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Die Regierung Großbritanniens hat jetzt eine Beratungsfirma beauftragt, einen Plan für die Wiedereinführung der Mehrwegflasche und eines Pfandsystems zu erarbeiten. Da die Getränkeindustrie kein Konzept auf freiwilliger Basis vorlegte, will die Regierung zu Zwangsmaßnahmen greifen. In Großbritannien werden 90% des abgefüllten Bieres für den Heimkonsum in Dosen ausgeliefert. Der Handel fürchtet hohe Kosten, falls Mehrwegflaschen für Importbiere und Tafelweine vorgeschrieben werden. Nach Angaben der Umweltorganisation Friends of Earth gaben 84% der britischen Konsumenten an, daß sie sich an einem Pfandsystem beteiligen wollten.

Die Rajasthan Breweries wollen 1992 erstmals Dosenbier in Indien herstellen. Das Know-how liefert Danbrew, Kopenhagen. Gebraut werden soll im Gerstenanbaugebiet im Distrikt Alwar. Es ist eine Kapazität von 75 000 hl geplant, die Investitionen liegen bei 12 Mio DM. Das Unternehmen gehört zu der auf Verpackung spezialisierten Asian-Group. Das Dosenbier soll evtl. auch exportiert werden. Die Erfrischungsgetränkehersteller Pepsi Cola und Parle sind daran interessiert, weil sie Devisen durch Exporte beschaffen müssen.

Aufgrund der momentanen Rezession in Nordamerika und des stagnierenden Marktes sieht Heineken keine Chancen mehr, den Betrieb seiner Amstel-Braustätte in Kanada aufrechtzuerhalten und wird die Braustätte schließen. Dort waren 1990 nur noch 100 000 hl Bier nur für den kanadischen Raum gebraut worden.

Die Kirin USA Inc. läßt jetzt nach Kirin Lager, Kirin Dry und Kirin Draft auch Kirin Light bei der Molson Brewery brauen, um eine schnellere Belieferung des amerikanischen Marktes sicherstellen zu können. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Molson im Jahre 1987 hat Kirin bereits knapp 60 Mio DM in Kanada investiert.

Voraussichtlich Anfang Oktober wird das kanadische Finanzministerium die endgültige Entscheidung über das Dumping von Bier in Flaschen und Dosen mit einem Alkoholgehalt von 1 bis 6 Vol.-% bekanntgeben, das von verschiedenen US-Brauereien nach British Columbia exportiert wird. Aufgrund einer Klage der betroffenen kanadischen Brauereien unterlagen die US-Biere Anfang Juni einem vorläufigen Zoll. Sollte das kanadische internationale Handelsgericht zu der Ansicht kommen, daß das Dumping die Bierproduktion in British Columbia behindere, würden künftige Importe von US-Bier mit Anti- Dumping-Zöllen belegt werden.

Ende Juli wurde die Malteria Tronical de Cartagena mit einer Jahreskapazität von 120 000 t Malz in Betrieb genommen. Der Investitionsaufwand hatte bei 73 Mio DM gelegen. Die Mälzerei kann auf 180 000 t/Jahr ausgebaut werden. Kolumbien mußte bisher bei einer Inlandsmalzproduktion von 100 000 t und einem Bedarf von 170 000 t Malz importieren. Die neue Malzfabrik von Bavaria, der wichtigsten Brauereigruppe Kolumbiens, soll ihre Kapazität auf 180 000 t steigern. Damit wäre Kolumbien in der Lage, Malz zu exportieren.

Auf dem Schweizer Biermarkt zeichnen sich größere Änderungen ab. Zum einen wird zum Jahresende 1991 das Kartell fallen. Zum anderen ist der Anteil ausländischen Bieres in der Schweiz mittlerweile auf 12,6% gestiegen. Konnten die Schweizer Brauereien gegenüber dem Braujahr 1988/89 einen Ausstoßzuwachs von 0,9% vermelden, so nahmen die Biereinfuhren um 9,4% zu, in den ersten sieben Monaten des laufenden Bierjahres noch einmal um 4 %. Für das gesamte Braujahr wird mit einem Mengenwachstum der Bierimporte von mindestens 8% gerechnet. Diese Erscheinung wird auf zwei Ursachen zurückgeführt. In jüngster Zeit haben die größeren Brauereien der Schweiz internationale Premium-Biermarken zum exklusiven Vertrieb übernommen. Vor allem mit Clausthaler verzeichnete Eichhof einen unglaublichen Erfolg. W..

Die Schweizer Brauereien Feldschlösschen AG und Sibra Holding AG haben sich für ein enges Zusammengehen ausgesprochen um synergistische Effekte voll nutzen und ein Gruppe schaffen zu können, die im europäischen Markt bestehen kann. Die neue Gruppe würde einen Umsatz von rund 1,2 Mrd DM haben und auf einen Marktanteil von 50% bei Bier und 13% bei den Soft-Drinks erreichen.

Trotz intensiver Bemühungen der US-Braubranche konnte die zu Jahresbeginn 1991 in Kraft getretene empfindliche Erhöhung der Umsatzsteuer auf Bier nicht verhindert werden. Aus diesem Grund wird die Branche 1991 wohl Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, die lt. Angaben vom J. C. Sanders, Präsident des Beer Institute, fünfmal so groß sind, wie die bislang größte Einbuße in der Vergangenheit. Gerechnet wird mit einem Verlust von bis zu 3%. Nach einer Studie des Institutes gibt die Braubranche in den USA 2,7 Mio Bürgern mit einer Gehaltssumme von über 87 Mrd DM Arbeit. Dabei entfällt ein Drittel der Arbeitsplätze auf die Brauereien selber.

Trotz mehrerer Schließungen ist die Zahl der Mikro- und Gasthausbrauereien in Nordamerika im 1.Halbjahr 1991 auf über 300 gestiegen. In den USA öffneten 31 Gasthausbrauereien und 4 Mikrobrauereien, in Kanada 4 Gasthausbrauereien und eine Mikrobrauerei. In den USA wurden die Gasthausbrauereien jetzt in den Staaten Arkansas, Tennessee, Nevada, North Dakota und West Virginia zugelassen, so daß mit unterschiedlichen Bedingungen in 36 Staaten Gasthausbrauereien betrieben werden dürfen.

Vergleicht man die Absatzzahlen für die einzelnen Biersorten in den USA zwischen 1980 und 1990, stellt man fest, daß der Trend klar zu den Leichtbier-Marken ging. 1980 wurden in den USA insgesamt 208 Mio hl Bier abgesetzt. Davon entfielen 59% auf das Segment Premium (wie z.B. Budweiser, Coors), 16% auf die Popular-Biere (Old Milwaukee, Milwaukee's Best), 12% auf Light, 6% auf Super-Premium (Michelob, Löwenbräu, Biere aus Mikrobrauereien), 3% auf Importbiere, 3% auf Malt Liquor und 1% auf Ale. 1990 wurden 226 Mio hl Bier verkauft, und zwar 38% Premium, 31% Light, 18% Popular, 3% Super-Premium, 3% Importbier, 3% Malt Liquor, 2% Dry Beer, 1% Ale und 1% alkoholfreies Bier. Besonders den Segmenten alkoholfreies Bier und Dry-Beer werden noch Wachstumschancen gegeben. Z.Zt..

Der amerikanische Bundesstaat Texas hat nach einer Meldung im Handelsblatt vom 27. 8. 1991 dem Brauereikonzern Anheuser- Busch mit dem Entzug der Lizenz für den Bierverkauf gedroht, falls das Unternehmen seine gegenwärtige Werbekampagne nicht ändere. Nach texanischen Gesetzen dürfen alkoholische Getränke nicht mit plakativen Werbemaßnahmen in den Markt gedrückt werden. Auch sind Gewinnspiele nicht erlaubt, an denen sich nur Käufer der Alkoholika beteiligen können. An einer Kampagne unter dem Motto Suche nach dem Bud-Mann können Interessenten nur teilnehmen, wenn sie Budweiser kaufen. Die Kampagne soll nur erlaubt werden, wenn Teilnehmerscheine auch ohne den Kauf der Biere erhältlich sind.

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