Bierturm in St. Johann

Ressourcen schonen | „Ehrlich gesagt, ein bisschen eigen sind wir schon“, meint Günther Huber, Chef der Familienbrauerei Huber in St. Johann, Tirol. „Andere Brauereien sourcen out, expandieren und diversifizieren. Wir investieren in unsere Heimat und in den Standtort.“ Dazu gehört für Huber ein hoher Qualitätsanspruch: Seine zwölf vielfach ausgezeichneten Biere, die zwei Saisonbiere und Limonaden werden laufend auf den Prüfstand gestellt und die Transportwege so kurz wie möglich gehalten. Das „Tüpfelchen auf dem i“ ist aber eine auf die Brauereigröße perfekt abgestimmte technische Ausstattung.

Die Auswahl der richtigen Technologie zur Fu00fcllhu00f6henkontrolle ist essentiell (Foto: miho)

Qualitätssicherung | Eine lückenlose Kontrolle der Prozessschritte in der Abfüllanlage ist eine der Grundvoraussetzungen für das tägliche wirtschaftliche Handeln und das Erreichen der eigenen Qualitätsansprüche eines Getränkeabfüllers. Dabei scheint die Füllhöhenkontrolle eine vermeintlich simple Aufgabe zu sein. Doch welche Rolle spielt die Füllhöhenkontrolle im Abfüllprozess wirklich, und ist die eingesetzte Füllhöhenkontrolle eigentlich die richtige für Produkt und Verpackung

Braumeister Michael Huschens an der neuen Fassabfu00fcllung (Foto: Hoepfner)

Die Privatbrauerei Hoepfner hat im Mai 2019 ihre neue Fass-abfüllanlage in der Hoepfner-Burg, Karlsruhe, in Betrieb genommen. Geschäftsführer Willy Schmidt sieht in der Millioneninvestition ein klares Bekenntnis zu Karlsruhe: „Wir machen unseren Standort zukunftsfähig und schließen eine wichtige Projektphase in der Privatbrauerei Hoepfner ab. Diese Investition ist enorm wichtig. Das ist ein Grund zum Feiern!“

GEA Vipolls Fu00fcllblock ALL IN ONE

Auf der Auspack-Konferenz kürte die Australian Packaging and Processing Machinery Association (APPMA) am 27. März in Melbourne 2019 die besten Verpackungsinnovationen und -produkte des Jahres. GEA Vipoll, Slowenien, wurde für ihren All-in-one-Monoblockfüller gleich zweimal geehrt: Der australische Partner Foodmach, Echuca, Australien, hatte den Füller für den Wettbewerb eingereicht und nahm den „Best New Product Award“ und den „Best Imported Equipment Award“ für den All-in-one-Füller entgegen, mit dem Dosen, Glas- und PET-Flaschen gefüllt werden können.

Flexible Produktion nach individuellem Kundenwunsch ab Losgru00f6u00dfe 1

Interview | Pünktlich zum 25. Flaschenkellerseminar in Weihenstephan wurde am 4. Dezember 2018 die Demonstrationsanlage RoboFill 4.0 am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (BGT) der TU München (TUM) in Betrieb genommen. RoboFill 4.0 ist ein wissenschaftlicher Meilenstein in der Abfüllung. Die BRAUWELT widmet diese Ausgabe detailliert dem Projekt und den Partnern, die bis zum jetzigen Zeitpunkt an der Umsetzung des Projektes mitgearbeitet haben. Den Anfang machen wir mit einem Interview mit Christoph Neugrodda, der am BGT-Lehrstuhl maßgeblich beteiligt war.

Bier von RoboFill 4.0 u2013 ein Hingucker, der auch als Kundengeschenk heraussticht

Gestaltung Kundenportal | Als älteste Brauerei der Welt will die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan natürlich trotzdem immer mit der Zeit gehen – oder ihr manchmal sogar voraus sein. Als die Idee zu RoboFill 4.0 aufkam, war für die Verantwortlichen sofort klar, dass man sich daran beteiligen will, denn der Trend zu individualisierten Produkten ist deutlich erkennbar. Ebenso sieht man sich mehr und mehr mit der Nachfrage nach Kleinstmengen und Unikaten konfrontiert.

Yaskawa Motoman MH 24 Handling-Roboter mit Doppelgreifer in der RoboFill 4.0 Pilotanlage

Handling-Roboter | Yaskawa ist mit weltweit 430 000 installierten Einheiten einer der größten Hersteller von Industrierobotern. Neben anwendungsbezogenen Varianten wie Schweiß-, Palettier-, Lackier- und Handling-Robotern umfasst das Sortiment auch Modelle für Labor- und Reinraumapplikationen. Das europäische Headquarter der Robotic Division von Yaskawa Europe GmbH ist ansässig in Allershausen und war somit bestens geeignet, das Forschungsprojekt RoboFill 4.0 zu unterstützen.

RoboFill 4.0 Gesamtanlage (uf0d3 Fraunhofer IGCV)

Schnittstellen | Das Kerngebiet des Fraunhofer IGCV im Projekt RoboFill 4.0 bestand in der flexiblen Vernetzung cyber-physischer Abfüllanlagen und gliederte sich in drei Schwerpunkte: Definition der cyber-physischen Logistik- und Handhabungsfunktionen, Gestaltung eines Planungsmoduls für dezentral gesteuerte Materialflusssysteme unter Verwendung virtueller Anlagenrepräsentanzen und Schaffung einer realen und virtuellen Schnittstellenarchitektur zur flexiblen Vernetzung der Verarbeitungsmodule.

Prozessleitsystem | Bereits 2014 fragte die TU München bei der ProLeiT AG in Herzogenaurach an, ob Interesse bestünde, sich am Forschungsprojekt RoboFill 4.0 zu beteiligen. Es war sofort zu erkennen, dass es sich bei diesem Projekt eines robotergestützten Abfüllkonzepts für die individualisierte Getränkebereitstellung um ein wichtiges und zukunftsweisendes Thema handelt, sodass der Zusammenarbeit mit der Universität und den weiteren Projektpartnern schnell zugestimmt wurde.

Visualisierung der Ergebnisse einer FE-Analyse der Greifbacken

Elektrogreifer | Als die Greifer-Spezialisten von der Zimmer Group angefragt wurden, sich an RoboFill 4.0 zu beteiligen, mussten sie nicht lange überlegen. Die Entscheidung des Rheinauer Unternehmens, das bekannt ist für Pioniergeist und Tüftler-Gene, fiel eindeutig positiv aus. Allen Beteiligten wurde jedoch relativ schnell klar, dass das Projekt kein „Spaziergang“ werden würde. Die Liste der anstehenden Herausforderungen wurde immer länger, je tiefer man in die Thematik einstieg. Auch die Anforderungsliste der Projektpartner wuchs im ersten Jahr stetig.

Digital dekorierte Glasbehu00e4lter mit unterschiedlichen Druckbildvarianten

Digitaldruck | Im November 2012 hielt der damalige Geschäftsführer der Till GmbH, Volker Till, anlässlich der Brauwissenschaftlichen Tagung in Weihenstephan einen Vortrag über die digitale Bedruckung von Behältern. Die Präsentation hob die bedeutenden Vorteile der digitalen Drucktechnik hervor und beschrieb die Themen Produktindividualisierung, Möglichkeiten der Personalisierung und Erreichen sehr hoher Flexibilität sowohl aus Sicht der Produktion wie auch aus Sicht der Dekoration.

Multiagentensystem | Das Prinzip der „kundenindividuellen Produktion“ zielt auf die Erstellung individueller Produkte und Leistungen mit der Effizienz einer vergleichbaren Massenproduktion ab und folgt damit dem neuen Megatrend der Individualisierung und Personalisierung von Produkten. Die infoteam Software AG setzt sich mit diesem Trend bereits intensiv seit September 2015 als Partner des interdisziplinären Forschungsprojekts RoboFill 4.0 auseinander und hat als zentralen digitalen Baustein das Framework iAgent entwickelt.

Produktgeführte Steuerung | Der Lehrstuhl für Lebensmittelverpackungstechnik (LVT) verantwortete im Forschungsprojekt RoboFill 4.0 die Konzeptionierung und Umsetzung der Produktionssteuerung und der Auftragsverwaltung für die geplante cyber-physische Abfüllanlage. Dies gelang im ersten Schritt durch die Schaffung einer IT-Architektur und die Festlegung des Zusammenspiels der verschiedenen Agenten innerhalb des Gesamtsystems.

Risiko fu00fcr Angriffe von auu00dfen auf industrielle Anlagen

Security-Konzept | Siemens begleitet das RoboFill 4.0-Projekt mit seiner Expertise in der Automatisierungs- und Steuerungstechnik. Bei dem Projekt war es wichtig, die Projektpartner mit einem einheitlichen Kommunikationsprotokoll oberhalb der klassischen Feldebene zu vernetzen. Bereits zu Beginn einigten sich die Partner auf OPC-UA als Kommunikationsstandard für die Vernetzung der Module im Demonstrator.

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