
Es gibt noch Investoren, die an die Zukunft von Craft Bier glauben. Dazu gehört Sunrise Alliance Beverages. Gegründet von ehemaligen SABMiller-Leuten, entwickelt sich das Unternehmen immer mehr zu einem Rollup (Serienkäufer) von notleidenden britischen Craft Bier-Brauereien.

Ein drohendes Bußgeld des Kartellgerichts, Entlassungen, Auslagerungen und nun die zweite Preiserhöhung innerhalb eines Jahres: Von Business as usual kann bei der österreichischen Heineken-Tochter Brau Union keine Rede sein.

Heinekens strategische Ausrichtung heißt weiterhin „AAB“ (Alles außer Bier). Anfang November hat der niederländische Brauer eine Minderheitsbeteiligung an der britischen Getränkemarke G Spot erworben. G Spot wurde 2023 von der amerikanischen Schauspielerin Gillian Anderson, bekannt aus den TV-Serien Sex Education und Akte X, gegründet.

Was für ein Schlag für das Brauereierbe in Wisconsin. Molson Coors hat am 8. November bekanntgegeben, dass die Leinenkugel's Brauerei in Chippewa Falls am 17. Januar 2025 geschlossen wird, ebenso wie die 10th Street Brauerei in Milwaukee. Die Bierproduktion wird in die Großbrauerei von Molson Coors nach Milwaukee verlagert. Insgesamt 90 Arbeitsplätze gehen verloren.

Ende September hat Diageo in seiner Johnnie Walker Princes Street Bar in Edinburgh einen Probelauf für eine 700 ml Johnnie Walker Black Label Whiskyflasche gestartet, die zu 90 Prozent aus Papier besteht. Der Drinks-Konzern hofft dadurch, die Menge der verwendeten Verpackungen zu reduzieren. Auch soll der Umstieg auf leichtere Materialien gelingen. Beides soll die Scope 3 Emissionen beim Transport senken.

Das brasilianische Einzelhandelsunternehmen Americanas wurde von einem großen Bilanzbetrug erschüttert und musste im vergangenen Jahr Gläubigerschutz beantragen. Anfang Januar 2023 war ein riesiges Schuldenloch von 4 Mrd USD entdeckt worden. Wie konnte das passieren, fragen sich viele bis heute.

Der Geschmack von Chinas Nationalgetränk Baijiu ist für westliche Gaumen gewöhnungsbedürftig. Egal, was ausländische Investoren insgeheim von Baijiu halten, haben sie seit Ende September in großem Stil die Aktien seiner Hersteller aufgekauft. Zuvor hatte die chinesische Regierung mehrere Maßnahmen zur Ankurbelung des Binnenkonsums angekündigt.

Es sind nicht die typischen Zuwachszahlen, welche die Anleger von Constellation Brands gewohnt sind. Im zweiten Quartal seines Finanzjahres 2025 (bis 31. August) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nur um 2,9 Prozent auf 2,9 Mrd USD. Die Biersparte des Konzerns verzeichnete einen soliden Anstieg beim Nettoumsatz von sechs Prozent, aber der Bierabsatz legte nur um 2,4 Prozent zu.

Carlsbergs britische Tochter, die Carlsberg Marston’s Brewing Company (CMBC), plant die Schließung der Banks‘s Brewery in Wolverhampton im Herbst nächsten Jahres. Fast 100 Beschäftigte werden von der Schließung betroffen sein. CMBC nannte zwei Gründe für die Entscheidung: den Rückgang des Cask Ale Absatzes und die Beendigung der Lizenzproduktion für den spanischen Brauer Mahou San Miguel ab 2025.

Angeschlagene Gastronomie | Es zieht sich wie ein roter Faden durch unsere diesjährige Berichterstattung: Die erfreulichen Ergebnisse des Jahres 2022 – nach der Pandemie – konnten im letzten Jahr nicht erreicht werden. Und: Vielfach deutlich gestiegene Umsätze sind meist preisgetrieben und stehen nicht für wirkliches Wachstum. Kostendruck, Inflation und Konsumzurückhaltung behalten die Märkte weiterhin im Griff.

Das 3. Quartal 2024 erwies sich für die vom Ifo-Institut befragten Brauer schwächer als das zweite und noch mehr als das erste. Der der Analyse zugrunde liegende ifo-Geschäftsklimaindex wies, saisonbereinigt und geglättet, einen Indexstand von –13,2 Punkten auf, der schlechteste Wert seit Ende 2022. Im Quartalsverlauf hat dabei die Geschäftsschwäche deutlich zugenommen: Punktestand Juli –10,8, August –13,5 und September –15,5.

Getränkeeinzelhandel | Wider Erwarten ist es der Branche nicht gelungen, an die erfreulichen Ergebnisse des Jahres 2022 anzuknüpfen. Nachdem die Pandemie weitestgehend überwunden war, setzte der Krieg in der Ukraine ein. Die Auswirkungen bekamen die Menschen und die Industrie im vergangenen Jahr zu spüren. Preissteigerungen fanden in fast allen Lebensbereichen statt, Unsicherheit und Zurückhaltung beim Konsum beeinflussen das Marktgeschehen noch heute. Welche Auswirkungen hatte das auf den Getränkeeinzelhandel im Jahr 2023?

Umsatzminus | War 2022 das Nach-Corona-Jahr mit allgemeinem Aufschwung und vielen erfreulichen Zahlen, konnte der Getränkemarkt im letzten Jahr die gute Entwicklung nicht fortsetzen. Die große, dunkle Wolke ist geblieben: der Krieg in der Ukraine mit seinen Begleiterscheinungen, die Explosion der Kosten in fast allen Bereichen und die gedämpfte Kauffreude der Konsumenten. Die teils hohen Umsatzanstiege waren preisgetrieben und standen nicht für ein wirkliches Wachstum.

Selbst die größte Preiserhöhung in der Geschichte des Unternehmens im UK konnte nicht verhindern, dass Heinekens Gewinn im Jahr 2023 einbrach. Der Grund: „wirtschaftliche Volatilität“ und „cozzy livs“ (ein neues Slangwort für cost of living crisis).

Es lohnt sich immer, Boston Beer-Gründer Jim Koch zuzuhören, denn kaum einer ist länger in der Branche als er: 40 Jahre. So auch am 5. September bei der Barclays-Konferenz, wo er sich zur Lage der Brauwirtschaft, der Rolle von Innovationen und zur Zukunft von Boston Beer äußerte.

Molson Coors gab bekannt, dass es seine Initiativen für Minderheiten (besser bekannt als diversity, equity and inclusion, kurz DEI) aufgegeben habe und nun eine „breitere Sichtweise“ einnehme. Alle Mitarbeiter sollen wissen, dass sie willkommen sind.
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