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(ab S. 939).

Einsatzbereit – Künstliche Intelligenz ist beim Oktoberfest nur unwesentlich besser aufgestellt. Obwohl doch Anwendungen vorstellbar sind. Wie wäre es mit einer Bierzelt-Empfehlung, je nach zur Schau gestelltem Outfit? In der Brauerei bietet sich ebenfalls eine Fülle von Anwendungen für die KI. Prof. Thomas Schlechter stellt nach einer grundlegenden Einführung ins Thema einige Beispiele vor. Und man sieht: Wenn es z. B. um die Überwachung des Gärprozesses geht, können schnell substantielle finanzielle Einsparungen erreicht werden (ab S. 952).

Meisterhaft – Die angehenden Braumeister an der Meisterschule für Brauer und Mälzer der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Ulm haben zum Abschluss ihrer Ausbildung die Aufgabe, einen Meistersud nach vorgegebenem Bierstil zu brauen. In diesem Jahr lauteten die Vorgaben „Oktoberfestbier“ und „Märzen“. Nicht nur die technologisch einwandfreie Durchführung ist dabei zu bewerten, sondern auch ein umfassendes Marketing-Konzept, die Zielgruppenansprache und die Gestaltung von Etiketten (ab S. 956).

Somit bleibt mir, Ihnen eine kurzweilige Lektüre und viel Vergnügen auf Ihrem persönlichen Lieblings-Volksfest bei einem süffigen Festbier zu wünschen!

Jetzt, zur Erntezeit in der Landwirtschaft, steht neben all den Herausforderungen, mit denen sich die Branche aktuell herumschlagen muss, auch das im Vordergrund: der Klimawandel und seine sichtbaren Folgen auf Braugetreide und Hopfen.

Hopfen und Klima – Dies zeigte sich deutlich beim diesjährigen IGN Hopfentag. Auch wenn die Ernte besser wird als 2022, so ist sie abermals unterdurchschnittlich. Der Sommer, der uns teilweise glühend heiß, teilweise verregnet vorkam, war für die Gerstenernte zu nass und für den Hopfen abermals zu trocken. Und die Wahrscheinlichkeit für Wetterextreme nimmt zu. Wie soll man damit umgehen? Praktiker und Verbände fordern Konzepte für die Bewässerung der Hopfengärten (wie andernorts üblich) und die Nutzung klimaresistenterer Sorten in der Hopfen- und der Brauwirtschaft (S. 893).

Forschungsbedarf – Ähnliche Überlegungen führten seinerzeit zur Gründung der Forschungsbrauerei in St. Johann: Vergleiche von Hopfensorten und -produkten, Tests zu Anbau- und Ernteverfahren, Lagerungsversuche oder Einflüsse einzelner Hopfensubstanzen – für solche Forschungsansätze gab es Anfang der 1990er-Jahre kaum Versuchsbrauereien. Offensichtlich war jedoch der Bedarf zur Klärung solcher Fragen sehr groß. Die Erfolgsgeschichte aus St. Johann wird jetzt 25 Jahre alt (S. 895).

Der berühmte erste Schritt – Zweifellos stellt die energetische Transformation kurz- und mittelfristig eine der größten Herausforderungen für die Branche dar. Geförderte Transformationskonzepte können bei diesem Mammutprojekt für Brauereien jeglicher Größe helfen, den ersten Schritt zu tun und zum Beispiel einen Leitfaden zu entwickeln, an dem man sich orientiert. Die Flensburger Brauerei hat diesen Weg eingeschlagen und will die CO2-neutrale Produktion nicht nur aus eigener Kraft, sondern auch vorzeitig erreichen. Ein Interview mit den Beteiligten lesen Sie ab Seite 907.

„Neue Pflichten für Arbeitgeber“ – so untertiteln Matthias Nadolski vom Deutschen Brauer-Bund und Lena Schwertl vom Bayerischen Brauerbund ihren Beitrag zum neuen Hinweisgeberschutzgesetz. Neue Pflichten mag niemand, aber dieses Gesetz bietet neben administrativem und bürokratischem Mehraufwand für den Arbeitgeber auch Vorteile. Der Beitrag ab Seite 913 klärt auf und gibt Tipps, wie die betroffenen Betriebe mit den neuen Forderungen umgehen können.

Die Sommerferien neigen sich in den meisten Bundesländern dem Ende entgegen, ebenso wie dieser „normale“ Sommer. Teilweise vollkommen verregnet, dann aber im Juni doch wieder zu heiß und trocken. Inzwischen steigen frühmorgens auch schon die ersten Nebelschwaden auf, kurzum, es „herbstelt“ bereits ein bisschen. Ein guter Zeitpunkt um kurz durchzuatmen, Bestand aufzunehmen und vorauszublicken.

Leichte Erholung, keine Entwarnung – Beim Rückblick auf die Ergebnisse des Jahres 2022, im Vergleich zu 2021 ein um vier Prozent gestiegener Bierabsatz, können die großen Brauereien auf den ersten Blick nicht unzufrieden sein. Doch leider stellt sich keine Entspannung ein. Weiterhin sind erheblicher Kostendruck, Inflation und auch Existenzangst der tägliche Begleiter in vielen Betrieben. Christiane Hohmann fasst die Zahlen der größten Brauereien 2022 ab Seite 860 zusammen.

Vorfreude – Man kann sich das gar nicht so richtig vorstellen, die letzte BrauBeviale fand 2019, vor vier Jahren, statt. Doch dieses Jahr ist es wieder soweit, vom 28. bis 30. November trifft sich die Branche in Nürnberg. Ein neues Gewand, ein neuer Slogan, ein neuer Termin und die Kooperation namens Yontex mit der Messe München. Es hat sich einiges verändert. Wir haben bei Andrea Kalrait, Executive Director BrauBeviale, und der PR-Verantwortlichen Susanne Blüml nachgefragt, auf was wir uns im November freuen dürfen (ab S. 870).

Strategieprogramm – Weit voraus blickt KHS. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket möchte der Systemanbieter seine Kundenbe­ziehungen intensivieren. Der Personalaufbau vor Ort, die Vereinheitlichung von Strukturen und Prozessen gehören dazu, aber auch die internationale Erweiterung von Kapazitäten (ab S. 873).

Stillstandszeiten – Wie lassen sich längere Stillstandszeiten bei vielen Produktwechseln in der Abfüllung minimieren? Durch umfassende Auswertung der Maschinendaten der Füllerei lassen sich häufige Fehler identifizieren und beseitigen sowie vorausschauende Wartungsarbeiten ansetzen, bevor es zur Störung kommt. Und durch Auftrags-Kumulierung kann der Abfüllmeister durch optimal kalkulierte Produktionsreihenfolgen einen guten Teil der Rüstzeiten gleich vollständig vermeiden (ab S. 864).

Andenken – Mit einer Mischung aus Wehmut und Stolz präsentiert Günther Thömmes schließlich in unserer Reihe „Giganten der Biergeschichte“ das Porträt von Prof. Ludwig Narziß. Wehmut, weil Prof. Narziß nicht mehr unter uns weilt, Stolz, weil er ihn persönlich kennenlernen durfte und zum letzten Jahrgang zählte, der bei Prof. Narziß die Abschlussprüfung ablegen durfte (ab S. 876).

Der Traum vom Weltmeister-Titel hat sich ja leider zerschlagen, nachdem „unsere Mädels“ in Brisbane gegen die Südkoreanerinnen nicht über ein Unentschieden hinausgekommen sind. Schade! Doch da die Frauen den schöneren Fußball spielen, mathematisch lässt sich das wohl beweisen, können Sie sich immer noch auf das Finale der Fußballweltmeisterschaft der Frauen am kommenden Sonntag freuen. Und zusätzlich bereits morgen ein Bier für den Auftakt zur Bundesliga-Saison kühl stellen.

Aber vorher schicken wir mit dem heutigen Spieltag – pardon, der heutigen Ausgabe – wieder eine hochkarätige Mannschaft mit einer unschlagbaren Kombination aus Wissen und Genuss aufs Feld. Ganz nach dem Motto: Ein Schuss, ein Tor, Prost!

Bier, i wer´ narrisch – Die ersten Spielzüge drehen sich um den österreichischen Biermarkt. Für die Brauwirtschaft in Österreich ging es 2022 wieder bergauf. Vor allem im Auswärts­spiel in Gastronomie und bei Veranstaltungen konnten die Brauereien punkten, wie uns Christiane Hohmann ab Seite 823 berichtet.

Fouling vermeiden – Die Herausforderung Hygienic Design gehört in die Defensivabteilung und ist ungefähr genauso optional wie die Mauer beim Freistoß. Es ist klar, dass moderne Brauereien sich auch hinter den Kulissen perfekt aufstellen müssen, um den hohen Hygienestandards gerecht zu werden. Dr. Jürgen Hofmann legt ab Seite 829 dar, wie Sie sich vor unliebsamen Überraschungen schützen und das eigene Tor sauber halten.

Das Team ist der Star – Ein erfolgreiches Team besteht nicht nur aus Taktik und Technik. Die „Candidate Experience“ spielt eine entscheidende Rolle bei Neuberufungen. Wie im Fußball, wo die richtige Einstellung und ein harmonisches Mannschaftsgefüge den Unterschied machen, so suchen auch Brauereien nach den besten Mitarbeitern auf dem umkämpften Arbeitsmarkt und bemühen sich, potenzielle Talente mit attraktiven Angeboten ins Team zu holen. Jochen Etter erläutert ab Seite 841, wie Sie die Suche nach neuen Führungskräften erfolgreich gestalten.

Stadion-Schanktechnik – Bier und Fußball passen einfach wunderbar zusammen. Davon konnte man sich bei der Sommer-Ausgabe der Fach­tagung des Bundesverbandes für Schankanlagen und Gastronomie-Technik wieder überzeugen. Dort berichtete z. B. Christian Holzner von einem nicht ganz alltäglichen Auftrag, dem kompletten Umbau der Schanktechnik in einem Fußballstadion. Dr. Johannes Tippmann stellt die weiteren Themen vor, die auf der Tagesordnung standen (ab S. 835).

Ohne Bier macht eben auch der schönste Fußball keinen Spaß. Ihnen wünsche ich eine kurzweilige Lektüre und eine erfolgreiche Spätsommer-Saison mit umsatzträchtigen, sonnigen Biergartenabenden.

Auch wenn der Regen der letzten Tage und Wochen uns leicht vergessen lässt, dass wir auf das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zusteuern, so verdeutlichen uns die jüngsten Zahlen zur Sommergerstenernte in Europa, womit wir es zukünftig verstärkt zu tun bekommen können: trockenheitsbedingt erheblich schwankende Erträge und Qualitäten bei den Rohstoffen (Seite 778).

Weniger Hopfen, mehr Bier – Dies hat auch den Hopfenmarkt im vergangenen Jahr stark beeinflusst. Ende Juli wurde der BarthHaas-Bericht vorgestellt, der darlegte, dass die Ernte-Menge 2022 um 19 Prozent, die Alpha-Menge gar um 24 Prozent geschrumpft war. Gut, dass die Läger noch gefüllt waren, denn der Biermarkt legte 2022 wieder leicht zu (Seite 777). Und für dieses Jahr können wir noch hoffen, dass der Regen die Hopfenernte freundlicher aussehen lässt als 2022. Nichtsdestotrotz müssen wir uns wohl an den Gedanken gewöhnen, dass die sonst doch zuverlässig zur Verfügung stehenden Rohstoffe deutlicheren Schwankungen unterliegen als bisher.

Zuverlässige Hefeherführung – Immerhin läuft bei der Hefe alles nach Plan, oder? Nicht ganz, auch hier sorgen Störungen wie Ausfallzeiten oder wechselnde Sudpläne für Probleme, denn „Hefepropagationspläne basierend auf dem Parameter Zeit sind nicht flexibel“, wie Dr. Urs Wellhoener, Boston Beer Company, USA, betont. Die Brauerei hat Inline-Extraktsensoren getestet, die zuverlässige Daten zur Steuerung und Durchführung der Propagationen liefern (ab Seite 795). Und es geht noch drastischer: Was tun, wenn die Brauerei gleich über Wochen den Brauprozess einstellt, es dann aber wieder losgehen soll? Wie man die Hefe über Monate gärfähig halten und der Brauerei damit Wochen an Vorlaufzeit ersparen kann, zeigt Dr. Carsten Zufall, Cervecería Polar, Venezuela, in seiner Studie zur „Aufrechterhaltung von Viabilität und Vitalität der Anstellhefe“ ab Seite 791.

Leergut-Prognosen – Und auch hier geht es um zuverlässige Verfügbarkeit: Leergut, in der richtigen Menge und in der richtigen Qualität, ist ein wichtiges Thema für die Brau- und Getränkebranche. Ein Arbeitskreis der VLB Berlin hatte feststellen müssen, dass es beim Informationsfluss an die Getränkehersteller hapert, was die Planung der Abfüllprozesse behindert. So entstand der Wunsch, ein System zu entwickeln, das die fehlenden Informationen erfasst und weitergibt. Ingo Pankoke von der VLB Berlin berichtet ab Seite 803 über das Forschungsprojekt Di-Me-Pro, das für „Digitalisierung von Mehrwegprozessen“ steht und Abhilfe schaffen soll.

Der gesellschaftliche Trend geht hin zu einem gesünderen Lebensstil und bewussterem Genießen. Das trifft die Brau- und Getränkebranche mit ihren meist zucker- und alkoholhaltigen Produkten in besonderem Maße. Die Hersteller von Erfrischungsgetränken reagieren mit einer Umgestaltung ihres Produktportfolios, und das recht erfolgreich, wie Christiane Hohmann in ihrem Überblick über den Erfrischungsgetränkemarkt 2022 ab Seite 748 zeigt. Im Fokus: weniger Kalorien und noch mehr Vielfalt.

Alkohol und Gesundheit war denn auch das Motto des 2. Kulmbacher Bierrechtstags: ein Thema, dass aus vielen Blickwinkeln betrachtet und durchaus kontrovers diskutiert wurde. So zum Beispiel zu den weitgreifenden Regelungsmöglichkeiten der EU hinsichtlich Besteuerung, Etikettierung oder Werbeverboten. Dadurch soll der Alkoholkonsum weiter reduziert werden, während die Zahlen der letzten Jahrzehnte die Notwendigkeit solcher Regelungen doch eher in Frage stellen (ab Seite 763).

Hopfen und Tuberkulose – Klar, mit gesundheitsfördernden Effekten durch den Genuss von Bier darf man nicht werben. Das heißt aber nicht, dass es keine positiven Effekte einzelner Inhaltsstoffe des Bieres gibt. Ein gutes Beispiel ist der Hopfen im Kampf gegen Tuberkulose. Dr. Christoph Pinzl vom Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach erinnert in „Weißer Tod und grünes Gold“ an eine weitestgehend vergessene Erfolgsgeschichte, die angesichts von Millionen Tuberkulose-Kranken weltweit eigentlich auch ein Happy End verdient hätte (Seite 760).

Groß und Klein – Weitere Trends unserer Zeit sind laut DLG-Trendmonitor nachhaltige Produktion und verstärkte Digitalisierung. Das zwingt die Unternehmen zu größerer Agilität als je zuvor. Vielleicht kann unsere Branche von den kleinen, jungen, innovativen Unternehmen – sprich: Start-ups – profitieren? Dr. Malaika Fischer, München, erläutert ab Seite 756, welche Rolle Start-ups als treibende Kräfte im Getränkesektor spielen können und zeigt aktuelle Beispiele aus unserer Branche.

Partnersuche – Einen konkreten Fall schauen wir uns gleich genauer an. Es geht um ein Start-up, das mittels patentiertem Fermentationsverfahren ein gesundheitsförderndes Getränk auf Basis von Bierwürze entwickelt hat und jetzt nach Kooperationspartnern sucht. Prof. G. Festel vom Leibniz-Institut in Potsdam und Jan Biering von der VLB Berlin, die zusammen mit ihren Co-Autoren an der Produkt- und Prozessentwicklung beteiligt waren, verraten ab Seite 750 die Einzelheiten dazu.

Am 5. Juli haben sie also die Katze aus dem Sack gelassen: Das neu gegründete Joint Venture Yontex führt die drinktec und die BrauBeviale zu einer Gesellschaft zusammen. Die bislang größte Fusion von zwei Schwergewichten im Messegeschäft Deutschlands. Die bekannten Standorte und Termine, ihre renommierten Markennamen und – ganz wichtig für die Kunden – die bekannten Ansprechpartner bleiben erhalten (S. 706). Man kann sich auf den Herbst freuen, am 28. November eröffnet die BrauBeviale in Nürnberg das erste Mal unter Regie der neuen Gesellschaft ihre Tore. Noch ein wenig Zeit bis dahin. Bereits heute können Sie sich unter anderem auf die folgenden Themen freuen:

Geschmacksverstärker –Das Aroma des Biers entsteht durch Zusammenwirken hunderter Aromastoffe, okay. Vielleicht weniger im Bewusstsein ist die Tatsache, dass auch aromawirksame Substanzen unter ihrer jeweiligen Wahrnehmungsschwelle zum Aroma beitragen. Entweder weil sie mit chemisch ähnlichen Stoffen zusammenwirken oder die Wirkung anderer Verbindungen verstärken. Ein Beispiel für letzteres ist Geransäure, die das besondere Aroma der Hopfensorte Sorachi Ace bestimmt. Geransäure selbst ist weniger geruchsintensiv, bringt aber andere Aromastoffe des Hopfens stärker zur Geltung (ab S. 710).

Umrüstung – Ab dem 25. August 2023 werden T5- und T8- Leuchtstoffröhren aus dem Verkehr gezogen. Eine Umrüstung auf LED sollte deshalb für viele Unternehmen oben auf der Prioritätenliste stehen. Die Fürstenberg Brauerei hat’s getan und die gesamte Brauerei während des laufenden Betriebs auf smarte Beleuchtung umgestellt. Eine weitreichende Modernisierung, die Nachhaltigkeitserfolg mit wirtschaftlichen Vorteilen und einem unschlagbaren ROI von 1,5 Jahren verbindet (ab S. 714).

Miniaturisierung – Manche von Ihnen werden sich noch mit Schaudern an die letztjährige CO2-Knappheit infolge der Energiekrise erinnern. Glücklich war, wer eine eigene Anlage zur Rückgewinnung der Gärungskohlensäure sein Eigen nennen durfte. Aber das können sich ja nur die Großen leisten? Nein! Auch für kleine Handwerks-Brauereien existiert eine marktreife Lösung, die Unabhängigkeit verspricht (ab S. 719).

„Deutschlands Brauereien stehen vor großen Herausforderungen!“ Das sagte der neue Präsident des Deutschen Brauer-Bundes Christian Weber bei seinem Amtsantritt beim Deutschen Brauertag in Berlin. Trotzdem habe die Branche allen Grund, selbstbewusst und voller Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

Der Deutsche Brauertag ist nicht nur ein willkommenes Branchentreffen, sondern auch Schauplatz für Preisverleihungen und Ehrungen. So wurden dort die europäischen Gewinner des World Beer Cup 2023 ausgezeichnet, die Bundesehrenpreise für Bier verliehen und der Henrich-Funke-Pschorr-Preis für Brauwissenschaft vergeben. Ein weiteres Highlight war die Wahl des Bier-Botschafters. Wer die Ausgezeichneten sind, erfahren Sie ab Seite 669.

Effizienz im Sudhaus – Sicherlich beruht die angesprochene Zuversicht u. a. auf der Fähigkeit der Brauingenieure und -wissenschaftler, immer noch Einspar- und Verbesserungspotenzial zu finden. Heute schauen wir dazu genauer ins Sudhaus. Oft stehen hier Energieeinsparungen im Vordergrund. Aber: „Technisch und technologisch müssen die Aufgaben der Prozesse erfüllt werden, um eine hohe Produktqualität zu gewährleisten“, betont Prof. Martin Krottenthaler, HSWT, Freising. Wo man technologisch sauber arbeiten und gleichzeitig Energie sparen kann, verrät er in „Einsparungen im Sudhaus“ ab Seite 677.

Bierqualität optimieren – Wir bleiben im Sudhaus, wechseln aber den Fokus und beschäftigen uns mit „Sauergut und Sauermalz zur Qualitäts- und Prozessoptimierung“. Ab Seite 680 erläutern Frederik Amrhein und Marcus Jentsch die Grundlagen der Säuerung, die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten in der betrieblichen Praxis und die Ergebnisse einiger Versuchssude am Institut Romeis, Oberthulba.

Endverbrauchergerecht – In ihrem Überblick „Nur keine Kontroverse“ über das Brewers Forum in Prag erwähnt Dr. Ina Verstl ab Seite 690 auch überraschend konfrontative Sessions, z. B. zur Inflation von Bierstilen, die beim Verbraucher eher für Verunsicherung sorgen. Dabei wäre es für Brauereien schon allein mit Blick auf die Kundschaft überaus wichtig, das eigene Sortiment sensorisch klar zu differenzieren. Mit „Zum Verwechseln ähnlich – Helles, Märzen und Export“ starten wir eine neue Serie, in der Axel Kiesbye, Obertrum, die Unterschiede endverbrauchergerecht beschreibt (S. 687).

Weißbier steht für Bierkultur, heißt es. Kaum eine andere Sorte ist so sehr mit dem Gedanken an einen lauen Sommerabend im Biergarten verbunden. Zeit für einen Blick auf den Weißbiermarkt in Deutschland: Wie hat er sich verändert? Wie sieht es beim alkoholfreien aus, und welche Sorte macht dem Weißbier Konkurrenz? Christiane Hohmann hat ab Seite 638 die Antworten.

Brausymposium – Beste Rahmenbedingungen, nicht nur beim Wetter, hatte der Verband ehemaliger Weihenstephaner zur Feier seines 125-jährigen Bestehens. Er feierte in Freising mit einem vielfältigen Programm. Dazu gehörten Fachvorträge zu Nachhaltigkeit und Effizienz wie auch ein bemerkenswerter Vortrag des Wasserwirtschaftlers Prof. Martin Grambow zur langfristigen Wasserversorgung in Europa, der nachdenklich stimmte (Seite 629).

Akzeptanzsache – Grambow mahnte unter anderem, den Züchtungsfortschritt zu nutzen. Ein Beispiel ist Hopfen, wo moderne Sorten besser mit Hitze oder Trockenheit zurechtkommen und weniger Ressourcen verbrauchen. Immerhin: Neue Sorten wie Tango oder Titan verbreiten sich langsam, wie der Verband Deutscher Hopfenpflanzer meldet (Seite 634). Zu langsam, fürchtet jedoch der Geschäftsführer der Gesellschaft für Hopfenforschung Walter König. Im Hopfenforschungszentrum in Hüll wurde schon viel getan, um zukunftsfähige Sorten zu züchten; die Ergebnisse stehen in den Hopfengärten. Im Interview (ab Seite 651) appelliert König an die Brauwirtschaft, sich mit den neuen Sorten zu beschäftigen und einen Ersatz alter Sorten zu prüfen, denn: „man wird um die neuen Sorten nicht herumkommen“.

Geschmacksfrage – Wechseln wir von der Sortenfrage zur Technologie: Dry Hopping kommt bei Bieren mit höchst unterschiedlichen Alkoholgehalten zum Einsatz. Doch wie beeinflusst der Alkoholgehalt die Lösung der Hopfeninhaltsstoffe? Sandro Cocuzza, Mainburg, hat sich mit dem Thema in einer Pilotstudie beschäftigt. Seine Ergebnisse beantworten unter anderem die Frage, warum sich das Hopfenstopfen gerade bei alkoholfreien Bieren so positiv bemerkbar machen kann (ab Seite 640).

Gerade jetzt, im Sommer, wenn die Produktion auf Hochtouren läuft, darf sie nicht schwächeln: Die Qualitätssicherung in der Brauerei kann (im Reklamationsfall) teuer werden, muss (im Vorfeld) aber nicht teuer sein. Mit ein wenig Übung und Know-how lassen sich viele, ebenso einfache wie kostengünstige Maßnahmen treffen, um Probleme frühzeitig zu verhindern. Welche das sind, verrät Lars Peuker, Rosenheim, ab Seite 645.

„Gerade kleine und mittelständische Brauereien brauchen eine Stimme im Parlament und Unterstützung aus dem Parlament.“ Mit dieser Überzeugung hatte die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Lisa Badum zur Corona-Zeit den Parlamentskreis Braukultur gegründet. Der ist bis heute sehr aktiv. So hat der Parlamentskreis zusammen mit dem Deutschen Brauer-Bund jetzt erstmals zu einem Abendempfang eingeladen, der mehr regionale Wertschöpfung und mehr Wertschätzung für die Erzeugnisse in den Mittelpunkt stellte (S. 597).

Meisterschaft – Auch für sie ist es eine ganz besondere Würdigung: Die besten Absolventen eines Ausbildungsjahrgangs der Münchner Berufsschule dürfen ihre frisch erworbenen Fähigkeiten in einem Brauwettbewerb unter Beweis stellen. Am Ende des Tages wird in festlichem Rahmen der Südbayerische bzw. Münchner Meister gekürt. Ein schöner Start für die jungen Leute ins Berufsleben … (S. 593).

Pilotprojekte – Aber kommen wir zu unseren fachlichen Beiträgen, denn auch hier steht die Wertschöpfung im Mittelpunkt. Zum Beispiel in der Abfüllung: Technischer Fortschritt hat die Laugenverschleppung in der Flaschenwaschmaschine reduziert, im Gegenzug aber die Schmutzfracht in der Reinigungslauge erhöht, was zu Problemen führen kann. Laugenfiltration schafft Abhilfe. Ab Seite 600 beschreibt Otmar Hien, Tensid-Chemie, Muggensturm, die neueste Entwicklung hierzu, die bei der Weldebräu in Plankstadt getestet wurde. Ein anderes Beispiel ist die Kontrolle des Gärprozesses: Um Zeit und Aufwand zu sparen, hat Brauereibesitzer Rogg den Fermentation Monitor von Endress+Hauser im Einsatz. Das Gerät kombiniert verschiedene Messverfahren und misst die relevanten Parameter, was für Rogg als Brauer, aber auch in seiner Funktion als Lohnbrauer interessant war (ab S. 606).

Juristische Einschätzung – Die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung ist bei alkoholischen Getränken deutlich größer als bei Tabak, und ihre gesundheitliche Bewertung muss differenzierter erfolgen, betont Dr. Tilman Reinhardt, Kulmbach, in seinem Beitrag „Alkohol und Europarecht“ ab Seite 613. Trotzdem dürfte der Druck in der EU zu einer stärkeren Regulierung von Alkohol zunehmen. Aktuell stellt eine irische Verordnung, die erstmals verpflichtend Warnhinweise auf alkoholische Getränke vorschreibt, die EU vor die Frage, wie damit umzugehen ist. Dr. Reinhardt gibt einen Überblick über die Situation.

Nach drei Jahren Pause durften Bayerns Brauer endlich wieder feiern. Im Rahmen einer festlichen Bier-Gala im Münchner Löwenbräu-Keller wurde Ende Mai die neue Bayerische Bierkönigin Mona Sommer gekürt. Eine ganz besondere Ehre, ist doch MP Markus Söders Grußworten zufolge Bayerisches Bier das begehrteste unter den Geschenken an seine internationalen Gäste.

Bierkultur – Dass Bayerisches Bier weltweit so beliebt ist, daran hat er einen maßgeblichen Anteil: Im Rahmen der Verleihung der Goldenen BierIdee 2023 bei der Bier-Gala erhielt Werner Brombach, Inhaber der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu, den Sonderpreis für sein Lebenswerk. Und auch die anderen Bier-Ideen durften sich zu Recht feiern lassen: Sie alle wurden wegen ihrer Verdienste um die Präsentation bayerischer Bier-Spezialitäten und die Weitergabe bayerischer Bierkultur ausgezeichnet. Wir waren dort und berichten ab Seite 557.

Braukultur – Zurück zur Technik: Zur Braukultur gehört auch, das Wissen um die Prozesse und die handwerklichen Fähigkeiten weiterzugeben. Und zu optimieren! Gerade im Bereich Energie ist die Motivation aktuell besonders hoch. Prof. Winfried Ruß, HSWT, gibt ab Seite 568 eine ganze Reihe von Tipps zur energetischen Optimierung in kleinen und mittleren Brauereien. Das Beste daran: „In jedem Unternehmen sind deutliche Absenkungen des Energieverbrauches möglich, ohne spürbar in das Tagesgeschäft einzugreifen“, so Prof. Ruß.

Kornkompetenz – Beim Thema Whisky juckt es vielen Brauern in den Fingern. Zu nah liegen Bier- und Whisky-Produktion zusammen. So auch bei der Brauereimaschinenfabrik Kaspar Schulz in Bamberg, die dafür bekannt ist, Altbewährtes aufzunehmen und in innovative Konzepte zu verwandeln, wie Jörg Binkert und Dieter Pollok betonen. Ein schönes Beispiel dafür zeigen wir ab Seite 565: Die Rückbesinnung auf ihre „Kornkompetenz“ hat zur ersten Brewer‘s Still geführt, also einer Kombination aus Brewery und Distillery, die jetzt passenderweise im Mutterland des Whiskys in Betrieb gegangen ist.

Hefe-Kultur – Als gebürtige Rheinländerin weiß ich, wovon ich rede: Ein Umzug aus dem Kölner Raum nach Bayern braucht etwas Eingewöhnungszeit, ist aber ansonsten unproblematisch. Dies kann ich den Kölsch-Hefen mit auf den Weg geben, die durch die Kooperation von Laboratus in Köln und dem Forschungszentrum Weihenstephan nach Freising umziehen werden. Nach dem Interview mit Heike Fischer und Thomas Zoll sowie Dr. Martina Gastl und Dr. Mathias Hutzler (ab S. 579) hatte ich das Gefühl, dass die Kölner Hefe-Kulturen am Weihenstephaner Berg gut aufgehoben sind.

Trotz diverser Krisen und wenig Aussicht auf eine kurzfristige Erholung der Rahmenbedingungen war 2022 ein gutes Jahr für die Mineralbrunnen. Das lassen die Zahlen erkennen, die Christiane Hohmann, Stemwede, für uns ab Seite 528 zusammengestellt hat. Dranbleiben lautet die Devise und das dazugehörige Rezept: Akzente setzen.

Gestaltungsmöglichkeiten – Das Mehrwegsystem und die Digitalisierung der Abfüllprozesse waren die Schwerpunkt-Themen des 28. Flaschenkeller-Seminars in Freising. Beim Thema Mehrweg scheinen angesichts einer baldigen Entscheidung zur Europäischen Verpackungsverordnung spannende Zeiten auf die Abfüller zuzukommen. Noch hat die Branche Gestaltungsmöglichkeiten, kann Vorschläge machen und sollte auf EU-Ebene Einigkeit zeigen, wie in Freising deutlich wurde. Genaueres dazu ab Seite 521.

Besser platziert – Google ist das Maß aller Suchmaschinen. Wer hier in den Suchanfragen ganz weit vorne ist, hat Vorteile beim Kunden. Da zunehmend Lebensmittel und Getränke online bestellt werden, lohnt es sich auch für die Brau- und Getränkebranche, hier genauer hinzuschauen. Welche Kanäle sind sinnvoll und wie nutzt man sie am besten? Unsere Autorin Ann-Kathrin Gräfe, Berlin, verrät fünf Faktoren, mit denen Sie die Online-Sichtbarkeit Ihres Unternehmens verbessern können (S. 531).

Ausgezeichnet – Wenn man vom European Beer Star spricht, denkt man selbstverständlich an höchste Bierqualität deutscher, europäischer und internationaler Herkunft, ganz klar. Seit letztem Jahr geht der Verband Private Brauereien noch einen Schritt weiter, denn neben einer hohen Bier­qualität rücken Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, lokale Rohstoffsicherung oder auch die Zufriedenheit der Belegschaft mehr und mehr in den Fokus. Genau hier setzt der European Beer Star Future Award an. Benedikt Meier, Verband Private Brauereien, München, erklärt ab Seite 537, was genau hinter der Auszeichnung steckt, und hat mit den ersten Preisträgern von der Neumarkter Lammsbräu, der Brauerei Kundmüller aus Weiher und der Westerwald-Brauerei in Hachenburg gesprochen.

Service im Fokus – Definitiv ein Zeichen am Markt hat die Tensid-Chemie GmbH aus Muggensturm gesetzt. Jetzt feiert das Unternehmen der Familie Peter 60. Jubiläum, was für Kompetenz, unternehmerischen Weitblick und natürlich auch eine vertrauensvolle Beziehung zu Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten steht. Wir haben Familie Peter in Muggensturm besucht und werfen ab Seite 543 einen Blick auf die Geschichte und die Erfolgsfaktoren des Unternehmens.

Mit einem leichten Absatzplus und einem Rekordumsatz von fast 8,5 Mrd EUR ließen die deutschen Brauereien 2022 die Corona-Krisenjahre vorerst hinter sich. Das bringt der Branche vielleicht auch wieder Anstöße für mehr Investitionen, die dringend notwendig sind, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Wir haben zu diesem Thema in dieser Ausgabe der BRAUWELT einige Denkanstöße für Sie zusammengetragen.

Kostenexplosionen verhindern – Als Einstieg sei Ihnen der Beitrag von Yurda Burghardt ab Seite 498 ans Herz gelegt. Angesichts der Komplexität von Investitionen greifen viele Firmen auf die Hilfe eines Generalunternehmers zurück. Das verspricht eine reibungslosere Realisierung. Aber Vorsicht vor der Kostenfalle! Die sollten Sie schon bei der sorgfältigen Vorbereitung der Auftragsvergabe im Auge behalten.

Modulares Energiekonzept – Öfter stehen kleinere Investitionen an. Hier einmal die Anschaffung einer neuen Kälteanlage, dort ein neuer Heizkessel. Uwe Janssen präsentiert Ihnen ab Seite 482 das Energiekonzept eKon. In der Endausbau­stufe kann damit der gesamte Brauereibetrieb ohne fossile Brenn­stoffe rein durch Einsatz regenerativer elektrischer Energie bewerkstelligt werden. Auf dem Weg dahin sind jedoch Zwischenstufen möglich. Das Konzept beruht auf einer ausgeklügelten Steuerung kaskadiert ausgelegter Energiespeichertanks. So kann die Brauerei auch bei Teilprojekten die Zukunftssicherheit der Investitionen sicherstellen.

Neue Dosenlinie – Für die Entscheider der tschechischen Staats­brauerei Budweiser Budvar stand die Installation einer neuen Dosen-Abfülllinie weit oben auf der Prioritätenliste. Die Inbetriebnahme der Linie konnte im März 2022 planmäßig erfolgen. Peter Mörtl informiert Sie ab Seite 491 über den erfolgreichen Verlauf des Projekts. Dass Budweiser mit einer neuen Dosenlinie goldrichtig lag, zeigt übrigens der Blick von Nicolas Cayé auf die Gebindetrends im deutschen Biermarkt ab Seite 487. Klarer Gewinner der Entwicklung der letzten Jahre ist die Aluminiumdose.

Kundenbindung durch Crowdfunding – Irgendwoher muss das Geld für eine Investition ja kommen. Die junge Kreativbrauerei Frontaal aus den Niederlanden ging erfolgreich den Weg übers Crowdfunding. Die jüngste Kampagne 2021 brachte innerhalb von vier Monaten stolze 5 Mio EUR ein. Von diesem Geld baute das Team um Gründer Roel Buckens eine neue 60-hl-Brauerei mit Dosenlinie. Monika Wels bringt Ihnen ab Seite 494 das Projekt näher.

Viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei Ihren Investitions­projekten wünscht

Freuen Sie sich auch schon darauf, diesen langen, grauen und in so mancher Hinsicht anstrengenden Winter endlich hinter sich zu lassen? Auf das Erwachen der Natur, auf wärmere Temperaturen, auf Zusammenkünfte mit Freunden bei einem guten Bier? Passend dazu haben wir den Fokus der heutigen BRAUWELT-Ausgabe auf den Bereich Braugerste und Malz gelegt, unter anderem …

Braugerste in Europa – Zunächst gibt uns Dagmar Hof­nagel ab Seite 443 einen Überblick über den Stand der Aussaaten für Braugerste in Europa. Er zeigt, dass im Herbst ausgesäte Som­mergerste zunehmend an Bedeutung gewinnt. Allerdings erschwert dies die ohnehin mit einigen Unwägbarkeiten behaftete Ab­schätzung der Braugerstenmenge. Insgesamt wird die Fläche aber wohl sinken.

Zukunftsthemen – Wie stellt sich die Branche für die Zukunft auf? Das hatten wir verschiedene Zulieferer der Brauwirtschaft gefragt. Heute beantwortet Thomas Kraus-Weyermann, Mälzerei Weyermann, Bamberg, unsere Fragen. Sein Credo: Stetige Weiter­entwicklung und agieren statt reagieren – immer mit dem Ziel, den Kunden höchstmögliche Qualität zu bieten (S. 460).

Innere Qualitäten – Sinkende Flächen, aber viel Qualitätsware – wie soll das angesichts des Klimawandels funktionieren? Genauer hinschauen, meint Denis Boissau, BoMill AB, Schweden. Da die Probenahme bei der Gerstenanlieferung nie zu 100 Prozent repräsentativ ist, werden Chargen gestoßen, die Anteile hochwertiger Gerste beinhalten. Sein Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, bei dem jedes einzelne Gerstenkorn (!) auf Basis seiner Eigenschaften beurteilt und sortiert wird. Wir stellen es ab Seite 456 vor.

Sorglos feiern – Nachdem Corona „seine Krallen eingezogen hat“, wie Christiane Hohmann es im Beitrag zum Biermarkt in den Regionen Deutschlands ab S. 447 formuliert, sind auch wieder größere Veranstal­tungen möglich – gut für den Bierabsatz! Über die Jahre wird aus einem kleinen Fest auf dem Brauereihof schnell mal etwas Größeres. Kennen Sie alle Vorgaben und Vorkehrungen, die dann zu treffen sind? Falls nicht, hilft der Beitrag von Thomas Schneider, Essen, ab Seite 463 weiter.

Licht und Schatten – „Wieder gemeinsam genießen“ war dann auch das Motto des Craft Bier Fests in Wien, von dem Günther Thömmes ab Seite 466 berichtet. Endlich wieder ein Craft Bier Festival, fast so wie früher. Einige Brauereien waren zwar nicht mehr vertreten, dafür gab es interessante Newcomer. Insgesamt war die Stimmung gut und entspannt, wie unser Autor berichtet. Dann kann ein bieriges Frühjahr ja endlich kommen.

Sorgenfreier Genuss, gesellschaftstauglich und generationenübergreifend – das klingt doch hervorragend, oder? Die Rede ist vom alkoholfreien Bier, das anfangs belächelt, dann vor einigen Jahren mit dem Siegel „Hoffnungsträger der Branche“ versehen, heute eine feste Größe mit Wachstumspotential im deutschen Biermarkt ist. Wie die Zahlen für das Jahr 2022 aussehen, weiß Christiane Hohmann. Sie befasst sich ab Seite 414 mit dem „wahren Biermarkt“ im Jahr 2022, und da gehört Alkoholfreies einfach dazu.

Marketing Award – Seit 2018 ehren Die Freien Brauer besonders kreative und erfolgreiche Maßnahmen aus den Reihen ihrer Gesellschafterbrauereien. Eine Jury bewertet die Einreichungen zu verschiedenen Kategorien nach Zielsetzung, Umsetzung, Erfolgsmessung, Kreativität und Gesamteindruck. Aus allen Einreichungen wird im Nachgang ein Ideenbuch erstellt, das als Inspirationsquelle für die Mitglieder dienen soll. Eine tolle Idee wie ich finde … (S.405).

Jubiläum mit Neuausrichtung – Seit 20 Jahren gibt es den European Beer Star. Und seit den Anfängen hat er sich weit über die Grenzen Europas hinaus zu einem der renommiertesten und prestigeträchtigsten Verkostungswettbewerbe weltweit entwickelt. Die beiden Verbände Private Brauereien Deutschland und Private Brauereien Bayern ruhen sich auf dem Erfolg aber nicht aus: Pünktlich zum Jubiläum gibt es richtungsweisende Neuerungen für die nächste Runde, deren Höhepunkte auf der BrauBeviale in Nürnberg gefeiert werden. Den Rückblick in Sachen Jubiläum und den Ausblick inklusive der aktuellen Termine finden Sie ab Seite 422.

Planänderung – Trotz steigender Komplexität muss bei der Planung einer neuen Produktionsstätte alles immer schneller, flexibler und ressourcensparender sein. Eine Schwierigkeit stellen die verschiedenen Planungsebenen dar: Produktionsprozess, Mechanik, Elektrik werden unabhängig voneinander geplant und dann erst verknüpft. Das geht besser: Ziemann Holvrieka nutzt das Module Type Packaging-Prinzip, bei dem einzelne Prozessschritte umfassend geplant und erst dann kombiniert werden. MTP bedeutet somit für eine neue Produktionsanlage schlichtweg „plug and produce“, wie ab Seite 420 nachzulesen ist.

Auch wenn die Zeiten schon mal leichter waren, die Ideen, um die Branche weiterzubringen, gehen uns ganz offensichtlich nicht aus. Gut so!

Das Thema lag geradezu auf der Hand: „Brewing in a challenging World“ war das Motto der 15. Trends in Brewing, die Anfang April 2023 am Technologie-Campus der KU Leuven in Gent stattfanden. Drei Tage diskutierten 320 an Wissenschaft und Forschung Interessierte aus 20 Ländern die Auswirkungen von Klimawandel, Ukrainekrieg und Kostenexplosion. Dabei ging es um neue Verfahren und Produkte, um Sensorik, Qualitätssteigerung und Kostensenkung (S. 369).

Sudpause mit Folgen – Und es gibt genug zu tun: Wissenschaft und Wirtschaft versuchen gleichermaßen, die aktuellen Herausforderungen der Brauwirtschaft mithilfe innovativer Lösungen zu bewältigen. Ein schönes Beispiel aus Gent: Bei den „Trends“ wurde zum achten Mal der Ludwig-Narziß-Preis für Brauwissenschaft verliehen. Dr. Carsten Zufall, Cervecería Polar, Venezuela, sah sich seinerzeit durch eine längere Sudpause ganz besonderen Herausforderungen gegenüber. Sie war die Ursache für ein Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse jetzt als praxisrelvanteste BrewingScience-Veröffentlichung des Jahres 2022 ausgezeichnet wurden. Im Mittelpunkt: die Lagerfähigkeit von Hefe (S. 370).

Bierhefe mit Potential – Auf der Suche nach innovativen Geschäftsideen mit Mehrwert für die Braubranche stehen die Weiterverwendung von Hefe und Treber ganz weit oben. Prof. Tomas Kurz und sein Team von ProteinDestillery, Ostfildern, haben ein Verfahren entwickelt, das Hefe als Quelle für vegane Proteine und andere wertvolle Inhaltsstoffe nutzt, um sie für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie aufzubereiten. Die Brauerei kann dabei reiner Lieferant von Überschusshefe aus der Bierproduktion sein oder aber selber produzieren. Über das nötige Know-how in der Fermentation verfügen die Brauer ja … (S. 375).

Bioraffinerie – Großes Potenzial gibt es auch beim Treber, Stichwort Biogastechnologie. In der Brauerei Göss in Österreich wird Biertreber zu Biogas und hochwertigem Dünger umgewandelt. Das Biogas wird zur Energieerzeugung in der Brauerei eingesetzt, während der Dünger zurück aufs Gerstenfeld kommt. Eine echte Kreislaufwirtschaft, so Autor Reinhold Waltenberger, BDI-BioEnergy International, Raaba-Grambach, Österreich. Details hierzu lesen Sie ab Seite. 383.

Mehr Effizienz – weniger Schwand – Auch technologisch lässt sich noch einiges erreichen. Ab Seite 379 zeigen Jan-Martin Glöckner und Sebastian Kleespies, Flottweg SE, Vilsbiburg, Möglichkeiten, wie sich durch Dekanter-Technologie der Würzeschwand im Whirlpool und der Bierschwand im Gär- und Lagerkeller erheblich minimieren lassen. Eine Option für große und kleine Betriebe …

Vor einiger Zeit hörte ich den Vortrag einer Gehirnforscherin, die darlegte, dass das menschliche Gehirn bei negativen Begriffen in eine Art „Steinzeitmodus“ schaltet. Es kommt zur Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Und: Der IQ sinkt dabei signifikant ab. Keine gute Ausgangslage, um lösungsorientiert zu arbeiten. Damit wir also unser Rechenzentrum, unser Gehirn, bei voller Leistungsfähigkeit erhalten, verschone ich Sie hier mit den hinlänglich bekannten Schlagworten. Lassen Sie sich lieber auf produktive Weise von dieser Ausgabe der BRAUWELT inspirieren!

Aus Reststoff mach Wertstoff – Oft hilft der Blick von außen. Denn es können aus unerwarteter Richtung auf den ersten Blick ganz unwahrscheinliche Lösungen auftauchen. So stellte z. B. Prof. Peter Pfeifer, Gründer der Firma Ineratec, auf dem Technologischen Seminar in Weihenstephan eine Anlage vor, die aus Kohlensäure und Wasserstoff flüssige Treibstoffe und andere chemische Produkte produziert. Die Technologie ist bisher eher im Bereich Schwerlastverkehr verortet. Aber: Gerade das in der Brauerei anfallende, relativ reine CO2 ist für die Umsetzung hervorragend geeignet. Die zur Erzeugung von grünem Wasserstoff nötige elektrische Energie kann über Photovoltaik bereitgestellt werden. Dies und noch mehr Wissenschaft für die Praxis lesen Sie auf Seite 333.

Richtung Technologieführerschaft – Wenn selbst die Gärungskohlensäure als Wertstoff betrachtet werden sollte, dann gilt das erst recht für Treber, Malzstaub und Hefe. Die Zulieferindustrie hat verschiedene Ansätze zur gewinnbringenden Nutzung dieser Reststoffe entwickelt. Zum Beispiel das Konzept Phoenix BMC von Steinecker. Lesen Sie hierzu das Interview mit Dr. Sven Fischer ab Seite 342. Aber auch Brauereien bleiben hier nicht untätig. Wobei die Störtebeker Braumanufaktur mit ihrem Projekt MaltFungiProtein besonders ambitioniert vorangeht. Ziel ist, mal so nebenbei die Braubranche zur Technologieführerschaft im Bereich der Produktion von Protein-Rohprodukten zur Lebensmittelherstellung zu führen. Der Abbau der Cellulose im Biertreber erfolgt im Labormaßstab durch Pilze, bis 2025 wollen die Stralsunder Brauer eine Demonstrationsanlage zur zirkulären Produktion vollwertiger Bierspezialitäten und nachhaltiger proteinreicher Lebensmittel etablieren. Dies war nur einer von vielen weiteren Denkanstößen, die auf der diesjährigen VLB-Frühjahrstagung präsentiert wurden (ab S. 354).

Bleibt mir an dieser Stelle nur, Ihnen ein paar erholsame Osterfeiertage zu wünschen!

Der Frühling kommt und bringt einiges in Bewegung: Wir berichten heute nicht nur über aktuelle gesetzliche Entwicklungen, die die Brauereien betreffen, sondern auch über neue Seminare und Jubiläen, die in der nächsten Zeit anstehen. Und irgendwie hat man nach dem nun dreijährigen Krisenmodus das Gefühl: Jetzt erst recht! Lasst uns wieder zusammenkommen und an Bewährtes anknüpfen!

Neues Seminarformat – So warteten die IGN Niederlauterbach und der Verband Private Brauereien Bayern mit einem neuen Seminarformat auf, dass gleich in seiner ersten Auflage als Erfolg gewertet werden darf: Ideengeber Mario Scholz wollte seine guten Erfahrungen aus Studienzeiten in ein praxisbetontes Tagungsformat einfließen lassen. Herausgekommen ist eine Brauerfachtagung, die Vorträge mit Praxisstationen in der Brauerei Schattenhofer in Beilngries kombinierte. Wir waren bei der Premiere dabei (S. 297).

Neues von der Braugerste – Nach bewährtem Vorbild, wenn auch mit einigen Veränderungen, fand Mitte März 2023 das 20. Rohstoffseminar in Weihenstephan statt. Inhaltlich gab es einen Rundumschlag in Sachen Braugerste, von neuen Züchtungsmethoden und Braugerstensorten über Anbaufragen bis hin zu Themen wie der Aromabildung in Spezialmalzen und dem Einfluss der Wasserqualität auf die Gushing-Neigung. Einen Überblick finden Sie ab Seite 298.

Betrieb von Kälteanlagen – Über ein ganz aktuelles Thema berichten wir gleich zweifach: Christoph Brauneis vom Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe in Bonn sorgt sich um den zukünftigen Betrieb von Kälteanlagen angesichts einer Verschärfung der F-Gase-Verordnung. Im schon länger geplanten Beitrag ab Seite 304 klärt er über die Hintergründe und zukünftige Szenarien auf. Ein Update zur aktuellen Lage gibt es auf Seite 300.

Jetzt erst recht gilt auch für das Marketing in Zeiten von Krise und Rezession, sagt unser Autor Dr. Uwe Lebok, Röthenbach. In „Marken in Krisenzeiten – und trotzdem erfolgreich?“ ab Seite 311 legt der Marketing-Experte dar, dass diejenigen, die in Krisenzeiten an Kommunikation und Markenpflege sparen, dafür abgestraft werden. Wer in Krisenzeiten Mut beweise, schneide dann bei Image und Abverkauf deutlich besser ab.

Feste feiern – Der Verband ehemaliger Weihenstephaner der Brauerabteilung, oder kurz VeW, feiert in diesem Jahr sein 125. Jubiläum. Geplant ist Mitte Juni 2023 ein Brausymposium in Weihenstephan, das nicht nur VeW-lern, sondern auch für Externe offen ist. Die Kontaktpflege steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, wie im Interview mit den Organisatoren (ab S. 318) zu hören war: „ … und wie sollte das besser gehen, als dass wir uns in Echt treffen, gerade jetzt, nach dieser langen Pandemie.“

An den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung kommt man heute in kaum einem Bereich mehr vorbei. Das stellten auch die Teilnehmer des Expertentreffens Schankanlagen fest, das auf Einladung der TU München Mitte Februar in Weihenstephan stattfand. Besser isolierte Getränkeleitungen und ressourcenschonende Reinigungsverfahren sind angesichts volatiler Energiepreise für Betreiber von Schankanlagen fast schon Pflicht. Und dass mit Blick auf die Personalknappheit (und die damit einhergehende sinkende Qualität im Ausschank) eine Computerschankanlage vorteilhaft sein kann, beweist unser Nachbarland Österreich – hier sind bereits mehr als 60 Prozent der Gastronomie mit entsprechenden Anlagen ausgerüstet. Wir fassen Eindrücke des Expertentreffens ab Seite 261 für Sie zusammen.

Die Zeit ist reif – Die Erwärmung des Klimas ist ja keine Erfindung der letzten paar Jahre. Das Thema wurde in den 90er-Jahren und ab der Jahrtausendwende zwar weniger unter globalen Gesichtspunkten diskutiert, Gedanken dazu machen sich viele Unternehmen aber schon seit langem. Mit den aktuellen Krisen und ihren vielen Wechselwirkungen haben sich die Rahmenbedingungen ebenso drastisch wie rapide geändert. Jetzt ist die Zeit reif, die entwickelten Lösungen aus der Schublade zu holen. In unserer Interview-Serie zur strategischen Ausrichtung der Unternehmen in der Brauwirtschaft gibt heute Geschäftsführer Klaus Gehrig Antworten darauf, wie sich sein Unternehmen, die Ziemann Holvrieka GmbH, auf die aktuellen Herausforderungen einstellt (ab S. 276).

Zusammen ist man stark – Krisen kann man auch entgegentreten, indem man sich zusammenschließt. So wie die Wettbewerber BarthHaas und die HVG Wolnzach es für den Bau des Hopfenextraktionswerk St. Johann in der Hallertau taten. Das weltweit größte Verarbeitungswerk für Hopfen wurde Ende Oktober 2022 eingeweiht, 65 Mio EUR flossen insgesamt in Planung, Bau und Anlagen. Eine starke Aussage zur Absicherung Deutschlands als Hopfenbau-Standort (ab S. 283).

Tradition und Moderne – Tradition ist bei der Winkler Bräu in Lengenfeld bei Nürnberg keine Worthülse, die Privatbrauerei mit Gutshof existiert seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Von ihrem Charme als historisches Gasthaus hat die Brauerei nichts verloren, auch wenn sie stetig modernisiert wurde. Zuletzt mit der Installation von vier offenen Gärbottichen. Besucher erhalten jetzt spannende Einblicke in die Bierkultur. Auch mit weiteren geplanten Projekten macht sich die Winkler Bräu fit für die Zukunft (ab S. 267).

Der Biermarkt erholt sich, nur leicht und recht langsam, wie sowohl der deutsche als auch der österreichische Dachverband vermelden. Und auch wenn sich die Branche hüben wie drüben als sehr robust gezeigt hat, so kämpfen doch alle mit den massiven Kostensteigerungen (S. 225). Da
sind – noch mehr als sonst – interessante Alternativen willkommen.

Low Input – high Output – Die Sorte Herkules bildet vielerorts das Rückgrat der Grundhopfung im Bier. Diese Dominanz ist nicht ohne Risiko, weswegen Alternativen zur Absicherung gesucht werden. Das Ergebnis aus dem Hopfenforschungszentrum in Hüll heißt Titan und verfügt ersten Ergebnissen nach über eine hohe Klimastresstoleranz, optimierte Anbau- und Resistenzeigenschaften, sehr gute Brauqualität und vor allem über eine hohe Bitterqualität bei einem angenehmen und ausgewogenen Aroma. Das ausführliche Hopfenporträt finden Sie ab Seite 231.

Win-Win-Situation – Bleiben wir noch kurz beim Hopfen: Hopfenproduzent oder Stromproduzent – diese Entscheidung muss Landwirt Josef Wimmer bald nicht mehr treffen. Er ist beides, nachdem gerade auf seinen Flächen in der Hallertau die erste Photovoltaik-Anlage über einem Hopfengarten aufgebaut wird. Das allgemeine Interesse daran ist groß, die Vorteile sind vielfältig. Können Brauer bald von ihrem Hopfenpflanzer auch Strom beziehen? Ein Plus in Sachen Regionalität wäre es auf jeden Fall …(S. 250).

Wilde Hefen – „Was gärt denn da?“ ist bei spontanvergorenen Bieren eine durchaus berechtigte Frage, die Antwort aber schwierig, wenn man teure Analysen vermeiden will. Dr. René Rehorska von der FH Joanneum in Graz hat für ein kleines slowenisch-österreichisches Braukollektiv ein Verfahren entwickelt, um „fermentationsassoziierte Nicht-Saccharomyceten“ isolieren, identifizieren und ihre Gäreigenschaften testen zu können (ab S. 235 und detailliert in BrewingScience (75), 9/10-2022, S. 79 ff.).

Besondere Biere – Barrel-Aromen im Bier versprechen einen ganz besonderen Genuss, der jedoch mit dem Aufwand der Holzfasslagerung verbunden ist. Oder? Markus Raupach, Bamberg, beschreibt ab Seite 239 eine Alternative in Form einer Holzspirale, die teure Fässer spart und normalen, aber insbesondere alkoholfreien Bieren zu mehr Körper verhelfen kann. Und diese Biere liegen – siehe Biermarkt (S. 225) – ja eh im Trend.

Die Brauwirtschaft ist in Bayern recht gut durch die Corona-Zeit gekommen und wartet mit einem gegenüber 2019 sogar höheren Ausstoßniveau auf. Das berichtete jüngst der Bayerische Brauerbund (S. 189). Beruhigende Nachrichten in unruhigen Zeiten, wie schön! Solch positive Entwicklungen basieren auf einem grundlegenden Aspekt: Die Bierqualität muss stimmen, und das ist keineswegs trivial.

Neue Impulse – Klassische Lagerbiere kann jeder. Wirklich? Diese Frage stellten sich die Organisatoren der Seminarreihe „Doemens Impulse“ und schienen damit den Nerv vieler Brauer getroffen zu haben. Die Resonanz war groß, wie auch die Zahl der Themen rund um die Bierqualität und deren Erhalt. Wir waren dort und haben das Wichtigste zusammengefasst (ab S. 189).

Intensive Pflege – Unternehmenseigene Grenz- und Richtwerte gelten als tragende Säule für die Analytik-Auswertung und damit für die Produktqualität. Welche Parameter sind sinnvoll, und welche Rechtsnormen gilt es zu beachten? Dario Cotterchio, Forschungszentrum Weihenstephan, führt Sie in „Über Referenzwerte in der Brauerei-Qualitätssicherung“ ab Seite 201 durch den Dschungel an Vorschriften und Möglichkeiten, ordnet ein, gibt Tipps für die Praxis-Anwendung und rät: Pflegen Sie nicht nur Ihr Bier, sondern auch Ihr Regelwerk.

Brauerei-Sensorik – „Der Fokus der betrieblichen Biersensorik liegt immer noch auf dem Training und der Erkennung von Bierfehlern“, moniert Axel Kiesbye, Obertrum, die gängige Praxis. Das ist die Basisarbeit, reiche aber nicht. Ihm geht es um den Gesamteindruck, um das sensorische Design eines Bieres: Denn die letztendliche Qualitätskontrolle erfolgt durch den Kunden, nicht durch die QS der Brauerei. Worauf zu achten ist, können Sie lesen und lernen in „Die Brauerei-Sensorik – eine umfassende „neue“ Managementaufgabe“ ab Seite 206.

Lebensretter Bier – Dass Bier ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel ist, ist für Brauer eine Selbstverständlichkeit. Unabhängig vom Berufsethos lässt sich nachweisen, dass Bier mitunter sogar Leben retten kann. So schrieb im London des 19. Jahrhunderts eine Brauerei Medizingeschichte. Sie war der weiße Fleck auf der Karte des Todes, wie Günther Thömmes, Brunn/Geb., in „Das Bier und die Cholera“ ab Seite 212 berichtet.

„Also“, werden Sie vermutlich sagen, „wir wussten das ja schon immer – das mit der Bierqualität.“ Dann lehnen Sie sich einfach zurück, genießen ein gutes Bier und lassen sich von dieser BRAUWELT-Ausgabe zur Bierqualität und einigem mehr aufs Neue inspirieren.

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