Ungleicher Wettbewerb für Österreichs Brauereien __ Seit 1. Januar 1995 ist Österreich Mitglied der EU. Daraus ergibt sich eine ungleiche Wettbewerbssituation gegenüber Deutschland wegen der unterschiedlichen steuerlichen Belastung in den einzelnen Ländern, was letztlich zu mengenmäßigen Abwanderungen von Bier, speziell im Grenzbereich, führen wird. Man rechnet mit rund 70 _ 100 000 hl pro Jahr. Darauf wies Dipl._Ing. Franz Zeilinger, Präsident des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker, anläßlich der Eröffnung der 45. Arbeitstagung am 14. September 1995 in Murau, hin. 1994 konnte der Bierausstoß Österreichs auf 10 144 000 hl gesteigert werden, das entspricht einem Plus von 3,3% gegenüber 1993. Der Mehrweganteil beim Bier liegt bei 93%. 1. 9. 1994 bzw. 11. 1994 von 4,2%.
Die Entwicklung der Brauereien in Deutschland 1994 __ In unserem Beitrag Die Entwicklung der Brauereien in Deutschland 1994 von Dr. Kai Kelch in der Brauwelt Nr. 36/1995 wurde auf Seite 1774 für den Karlsberg_Verbund, Homburg, ein Ausstoß von 3562 Thl angegeben. Hier wurde irrtümlich nur der versteuerte Bierausstoß angeführt _ ohne alkoholfreies Bier und Malzbier hinzuzurechnen. Im Geschäftsjahr 1994 hatte der Karlsberg_Verbund tatsächlich 3790 Thl Inlandsausstoß verzeichnet. Auf Seite 1776 hat unser Setzer auch gleich eine größere Brauerei_Fusion im Südwesten vermuten lassen: Die Stuttgarter Hofbräu AG gehört natürlich nicht zur Dinkelacker_Gruppe, was ein genauer Blick auf die Ausstoßzahlen beider Unternehmen bestätigt; die Gesellschaften agieren unabhängig voneinander. Die Redaktion.
Biere: Die Geschäftslage der Brauereien hat sich im Berichtsmonat weiter geringfügig verbessert. Bei den Erwartungen für die nächsten sechs Monate kommt allerdings verstärkte Skepsis zum Ausdruck. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß die Brauereien eine weitere Abschwächung des Exportgeschäfts erwarten. Nach den Meldungen zu schließen, waren Bestellung und Bierausstoß im Berichtsmonat deutlich rückläufig. Für die nächsten drei Monate planen die Brauereien eine weitere Einschränkung des Ausstoßes. Die Preise dürften weiterhin, wie schon in den Vormonaten, stabil bleiben. Erfrischungsgetränke: Die Geschäftslage der Hersteller von Erfrischungsgetränken hat sich im Berichtsmonat wieder etwas verbessert. Im November waren Bestellungen und Produktion rückläufig..
Strukturprobleme der deutschen Brauwirtschaft sind keine originär mittelständischen Probleme -- Anläßlich der Frühjahrstagung der Delegiertenversammlung des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien in der Brauerei Zoller-Hof Graf & Fleischhut GmbH & Co. KG, Sigmaringen, nahm der Präsident des Bundesverbandes, Rainer Pott, Oelde, ausführlich zu den drängenden Branchenproblemen Stellung: Dosenbierflut, Novellierung der Verpackungsverordnung sowie Strukturveränderungen. Im Jahre 1995, so Rainer Pott, wurde in Deutschland 0,4% weniger Bier abgesetzt als im Vorjahr. Insgesamt waren am Jahresende 1995 noch 1243 Brauereien aktiv, 35 weniger als 1994. 30 der stillgelegten Brauereien sind der Klientel der mittelständischen Privatbrauereien zuzurechnen..
Brauereien in Tschechien expandieren -- Die großen tschechischen Brauereien wollen 1996 ihre Produktionsleistungen wesentlich erhöhen. Die Brauerei Budvar konnte 1995 ihre Kapazität gegenüber dem Vorjahr um 20,3 Prozent auf 910 000 hl steigern und damit in den letzten fünf Jahren verdoppeln. Im Laufe des Frühjahres 1996 soll die Kapazität auf 1,4 Millionen Hektoliter angehoben werden. Laut Plan soll der Ausstoß bis 1998 auf 1,2 Millionen Hektoliter angehoben werden. Zur Zeit werden rund ein Drittel des Ausstoßes in 33 Länder exportiert. Davon gehen 220 000 Hektoliter nach Deutschland, 70 000 nach England und 45 000 Hektoliter nach Österreich. Der Pilsner Braubetrieb konnte 1995 seine Jahresproduktion mit 3,3 Millionen Hektoliter auf dem Vorjahresniveau halten..
Der Gesamtausstoß an alkoholfreiem Bier und Malztrunk hat sich nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes, Bonn, gegenüber dem Vorjahr um 9,3% auf 4,423 Mio hl verringert. -- Hessen führt die Liste der Bundesländer mit insgesamt 1,579 Mio hl an, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 0,765 Mio hl und Niedersachsen/Bremen mit 0,641 Mio hl.
In Südamerika macht Bier 80% aller verkauften alkoholischen Getränke aus. Bis zum Jahr 2000 dürfte Bier auf einen Anteil von 83% kommen. -- Nach dieser Studie liegt der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier in Brasilien bei rd. 45 l, in Mexiko bei knapp 50 l, in Kolumbien bei knapp 60 l, in Venezuela bei fast 80 l, in Argentinien bei über 30 l, in Peru bei 35 l, in Chile bei 30 l und in Ecuador bei 25 l.
Betrachtet man die Inlandsabsatzentwicklung der 22 größten Marken im Jahr 1995, so zeigt sich auf den ersten sechs Plätzen keine Veränderung. Nur hat die an erster Position stehende Marke Warsteiner etwa 250 000 hl abgeben müssen, weil die Konkurrenzmarken entweder regional oder überregional Gewinne ihres Marktanteils verzeichnen konnten. Die prozentual am stärksten gestiegenen Marken waren im Jahr 1995 Hasseröder mit circa 490 000 hl (50 P0ozent) und Rade-berger mit 235 000 hl (21 Prozent). Es folgt Krombacher mit circa 300 000 hl, Bitburger mit 240 000 hl und König mit 130 000 hl. Sogar die Marke Henninger hat um 178 000 hl zugewonnen. Diese Zunahme ist auf Henninger Radler (mit circa 300 000 hl) zurückzuführen.h. Es ist für 1996 ein verstärkter Wettbewerb zu erwarten.h..
Internationales Kooperationsmodell von Warsteiner für Vietnam -- Vor kurzem nahm der Lizenzpartner der Warsteiner Brauerei Haus Cramer, die Mekofood, Saigon, ihre neue Braustätte in S¢c Trang, 240 km südlich von Saigon, ihren Betrieb auf. Die Partnerschaft zwischen Mekofood und der Warsteiner Brauerei basiert auf dem internationalen Kooperationsmodell, das die Warsteiner Brauerei interessierten Partnern im Ausland anbietet. Es sieht eine Full-Service-Beratung und Betreuung im Bereich Projektierung, Engineering, Ausbildung und Marketing vor. Als Lizenzmarke wird Isenbeck Premium angeboten. Im zweiten Schritt ist der Import von Warsteiner Premium Verum als hochpreisiges Importbier vorgesehen. Die Realisierung übernahm die Firmengruppe Steinecker-Krones, Freising/Neutraubling..
Wachsender Biermarkt in Argentinien -- Trotz eines Rückganges beim Bierkonsum und in der Bierproduktion im Rezessionsjahr 1995 von etwa 7,9% rechnen die Brauereien in Argentinien auch in der Zukunft mit einem wachsenden Biermarkt. Von 1990 bis 1994 hat sich der Bierausstoß um 83% auf 11,3 Mio hl erhöht. Im gleichen Zeitraum ist der Pro-Kopf-Verbrauch von 17 l/Jahr auf 33 l/Jahr gestiegen. In Brasilien liegt er bei 45 l und in Venezuela bei 75 l/Jahr. Quilmes, ein Joint-Venture der lokalen Gruppe Bemberg mit Heineken, hat einen Marktanteil von 75%. Die Brahma-Gruppe, Brasilien, kommt auf 8%, Bieckert auf 7%, CCU (Luksic-Gruppe, Chile) auf 6% und Isenbeck (Warsteiner) auf 4%. Die Importe sind 1994 um 5,3% auf einen Wert von 26,6 Mio US-Dollar zurückgegangen..
Getränke-Konjunkturtest Februar 1996 -- Biere: Im Februar hat sich die Geschäftslage der Brauereien etwas verschlechtert. Die Firmen äußerten sich über die allgemeinen Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate nach wie vor skeptisch, obwohl die Einschätzung der Exportaussichten eine - wenngleich schwache - Zuversicht ausdrückt. Nach den Meldungen zu schließen, haben sich Nachfrage und Ausstoß im Februar verringert. Besonders die Auslandsaufträge ließen zu wünschen übrig. Für die nächsten Monate ist keine Erhöhung des Bierausstoßes geplant. Das Preisklima dürfte weiterhin ruhig bleiben. Erfrischungsgetränke: Die Hersteller von Erfrischungsgetränken verzeichneten im Februar einen befriedigenden Geschäftsverlauf..
Blick in das nächste Jahrhundert -- Dipl.-Kfm. Roland Berger, Vorsitzender der Geschäftsführung Roland Berger & Partner, wagte auf dem 21. Management-Seminar für die Brauwirtschaft am 23. November 1995 in München einen Blick in das nächste Jahrhundert. Schwerpunkte in dem auszugsweise wiedergegebenen Referat sind der Biermarkt, die Verbraucher und die Preisentwicklung. Wenn sich auch die Zahl der Brauereien halbieren wird, so bestätigte Berger doch die internationale Spitzenstellung der deutschen Brauer hinsichtlich Qualität und Ideenreichtum. Die Vielfalt bleibt : Die Brauindustrie wird nach 15 Jahren insgesamt stärker und robuster sein. Dadurch wird die Gesamtindustrie mehr Profit machen, und die Brauereien werden durch den Ertrag von Bier und nicht durch Immobilien erfolgreich sein.
Das Jahr 1995 dürfte beim deutschen Bierausstoß eine Stagnation bzw. ein leichtes Minus von bis zu 1 Prozent bringen. -- Diese Prognose stellte Dr. F. Meyer, Geschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes in einem Fachpressgespräch am 4. 12. 1995 in Bonn. P.ls und Weizen konnten ihre Anteile weiter ausdehnen. Bemerkenswert ist auch der anhaltende Trend zu dunklen Bieren.
Dosenbieranteil in Bayern -- In den ersten acht Monaten dieses Jahres betrug der Anstieg des Dosenbiervolumens in Bayern bezogen auf den Dosenbierabsatz (0,33 l und 0,5 l) im LEH und GAM im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 17,6%. Die 0,5-l-Dose weist sogar einen Zuwachs um 40,1% auf. In der Brauwelt Nr. 46, 1995, S. 2396, wurde der Anstieg des Dosenbieranteils in Bayern irrtümlich mit 13,8% angegeben. Diese Zahl beziffert aber den Marktanteil, den Bier in der 0,5-l-Dose im ersten Halbjahr 1995 in den alten Bundesländern (LEH und GAM) erreicht hat.
Die Wachstums-Riesen im Biermarkt -- Einige Biermarken konnten durch die Wiedervereinigung und durch verstärkte Marktbearbeitung im überregionalen Bereich enorme Steigerungen erzielen. Einige wenige konnten ihren Marktanteil im Kernmarkt ausbauen und sich als Platzhirsche profilieren. Der Gesamtmarkt in den alten Bundesländern zeigte sich während des Betrachtungszeitraums leicht rückläufig. Zum besseren Vergleich ist in der Tabelle der versteuerte Bierausstoß angegeben - vor zehn Jahren (1983/84), im Jahr vor der Wiedervereinigung (1988/89) und im letzten Jahr (1994/95). Dadurch läßt sich gut erkennen, welche Marken sich nach der Grenzöffnung besonders gut und welche sich schon in den letzten fünf Jahren vor der Wiedervereinigung positiv entwickelt haben..
Auf einer Pressekonferenz der Brauerei Beck & Co, Bremen, ging Rolf Hausmann, Vertriebsdirektor Inland, am 4. Dezember 1995 in Bonn näher auf den Premiumbier-Markt in Deutschland ein. Als Basis dazu benutzte er die entsprechenden Zahlen der GfK, Nürnberg, für das Jahr 1994. Als Premiummarken stufte Hausmann ein: Beck's, Bitburger, Jever, König, Krombacher, Radeberger, Veltins und Warsteiner. Wie die Grafik zeigt, entfallen auf den Bierabsatz im LEH und GAM bundesweit 22% auf das Premiumsegment. Den höchsten Premiumanteil hat Nordrhein-Westfalen mit 40% vor Niedersachsen/Bremen mit 29%. Bayern liegt mit 5% am Ende dieser Skala. Absatz-Mix: In den alten Bundesländern (Gesamtbierabsatz 1994: 89 Mio hl) betrug der Anteil an Flaschen und Dosenbier 74%.
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