Das Interesse an den neuen Hopfensorten aus dem Hopfenforschungszentrum Hüll war kurz nach der Freigabe für den Anbau unerwartet groß. Insbesondere Polaris (PA) mit 20,0 Hektar und Mandarina Bavaria (MB) mit rund 13 Hektar waren stark nachgefragt. Auch Hallertau Blanc (HC) mit 3,6 Hektar und Hüll Melon (HN) mit 3,0 Hektar haben bereits 2012 einen guten Start.
Im ersten Teil dieser Publikation (s. BRAUWELT Nr. 23, 2012, S. 658-662) wurden die Verkostungsergebnisse der sortenreinen Biere beschrieben, bei denen die Hopfengabe mit traditionellen sowie neuen und viel versprechenden Sorten im Heißbereich erfolgte. In diesem zweiten Teil werden die Ergebnisse der kaltgehopften Biere dieser weltweit durchgeführten Verkostung dargestellt. Der Auswertung liegen über 1500 Einzelbewertungen der sieben Lagerbiere zugrunde.
Die Anbaufläche für Sommergerste in Europa wurde in diesem Frühjahr aufgrund von Auswinterung stark ausgedehnt. Besonders deutlich sind die Zuwächse in Frankreich, Dänemark und Deutschland. Fraglich bleibt allerdings, ob der Großteil der Bestände als Braugerste eingebracht und verkauft werden kann.
Nachdem die Angabe der Anbauflächen für Sommergerste beim 1. Saatenstandsbericht auf Schätzungen der Landesförderverbände für Braugerste in Deutschland beruht, gab sie lediglich einen ersten Trend wieder. Seit Anfang Mai gibt es erste Flächenprognosen für den Anbau von Sommergerste vom Statistischen Bundesamt, wenngleich es sich auch bei diesen Zahlen noch um Prognosen und nicht um endgültige Anbauflächenzahlen handelt.
Hopfen wächst nicht überall. Für das Nesselgewächs wird im Allgemeinen der Bereich zwischen dem 35. und 55. Breitengrad angegeben. Dabei denkt man für gewöhnlich an die großen Anbaugebiete in der Hallertau und im US-amerikanischen Yakima-Valley. Es gibt jedoch ein kleines, feines Anbaugebiet in Australien, in dem sehr erfolgreich Hopfen gezüchtet und gebaut wird. Die BRAUWELT traf sich mit Tim Lord, Geschäftsführer der zur Barth-Haas-Group gehörenden HPA (Hop Products Australia), und seinen Kollegen Peter Hamilton und Züchtungsleiter Dr. Simon Whittock im HPA-Büro in Hobart auf Tasmanien.
In den letzten Jahren verstärkt sich die Tendenz, Biere mit einem einzigartigen Charakter herzustellen. Aktuell sind neue Aspekte bei der Wahl der Hopfensorte oder auch der Art der Hopfengabe wie die Kalthopfung im Fokus vieler Brauereien. Letzteres ist gemäß dem Reinheitsgebot erlaubt, wenn Dolden, Pellets oder Hopfenpulver zum Einsatz kommen [1]. Gegenwärtig ist die Bezeichnung „Aroma- bzw. Bittersorte“ nicht mehr nur dem Einsatzzweck zuzuschreiben. Längst werden Bittersorten aufgrund des besonderen Aromas für späte Gaben im Heißbereich der zur Kalthopfung eingesetzt. Mit einigen neuen, viel versprechenden Sorten wurden Biere zur Verkostung hergestellt. Das Verkostungsergebnis von über 1500 weltweit durchgeführten Einzelbewertungen ist Thema der folgenden Ausführungen.
Mit den Sorten Joy, Ariane, Scala und Liga wurden vier Neuzüchtungen aus dem Winterbraugersten-Zuchtprogramm der KWS Lochow GmbH zugelassen.
„Wen der Hopfen einmal gekratzt hat, den lässt er nicht mehr los.“ Viele hat der Hopfen gekratzt. Zahlreiche Forscher beschäftigen sich seit Jahren und Jahrzehnten mit der Pflanze, die nicht nur für Botaniker, Pharmazeuten und Brauer etwas ganz Besonderes ist. Zu glauben, dass man daher alles über den Hopfen, seine Inhaltsstoffe und deren Wirkung weiß, ist ein Trugschluss. Anfang 2011 hat Joh. Barth & Sohn eine eigene Hops Academy gegründet. BRAUWELT sprach mit Dr. Christina Schönberger, Joh. Barth & Sohn, über die Barth-Haas Hops Academy und deren Zielsetzung.
Die Versorgung mit qualitativ hochwertiger Braugerste aus deutschem Anbau ist für die deutschen Mälzereien und Brauereien von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Damit der Züchtungsfortschritt mit qualitativ hochwertigen und ertragreichen Sorten möglichst zeitnah in der Anbaupraxis umgesetzt werden kann, ist es Intention des „Berliner Programms“, neue Qualitätsbraugersten möglichst schnell bezüglich ihrer Verarbeitungsqualität zu bewerten und die Daten der Verarbeitungskette zur Verfügung zu stellen.
Die Anbaufläche für Sommergerste in Europa wird in diesem Jahr durch Auswinterungsschäden aller Wahrscheinlichkeit nach größer ausfallen. Unsicher ist derzeit das Ausmaß der Flächenerweiterung. Abzuwarten bleibt zudem, ob tatsächlich Braugerste geerntet werden kann.
Im Herbst 2011 wurden in einer Anzahl von Hopfenpartien Spuren des im Wein-, Stein- und Kernobstbau zugelassenen Wirkstoffes Captan festgestellt. Diese Partien wurden daraufhin gesperrt und gelangten nicht in den Verkehr.
Trotz der generell milden Temperaturen in diesem Winter zeigt die gut zweiwöchige Kälteperiode mit Temperaturen bis minus 20 °C Wirkung. Die hierdurch bedingten Auswinterungsschäden sind dort am stärksten, wo keine schützende Schneedecke die Pflanzen bedeckt hat, insbesondere bei Winterweizen und Wintergerste im Norden Bayerns und Baden-Württembergs sowie extrem in Teilen Hessens, Thüringens und Niedersachsens, aber auch bis nach Mecklenburg-Vorpommern. Auf Umbruchflächen wird wegen knapper Saatgutverfügbarkeit nicht übermäßig Sommergerste gesät.
Die Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH) beschloss Mitte März 2012 in Abstimmung mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und den Berufsvertretungen der Hopfenwirtschaft, vier neue Hopfensorten zum Anbau freizugeben. Es handelt sich um Sorten mit speziellen Aromakomponenten, die bei Brauern derzeit hoch im Kurs stehen, da sich damit neue Biere kreieren lassen. Die Aromen der neuen Sorten werden von den Spezialisten als Gletschereis-aroma, stachelbeer-weinartiges Aroma oder fruchtiges Aroma mit Mandarinennote beschrieben.
Der zweite Bericht über dieses Seminar (Teil 1 siehe BRAUWELT Nr. 11, 2012, S. 315 ff.) befasst sich mit Innovationen in der Technologie und Technik im Heißbereich (Stärkeabbau, modulares Braukonzept, Hopfenausbeute, Hopfenstopfen) sowie mit neuen alkoholfreien Getränken (Biertreberbasis, innovative Getreidearten plus Hopfenprodukte). Im Themenblock Mikrobiologie ging es um Hitzeresistenzen von Getränkeschädlingen, um den sinnvollen Einsatz moderner Analytik sowie um die antimikrobielle Wirkung der Hopfen-Hartharzfraktionen.
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