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Belgien Monopol für belgischen Hopfen? -- Es hat den Anschein, als Ziele das belgische Ministerium für Landbau auf ein Monopol für den einheimischen Hopfen ab, und zwar in den Händen der Febelhop, einer Vereinigung (federation) von Hopfenpflanzergruppen, die unter derselben Anschrift und mit beinahe denselben Vorstandsmitgliedern von einer Genossenschaft kontrolliert wird. Die Pflanzer müssen einer Gruppe angehören, um in den Genuß der EWG-Föderung zu kommen; wollen sie aber an den freien Handel verkaufen, geht ihnen ein mit den Jahren steigender Teil ihrer EWG- Förderung verloren. Der belgische Hopfenhandel soll einen finanziellen Beitrag zu den Absatzfonds leisten, wovon die Genossenschaft ausgenommen ist. Dies alles soll der Förderung des Absatzes des belgischen Hopfens dienen..

Belgien Interbrew mit neuen Sorten. -- Auch der belgische Marktführer Interbrew hat mit seinen Tochterunternehmen den Spezialitätenmarkt entdeckt. Unter der Marke Hertog Jan wurde ein in der niederländischen Arcener Bierbrouwerij gebrauter Meibock zusammen mit einem passenden neuen Glas herausgebracht. Auf dem Flaschenetikett ist die Angabe der Ingredienzen vorgesehen. Das bisherige Hertog Jan Primator Speciaal heißt jetzt nur noch Hertog Jan Primator. Auf das von der Interbrew-Tochter Belle-Vue gebraute Kriek Primeur nach der Art von Beaujolais Primeur war an dieser Stelle schon hingewiesen worden. Es wird aus den ersten Kirschen eines jeden Jahres hergestellt und nur in einem begrenzten Zeitraum ausgeliefert; im vergangenen Jahr waren dies die Wochen vom 22. März bis 14. Mai 1993..

Belgien Nach Primeur nun Cuve. -- Es erscheint bemerkenswert, daß immer mehr Ausdrücke aus der Weinsprache in Bezeichnungen für Bier übernommen werden - nach dem Jahrgangsersten (Primeur) nun der Verschnitt (Cuve 9 - und vom Eiswein zum Eisbier ist es ja auch nur ein Schritt. In der Europastadt Antwerpen hat die mit dieser alten Bierstadt und ihrer Traditiin eng verbundene Brauerei De Konick unter dem Namen Cuve Antwerpen '93 ein ausgeprägtes Bier auf den Markt gebracht. Es hat einen Stammwürzegehalt von 18xP, einen Alkoholgehalt von 7,7 Vol.- % und einen Bitterstoffgehalt von 23 EBU, seine Märzenfarbe von 25 EBC verdankt es dem Karamelmalzanteil in der Schüttung..

Brasilien Kaiser expandiert im Nordosten. -- Brasiliens drittgrößte Brauereigruppe, Cervejarias Kaiser Brasil Ltda., hat in Feira de Santana/Bahia eine neue Braustätte mit einer Gesamtinvestition von 51 Mio DM eröffnet. Der Ausstoß soll 850 000 hl/Jahr betragen. Abgefüllt wird das Bier in 0,6-l-Flaschen und 30-l- sowie 50-l-Kegs. Kaiser will mit dieser Braustätte im Nordosten Brasiliens Fuß fassen, wo mit 7,5 Mio hl/Jahr rund 14% des gesamten brasilianischen Bierausstoßes konsumiert werden. Von diesem Markt, der sich in erster Linie auf Bahia konzentriert, will Kaiser rund 8% für sich gewinnen. Bis zum Jahre 1997 soll die Kapazität der neuen Brauerei auf 1,6 Mio hl angehoben werden.

Frankreich Kronenbourg mit höchstem Marktanteil. -- In den Supermärkten hat Kronenbourg bei den Standardbieren mit 36,7% den höchsten Marktanteil vor Kanterbrau mit 14,2%, 33 Export mit 11,7%, Stella Artois mit 2,5% und Pelforth mit 2,2%. Die Eigenmarken des Handels kamen auf 12,3%, die Premium-Biere auf 15,8%, der Rest auf 4,6%.

Frankreich Englische Kleinbrauereien in Frankreich. -- Es erscheint merkwürdig, daß sich in Frankreich eine Reihe von Briten mit Kleinbrauereien etabliert hat. Seit neun Jahren betreibt Bruce Hocking in Laprade an der berühmten Weinstraße Route St. Sverin in der Dor-dogne in der Nähe von Aubeterre sur Dronne seine Bobtail Brewery. Ein anderer Engländer hat eine Brauerei in St. Amand Taillande südlich von Clermond-Ferrand gegründet, ein weiterer mit dem Brauen im südfranzösischen Ganges 50 km nördlich von Montpellier begonnen. Schließlich gibt es noch neue Brauereien in La Rochelle, Limoges, Angers, Tours und Arcachon.

Großbritannien Brewers' Society mit neuem Namen. -- Die Brewers' Society, das Gegenstück zum Deutschen Brauer-Bund, die in den vergangenen 90 Jahren die Interessen der britischen Brauereien vertreten hat, führt jetzt den Namen Brewers and Licensed Retailers Association. Die Änderung des Namens deutet die neue Ausrichtung des Brauereiverbandes an, der jetzt auch die größeren Gaststättenketten mit mindestens hundert Pubs vertritt, unabhängig davon, ob diese im Besitz von Brauereien oder früheren Brauereien sind oder nicht. Unverändert wird die Assocation Brauereien mit und ohne gebundene Gaststätten repräsentieren, wenn sie mindestens einen Jahresausstoß von 8200 hl aufweisen..

Niederlande Neue Exoten auf dem niederländischen Biermarkt. -- Negra Modelo, ein dunkles Spezialbier mit einem speziellen Brauverfahren, und das helle Pacifico sind neben das mexikanische Corona Extra der Brauerei Modelo Cerveceria getreten. Importeur für die Niederlande ist die Suncomex Import B.V. in Amersfoort. Als dritter Neuling tummelt sich Red Stripe auf dem niederländischen Markt, ein in den zwanziger Jahren in Kingston auf der Karibikinsel Jamaica eingeführtes Bier, das dort Marktführer ist.

Die Großen machen es vor - strategische Allianz in München - - Wie bereits mehrfach in der Brauwelt angesprochen, bieten strategische Allianzen gute Chancen, um den wettbewerbsintensivierenden Faktoren in der Brauwirtschaft entgegenzutreten, wie auch J. Schrädler und A. Schulte letzte Woche in der Brauwelt Nr. 15, 1994, S. 610, feststellten. Das gilt vor allem für die Bereiche Beschaffung, Herstellung, Vertrieb und Internationalisierung. Zunächst einmal eher für kleinere und mittlere Brauereien als Überlebenschance gedacht und empfohlen, wird dieses Führungselement aber verstärkt von den Großen genutzt. So haben kürzlich die beiden Stuttgarter Brauereien, die Dinkelacker AG und die Schwaben Bräu Rob. Leicht AG gemeldet, daß sie ab 1. 7/8, 1994, S. 1994). Dr. Dr. Dies unterstrich auch Dr..

Großbritannien Braugerstenverbrauch nahm ab. -- Großbritannien wird voraussichtlich im 1. Halbjahr 1994 10% weniger Braugerste verbrauchen. Diese Prognose stützt sich auf die hohen Lagerbestände bei den Brennereien und auf den wegen der Rezession sinkenden Whiskyabsatz. Die britischen Mälzereien haben im zweiten Halbjahr 1993 unverändert 800 000 t Malz produziert, im Januar 1994 dagegen 9,8% weniger als im Januar 1993. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dann wird die Verarbeitung in der Saison 1993/94 gegenüber der Vorjahressaison um 5% auf 1,7 Mio t sinken. Dieses Jahr werden die britischen Mälzereien verstärkt Importgerste verarbeiten, weil die einheimische Ware zu hohe Eiweißgehalte aufweist. Noch 1992/93 hatte England einen Braugerstenüberschuß in Höhe von 350 000 bis 400 000 t.

Großbritannien Viel Liebe für alte Mälzerei. -- Anthony Pope, Direktor von Eldridge Pope in Dorchester, hat eine aus dem 17. Jahrhundert stammende Mälzerei renoviert, die an sein Wohnhaus angrenzt. Diese Mälzerei Hamlet House in der Nähe von Sherborne wurde um das Jahr 1536 errichtet, das eigentliche Mälzereigebäude wahrscheinlich hundert Jahre später. Sie wurden bis kurz nach der Jahrhundertwende betrieblich genutzt. Die Mälzerei erhielt vor fünf Jahren wieder ein Strohdach, wozu Reet verwendet wurde, das auf dem Grundstück selbst gewachsen war. Bei der Renovierung wurden durchweg traditionelle Baustoffe und Verfahren angewandt. Hierzu gehören Kalkmörtel, Pferdehaar, das dem Putz zugesetzt wurde, und von Hand gespaltenes Fachwerk zur Reparatur des Darrschlotes..

Neue Zahlen in alter Maske -- In den beiden letzten Heften der Brauwelt wurde bei den Tabellen der chemischen Charakterisierung der Hopfenernte 1993, Brauwelt Nr. 12, 1994, S. 457, und des Gesamtbierabsatzes für Januar 1994, Brauwelt Nr. 13/14, 1994, S. 545, versehentlich auf alte Masken bei der Erstellung der Tabellen zurückgegriffen. Auf diese Weise stand das aktuelle Zahlenmaterial unter veralteten Jahreszahlen. Es handelt sich bei der Charakterisierung der Hopfenernte 1993 um einen Vergleich der Jahre 1993 und 1992 und beim Vergleich des Gesamtbierabsatzes um einen Vergleich des Monats Januar 1994 mit dem des Vorjahres 1993. Auch wenn dem Glücklichen bekanntlich keine Stunde schlägt, so veröffenlicht die Brauwelt doch stets die neuesten Zahlen - nur eben manchmal in alter Maske.

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