die deutsche Krankheit ist eine geistige Mobilitätsblockade. Hier ist die Führungsetage gefordert..

Im Jahre 1997 erreichte der AfG-Absatz in Europa 760 Mio hl (+3,5%). Nach einer Studie von Zenith International war Deutschland mit 200 Mio hl der größte Ländermarkt vor Italien und Frankreich mit je 120 Mio hl und Großbritannien mit über 100 Mio hl. Der Pro-Kopf-Verbrauch war in der Schweiz mit 261 l am höchsten. Deutschland folgte mit 241 l vor Belgien mit 235 l.

Die gegenwärtige Wettbewerbssituation der deutschen Brauwirtschaft ist durch einschneidende Veränderungen gekennzeichnet, die insbesondere in einem verstärkten Strukturwandel sowie in einer zunehmenden Konzentration deutlich werden. Viele Brauereien sind in ihrer Existenz gefährdet.
Tiefgreifende Wandlungsprozesse auf den Märkten … stellen das Marketing und im besonderen die Kommunikationspolitik vor Fragestellungen, die neue Konzepte zur erfolgreichen Problembewältigung hervorgebracht haben” (1). Dies gilt für das Marketing der Brauereien nur in den wenigsten Fällen. Das aktuelle Marketing für Bier konzentriert sich häufig zu stark auf die traditionelle Markenwerbung, die nur wenig Erfolg verspricht..

Der traditionelle Biermarkt war seit jeher immer lokal ausgerichtet. Die meisten Brauereien hatten nur ihre Region im Fokus. Es gab lediglich einige wenige internationale Marken. Aufgrund der dramatischen Veränderungen der Weltwirtschaftslage hat sich auch der internationale Biermarkt stark verändert, wie BV Capital Management, NewYork, im jüngsten Bericht schreibt. Da der Bierabsatz in den Industriestaaten seit Jahren eher abnimmt als stagniert, kam es zu erheblichen Konzentrationsprozessen. Die Brauereien konzentrierten sich immer mehr auf internationale Märkte und suchten Verbündete, entweder durch Kauf oder durch Bildung von Joint-ventures. Die Verbraucher weisen eine hohe Markentreue auf, auch auf Grund der historischen Entwicklung der jeweiligen einheimischen Brauindustrie.a.

Unter dem Motto „Wohin gehen die Märkte“ stand der trendEvent Getränke 1998, der 3. Branchentreff des Getränkemarktes, am 18. Juni 1998 in Nürnberg, veranstaltet von GfK Panel Services Consumer Research und IRI/GfK Retail Services.
Zunächst setzte sich Wolfgang Kappler, IRI/GfK Retail Services, mit dem Markt für alkoholische Getränke auseinander. Insgesamt war der deutsche Getränkemarkt, bezogen auf die Ausgaben in den letzten Jahren, stagnierend bis leicht abnehmend. So gaben die Verbraucher im Jahre 1996 und 1997 für alkoholfreie Erfrischungsgetränke 16,4 bzw. 16,1 Mrd DM aus, für Bier 30,9 bzw. 30,7 Mrd DM und für Spirituosen 38,3 bzw. 38,1 Mrd DM aus.
Bei Wein setzte sich die Steigerung mit Ausgaben in Höhe von 41,2 bzw. 41,7 Mrd DM fort. 4,8 Mrd DM relativ konstant.
Lt.

Nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts wird der Handel von der Einführung des Euro profitieren. Insbesondere große Unternehmen werden in Europa weitere Marktanteile gewinnen. Die Mehrheit der kleinen Geschäfte wird sich auf Dauer nur durch Kooperationen behaupten können.

Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind im April 1998 in allen Bundesländern um 1,4% gegenüber dem Vorjahr gestiegen, bedingt durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes lag der Preisindex aller privaten Haushalte im April 1998 bei 119,5% (1991 = 100%), im März bei 119,2%.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft promotet der Fruchtsafthersteller Kumpf eine Sportiv-Serie. Pro Sportiv-Kiste gibt es vom 25. Mai bis 20. Juni 1998 ein 0,4-l-Schorleglas mit Fußball-Apfelmotiv. Parallel dazu laufen verschiedene andere Werbeaktionen.

Die Kooperation Brau Ring startete im Internet unter: http://www.brauring-koope-ration.de. Außer der Brau Ring selbst werden auch 152 angeschlossene mittelständische Privatbrauereien vorgestellt.

Etwa zu Jahresbeginn 1999 oder nach Übergangsfristen dürfte nach Ansicht der Ottakringer Brauerei, Wien, die exklusiven Langfristverträge zwischen Brauereien und Wirten von der EU-Wettbewerbsbehörde gekappt werden. Beim österreichischen Brauerbund ist man allerdings gegenteiliger Meinung.

Der Ausstoß an Biermischgetränken betrug nach Angaben des Deutschen Brauerbundes im Jahr 1997 ca. 1 106 000 hl.
Im Jahr 1996 lag er noch bei ca. 896 000 hl und konnte somit gegenüber 1996 nochmals um ca. 23% gesteigert werden. Interessant ist hierbei, daß sowohl im 1. Halbjahr 1997 fast die gleiche Menge hergestellt wurde, wie im 2. Halbjahr 1997.
Es stellt sich die Frage, ob der Biermischgetränkemarkt wohl doch noch ein wetterunabhängiges Segment wird?
Die Anzahl der beteiligten Brauereien lag 1996 bei 273 und blieb 1997 mit 274 Brauereien nahezu konstant. Wenn wir einen warmen Sommer bekommen, ist für dieses Produkt offenbar noch eine ausgesprochene Chance zur Marktausweitung gegeben. Diese Tabelle stellt z. Zt. 1 ist. 50 000 hl erzielt werden. marginal erhöhen. N.

Die GEVA GmbH & Co., Frechen, eine nationale Kooperation des Getränkefachgroßhandels, ist ein freiwilliger Zusammenschluß von rd. 160 Unternehmen, die 1300 eigene Getränkeabholmärkte mit einer Gesamtfläche von 290 000 m2 betreiben. Hauptaufgabe der GEVA ist es, wie Wolfgang Heyden, Geschäftsführer der GEVA GmbH & Co., und Wolfram Trompeter, Geschäftsführer der GEVA Getränke-Fachmarkt GmbH & Co., in einem Gespräch mit der „Brauwelt“ erläuterten, den angeschlossenen Getränkefachgroßhandelsunternehmen die entsprechende Einzelhandelskultur zu vermitteln sowie in ihren Gastronomiegeschäften zu unterstützen.

Dieser Beitrag von Dr. Kai Kelch gibt u.a. in mehreren Tabellen Übersichten über die jeweils größten deutschen Marken für
1997 und 1996.

Nachfolgend soll dieses Segment des Biermarktes etwas transparenter dargestellt werden, da aufgrund des Biersteuergesetzes Biere mit einem Alkoholgehalt von 0,5 Vol.-% oder weniger (alkoholfreies Bier und Malzbier) nicht mehr Steuergegenstand sind und deshalb auch nicht mehr in der Biersteuerstatistik erfaßt sind.

In den folgenden Tabellen werden die Angaben für die jeweils größten Brauereien wiedergegeben, die auf eine direkte Befragung meinerseits oder durch die entsprechenden Verbände ihre Absatzmeldungen für das Jahr 1997 mitgeteilt haben. 1% wesentlich geringer war, als mit 9,3% im Vorjahr. um 1,7%..

Alkoholfreie Getränke haben derzeit einen Marktanteil von 31% in Europa. So meldet das internationale Marktforschungsinstitut Canadean Ltd. Dies stellt einen Zuwachs von 10%-Punkten im Verlauf der letzten 10 Jahre dar und bringt damit die alkoholfreien Getränke gerade noch vor die Heißgetränke Tee und Kaffee und deutlich vor Milch- und Milchmischgetränke sowie alkoholischen Getränke. Der durchschnittliche Konsum von alkoholfreien Getränken insgesamt von Europa lag 1997 bei 120,5 l. In Westeuropa werden 196 l pro Kopf konsumiert, während es in den östlichen Regionen jedoch nur unter 48 l sind.
Gesundheitliche Bedenken haben sowohl die Alkoholaufnahme des Verbrauchers beeinflußt als auch die Art von alkoholfreien Getränken, die wir einkaufen.B. Wasser oder Fruchtsaft ersetzt..

Der Preisindex aller privater Haushalte in Deutschland lag im Januar 1998 bei 119,1 (1991 = 100) gegenüber Januar 1997 bei 117,6. Im Februar 1998 lagen die Werte bei 119,4 und im Februar 1997 bei 118,1. Das ergibt für Januar eine Erhöhung um 1,3% und für Februar eine um 1,1%.

Der GfK-Indikator „Anschaffungsneigung” befindet sich seit nunmehr zwei Jahren auf Erholungskurs. Im Februar 1998 konnte er 14,4 Punkte gegenüber dem Vormonat auf jetzt 19,3 Punkte gut machen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Anschaffungsneigung nun gut über 30 Punkte über dem entsprechenden Niveau.

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