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Das Experiment ist gelungen. Erstmals legten die Organisatoren der VLB-Frühjahrstagung in diesem Jahr die 99. Internationale Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung – so ihr offizieller Name – und den 15. Logistikfachkongress zusammen. Mit großem Erfolg, wie gut 550 Teilnehmer eindrucksvoll belegen (S. 333). Im Mittelpunkt standen – unter anderem – zwei Themen, die uns schon länger begleiten und dies wohl auch noch einige Zeit tun werden: Die (mangelnde) Rohstoffsicherung bei Braugerste sowie Hopfen als (Differenzierungs-)Mittel der Wahl.

Beim traditionellen Bockbieranstich der Privaten Brauereien Bayern [EV] schätzte Präsident Gerhard Ilgenfritz die derzeitige Situation der Branche als „angespannt, aber mit positiven Aussichten“ ein. An die anwesenden Vertreter der Politik appellierte er vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Brauern Planungssicherheit bieten und damit auch die Investitionsbereitschaft erhöhen. Beispielhaft für die Verunsicherung sei der WHO-Aktionsplan gegen Alkohol. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich Problemgruppen durch Verbote nicht beeindrucken ließen (S. 289).

Vorhersagen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen, besagt ein geflügeltes Wort. Wohin entwickelt sich wohl der Biermarkt? Worauf richtet man sich strategisch mit der eigenen Marke, mit dem eigenen Unternehmen aus? Und wie wird sich der Bierpreis entwickeln? Fragen über Fragen …

Der Bierkonsum ist rückläufig. Der Kosten- und Ertragsdruck in den Betrieben steigt. Die steigende Volatilität der Rohstoffmärkte erschwert Planung und Beschaffung. Spätestens jetzt bewahrheitet sich, dass Forschung eine Investition in die Zukunft ist, die – wenn nicht heute, so doch morgen – den Bestand einer Branche sichern hilft.

Der deutsche Biermarkt ist nicht einseitig oder langweilig. Das sagte DBB-Hauptgeschäftsführer Peter Hahn anlässlich einer Gesprächsrunde bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Nicht nur das zahlreiche Erscheinen von Vertretern fast aller politischer Parteien am DBB-Messestand, sondern auch der geringe Rückgang des Bierabsatzes 2011 (S. 166) sorgten für Freude. Hahn nutzte die Gelegenheit, um auf die umfangreichen Aktivitäten des Verbandes zum Wohl der deutschen Brauwirtschaft hinzuweisen (S. 165).

… sei Beharrlichkeit verliehen!“, wusste schon Goethe. Ob er dabei an das zweifelsfrei notwendige Durchhaltevermögen im Zusammenhang mit der Schankanlagenhygiene dachte, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Gerade in Zeiten stetig sinkender Fassbierabsätze sind eine intensive Betreuung gastronomischer Einrichtungen sowie die Vergabe entsprechender Kredite für ein Getränkeunternehmen von entscheidender Bedeutung. Dies wird vor allem dann klar, wenn man die Tatsache bedenkt, dass der beim Gaststättenbesuch gewonnene Eindruck maßgeblich die zukünftigen Kaufentscheidungen des Besuchers prägen und bei Negativerlebnissen zu rufschädigender Mund-zu-Mund-Propaganda führen kann.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg, ermittelt in ihrer Kaufkraftstudie regelmäßig das Konsumpotenzial der Verbraucher in Deutschland. Für 2012 werden durchschnittlich 20 014 EUR pro Kopf und damit 400 EUR mehr zur Verfügung stehen als noch 2011. Zu früh freuen sollte man sich jedoch nicht, wird diese Summe durch steigende Preise doch nahezu vollständig aufgezehrt (S. 41). „Die Wachstumschancen für die Wirtschaft, insbesondere des Einzelhandels, hängen damit weiterhin direkt von der Stimmung und dem Vertrauen der Konsumenten ab“, sagt Simone Baecker-Neuchl, Projektleiterin der GfK-Studie.

Der Themenschwerpunkt der ersten BRAUWELT-Ausgabe eines neuen Jahres ist traditionell der Bereich „Energie, Wasser & Umwelt“. Themen, die uns seit Jahren in ungebrochener Aktualität begleiten und mittlerweile in nahezu jeden Bereich der Getränkeproduktion hineinreichen. Natürlich auch in die Rohstoffversorgung…

Das sagte Reiner Mihr, Chefredakteur der Lebensmittelzeitung, anlässlich der Jahrestagung der Wirtschaftsvereinigung alkoholfreier Getränke (wafg) (S. 1579). Er befand sich mit dieser Feststellung in bester Gesellschaft. So sah auch der im Amt bestätigte wafg-Präsident Dr. Klaus Stadler „durch ein breites Portfolio an alkoholfreien Getränken und Innovationen, die den Genuss fördern, zukünftige Wachstumspotenziale und eine hervorragende Wertschöpfungskette“ (Dr. Stadler wird sicherlich zugestehen, dass sein Zusatz „alkoholfrei“ aus unserer Sicht ersatzlos gestrichen werden kann).

Während über Rohstoffknappheit immer häufiger diskutiert wird, geraten andere Ressourcen, zum Beispiel die des gesellschaftlichen Engagements, zunehmend in Vergessenheit. Der Parlamentarische Abend des Deutschen Brauer-Bundes (S. 1535) in Berlin bot eine ideale Plattform, um die 20 anwesenden Parlamentsvertreter darauf hinzuweisen, dass die deutsche Brauwirtschaft mit ihren zahlreichen Kampagnen zur Prävention von Alkoholmissbrauch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung mehr als gerecht wird. Volker Kauder, Botschafter des Bieres und Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU, hob die aktive Unterstützung lokaler Vereine durch die Brauereien hervor und sprach sich dabei gegen ein Werbeverbot aus. Es bleibt zu hoffen, dass der Zusammenhang zwischen Werbung und kulturellem Engagement auch anderen Parlamentariern nicht länger verborgen bleibt.

Mit dem European Beer Star verfügt die europäische Braubranche über einen Bierwettbewerb, der für die Brauereien eine vorzügliche Gelegenheit ist, auf sich aufmerksam zu machen, wie Dr. Werner Gloßner, Private Brauereien Bayern, bei der Preisverleihung während der Brau Beviale betonte. Mit positiven ökonomischen Auswirkungen für die Preisträger! Angesichts über 1100 eingereichter Biere aus aller Welt hat sich der Wettbewerb definitiv unter den großen internationalen Bierverkostungen eingereiht. Von 147 verliehenen Medaillen blieben 52 in Deutschland. Für Gloßner ein deutliches Zeichen, dass das vorrangige Ziel erreicht ist, Biere europäischer Brauart mit besonderem Charakter auszuzeichnen (S. 1491).

Als Gerhard Ilgenfritz, Präsident des Verbandes Private Brauereien Bayern, am 9. November 2011 die Brau Beviale in Nürnberg eröffnete, gab es schon von Beginn an Grund zum Feiern. Schließlich war es die 50. Europäische Fachmesse für die Getränkewirtschaft in Nürnberg. Knapp 32 000 Besucher aus dem In- und Ausland informierten sich drei Tage lang an den Ständen der über 1300 Aussteller aus 49 Nationen. Dessen nicht genug rundeten zahlreiche Zusatz-Veranstaltungen das Programm rund um die wohl wichtigste Investitionsgütermesse der Getränkebranche 2011 ab: European Beer Star, Deutscher Verpackungspreis 2011, Ausstellerfachforen oder PETpoint waren weitere Höhepunkte, die die Messe Mitte November zum Top-Event der Branche machten. Wir werden in dieser und den nachfolgenden Ausgaben der BRAUWELT ausgiebig über Innovationen und Veranstaltungen berichten.

Die Erwartungen sind groß. Am 24. Oktober 2011 wurde in Freising-

Dieses Jahr scheint das Jahr der Jubiläen zu sein: Viele Unter-nehmen feierten oder feiern eine Reihe runder Jubiläen. Unser Haus gehört mit seinen nun 150 Jahren ebenso dazu wie die Braugerstengemeinschaft (60), die Brau Beviale (50), der Thüringer Braugerstenverein (20, siehe nächste Ausgabe) oder das Internationale Braugersten-Seminar, das im Rahmen der VLB-Oktobertagung zum 40. Mal abgehalten wurde.

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