Wieder einmal erstaunte Jim Koch, Chef der Boston Beer Company, seine Kritiker und Bewunderer mit einem kühnen Zug. Diesen Sommer wandte er sich an 450 seiner Getränkefachgroßhändler mit der Bitte, man möge ihm seine „out-of-code“-Produkte der Marke Samuel Adams, welche im März abgefüllt wurden, zurücksenden – gegen Bezahlung, versteht sich. Jim Koch wollte für diese spektakuläre Aktion, altes Bier aus den Warenhäusern zu holen, rund 2,0 Mio USD (4,6 Mio DM) locker machen. Bis August konnte die Boston Beer Company mehr als 2 Mio Flaschen Samuel Adams dem Recycling zuführen. Wie Jim Koch verkündete, habe man alles wiederverwerten können. Sogar das Bier sei zu Äthanol umgewandelt worden, was in den USA Benzin zugesetzt wird..
Die Adolph Coors Company gab bekannt, daß man bis Jahresende die verlustbringende Brauerei in Zaragoza schließen werde. Damit werden rund 100 Mitarbeiter arbeitslos. Peter Coors, der Chairman, bezeichnete die Schließung der Brauerei als konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie, welche auf höheres Wachstum und Gewinne ausgerichtet sei. Der drittgrößte Brauer der USA hatte die Brauerei im spanischen Zaragoza 1994 erworben, fuhr aber seither nur Verluste ein, da man sich auf dem wettbewerbsintensiven spanischen Biermarkt nicht etablieren konnte.
Miller Brewing Co und South African Breweries (SAB) haben einen Lizenzvertrag für die Marke Miller Genuine Draft (MGD) für Rußland und die GUS abgeschlossen. MGD ist nach Staropramen und Holsten die dritte Marke im Lizenzportfolio von SAB in Rußland. Als Import aus den USA gibt es MGD bereits seit sechs Jahren auf dem russischen Markt. Trotz geringer Investitionen in das Marketing konnte MGD unter die Top-5 der internationalen Biermarken aufsteigen. Laut SAB konnten von MGD in 1997 – und das war bisher das beste Jahr von den Ansatzzahlen her – mehr als 30 Mio Flaschen verkauft werden. Dank des Lizenzabkommens bietet SAB nun die Marke für 24 Rubel per Flasche oder 30% billiger als das Importbier an.
Beim zweiten Mal war ihr das Glück hold. Obwohl der Versuch der BBAG, Pilsener Urquell zu übernehmen, nicht von Erfolg gekrönt war, hat dieser Mißerfolg die BBAG nicht davon abgehalten, ihre Expansion in die Märkte Mittel- und Osteuropas fortzusetzen. Diesen Sommer erwarb die BBAG die in Rumänien aktive Brewery Holdings von zwei Investmentgruppen: Jupiter Asset Management, eine Tochter der Commerzbank, und Advent International, eine private US-amerikanische Equity-Firma. Obwohl zum Preis keine Angaben gemacht wurden, sind Marktbeobachter der Meinung, daß die BBAG mehr als 100 Mio USD (233 Mio DM) für Brewery Holdings berappen mußte. Erst kurz zuvor hatte Brewery Holdings ein Angebot von SAB ausgeschlagen, das wohl deutlich unter dem von BBAG gelegen hatte. 14% des Marktes in 1999..
Feldschlösschen-Hürlimann Holding AG, der börsennotierte Schweizer Getränke- und Immobilienkonzern, schweigt hartnäckig über den Käufer seiner 1,0 Mrd SFR teuren Getränkedivision, obwohl die Schweizer Eichhof Holding AG und Carlsberg ihr Interesse bekundet haben. Heineken und SAB wurden auch als Kaufinteressenten des in Schwierigkeiten geratenen Konzerns genannt, dessen Verluste sich im ersten Halbjahr 2000 auf 5,3 Mio SFR beliefen. Für 2000 wird ein Gewinn erwartet, der deutlich unter dem des Vorjahres liegen soll (1999: 50,2 Mio SFR).
Scottish&Newcastle (S&N), der britische Brauer und Betreiber von Pubs, Restaurants und Hotels, erwarb für 93 Mio GBP (314 Mio DM) einen 49%igen Anteil am zweitgrößten Brauer Portugals, Central de Cervejas (Centralcer), und plant, dort einige internationale Biermarken aus seinem Portfolio brauen zu lassen, um die Produktion besser auszulasten. Im (Lizenz-) Portfolio von S&N sind die Marken Foster’s, Miller, Beck’s, Kronenbourg, Newcastle Brown Ale und John Smith’s. Centralcer hat einen Bierausstoß von 2,7 Mio hl jährlich und einen Marktanteil von 40%. Die wichtigste Marke ist Sagres mit 1,9 Mio hl. John Nicolson, der Chairman von S&Ns internationaler Bierdivision, wird neues Vorstandsmitglied bei Centralcer.
Seit Herbst dieses Jahres produziert die Labatt Brewing Company im Auftrag der Guinness Bass Import Co., USA, die Marke Harp Lager für den US-amerikanischen Markt unter Lizenz. Damit kommt Harp frisch aus Kanada in die US-Lokale, statt wie bisher aus Irland. Die Gründe für die geänderte Politik sind, richtig, finanzielle Überlegungen. Der Präsident von GBIC, Tim Kelly, meinte dazu, es sei erklärtes Ziel, die Marke Harp zu größerer Wirtschaftlichkeit zu bringen, um die Investitionen in die Marktbearbeitung steigern zu können.
Asahi Breweries Ltd. plant eigenen Angaben zufolge den Einstieg in den niedrigpreisigen Markt für Bier mit niedriger Stammwürze, um die Hauptmarke „Asahi Super Dry“ zu ergänzen. Man habe aber noch nicht über Einzelheiten wie Absatzziele und das Lancierungsdatum entschieden, so eine Presseinformation. Durch den niedrigeren Stammwürzegehalt verglichen mit regulärem Bier wird eine niedrigere Steuer fällig, weshalb das Produkt besonders auf preisbewußte Konsumenten zielt. Bier mit niedrigerer Stammwürze ist rund 30% billiger als herkömmliches Bier. Die übrigen großen japanischen Brauereikonzerne außer Asahi sind bereits mit diesen Bieren am Markt, dessen Anteil ständig zunimmt. Im September belief sich sein Anteil bereits auf 25% des japanischen Biermarktes..
S&N ist nicht der einzige Freizeitkonzern, der sich Teile seines Portfolios entledigen möchte. Von Bass wird behauptet, der Konzern plane den Verkauf von mehr als 1000 seiner 3000 Pubs, um sich stärker auf die Pub-Ketten wie All Bar One, Harvester, Edward’s sowie die Hotel-Ketten Holiday Inn und Inter-Continental zu konzentrieren. So gab Bass Ende September bekannt, daß sich innerhalb seiner Pub-Division die Kluft zwischen den Ketten und den Individual-Pubs vergrößert habe, zum Nachteil der Individual-Pubs, denen die Ketten beim Umsatz um 10% davongezogen waren. Auch Whitbread war lange als verkaufswilliger Pub-Betreiber im Gespräch. Allerdings standen nur geschätzt 300 Pubs zum Verkauf. Dann kam Whitbread der City zuvor und verkündete am 19.000 Pubs und Bars..
Der chinesische Biermarkt bescherte ausländischen Anbietern in den vergangenen Monaten wenig Freude. Nach der Anfangseuphorie werden viele Firmen vom einheimischen Brauer Tsingtao verdrängt. Die Probleme in dem kommunistischen Land mit 1,3 Mrd Menschen sind vielfältig: Maschinen und Grundstoffe müssen aufwendig importiert werden, und Fachkräfte sind oft nur mit hohen Auslandszuschüssen ins Land zu locken. Noch vor fünf Jahren sah die Lage für die ausländische Konkurrenz alles andere als düster aus, erinnert sich Tsingtao-Vize-Chef Peng Zuoyi. Viele Investoren hätten aber offenbar die hohen Kosten unterschätzt, weshalb sie anders als einheimische Brauer ihr Bier deutlich teurer herstellen mußten. Unter den deutschen Anbietern ist auch der Bremer Beck´s-Konzern in der Volksrepublik aktiv..
Für das Geschäftsjahr Ende 30. Juni 2000 gab Foster’s eine 16%ige Steigerung des Nettoertrags auf 427,8 Mio AUD (526 Mio DM) bekannt. Ausschlaggebend für das gute Ergebnis war ein starkes Wachstum in den Sparten Wein und Entertainment (Spielautomaten etc.). So stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern der Sparte Wein um 28,7% auf 154,3 Mio AUD (189 Mio DM). Die australische Bierdivision (CUB) erwirtschaftete einen Ertrag von 384,6 Mio AUD (473 Mio DM). Zum ersten Mal konnte Foster’s Brewing International einen Gewinn erzielen und zwar von 6,6 Mio AUD (8,1 Mio DM). Im Jahr zuvor mußte Foster’s Brewing International noch einen Verlust von 11,9 Mio AUD (14,6 Mio DM) ausweisen. Die Sparte Entertainment (Leisure and Hospitality) steigerte ihren Gewinn um 35,7% auf 110,2 Mio AUD (135 Mio DM)..
Die Untersuchung gibt Schankanlagenreinigern, Lebensmittelkontrolleuren, Brauereien, GFGH und den Ordnungsämtern endlich die Möglichkeit, die chemische Reinigung flächendeckend durchzusetzen. Gerade die Brauereien sollten da-ran interessiert sein, dem Endverbraucher, der in der arg gebeutelten Gastronomie sein Bier konsumiert, eine optimale Produktqualität anbieten zu können. In der Praxis handelt der Vertrieb bzw. Außendienst vieler Brauereien jedoch oft völlig gegen diese Maxime.
Obwohl heutzutage in der Großzahl der deutschen Brauereien Schulungen über den sensiblen Bereich der Schankanlagenhygiene durchgeführt werden, treffen diese meist ins Leere. Die Kunden sagen, bei ihm würde das Bier noch schmecken.
Andererseits wird oft aus Sparsamkeit bzw.
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