Der Bundsrat hat am 27. März 1998 erneut die Entscheidung über die Novelle der Verpackungsverordnung vertagt. Fachleute befürchten eine Verschiebung bis nach der Bundestagswahl im Herbst 1998. Die Folgen der Verschiebung sind Planungsunsicherheit bei den betroffenen Branchen und Gefährdung der Arbeitsplätze im Mehrwegbereich.
Die Geschäftsergebnisse von Heineken bestätigten der niederländischen Gruppe nach einem stagnierenden Geschäftsjahr 1996 in 1997 ein weiteres Wachstum.
Heineken verkaufte im Geschäftsjahr 1997 73,8 Mio hl Bier weltweit. Das entspricht einer Ausstoßsteigerung um 4,4%. Die Einkünfte konnten um 11% auf 13,51 Mrd NLG (etwa 11,98 Mrd DM) gesteigert werden. Die Nettogewinne beliefen sich auf 761 Mio NLG (etwa 675 Mio DM), was einen Anstieg um 16% bedeutet. Im US-amerikanischen Markt verlor Heineken seine Spitzenstellung als Importeur an „Corona”, Mexiko. Ursache hierfür war nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden Karel Vuursteen ein Preiskampf und die Konzentration auf eine stabile Hochpreispolitik..
Die American National Can Co., Chicago, hat jetzt in England die nach eigenen Angaben erste Dreischicht-Plastikflasche für Bier auf den Markt gebracht.
Die grünen 330-ml-Bierflaschen gefüllt mit Bass Bier oder einem Alcopop haben Kronenkorken-Verschlüsse und die gleiche Form wie die bisherigen Glasflaschen. Sie bestehen aus einer PET, einer Ethylen-Vinylalkohol- und einer PET-Schicht. Die Haltbarkeit wird mit 12 Wochen angegeben. Bisher waren 6 Wochen für normale Plastikflaschen üblich.
Diese Flaschen sollen gezielt bei Freiluftveranstaltungen wie Konzerten, Sportstadien aber auch in Hotels und Bars eingesetzt werden..
Nach einer Meldung in „Bier aktuell” Nummer 2, 1998, herausgegeben von der Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Brauwirtschaft, liegen jetzt die Schlußberichte von drei Forschungsobjekten vor, die von der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft gefördert worden sind..
Betrachtet man die gegenwärtige Situation in den Brauereien, Mälzereien und in der Zulieferindustrie, könnte man diese Frage für zahlreiche Betriebe verneinen. Denn bei vielen herrscht das Diktat der Kostenreduzierung um jeden Preis. Da bleibt kein Freiraum für die Implementierung von Neuerungen oder das Anpassen der eigenen Technologie an neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.
Daß es jedoch auch in stagnierenden Märkten und beim gegenwärtigen Wettbewerbsdruck noch eine klare Notwendigkeit auch für grundlegende fachbezogene Forschung gibt, zeigt eine Untersuchung des EBC Technology & Engineering Forums, über die wir im Wochenreport (s.S. 654) berichten.
Natürlich weiß auch dieses Expertenforum, daß ökonomische Aspekte oberste Priorität haben.a.S. 656)..
Im LEH ist der Umsatz im letzten Jahr um 0,7%, real sogar um 1,4% zurückgegangen. In der Gastronomie schrumpften die Umsätze um 1,3%, real um 2,4%.
Die Bierausfuhr hat sich nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes im Jahre 1997 um 7% auf 9,2 Mio hl erhöht. Die Biereinfuhren nahmen um 4,3% auf 3,2 Mio hl zu. Die Außenhandelszahlen sind unter großem Vorbehalt zu sehen. Die Biereinfuhren aus den Niederlanden enthalten auch die Mengen an deutschem Bier, das dort in Dosen abgefüllt wurde. Ein Teil der Bierimporte aus Dänemark wird im Zuge des Reiseverkehrs wieder reimportiert.
Nach dem März-Bercht des „The Emerging Markets Brewery Fund“ der Vereinsbank, New York, hat sich die wirtschaftliche Lage im asiatischen Raum wieder entspannt, eine Erholung zeichnet sich ab, auch für die Biermärkte. Allerdings ist die Gefahr noch nicht gebannt. Es können durchaus noch schwere Rezessionen auftreten, da die wirklichen wirtschaftlichen Probleme einiger Länder noch nicht gelöst sind.
In Lateinamerika entwickeln sich die Märkte unterschiedlich. Argentinien, Brasilien und Chile machten weitere Fortschritte, während Mexiko stagnierte. Kolumbien erlebte wegen seiner negativen Außenhandelsbilanzen eine Abnahme um 12%. Peru war ebenfalls schwach und zwar wegen der Verwüstungen durch den El Nino.
Insgesamt ragte Polen mit einem Plus von 26% heraus.
Der Verkauf von Fruchtsäften ist 1997 gegenüber dem Vorjahr um 3,1% auf 1 483 133 hl gestiegen. Für Nektare liegen keine vergleichbaren Zahlen zum Vorjahr auf, doch es kann von einem kräftigen Wachstum ausgegangen werden, so Leopold Wurstbauer, Geschäftsführer des Verbandes der Fruchtsaft- und Fruchtsirupindustrie.
Die Österreicher liegen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch bei Fruchtsaft und -nektar von 34,6 l (1997) im europäischen Vergleich hinter Deutschland an zweiter Stelle. Haushoher Favorit ist Orangensaft. Durch die äußeren Umstände sehen sich die Österreicher zu einer Preiserhöhung bei Orangensaft gezwungen, da die ausländischen Konzentratanbieter die Preise drastisch gehoben haben..
Die Abwassertechnische Abteilung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) veranstaltete im vergangenen Herbst in Bayreuth das in loser Folge stattfindende Seminar, um einmal dem Informationsbedarf des Industriezweiges auf diesem Gebiet zu entsprechen, aber auch die personelle Veränderung an der Spitze ihrer Abteilung publik zu machen. Dr. Gunther Schumann, der innerhalb der VLB und den Mitgliedsbetrieben seit 1963 als Mitarbeiter und 1969 als Leiter dieser Abteilung sehr engagiert tätig war, übergab die Leitung an Dr. Alfons Ahrens. Dr. Ahrens ist Mikrobiologe, seit 1994 an der Seite seines bisherigen Chefs auf dem abwassertechnischen Gebiet tätig und schon umfassend mit der Materie vertraut, kann nahtlos die Aufgaben weiterführen.
Von Volkmar Neitzel und Uwe Iske, VCH-Verlag, Weinheim, 1998, XV, 333 Seiten, 122 Abbildungen und 30 Tabellen, Preis 168 DM. ISBN 3-527-28862-7.
Das Buch ist ein praktischer Leitfaden für die Abwasserbehandlung und -überwachung. Von den Grundlagen des Wasserrechts ausgehend werden die relevanten Behandlungsverfahren für Abwasser und Klärschlamm und die entsprechenden Untersuchungsmethoden wie auch Betriebsverfahren beschrieben. Viele praktische Tips und Fallbeispiele helfen dem Leser bei der Beurteilung von physikalisch-chemischen sowie mikrobiologisch-enzymatischen Untersuchungsergebnissen. Dabei nehmen die Qualitätssicherungsmaßnehmen einen hohen Stellenwert ein. Auch die unterschiedlichen Störmöglichkeiten der Kläranlagen werden detailliert aufgeführt..
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