Georg Lechner und André Hagel, Tecklenborg, 2008, 288 Seiten mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen, 19,90 EUR.
Die Anzahl der produzierten Sorten geht bei vielen Brauereien zurück, eine systematische Optimierung erfolgt jedoch selten. Der vorliegende Beitrag zeigt Möglichkeiten zur Bestimmung der Wirtschaftlichkeit der Produktion einer bestimmten Sorte auf. Bei Unwirtschaftlichkeit werden verschiedene Optionen der Produktionseinstellung vorgestellt und verglichen.
Kein Produkt ist für die Ewigkeit gemacht! Produkte unterliegen einem Lebenszyklus, der von den Bedürfnissen der Kunden sowie den technischen und technologischen Möglichkeiten maßgebend beeinflusst wird. Deshalb ist es erforderlich, sich laufend durch kleinere oder größere Innovationen dem Markt anzupassen. Dieser Prozess zeigt eine zunehmende Dynamik. Eine praxisnahe und strukturierte Vorgehensweise hilft diese Herausorderung erfolgreich zu meistern.
Nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu gewährleisten, ohne die nachfolgenden Generationen und ihre Bedürfnisse zu beeinträchtigen. Über 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Brundtland-Reports zu dieser Definition hören wir die Botschaft wohl, allein es fehlt der Glaube an öffentliche wie private Institutionen, dass sie das Richtige zur richtigen Zeit tun. Allzu oft überwogen bisher die wirtschaftlichen Argumente über die zum Wohle der Umwelt oder zum Gemeinwohl. Die weltweite Wirtschaftskrise scheint diesen Trend teilweise umzukehren. Plötzlich tun sich zuvor undenkbare Projekte und Modelle auf. Brauer, die ernsthaft über eigene Aktivitäten beim Thema nachhaltige Entwicklung nachdenken, brauchen sich nur umzuschauen: Technik, Technologie und Wissen, alles ist plötzlich im Übermaß verfügbar.
Die politischen Sterne stehen momentan nicht allzu gut für die Coca-Cola Company. So auch in Äthiopien. Der lokale Bottler war gezwungen im März 2009 die Produktion für mehr als zwei Wochen einzustellen. Der Grund: Coca-Cola erhielt keine Devisen für den Kauf dringend benötigter Teile wie Kronkorken. Die äthiopische Zentralbank kennt bei der Devisenpolitik kein Pardon und hält am Monopol für Währungstransaktionen fest. Die lokale Währung – der Bier, pardon, der Birr – ist nicht frei konvertierbar. Zudem herrscht Devisenmangel. Laut Internationaler Währungsfonds entsprechen die Devisenreserven des drittgrößten Landes in Afrika (nach Nigeria und Ägypten) gerade einmal dem Wert der Importe eines Monats. In der Vergangenheit hatten Unternehmen wie Coca-Cola, Staatsbetriebe und Firmen im Besitz der regierenden marxistisch-leninistischen Partei keine Schwierigkeiten, an ausländisches Geld zu kommen. Nun wohl nicht mehr. Angesichts der bedenklich schmalen Währungsreserven und der 2010 anstehenden Wahlen muss die Politik lebensnotwendigeren Importgütern wie Weizen und Kraftstoff den Vorrang geben. Kronkorken rangieren da unter „ferner liefen“.
Nun ist es amtlich. Chinas Wettbewerbsbehörde lehnte Coca-Colas 2,4 Mrd-USD-Übernahmeangebot für den Safthersteller Huiyuan glatt ab. Mit Protektionismus habe die Ablehnung aber rein gar nichts zu tun, sondern mit dem im August 2008 eingeführten Anti-Monopol-Gesetz. Offiziell begründet China das Vorgehen mit akuter Gefährdung des Wettbewerbs. Der größte Safthersteller Chinas, Huiyuan, kontrolliert 8,5 Prozent des chinesischen Marktes für Obst- und Gemüsesäfte sowie 40 Prozent des Direktsaftmarktes. Coke beherrscht bereits mehr als die Hälfte des Softdrink- und zwölf Prozent des Obst- und Gemüsesaftmarktes.
Gut, es entspricht nur der Größe eines Parkplatzes, das Gebiet, das Coca-Cola FEMSA auf Drängen der venezolanischen Regierung räumen musste, um einer Anlage mit 450 Sozialwohnungen Platz zu machen. Das war halb so wild im Vergleich zu dem, was dem Agri-Food Konzern Cargill passierte: Deren Reismühle wurde von Präsident Hugo Chavez kurzerhand verstaatlicht. Man sieht daran: Chavez verfolgt seinen Weg zu „Sozialismus, Unabhängigkeit und nationaler Größe“ mit Schwung und walzt alles nieder, was im Wege steht. Das Coca-Cola-Vertriebszentrum, dessen Parkplatz konfisziert wurde und das nun in Gänze verlagert werden soll, versorgt den Westen der venezolanischen Hauptstadt Caracas und besteht seit 1992. Rund 300 Menschen haben dort ihren Arbeitsplatz. Coca-Cola FEMSA hat nun drei, vielleicht auch vier Monate Zeit, um neues Land zu kaufen und Lagerhäuser zu errichten. Die Regierung will dabei helfen.
Der australische Senat hat die vor einem Jahr eingeführte Sondersteuer auf RTDs (Alcopops) im März vereitelt. Mit Hilfe der 70-prozentigen Steuererhöhung wollte die Regierung das Komasaufen eindämmen. Eine bittere Pille für die Regierung, die um so bitterer schmeckt, als dass 1,6 Mrd AUD (835 Mio EUR) in der Staatskasse fehlen, die man sich von einer solchen Steuererhöhung für die nächsten vier Jahre erhofft hatte. Wenn es schlimm kommt, muss die Regierung geschätzte 300 Mio AUD (156 Mio EUR) an die Alkoholindustrie zurückerstatten, die sie seit April 2008 kassiert hat.
Neue Zahlen der British Beer & Pub Association (BBPA) zeigen ein Minus von 3,2 Prozent im Alkoholkonsum 2008. Was seine guten Seiten hat: Verhinderte der Rückgang doch satte 804 Mio GBP (871 Mio EUR) an Schäden, die exzessiver Alkoholkonsum verursacht hätte. Laut BBPA dürfe das aber kein Anlass für weitere „Strafsteuern“ sein. Während der vergangenen zwölf Monate mussten bereits 2000 Pubs schließen, 20 000 Jobs gingen verloren.
Wir alle kennen die Passivraucher. Aber… gibt es auch Passivtrinker?
Finnische Brauer – gibt’s noch welche? – heulen ins Bier. Ihre Landsleute wenden sich vom Gerstensaft ab. Das heißt, nicht generell, sondern nur vom heimischen Bier. Sie importieren ihr Billigbier lieber persönlich aus der EU, etwa aus dem nur 80 Fährenkilometern entfernten Estland. Für die finnischen Verbraucher mag’s ein Spaß sein, ihren Landesvätern den sprichwörtlichen Stinkefinger zu zeigen. Für die Brauer ist’s blutiger Ernst. Ihnen rammte die Regierung meuchlings das Messer in Form zweier Steuererhöhungen im Jahr 2008 ins Herz.
Die Entscheidung über die Entwicklung der Sommergersten-Anbauflächen fällt in Europa nicht einheitlich aus.
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