Nach acht mageren Jahren und einem nahezu ruinösen Preiswettbewerb, der durch den Markteintritt von „Wal Mart“ nicht eingeläutet, sondern nur forciert wurde, kämpft der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland um’s Überleben. Die LEH-Dumpingschlacht bedroht insbesondere auch die Lieferanten aus der Lebensmittelindustrie in ihrer Existenz. Dabei ist einer der ursächlichen Krisenfaktoren von den Handelsorganisationen hausgemacht. „Dem deutschen Konsumenten wurde jahrelang eingebleut, daß drei Dinge beim Einkauf zählen: der Preis, der Preis und der Preis“, meint Stefan Rip-haus, Foodexperte der Rabobank interantional, zum Klagen der Branche. Ein nicht gemachter Umsatz komme erheblich teurer zu stehen, als der dem Lieferanten abgepreßte Zehntelpfennig wettmachen könne..
Mit einer außergewöhnlichen Werbekampagne und einem Werbeetat von über 60 Mio DM richtet Warsteiner seine Marke auf das neue Jahrtausend aus. Der von der Werbeagentur J. Walter Thompson, Hamburg, enwickelte Auftritt ist dabei bewußt keine Revolution, sondern eine evolutionäre Weiterentwicklung, bei der die gewachsenen Warsteiner Markenwerte neu in Szene gesetzt werden.
In TV-Spots und Anzeigen inszeniert die Marke Warsteiner die „Goldenen Momente“ des Lebens. Momente des Glücks, der Begeisterung oder der Vorfreude. Die Botschaft „Das einzig wahre Warsteiner“, mit der die Marke zum Marktführer in Deutschland geworden ist, gewinnt in diesem Zusammenhang eine vollkommen neue Bedeutung. Sie bindet die emotionalen „Goldenen Momente“ direkt an die Marke..
Die Zahl der Shopping-Center in Deutschland hat sich in den vergangenen acht Jahren fast verdreifacht. Gab es im Jahr 1990 erst 97 Center, so wuchs ihre Zahl bis 1998 auf 266. Für die Kunden ist das Einkaufen dort attraktiv, bieten die Center doch neben der Vielzahl von Geschäften unter einem Dach auch Parkplätze in Hülle und Fülle. Zudem laden Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite: Die Attraktivität geht oft zu Lasten alteingesessener Geschäfte. Das gilt besonders für die Center in den neuen Ländern, von denen viele auf der grünen Wiese entstanden sind. Sie ziehen oft die Kaufkraft aus den Innenstädten ab, deren Einkaufsmeilen zunehmend veröden.
Nach einem Bericht im „Horizont“ Nr. 41 vom 14. Oktober 1999 werden in Deutschland im laufenden Jahr insgesamt 62 Mrd DM an Werbung ausgegeben, 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Kaum ein Lebensbereich wird inzwischen nicht mehr von der Werbung berührt. Nach der jüngsten Emnid-Befragung zum Thema Akzeptanz der Werbung scheinen nur 34,3 Prozent der Bundesbürger mit der Werbung zufrieden. Dagegen würden 57,2 Prozent, wenn sie es bestimmen könnten, die Werbung einschränken. Nur 7,1 Prozent würden die Werbung am liebsten ganz verbieten.
Die Bevölkerung in den neuen Bundesländern ist nach wie vor der Werbung gegenüber sensibler. Bier lag mit 3,7 Prozent an vorletzter Stelle, mit Süßwaren (3,6 Prozent) beinahe gleich auf..
Zu diesem Thema veranstaltete die VLB Berlin am 5. und 6. Oktober ein Seminar in Berlin. Ziel der Veranstaltung war es, Experten aus der Praxis für die Praxis berichten zu lassen. Gekommen waren Verantwortliche aus Brauereien, Zulieferbetrieben, aus dem Bereich Consulting, aber auch Anbieter von E-Commerce Lösungen.
Michael Horn, GfK Panel Services, Nürnberg, ging beim 2. World Beer & Drinks Forum vom 7. bis 8. Oktober 1999 in Köln der Frage nach, ob es sich bei den internationalen Biermarken in Deutschland um Exoten oder ernst zu nehmende Konkurrenten zu Premiummarken, Bierspezialitäten und Lokalmarken handelt.
Der Deutsche Werberat erteilte im ersten Halbjahr 1999 zwei Rügen. Die Augsburger Brauerei Riegele ließ Eishockey-Nationaltorhüter Klaus Merk dem Betrachter zuprosten – ein klarer Verstoß gegen die Verhaltensregeln der Alkoholindustrie und der Werbewirtschaft. Die zweite Rüge ging an die Heilbonner Bierbar „Golden City”. Sie warb in Prospekten mit „15 Gründen, warum Bier besser als eine Frau ist”. So lautete z. B. ein Grund: „Ein Bier wird nicht schwanger, wenn Du nicht aufpaßt.” Von den insgesamt 330 Beschwerden im ersten Halbjahr 1999, von denen allein 150 durch ein Zigarettenplakat ausgelöst worden waren, hat der Werberat 122 kritisiert.
Karl Heinz W. Smola hat eine neue Zukunftsstudie unter dem Titel „Deutschland 2003, Mega- und Metatrends in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ im Perspectiv-Verlag, Nürnberg, herausgegeben.
Als Millennium-Megatrend sieht Smola das Streben nach Wohlfühl- und Erlebniseffekten. Dieses führt die Deutschen in die Phantasie irrealer Welten.
In der Wirtschaft wird es in erster Linie um Amüsement, Bequemlichkeit, Erlebnis, Gesundheit, Information und Reisen gehen, ohne daß der traditionelle Handel partizipiert. Die klassische (Marketing)-Kommunikation sieht Smola in der Sackgasse.
Extremes „Downpricing” auf der einen Seite und sensibles Begehren von Luxus auf der anderen sind die Trends in der modernen Genuß- und Erlebnisgesellschaft. Jahrhunderts. Wellness, Fun, Fantasia..
Die zum Klöckner-Werke-Konzern gehörende KHS Maschinen- und Anlagenbau AG, Dortmund, übernimmt die Anker Maschinenbau GmbH & Co., Hamburg. Ein entsprechender Vertrag wurde unterzeichnet. Der vorgesehene Zusammenschluß bedarf noch der Zustimmung des Bundeskartellamtes. Anker ist einer der führenden Hersteller von Etikettiermaschinen bis 36 000 Gefäßen/h und bildet eine sinnvolle Ergänzung zu den KHS-Hochleistungs-Etikettiermaschinen. Anker erwirtschaftet mit 90 Mitarbeitern einen Umsatz cvon 20 Mio DM.
In Deutschland seit fast 70 Jahren verboten, in den USA tägliches Werbegeschäft: Die vergleichende Werbung. Die neue Richtlinie der Europäischen Union (97/55/EG) läßt bei den Werbestrategen die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Liberalisierung des Werbevergleichs mit der Konkurrenz aufkommen.
Wie so oft, so liegt auch hier der Hase im Pfeffer begraben. Die Probleme tauchen im Detail auf.
Die EU-Richtlinie muß zwar erst im Jahre 2000 von den Ländern umgesetzt werden. Der Bundesgerichtshof (Az.: 1 ZR 211/95) erlaubt die vergleichende Werbung aber schon jetzt.
Teilweise trafen sich diese Kontrahenten vor Gericht und mußten sich dahingehend belehren lassen, daß auch die neu gewonnene Werbefreiheit Grenzen kennt und daß die neue Rechtslage ähnlich strikt ist wie bisher.
7.
Das „Eventmarketing”, das in Brauwelt Nr. 16/17, 1999, S. 732, bereits als innovatives Kommunikationsinstrument grundlegend gekennzeichnet wurde, wird in dieser Ausarbeitung als Ansatzpunkt zur Verbesserung der Kommunikationspolitik deutscher Brauereien vorgestellt.
Im Kommunikationswettbewerb der neunziger Jahre müssen die Unternehmen der deutschen Brauwirtschaft im Interesse eines Aufbaus von Präferenzen für die eigenen Produkte versuchen, durch den Einsatz von Kommunikationsinstrumenten Aufmerksamkeit bei aktuellen und potentiellen Kunden zu erlangen und von ihnen differenziert erfaßt zu werden (1). Um diese Aufgabe erfüllen zu können, müssen die Unternehmen der Brauwirtschaft die klassische Werbung und das Sponsoring intensivieren..
Nach einer neueren Studie von A.C. Nielsen Werbeforschung S+P GmbH, Hamburg, nutzen gegenwärtig rd. 13 Mio Personen das Internet aktiv mit steigender Tendenz. Die Reichweite des Internets ist mittlerweile bei Personen ab sechs Jahren auf 23,2 Prozent gestiegen. Jeder vierte Online-Nutzer hat bereits Erfahrungen mit dem E-Commerce gemacht.
Wer im Internet surft, startet durchschnittlich 211mal zu einem Einkaufsbummel pro Jahr und gibt dabei etwa 5875 DM im klassischen LEH aus. Nicht-Online-User gehen dagegen 50mal öfter im LEH einkaufen und geben rd. 1000 DM pro Jahr und Haushalt mehr aus. Wer häufig online ist, meist jüngere männliche Singles in Ballungsgebieten mit hohem Nettoeinkommen, sieht im Durchschnitt um 40 Minuten pro Tag weniger fern..
Bei dem abgebildeten Display handelt es sich um einen Leuchtkasten, in dem Spezialwasser sprudelt. Bewegung, Bild und Licht verschmelzen dabei zu einem spektakulären dreidimensionalen Effekt. Das Glas mit Bier wird naturgetreu wieder gegeben. Man sieht regelrecht die Strömung und die Kohlensäure perlen. Nach Herstellerangaben zeichnet sich dieses Display durch einen niedrigen Energieverbrauch aus. Vertrieben wird es auch in Deutschland über Armada Ventana International, Holland. Als erster von mehreren Großkunden setzt Heineken dieses System bereits an über 10 000 Verkaufsstellen ein.
Nach einem Bericht von Michael Horn in „ScanLine“, dem Expertendienst von GfK Panel Services und IRI/GfK Retail Service, Oktober 1999, werden im Durchschnitt pro Haushalt 115 l Bier pro Jahr zu Hause getrunken. Hinzu kommen die Mengen, die in der Gastronomie konsumiert werden. Die Preise, die dabei für einen Liter Bier bezahlt werden, variieren deutlich mit der jährlich konsumierten Menge. Wenigtrinker mit lediglich 25 l pro Jahr bezahlen im Durchschnitt mit 2,13 DM/l den höchsten Preis. Für diese Konsumenten spielen die Konsumklassen nur eine untergeordnete Rolle. Der Mengenanteil, der zu Aktionspreisen eingekauft wird, liegt in diesem Segment bei nur 5,5 Prozent.
Die Bierliebhaber, die 100 l und mehr pro Jahr trinken, zahlen im Durchschnitt nur 1,82 DM/l..
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