Der Deutsche Werberat erteilte im ersten Halbjahr 1999 zwei Rügen. Die Augsburger Brauerei Riegele ließ Eishockey-Nationaltorhüter Klaus Merk dem Betrachter zuprosten – ein klarer Verstoß gegen die Verhaltensregeln der Alkoholindustrie und der Werbewirtschaft. Die zweite Rüge ging an die Heilbonner Bierbar „Golden City”. Sie warb in Prospekten mit „15 Gründen, warum Bier besser als eine Frau ist”. So lautete z. B. ein Grund: „Ein Bier wird nicht schwanger, wenn Du nicht aufpaßt.” Von den insgesamt 330 Beschwerden im ersten Halbjahr 1999, von denen allein 150 durch ein Zigarettenplakat ausgelöst worden waren, hat der Werberat 122 kritisiert.

Karl Heinz W. Smola hat eine neue Zukunftsstudie unter dem Titel „Deutschland 2003, Mega- und Metatrends in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ im Perspectiv-Verlag, Nürnberg, herausgegeben.
Als Millennium-Megatrend sieht Smola das Streben nach Wohlfühl- und Erlebniseffekten. Dieses führt die Deutschen in die Phantasie irrealer Welten.
In der Wirtschaft wird es in erster Linie um Amüsement, Bequemlichkeit, Erlebnis, Gesundheit, Information und Reisen gehen, ohne daß der traditionelle Handel partizipiert. Die klassische (Marketing)-Kommunikation sieht Smola in der Sackgasse.
Extremes „Downpricing” auf der einen Seite und sensibles Begehren von Luxus auf der anderen sind die Trends in der modernen Genuß- und Erlebnisgesellschaft. Jahrhunderts. Wellness, Fun, Fantasia..

Die zum Klöckner-Werke-Konzern gehörende KHS Maschinen- und Anlagenbau AG, Dortmund, übernimmt die Anker Maschinenbau GmbH & Co., Hamburg. Ein entsprechender Vertrag wurde unterzeichnet. Der vorgesehene Zusammenschluß bedarf noch der Zustimmung des Bundeskartellamtes. Anker ist einer der führenden Hersteller von Etikettiermaschinen bis 36 000 Gefäßen/h und bildet eine sinnvolle Ergänzung zu den KHS-Hochleistungs-Etikettiermaschinen. Anker erwirtschaftet mit 90 Mitarbeitern einen Umsatz cvon 20 Mio DM.

In Deutschland seit fast 70 Jahren verboten, in den USA tägliches Werbegeschäft: Die vergleichende Werbung. Die neue Richtlinie der Europäischen Union (97/55/EG) läßt bei den Werbestrategen die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Liberalisierung des Werbevergleichs mit der Konkurrenz aufkommen.
Wie so oft, so liegt auch hier der Hase im Pfeffer begraben. Die Probleme tauchen im Detail auf.
Die EU-Richtlinie muß zwar erst im Jahre 2000 von den Ländern umgesetzt werden. Der Bundesgerichtshof (Az.: 1 ZR 211/95) erlaubt die vergleichende Werbung aber schon jetzt.
Teilweise trafen sich diese Kontrahenten vor Gericht und mußten sich dahingehend belehren lassen, daß auch die neu gewonnene Werbefreiheit Grenzen kennt und daß die neue Rechtslage ähnlich strikt ist wie bisher.
7.

Das „Eventmarketing”, das in Brauwelt Nr. 16/17, 1999, S. 732, bereits als innovatives Kommunikationsinstrument grundlegend gekennzeichnet wurde, wird in dieser Ausarbeitung als Ansatzpunkt zur Verbesserung der Kommunikationspolitik deutscher Brauereien vorgestellt.
Im Kommunikationswettbewerb der neunziger Jahre müssen die Unternehmen der deutschen Brauwirtschaft im Interesse eines Aufbaus von Präferenzen für die eigenen Produkte versuchen, durch den Einsatz von Kommunikationsinstrumenten Aufmerksamkeit bei aktuellen und potentiellen Kunden zu erlangen und von ihnen differenziert erfaßt zu werden (1). Um diese Aufgabe erfüllen zu können, müssen die Unternehmen der Brauwirtschaft die klassische Werbung und das Sponsoring intensivieren..

Nach einer neueren Studie von A.C. Nielsen Werbeforschung S+P GmbH, Hamburg, nutzen gegenwärtig rd. 13 Mio Personen das Internet aktiv mit steigender Tendenz. Die Reichweite des Internets ist mittlerweile bei Personen ab sechs Jahren auf 23,2 Prozent gestiegen. Jeder vierte Online-Nutzer hat bereits Erfahrungen mit dem E-Commerce gemacht.
Wer im Internet surft, startet durchschnittlich 211mal zu einem Einkaufsbummel pro Jahr und gibt dabei etwa 5875 DM im klassischen LEH aus. Nicht-Online-User gehen dagegen 50mal öfter im LEH einkaufen und geben rd. 1000 DM pro Jahr und Haushalt mehr aus. Wer häufig online ist, meist jüngere männliche Singles in Ballungsgebieten mit hohem Nettoeinkommen, sieht im Durchschnitt um 40 Minuten pro Tag weniger fern..

Bei dem abgebildeten Display handelt es sich um einen Leuchtkasten, in dem Spezialwasser sprudelt. Bewegung, Bild und Licht verschmelzen dabei zu einem spektakulären dreidimensionalen Effekt. Das Glas mit Bier wird naturgetreu wieder gegeben. Man sieht regelrecht die Strömung und die Kohlensäure perlen. Nach Herstellerangaben zeichnet sich dieses Display durch einen niedrigen Energieverbrauch aus. Vertrieben wird es auch in Deutschland über Armada Ventana International, Holland. Als erster von mehreren Großkunden setzt Heineken dieses System bereits an über 10 000 Verkaufsstellen ein.

Nach einem Bericht von Michael Horn in „ScanLine“, dem Expertendienst von GfK Panel Services und IRI/GfK Retail Service, Oktober 1999, werden im Durchschnitt pro Haushalt 115 l Bier pro Jahr zu Hause getrunken. Hinzu kommen die Mengen, die in der Gastronomie konsumiert werden. Die Preise, die dabei für einen Liter Bier bezahlt werden, variieren deutlich mit der jährlich konsumierten Menge. Wenigtrinker mit lediglich 25 l pro Jahr bezahlen im Durchschnitt mit 2,13 DM/l den höchsten Preis. Für diese Konsumenten spielen die Konsumklassen nur eine untergeordnete Rolle. Der Mengenanteil, der zu Aktionspreisen eingekauft wird, liegt in diesem Segment bei nur 5,5 Prozent.
Die Bierliebhaber, die 100 l und mehr pro Jahr trinken, zahlen im Durchschnitt nur 1,82 DM/l..

Nationale Marken wie auch Brauereien mit einem regional begrenzten Verbreitungs- und Geschäftsgebiet haben jetzt die Möglichkeit, mit Plakaten gezielt zu werben, und zwar für zehn Anschlagtage und ohne geographische Streuverluste. Speziell die Plakatierung im direkten Umfeld von Getränkemärkten und an den Parkplätzen von Verbauchermärkten, in denen die eigene Marke gelistet ist, bietet auch kleineren Brauereien beste Chancen für eine gezielte Verkaufsförderung mit annehmbarem Preis-/Leistungsverhältnis. Nach einer Mitteilung der RegioPlakat GmbH, Köln, erreicht die Plakatwerbung schon mit 10 – 20 Plakatstellen im jeweiligen Geschäftsumfeld bis zu 98 Prozent der Wohnbevölkerung, Passanten und Pendler mit mehr als 15 Werbeanstößen je erreichter Person im Werbezeitraum..

Oliver Hermes, Managing Director BMZ/FCA, Düsseldorf, setzt sich im „Horizont” Nr. 43, 1999, mit dem Thema „Marken müssen leben” auseinander.
Dabei zählt er zu Beginn einige interessante Fakten auf, die belegen, daß wir in einer Welt der Markennivellierung und nicht der Markenprofilierung leben:

q 95 Prozent Informationsüberflutung;
q 85 Prozent Produktgleichheit;
q 70 Prozent Austauschbarkeit bei der Werbung;
q 500 000 eingetragene Marken bei nur 500 000 existierenden Wörtern (lt.
Brockhaus);
q 55 000 Produkte wurden im letzten Jahr klassisch beworben bei einem durchschnittlichen Wortschatz von 15 000.

Es gibt also zu viele verwechselbare, zu viele uninteressante Marken. Jährlich sterben aus diesem Grund 40 000 bis
70 000 Marken..

Im Rahmen der konsequenten Modernisierung und Optimierung von Getränkelinien kommen immer mehr Lasersysteme zum Einsatz. Die Gründe für den verstärkten Einsatz des Laserbeschriftens sind in den Forderungen der Anwender nach dauerhafter, sauberer, zuverlässiger, flexibler und wirtschaftlicher Kennzeichnung zu finden. Lasersysteme beschriften u.a. Etiketten, Sleeves, Kunststoff- und Glasflaschen, Dosen, Kegs, Schlauchpackungen, Kartonagen, Gebinde und Verschlüsse mit Informationen wie Haltbarkeitsdatum, Losnummer oder Logo – und das bei höchsten Produktionsgeschwindigkeiten. Beim Laserbeschriften ist prinzipiell zwischen Strahlablenkungs- und Maskenverfahren zu unterscheiden.

Als äußerst unbefriedigend bezeichnet Rainer Pott, Präsident des Bundesverbandes
mittelständischer Privatbrauereien, in einer Presseerklärung im Vorfeld der Brau´99 die Preissituation für Bier vor allem in den Großformen des LEH. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des durch Großbrauereien und LEH subventionierten Dosenbieres sanken die Durchschnittspreise für Bier erneut. Das führte, so Pott, zu einem weiteren Druck auf die Erlöse der Branche. Nationale Premiummarken werden dauerhaft zu Angebotspreisen vermarktet, was zunehmend zu einer Belastung ihres Markenimages wird.
Positiv abkoppeln konnten sich lt. Pott nur echte Bierspezialitäten, vor allem von den
mittelständischen Privatbrauereien, die nicht austauschbar sind und ihre geschmacklichen Besonderheiten bewahren konnten.

Die Kooperation sieht vor, daß Binding ab 1. Januar 2000 ihre gesamte Gastronomie für die Produkte der deutschen Coca-Cola-Organisation öffnet und empfiehlt ihren Gastronomiekunden künftig den Bezug von Coca-Cola, Coca-Cola light und/oder Fanta und Sprite sowie die Produkte der Kinley-Linie. Selters aus Selters an der Lahn wird den Kunden von Binding weiterhin über Eigenvertrieb geliefert. Eingeschlossen in die neue Partnerschaft sind die beiden Tochtergesellschaften der Binding-Brauerei AG, die Bayerische Brauerei Schuck-Jaenisch GmbH, Kaiserslautern, sowie die Selters Mineralquelle Augusta Victoria GmbH, Löhnberg.

Das Angebot der Wirth GmbH umfaßt Autogramm-, Werbe-, Promotion- und Wettspielfußbälle in verschiedenen Qualitäten und Preislagen. Als Marktführer für bedruckte Bälle beliefert man die Bundesliga, den DFB sowie etwa 1000 Industrieunternehmen der unterschiedlichsten Branchen, die allesamt das Medium Fußball für eigene Werbe- und Promotionaktivitäten nutzen. Für die Fußball-Europameisterschaft im Juni 2000 in Holland und Belgien gelte es bereits jetzt, die Weichen zu stellen, denn Millionen Fußballbegeisterte fieberten diesem Erlebnis entgegen. Am Stand gezeigt wird ein Reigen von Möglichkeiten mit mehr als 100 verschiedenen, kundenspezifisch bedruckten Bällen in unterschiedlichen Qualitäten. Neu sind die Millennium-T-Shirts, die für den Start ins Jahr 2000 entworfen wurden.

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