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Um den regional sehr unterschiedlichen Konsumgewohnheiten Rechnung zu tragen – wie dem hohen Weizenbierkonsum in Süddeutschland oder der Pilsdominanz in den restlichen Landesteilen – erfolgt die Betrachtung des Bierkonsums in der Bundesrepublik Deutschland mit Blick auf die einzelnen Regionen; auch die sehr abweichenden Absatz- und Wettbewerbsverhältnisse rechtfertigen eine solche differen­zierte Betrachtung. Ferner wurde die Meldegrenze von früher 0,25 Millionen hl auf jetzt 0,2 Millionen hl herabgesetzt, um durch die offizielle Statistik eine bessere Kontrolle zu erreichen.

Der Gesamtbierabsatz (also ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk) der Brauereien in Deutschland ging im Jahr 2012 um 1,8 Prozent zurück, während der steuerpflichtige Absatz sogar um 2,1 Prozent (1,8 Mio hl) sank. Die Ausfuhr blieb im gleichen Zeitraum mit circa 15,342 Millionen hl (2012) und circa 15,375 Millionen hl (2011) fast gleich.

Eine aktuelle Studie der Universitätsklinik Köln, die Ende Januar 2013 in Köln vorgestellt wurde, zeigt, dass werdende Mütter die Gefahr von Alkohol in der Schwangerschaft unterschätzen. Die Studie unterstützt ein Fazit der Charité Universitätsmedizin Berlin und stellt heraus, dass Schwangere z. B. das Gläschen Sekt am Morgen „für den Kreislauf“ oder das regelmäßige Glas Rotwein am Abend „zum besseren Einschlafen“ nicht als Alkoholkonsum bewerten. In entsprechenden Befragungen gaben sie an, keinen Alkohol getrunken zu haben, obwohl in ca. 90 Prozent der Fälle Urinproben das Gegenteil nahelegten. So kommen in Deutschland jährlich 4000 Babys mit dem so genannten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) zur Welt – einer Behinderung, die zu 100 Prozent vermeidbar ist.

Folgt man dem saisonbereinigten und geglätteten ifo-Geschäftsklimaindex, der die Urteile der Testfirmen zur aktuellen Geschäftslage sowie deren Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten zusammenfasst und mittelt, so gelangt man zu der Ansicht, dass sich die konjunkturelle Lage der Brauereien im vierten Quartal 2012 verbesserte. Jedenfalls stieg der Index von – 6,75 Punkten im dritten auf – 0,31 Punkte im vierten Quartal. Die Geschäftslage wurde von den befragten Brauereien nahezu durchweg als befriedigend angesehen. Erfolgten noch im Oktober bei der überwiegenden Zahl der Testfirmen Produktionsrückgänge, so blieb der Ausstoß im November und Dezember weitgehend unverändert. Auch für die nächsten drei Monate sind keine nennenswerten Änderungen geplant. Bezüglich der Fertigwarenbestände wurde im Dezember vereinzelt von überhöhten Beständen gesprochen. Im Oktober hatten die meisten Testteilnehmer einen Rückgang der Auftragseingänge zu verzeichnen (drei Fünftel der Firmen), im Dezember waren es per saldo 19 Prozent. Die Auftragsbestände änderten sich bei den Brauereien nur marginal; sie wurden weitgehend als normal und nur vereinzelt (Oktober, November) als verhältnismäßig klein bezeichnet. An der Preisfront zeigten sich während des gesamten Berichtsquartals keine Veränderungen; für die nächsten drei Monate wird vereinzelt mit Preiserhöhungen gerechnet. Die Geschäftsaussichten für das erste Halbjahr 2013 werden nur vereinzelt pessimistisch beurteilt.

Laut Bayerischem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) entwickelt sich bayerisches Bier zunehmend zum Exportschlager. Nach ersten Schätzungen stiegen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent auf fast 4,2 Mio Hektoliter. Insgesamt stieg die Produktionsmenge damit trotz sinkenden Absatzes im Inland leicht auf rund 23,5 Mio Hektoliter. Exportland Nummer Eins ist nach wie vor Italien.

Entsprechende Skandale haben dazu geführt, dass auch bei Lebensmitteln mit einer Schädigung des Vertrauensverhältnisses seitens des Konsumenten gerechnet werden muss. Mit einer im Zeitraum Juni bis Juli 2012 durchgeführten Verbraucherbefragung hat sich die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft [EV]) in Zusammenarbeit mit der auf Markenkommunikation im Bereich Food & Beverage spezialisierten Agentur taste! diesem Thema gewidmet und rund 1350 Verbraucher in Deutschland befragt. Betrachtet man die Rangfolge der Kaufkriterien bei Lebensmitteln, so rangieren die Aspekte „Frische“ mit 95 Prozent und „Preis“ mit 81 Prozent an erster Stelle. Bereits auf dem dritten Platz (78 %) folgt „Vertrauen“ als wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl von Lebensmitteln, vor Themen wie „Herkunft“, „Nährwerte“ und „Regionalität“. „Vertrauen“ ist den befragten Verbrauchern allerdings auch wichtiger als „Kontrolle“ (62 %) und „Transparenz“ (62 %). Unterschiede im „Vertrauen“ gibt es hinsichtlich der sozialen Schichtenzugehörigkeit sowie des Geschlechts. So haben Männer mehr Vertrauen in den Staat und die Medien, Frauen dagegen stärker in die Lebensmittelindustrie.

Die verhaltenen Auslandsaktivitäten der deutschen Brauereigruppen und großen Privatbrauereien stellen die BRAUWELT-Autoren Dr. Kai Kelch und Christiane Hohmann in diesem Artikel dar. Lesen Sie mehr über die Beteiligung an Brauereien und die Lizenzbierherstellung im Ausland, zusammengestellt anhand der Zahlen von 2011.

Für die Fassbierproduktion und den Fassbier­absatz gibt es schon seit 1992 keine offizielle Statistik mehr.

Der Inlandsabsatz für die 160 größten Brauereien war 2011 leicht rückläufig, einige kleinere eigenständige Brauereien befinden sich hingegen im Aufwind. Die Datenerhebung wurde auf die 160 größten Brauereien mit einem Ausstoß > 50 000 hl ausgeweitet, wodurch eine bessere Vergleichbarkeit mit den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes erreicht wird.

Insgesamt gab es 2011 eine erfreuliche Entwicklung bei den Absatzmengen der 30 befragten Unternehmen. Bier wie auch alkoholfreie Getränke konnten ihre Position verbessern (Bier + 2,2 %, alkoholfreie Getränke + 2,5 %). Betrachtet man die Getränkesegmente und die Entwicklung der Unternehmen im Detail, so zeigen sich durchaus unterschiedliche Ergebnisse: Während z. B. Wasser und kohlensäurehaltige Getränke erneut in der Verbrauchergunst ganz oben standen und Eistee seine Position weiter stärken konnte, mussten Saft und Nektar ein weiteres Mal Verluste hinnehmen. Bier, lange Zeit eines der Sorgenkinder der Getränkeindustrie, konnte, zumindest bei den befragten Unternehmen, Wachstumsraten verzeichnen – besonders beliebt waren hier die Biermischgetränke und die alkoholfreien Biere.

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