In einer ersten Ausbaustufe mit einer Gesamtinvestition von 1,7 Mio DM erweiterte die Brasserie Nationale, Bascharage, ihren Gär- und Lagerkeller um zwei größere und drei kleinere Tanks mit einem Fassungsvermögen von 4580 hl. Geplant sind die Installation von fünf weiteren Tanks, so daß sich die Lagerkapazität um 55% erhöhen wird. Die neuen Gär- und Lagertanks (s. Abb. unten) wurden kürzlich in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste in Betrieb genommen.
Der Erfrischungsgetränkekonsum in den Niederlanden ist 1990 um 7,5% auf 72 l pro Einwohner gestiegen, der Mineralwasserverbrauch dagegen um 4% auf 14,5 l zurückgegangen. Gesunken sind auch die Erfrischungsgetränkeexporte um 10% auf 3,5 Mio hl, und zwar wegen der neuen Verpackungsvorschriften in der BR Deutschland und in Österreich. In den Niederlanden wird seit Mitte Oktober 1990 auf alle Getränkeverpackungen aus Glas und wiederverwertbarem Kunststoff ein Pfand erhoben.
CO2 - in die Luft blasen und teuer zurückkaufen? Anmerkungen zum Kohlensäuregeschäft in Brauereien -- Lt. Brauwelt Nr. 13, 1990, S. 465, stiegen die Gesamtkosten in der Brauwirtschaft 1989 um durchschnittlich 3,5% bzw. 2,42 DM/hl. Damit wurde ein Großteil der letzten Bierpreiserhöhung wieder aufgefressen. Aufgrund dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Wo gibt es in der Brauerei noch Möglichkeiten, Kosten zu sparen? In diesem Zusammenhang sollte das bisherige Kohlensäuregeschäft als Ansatzpunkt für langfristige Kosteneinsparungen überprüft werden.
In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste wurde am 19. 12. 1990 bei der Union-Brauerei, Ljubljana, eine neue 40 000er-Abfüllanlage in Betrieb genommen. Füller, Flaschenwascher, Flaschentransporteure sowie Ein- und Auspacker wurden von SEN geliefert. Etikettierer, Kastentransporteure und Palettierer stammen aus der seither genutzten Anlage. Komplettiert wird die Linie durch den Doppelstock-Tunnelpasteur und einen Turbo-Kastenwascher von der Fa. Tuchenhagen/Göbel. Abgefüllt werden auf dieser Linie Mehrwegflaschen (Premium und Pils), 0,66- Einwegflaschen für den Export nach Italien (Pils-Biere) sowie das alkoholfreie Bier Uni, für das der Tunnelpasteur bestimmt ist und das mittlerweile einen Anteil von 6% am Ausstoß hält. Die Union-Brauerei überschritt 1990 erstmals die 1-Mio-hl-Ausstoßgrenze.
Schankbiere haben zur Zeit fantastische Zuwachsraten, und fast jede Brauerei führt ein unter- oder ein obergäriges Schankbier in ihrem Sortiment. Wer an der stürmischen Entwicklung teilhaben will, kann dies zunächst ohne hohe Investitionskosten - wie sie im Vergleich dazu bei der Herstellung von alkoholfreien Bieren der neuen Generation notwendig sind - realisieren. Lediglich bei der Herstellung eines Schankbieres aus Vollbier bedarf es zusätzlicher Elemente bei der Betriebsausstattung.
Die britische Brauerei Courage Ltd., eine Tochter der australischen Elders-Gruppe, rechnet fest damit, daß der vereinbarte Tausch von Brauereiaktivitäten gegen Pubs mit der Grand Met trotz des enormen Wertverfalls von Immobilien in Großbritannien zustande kommen wird. Beide Unternehmen hätten zusammen 8500 Pubs und wären die größte Pub-Gruppe in Großbritannien. Nach der Übernahme der Brauaktivitäten von Grand Met hätte Courage in Großbritannien einen Marktanteil von rd. 18%. Im März 1990 wollte Courage an Grand Met für die Brauereien sowie die inländischen Brauerei- und Vertriebsrechte rd. 1,1 Mrd DM bezahlen.
Die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier und nach Leichtbier stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an. So sind statistischen Angaben zufolge 1989 in der BR Deutschland 2 Mio hl alkoholfreies und 1 Mio hl Leichtbier verkauft worden. Vom Verbraucher werden als Gründe gesundheitlich oder beruflich bedingte Abstinenz vom Alkoholgenuß genannt, ferner liegen Leichtbiere im Trend und lassen sich allgemein gut vermarkten. Bei letzteren werden eine Reduzierung des Alkoholgehaltes und eine Begrenzung der Kalorienzahl werblich besonders herausgestellt, bei alkoholfreiem Bier gilt das Augenmerk dem Grenzwert von 0,5 Gewichts- (Volumen- ) prozent Alkohol.
Der Biermarkt wird vielseitiger - Marktchancen auf alkoholfreie und Light-Biere -- Prognosen sind wichtige Orientierungspunkte und Entscheidungshilfen für die Getränkeindustrie und den Getränkefachgroßhandel. Im Mittelpunkt eines Referates des Autors auf einem Seminar von Behrs + Brauwelt am 13. Dezember 1991 stand neben dem Pro-Kopf-Verbrauch, Preis- und Markentrends, Marken- und Sortenpräferenzen automatisch die Entwicklung der alkoholfreien und Light-Biere.
Eine große englische Supermarktkette, Tesco, läßt als erster Wiederverkäufer die Angabe von Alkoholeinheiten auf dem Etikett ihrer eigenen Marke zu. Die British Health Education Authority (HEA) hat den gesundheitlich unbedenklichen Alkoholkonsum pro Woche auf 14 Einheiten für Frauen und 21 für Männer festgelegt. Die von Tesco angegebenen Einheiten beziehen sich bei Wein auf 125 ml, bei Bier auf den Inhalt einer Dose. Die Angabe der Alkoholeinheiten steht neben dem Abdruck des Alkoholgehaltes in Volumenprozenten, und zwar in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der HEA. Die HEA ist auch mit anderen Herstellern von alkoholischen Getränken in Gesprächen, die diese freiwillige Regelung übernehmen sollen. Eine gesetzliche Verankerung dieser Angabe wird nicht angestrebt.
Mitte April stellte Dr. Franz Ehrnsperger, Ökomanager des Jahres 1990 und Chef der Neumarkter Lammsbräu, seine Weltneuheit, das Leichte Öko- Hefe-Weizen, in Nürnberg vor. Dabei betonte Dr. Ehrnsperger, daß Anbau, Umweltbelastung und Qualität der Rohstoffe wieder in die Sorgfaltspflicht der Brauer zurückkehren müssen, um die Vielfalt in der Natur, in der bäuerlichen Struktur und im kleinen mittelständischen Braugewerbe erhalten zu können. Bauer, Brauer und Bierfreund müssen lt. Dr. Ehrnsperger eine Interessengemeinschaft bilden, um die Qualität und Geschmacksvielfalt des Bieres zum einen, umweltfreundliche und ausgewogene Erzeugung und Herstellung zum anderen gewährleisten zu können. Das bedeutet aber auch eine radikale Umkehr im Denken, hin zum kreislauforientierten und vernetzten Denken.
Über den Hopfenbau in Belgien -- In den letzten Jahren hat der Anbau von Hopfen in Belgien deutlich abgenommen, von 860 ha im Jahre 1982 auf 418 ha 1988. Sowohl in Poperinge wie auch in Asse-Aalst wurde mit 328 ha bzw. 86 ha ein historischer Tiefpunkt erreicht. Im gleichen Zeitraum haben 44 Hopfenpflanzer den Anbau eingestellt, fast jeder Dritte. 1989 haben Maßnahmen zur Wiederbelebung dazu geführt, daß in Poperinge die Anbaufläche um 29 ha zunahm. Grund für diese Entwicklung ist vor allem die Tatsache, daß die angebauten Hopfensorten nicht an die Nachfrage des Marktes angepaßt waren, also zuviel Bitterhopfen erzeugt worden ist, wohingegen die Brauer mehr Wert auf Aromahopfen legten. Abhilfe erhofft man sich von einer Konzentration des Angebotes..
New Castle Brown Ale von Scottish & Newcastle Breweries, ein obergäriges Vollbier, kommt jetzt auch auf den deutschen Markt und wird von der Hamburger Firma Getränke Stark importiert. Das briti-sche Unternehmen produziert in fünf Braustätten jährlich 7,2 Mio hl Bier.
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