Sehr viel guter Hopfen -- Eine qualitativ wie quantitativ ausgezeichnete Hopfenernte 1993 erwarten der Verband der Hopfenkaufleute und Hopfenveredler e.V., der Verband deutscher Hopfenpflanzer e.V. sowie der Bayerische Brauerbund e.V., wie man auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in München bekanntgab. Josef Schrag, Präsident der deutschen Hopfenpflanzer sagte, daß nach den ertragsschwachen Jahren 1990 und 1992 in diesem Jahr für die Erzeuger mit einem sehr guten Ernteergebnis zu rechnen sei, die Spitzenqualität des Hopfens ließe jedes Brauerherz höher schlagen. In Deutschland hat die Hopfenanbaufläche um 81 ha zugenommen und beträgt 23 019 ha. Vertraglich bereits fixiert sind von dieser Menge 450 000 Ztr, in den Rest, den Freihopfen, setzen wir unsere ganz Hoffnung. Georg Schneider.
Die belgische Mälzerei H.D.M., Gembloux, schloß einen Kooperationsvertrag mit der Brauerei Obolon, Kiew/Ukraine. - - Der Vertrag sieht zum einen den Know-How-Transfer von Belgien in die Ukraine vor, zum anderen den Exklusivexport von Obolon-Malz unter belgisch-ukrainischem Etikett in die Nachbarstaaten und später auch auf den Weltmarkt (s.a. Brauwelt Nr. 42, 1993, S. 2118). Obolon ist die größte Brauerei in der Ukraine mit Export in die angrenzenden Staaten, in die USA und jetzt auch nach Frankreich in Zusammenarbeit mit Heineken (s.a. Der Weihenstephaner Nr. 3, 1993, S. 191 ff.).
Eine Aspekte der Hefetechnologie. Ein Kommentar aus praktischer Sicht -- Am 12. November jährt sich zum einhundertzehnten Mal der Tag, an dem erstmals in einer Brauerei ein Sud mit Reinzuchthefe angestellt wurde; mit der Carlsberger Unterhefe Nr. 1 Emil Christian Hansens. Aus dem Jahre 1888 stammt das Zitat von Professor Paul Lindner: Leider ist es nicht möglich, schon im Laboratorium mit absoluter Sicherheit vorauszusagen, wie die eine oder andere Hefe sich im Betrieb verhalten wird (1). Beide Daten sind Anlaß, einige Aspekte moderner Hefetechnologie aus praktischer Sicht zu kommentieren, insbesondere aber die Aussage Lindners auf ihre heutige Gültigkeit zu prüfen.
US-Hop-Tour 1993 -- Die diesjährige Hopfenernte in den drei US-Bundesstaaten Washington, Idaho und Oregon war in vollem Gange, als eine kleine Reisegruppe von Brauereifachleuten aus Europa auf Einladung der Hop Growers of America die Hopfenfelder, das Einbringen der Ernte und die Weiterverarbeitung der amerikanischen Hopfen in den Hauptanbaugebieten besichtigte. Darüber hinaus hatte die Gruppe auch Gelegenheit, sich über die Forschungsarbeiten an den Instituten der Washington State University, der University of Idaho und der Oregon State University zu informieren..
Nach Abwicklung der Vorverträge hat sich der Braugerstenmarkt ruhig fortentwickelt. -- Die Notierungen lagen Mitte Oktober bei 34 DM/dt mit nur geringen regionalen Unterschieden. Die Qualität der 93er Braugerste wird von Handel und Verarbeitungsindustrie überwiegend gut beurteilt. Insbesondere hinsichtlich Vollgerstenanteil und Eiweißgehalt liegen die Werte günstiger als im Vorjahr. In den Nachbarländern wurde ebenfalls eine gute Sommergerstenernte eingefahren, so daß die Versorgung der EG-Malz- und Brauwirtschaft für das Wirtschaftsjahr 1993/94 gesichert ist.
Alternativ-Biere im Vergleich zu herkömmlichen Bieren. Untersuchungsergebnisse unter Berücksichtigung der Öko- Verordnung -- Im Zuge der Biowelle entstanden in den letzten 2 bis 3 Jahren in der BRD zahlreiche sogenannte Alternativbrauereien. Viele dieser Braustätten werben für ihre Produkte mit Begriffen wie Biopils, bioleicht, Naturbier, natürlich, vitaminreich, enzymreich, schonend hergestellt, aus kontrolliertem organischen Anbau usw. Für den Verbraucher stellt sich hier die Frage, ob es überhaupt meßbare Unterschiede zwischen alternativen und herkömmlichen Bieren gibt. Im Rahmen dieses Beitrages werden die diesbezüglichen Untersuchungsergebnisse miteinander verglichen.
Neue Aspekte auf dem Gebiet der Geschmacksstabilität -- Neue Aspekte im Bereich der Geschmacksstabilität stellte Prof. Dr.-Ing. H. Miedaner, Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, vor. Im Rahmen des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) stellt die Geschmacksstabilität des Bieres ein wesentliches Kriterium dar. Während die chemisch- physikalische und die mikrobiologische Stabilität von 12 und mehr Monaten mit den, heute zur Verfügung stehenden Mitteln problemlos darstellbar sind, ist die geschmackliche Stabilität begrenzt. Der sich ausbildende Alterungsgeschmack ist gekennzeichnet durch eine ständige Veränderung des Aromaprofiles. Mit einer am Lehrstuhl entwickelten Methode (GC bzw. GC-MS) ist es möglich, eine Reihe von Alterungskomponenten zu quantifizieren. Tabelle).h.h..
Japan Sapporo mit Calorie Half. -- Das neue Sapporo Draft Light Calorie Half hat einen um 50% verringerten Kaloriengehalt und nach Angaben der Brauerei trotzdem den vollen Biergeschmack. Erreicht wird dies durch eine spezielle Technik beim Darren des Malzes und durch den Einsatz entsprechender Malze. Ausschließlich Aromahopfen aus Bayern und der Tschechischen Republik wird verwendet. Großer Wert wird darüber hinaus auf die genaue Einhaltung der richtigen Gärtemperaturen gelegt. Die Malzmischung gelangte schon bei der Spezialität Baisen Draft Beer zum Einsatz, die vor einem Jahr auf den Markt gebracht wurde. Dabei handelt es sich um ein vollmundiges Bier, reicher an Geschmack und an Farbe als die üblichen Pilsbiere..
Interessante Biermärkte -- Anläßlich eines Presseforums stellten namhafte Vertreter der Getränkebranche aus verschiedenen Erdteilen am 24. September 1993 zur drinktec interbrau '93 die Marktchancen für Bier in ihren Ländern dar und gaben somit auch Entscheidungshilfen für Brauereien und Zulieferindustrie in Sachen zukünftiger Investitionen. Behandelt wurden u.a. die Biermärkte in Japan, China und Brasilien, die als interessant und auch zum Teil auch als entwicklungsfähig gelten. China will führende Biernation werden: Wie Cheng Yan Jun, Vizevorsitzender der Brauerei in Tsingtao betonte, will China, das 1992 100,5 Mio hl (+ 19,9%) Bier produziert hat, im laufenden Jahr Deutschland als Biernation Nummer 2 abgelöst haben und in absehbarer Zeit die USA eingeholt haben. Ltd.B. Stelle weltweit.
Großbritannien Trinkgewohnheiten ändern sich. -- Nach Angaben im neuen Drink Pocket Book, NTC Publications Limited, Henley-on Thames, ändern sich die Trinkgewohnheiten der Briten, und zwar entweder aus höherem Kostenbewußtsein oder wegen der Anti-Alkohol-Kampagnen. Von 1980 bis 1992 ist die Zahl der Abstinenzler um 6% gestiegen. Im Jahre 1992 wurden 59,34 Mio hl Bier getrunken. Seit 1973 ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier um 20,3 l gefallen. Im gleichen Zeitraum stieg der Konsum an Cider, Sherry und Wein, während der Spirituosenverzehr konstant blieb. Die Verbraucher gaben 1992 rund 6,4% ihrer privaten Ausgaben für alkoholische Getränke aus und 0,9% für alkoholfreie Getränke. Seit 1973 ist der AfG-Anteil um 0,22% gestiegen, der der alkoholhaltigen Getränke jedoch um knapp 1% gefallen..
Problemkreis Gushing -- Während der Mälzereitechnischen Arbeitstagung in Gräfelfing am 20. 10. 1993 diskutierten Dr. Herbert Graf, Kulmbach, Raimund Nitschke, Erdinger Weißbräu, und Leonhard Feuchtmayr, Schloßbrauerei Autenried, zum Problemkreis Gushing. Beim Wareneingang, so Herbert Graf, sei das Gushingpotential des Getreides schwer zu beurteilen, so daß man die Ware zunächst ins Lager aufnehmen müsse und auf eine folgende mikrobiologische Untersuchung, die nicht im Betrieb durchgeführt werde, nur mehr nachträglich reagieren könne, indem das Getreide nicht mehr verarbeitet werde. In Kulmbach habe man mit dem Donhauser-Test gute Erfahrungen gemacht, besonders hinsichtlich der Reproduzierbarkeit..
Großbritannien Kanaltunnel-Bier -- Britische Tagesausflügler können auf dem europäischen Kontinent ihr einheimisches Bier zur Hälfte des Preises kaufen, den sie zu Hause auf ihrer Insel anlegen müßten. Dies Bierwunder wird durch eine Handelsvereinbarung zwischen der ältesten Brauerei Englands Shepherd Neame Ltd. in Faversham, Kent (Jahresausstoß ca 240 000 hl), und einem französischen Hypermarkt bewirkt. Auf einem Lastwagen gelangt das Bier auf der M 2 unter dem Kanal nach Calais nur zu dem Zweck, im Kofferraum von Touristen dann den umgekehrten Weg einzuschlagen.
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