Die britische Brauszene -- Der vorliegende Bericht über die britische Brauszene gibt einen Überblick über den Bierausstoß in Goßbritannien, die neuesten Gesetzgebungen sowie Absatztendenzen auf dem Markt. Der Autor geht auch auf die Entwicklung der Richtlinien für den Verkauf von Bier in Großbehältern ein. Ebenfalls werden Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltprobleme erörtert, sowie technische Entwicklungen einiger Brauereien Großbritanniens.
VR China Zusammenschluß der Tsingtao-Brauereien. -- Die vier Brauereien, die das chinesische Bier Tsingtao herstellen, haben sich zu einem gemeinsamen Unternehmen, der Tsingtao Brewery Co. Ltd, zusammengeschlossen. Geplant ist, Aktien der neuen Gesellschaft an der Börse in Hongkong (Kategorie H) und in Shanghai (Kategorie A für Ausländer) zu plazieren. Der Erlös der Aktienemission soll zum Ausbau der Produktionskapazität von derzeit 2,4 Mio hl auf 4 Mio hl eingesetzt werden. Anheuser-Busch, St. Louis/USA, will für umgerechnet 18,1 Mio DM 5% der Aktien kaufen. Anheuser-Busch will höher einsteigen. Hierüber laufen die Verhandlungen noch. Die Beteiligung von Anheuser- Busch an Modelo, Mexiko, könnte als Beispiel für eine Beteiligung an Tsingtao gelten..
Brasilien Starke Rezession behindert Bierabsatz. -- Die starke, weiter anhaltende Rezession und eine Inflationsrate von einem Prozent pro Tag hat sich 1992 auch auf den Bierausstoß ausgewirkt. Insgesamt wurden 53,0 Mio hl Bier erzeugt. Davon kamen 22,5 Mio hl bzw. 42,5% von der Brahma- Skol-Gruppe, 20,5 Mio hl (38,7%) von der Antarctica, 7,0 Mio hl von Kaiser, 2,5 Mio hl von Schincariol und 0,5 Mio hl von Cerpasa. Brahma, Antarctica und Kaiser konnten ihre Position behaupten. Überraschenderweise hat Schincariol seinen Ausstoß noch einmal verdoppeln können, während Cerpasa weiter abfiel. Im Vorjahr hatte die Gesamtproduktion 63,0 Mio hl betragen. Der Pro-Kopf- Verbrauch ist 1992 von 42 l im Vorjahr auf 35 l zurückgegangen. Auch 1993 besteht wenig Hoffnung auf eine wirtschaftliche Besserung.
Dosenbier mit Zuwächsen in Europa -- Im Jahre 1992 hat der Absatz von Dosenbier in Europa trotz ungünstiger wirtschaftlicher Bedingungen und allgemein schlechten Wetters zugenommen. Nach dem Bevpack-Report '93 der Zenith International, Bath/UK, sind die Absätze an Dosenbier in 16 europäischen Ländern von 1990 bis 1992 um 10,3% auf 35 Mio hl und damit von 10% Marktanteil auf 11,2% angestiegen. Bei den kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken war ein kleiner Zuwachs von 2,3% auf 40,45 Mio hl zu verzeichnen. Ihr Marktanteil sank leicht von 17,1% auf 16,7%. Wegen der wirtschaftlichen Rezession ist der Bier- und Erfrischungsgetränkeabsatz 1992 generell in Europa nicht so gut gewesen. Die Erfrischungsgetränke in Dosen erzielte in fast allen europäischen Ländern Steigerungen..
Neues Kneipenkonzept -- Im Rahmen einer Präsentation des Gastronomie-Konzept-Systems der Service-Ring GmbH am 25. Juni 1993 am Timmen-dorfer Strand, stellte Gerd Borges, Inhaber der Privatbrauerei Franz Joseph Sailer, Marktoberdorf, ein neues Kneipenkonzept vor. Unter dem Motto Strandgut - die Wanne ist voll soll Mitte Juli ein Prototyp in Marktoberdorf eröffnet werden. Borges stellte die provokante Frage, ob der Ausschank von Faßbier überhaupt noch aktuell ist. Eine Untersuchung von 100 vertragsgebundenen Gaststätten habe ergeben, daß 20 Prozent Fremdbiere über das Wochenende abgegeben wurden. So macht man keine Geschäfte. Der eine Teil hat die hohen Investitionskosten, und der andere Teil sahnt durch den Schwarzverkauf preisgünstiger Biere ab. Erste Tests liefen lt. Borges erfolgreich..
Belgien Gesteigerter Bierexport. -- Den belgischen Brauereien ist es 1992 gelungen, ihre Bierexporte um rd. 10% auf 3,46 Mio hl auszudehnen. Mittlerweile werden 25% des belgischen Bierausstoßes exportiert. Besonders zugenommen haben die Exporte in EG-Länder (+ 14%). Fast 50% des belgischen Bierexportes gingen mit 1,7 Mio hl nach Frankreich, 20% bzw. 0,692 Mio hl in die Niederlande und 9% bzw. 0,312 Mio hl nach Italien. Spanien rangierte 1992 mit 0,3 Mio hl an fünfter Stelle und hat Deutschland fast eingeholt. Im Inland ist eine verstärkte Ausrichtung auf Pils-Biere erfolgt, ohne daß die Nachfrage nach Spezialbieren nachgelassen hätte. 1992 war das Jahr der Leichtbiere in Belgien..
Belgien Bierland Belgien - wie lange noch? -- Diese Frage wirft Peter Crombecq, Vorsitzender der objektiven Bierkoster, auf, einer Vereinigung von Bierfreunden, die sich um die Bierkultur Belgiens sorgen. Nach Crombecqs Meinung besteht kein Zweifel daran, daß Belgien die reichste Bierkultur der Welt hat, daß Belgien aber zugleich das Land ist, in dem diese Bierkultur am schnellsten abgebaut wird. Die Belgier müssen nämlich wissen, daß vor allem die Lambik- und Guezekultur fast vollständig verschwunden ist. Der belgische Verbraucher wird in hohem Maße betrogen, und Crombecq schiebt hier neben den Brauern auch dem belgischen Gesetzgeber eine große Verantwortung zu. Das völlig undurchsichtige und irreführende Angebot muß für den belgischen Konsumenten wieder durchschaubar werden..
Belgien, Kikeriki für Dobbel Palm -- Anläßlich des zweihundertjährigen Bestehens der Brouwerij Palm/B, im Jahre 1947, beschloß Arthur van Roy, der Vater des heutigen Inhabers Alfred van Roy, seinen Kunden ein besonderes Bier anzubieten. Da dies bei allen großen Anklang fand, entschied er, seinen Kunden fortan Dobbel Palm jährlich als Geschenk zum Jahresende zu offerieren, und zwar ohne einen Mehrpreis. Daraus entwickelte sich eine Tradition. Seit 45 Jahren muß die sonst übliche Biersorte Speciale Palm in den letzten sechs Wochen des Jahres ihrem starken Bruder Dobbel Palm weichen. Dieses gleichfalls märzenfarbene, aber schwerere Bier übertrifft in der Zeit von Mitte November bis Ende Dezember bei weitem den Verkauf von Speciale Palm in den Spitzenmonaten Juni, Juli und August.-Brm. Gerd H.
Alkoholische Getränke in der EG -- Wie schon kurz berichtet (Brauwelt Nr. 28, 1993, S. 1232) hat die Amsterdam Group eine umfassende Studie zum Thema Alkoholhaltige Getränke und die Europäische Gemeinschaft vorgelegt. Die Amsterdam-Gruppe wurde 1990 von führenden Unternehmen in der EG gegründet, die alkoholische Getränke herstellen oder vermarkten. Zur Zeit besteht sie aus 14 Mitgliedern, davon acht Unternehmen aus der Braubranche. Der Pro-Kopf- Verbrauch in der EG ist zwischen 1980 und 1990 um 14,5% auf 9,8 l Alkohol gesunken. Im Jahre 1990 erreichten alle alkoholischen Getränke in der EG einen Verkaufswert von umgerechnet 249 Mrd DM. Das entspricht 762 DM pro Kopf. 85% der erwachsenen Bevölkerung der EG nehmen alkoholische Getränke zu sich. Das entspricht 225 Mio Menschen.
Die Split-Box. Eine der Lösungen im Verpackungsmix -- Im Zeichen des härter werdenden Wettbwerbes im Biermarkt kommt der Verpackung eine immer größere Bedeutung zu. Die Brauereien suchen in diesem Bereich nach neuen verbraucherfreundlichen Lösungen, die Ergonomie und Marketingaspekte berücksichtigen. Eine dieser Lösungen ist der teilbare Kasten, die Split-Box, die jetzt sogar für 0,33-l-Flaschen eingeführt worden ist (s. Brauwelt Nr. 22/23, 1993, S. 967). In einer Umfrage wollte die Brauwelt wissen, warum einige Brauereien sich für diese Verpackungsform entschieden, wie die Verbraucher diese aufgenommen und welche Erfahrungen die Techniker in den Betrieben mit der Split-Box gemacht haben.
Flaschennachvergütung. Markenpflege durch Flaschenpflege -- Der Werkstoff Glas kommt den Anforderungen der Lebensmittelhygiene wie kaum ein anderer Werkstoff entgegen. Für die Getränkeverpackung spielt Glas nach wie vor die wichtigste Rolle und wird - bei entsprechender Gesetzgebung - weiter an Bedeutung gewinnen. Glasflaschen, die auf modernen Hochleistungs-Abfüllinien laufen, sind bereits von seiten des Herstellers heißend- und kaltendvergütet, um den auftretenden Belastungen standzuhalten. Durch Nachvergütung im Abfüllbetrieb läßt sich der Flaschenpool länger in gebrauchstüchtigem Zustand halten.
Der Flaschenkasten heute. Der Siegeszug des individuellen Flaschenkastens in der Brauindustrie und seine Perspektiven in den übrigen Getränkeindustrie -- Mit dem Inkrafttreten der ersten Stufe der neuen Verpackungsverordnung müssen seit dem 1. Dezember 1991 Händler und Produzenten gebrauchte Transportverpackungen zurücknehmen. Im Gegensatz zu anderen Industrien hat die Brauindustrie damit wenig Probleme, da die Distribution im wesentlichen über Mehrweg- Flaschenkasten und -Fässer erfolgt. Wir wollen im weiteren den Mehrweg-Kasten betrachten. Der heutige Flaschenkasten der Bierindustrie erfüllt aufgrund der Marktgegebenheiten zwei zentrale Aufgaben: Einmal die Transportfunktion und zum zweiten die Verkaufsfunktion. Es gab so ziemlich alle Farbvarianten mit in der Regel einfarbigem Druck..
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