Lohnender Braugerstenanbau -- Nach einer Mitteilung des Bayerischen Brauerbundes war für die Ernte 1992 in Bayern ein Erzeuger-Netto-Vorvertragspreis von 36,50 DM/dt empfohlen und angewendet worden. Für die Ernte 1993 sind es ein Erzeuger-Netto-Vorvertragspreis von 32,25 - 32,75 DM/dt und damit um 4 DM/dt weniger. Dennoch sieht lt. Bayerischer Brauerbund die Rechnung für den Landwirt besser aus als für die Ernte 1992. Als Ausgleich für die erhebliche Getreidepreissenkung durch die EG-Agrarreform erhält er Flächenausgleichszahlungen. Sie betragen im Getreidewirtschaftsjahr 1993/94 ca. 330 DM/ha. Unter diesen Voraussetzungen und bei einem Braugerstenbedarf in Bayern von rd. 550 000 t sollten sich die Landwirte diesen bedeutenden Markt direkt vor der Haustüre nicht entgehen lassen..

Gesellschaft für Hopfenforschung -- Die schlechte Hopfenernte 1992, der internationale Konkurrenzdruck und die ständig steigenden Qualitätsanforderungen durch den Endverbraucher zwingen nicht nur die Hopfenpflanzer, sondern auch den Handel und vor allen Dingen die Forschung und Züchtung in Form der Deutschen Gesellschaft für Hopfenforschung e.V., sich intensiv um die Beibehaltung der hohen deutschen Hopfenqualität, aber auch um die Einführung und damit Züchtung neuer Pflanzen zu kümmern. Nur so, resümierte der Vorsitzende der Gesellschaft Dr. Georg Beer auf der Mitgliederversammlung in München, bleibe der Hopfenanbau in der Hallertau, wenn auch bei quantitativ wesentlich weniger Pflanzern, in der Zukunft überlebensfähig. Bei seinem Rückblick auf das Geschäftsjahr 1992 ging Dr.

Erzeugungsregeln für Vertragsanbau -- Der Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien arbeitet nach eigenen Angaben derzeit intensiv an der Aufstellung von Erzeugungsregeln für einen kontrolliert-integrierten Vertragsanbau von Braurohstoffen. Diese Ausarbeitung, die mit den Landwirtschaftsbehörden und dem Bayerischen Bauernverband abgestimmt wird, soll in Kürze den Mitgliedsbetrieben des Verbandes vorgestellt werden. Die Erzeugungsregeln enthalten: - Vorgaben für die Landwirtschaft; - Vorgaben für die Mälzerei; - Vorgaben für die Brauerei; - ein durchgängiges Kontrollsystem; - Vorschläge für die vertragliche Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und den Mälzereien. Der kontrolliert- integrierte Vertragsanbau soll langfristig für alle Marktpartner Vorteile bringen..

Aktueller Gerstenmarkt -- Für alterntige Braugerste besteht kaum noch Interesse. Auch das Angebot ist gering. Braugerste der Ernte 1993 wird sehr zögernd zu auf der Basis der Vorvertragsempfehlungen der Erzeugergemeinschaften stetigen Preisen gehandelt. Der Handel findet bei den Erzeugern nur schwache Resonanz und steht mit seinen Forderungen von 37 bis 37,50 DM/dt bei den Verarbeitern vor einer Malzmarktbarriere (s. S. 517), die zu diesen Braugersten-Preisvorstellungen nicht paßt.

Malzverbrauch der bundesdeutschen Brauereien -- Der im Rahmen der Biersteuerstatistik ermittelte Malzverbrauch nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes im Kalenderjahr 1992 betrug 2,026 Mio t (- 1%). Von dieser Menge entfielen 1,937 Mio t (- 1%) auf Gerstenmalz und 89 266 t (+ 1,5%) an Weizenmalz. Bezogen auf den Hektoliter betrug der spezifische Malzverbrauch im Jahre 1992 16,878 kg. Er lag damit erstmals niedriger als 17 kg. Die sinkende Tendenz des spezifischen Malzverbrauchs hat sich damit auch 1992 fortgesetzt. An der Aufschlüsselung des Malzverbrauches nach Bundesländern läßt sich die unterschiedliche Biersortenstruktur der einzelnen Bundesländer sehr gut ablesen. In Bayern wurden insgesamt 518 990 t Malz verbraucht, davon entfielen 73 849 t auf Weizenmalz..

Neuer Hopfenring-Vorsitzender -- Mit einem nicht erwarteten Vorstandswechsel endete die Mitgliederversammlung des Hopfenrings Hallertau vor rund 300 Hopfenbauern in Aiglsbach. Josef Schrag, Präsident des deutschen Hopfenpflanzer-Verbandes, Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender des Hopfenrings - in ihm sind 1822 Pflanzer (entspricht 64,8%) mit rund 74% der Hopfenanbaufläche in der Hallertau organisiert -, mußte sich bei den Neuwahlen deutlich gegenüber dem Vorsitzenden der Bayerischen Jungbauernschaft, Johann Kreitmeier, geschlagen geben. Er meinte nach seiner Wahl: Ich freue mich, daß ich dem Hopfenring nun die nächsten fünf Jahre vorstehen darf. Als stellvertretender Vorsitzender wurde erneut Georg Seitz gewählt. Die müssen das wohl im Gefühl haben.

Über den Heilwert der Gerste -- Im Heft 23 der Zeitschrift VMT voedingsmiddelentechnologie vom 5. November 1992 hat S. A. G. F. Angelino einen Aufsatz veröffentlicht, der sich mit (neuen) Möglichkeiten zur Verwendung der Gerste in der Ernährungsindustrie beschäftigte. Dabei ist er auch auf den Nährwert und die Heilwirkung der Gerste und ihrer Inhaltsstoffe eingegangen. Aus verschiedenen Untersuchungen ist hervorgegangen, daß das beta-Glucan in erheblichem Umfang dazu beiträgt, den Cholesteringehalt im Blut zu erniedrigen. Derselbe Einfluß wurde auch von alpha- Tocotrienol, einer dem Vitamin E nahe verwandten Komponente, festgestellt. Gleiche Wirkungen auf den Cholesteringehalt konnten übrigens auch bei Gerstenkleie und Biertreber beachtet werden. Auskünfte sind einzuholen bei S. A. G. F..

Vergleich von Hopfenprodukten -- Anhand der folgenden Gegenüberstellung verglich Dr. Adrian Forster, Wolnzach, in der ersten internationalen Ausgabe der Hopfen-Rundschau, Juli 1992, die einzelnen Hopfenprodukte miteinander. Dabei interessierte ihn insbesondere die Konzentrierung der Bitter- und Aromastoffe gegenüber dem Rohhopfen. Diese steigt von den normalen über die konzentrierten Pellets zu den Ethanol- und CO2-Extrakten an. Parallel zu dieser Entwicklung verläuft entsprechend die Volumen- und Gewichtsreduzierung. Die Lagerstabilität kann bei Pellets gegenüber Naturhopfen bei gleichen Lagerbedingungen fünfmal höher eingeschätzt werden. Extrakte sind noch erheblich stabiler..

Sortenumstellungsprogramm beim Hopfen -- Im Rahmen der Vertreterversammlung der Erzeugergemeinschaft Hallertau wurden am 11. Februar 1993 folgende Beschlüsse gefaßt: - Die Sortenumstellung von der Sorte Hersbrucker Spät auf die neuen Aromasorten Hallertauer Tradition und Spalter Select soll sofort in Angriff genommen werden; - schnelle Einführung der neuen Bittersorte Hallertau Magnum. Mit diesen Maßnahmen soll die Erzeugerstruktur in den Anbaugebieten Hallertau und Hersbrucker Gebirge verbessert werden. Für die festgesetzte Umstellungsfläche von 1000 ha stehen Fördermittel in Höhe von 2 Mio DM zur Verfügung, die im Windhundverfahren vergeben werden. März 1993 auf den 31. Mai 1993 beantragt. Mit einem entsprechenden positiven Bescheid wird in Kürze gerechnet..

Sortenreinheit bei Handelsmalzen -- Über die Auswertung langjähriger Reihenuntersuchungen über die Entwicklung der Sortenreinheit beim Handelsmalz in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Brauer-Bund e.V. berichtete M. Burbidge vom Forschungsinstitut für Rohstoffe der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) anläßlich der 80. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung der VLB am 16. März 1993 in Siegen. In Deutschland sind 61 Sommer- und 70 Wintergerstensorten zum Anbau zugelassen. Aus diesem Spektrum belegen 17 Sommergerstensorten, die den hohen Qualitätsanforderungen der Industrie entsprechen, 76% der Sommergerstenvermehrungsfläche. Das vom Deutschen Brauer- Bund e.V. eingeführte Handelsmalz-Kontrollsystem hat sich bewährt.

Fünf nach Zwölf für die deutsche Sommerbraugerste -- Die 80. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) in Berlin fand vom 15. bis 18. 3. 1993 in Siegen statt. 377 Teilnehmer informierten sich in einem umfangreichen Tagungs- und Besichtigungsprogramm über die neuesten Entwicklungen von den Rohstoffen über die Qualitätssicherung bis hin zur Flaschen- und Kastensortierung sowie Kegabfüllung. Heiß diskutiert wurde der freie Fall der Malzpreise auf fast 60 DM/dt. In einem Gespräch mit der Brauwelt appellierte Dr. Ihr Einfluß auf Qualität und Preis des wichtigen Rohstoffes Malz nähme rapide ab. Der Anbau deutscher Sommerbraugerste muß für alle, für Landwirte und Mälzer, rentierlich bleiben. Dazu sollten lt. Dr. Persönlich vertrat Dr. Dr. Dr..

Das Bundessortenamt hat am 28. 1. 1993 die Sommergersten- Neuzüchtung Alondra für die Pflanzenzucht Dr. Franck, Oberlimpurg, in die Sortenliste eingetragen. -- Nach Angabe des Züchters zeichnet sich die Sorte vor allem durch Neigung zu niedrigen beta-Glucangehalten aus. Die übrigen Brauwertkriterien werden als sehr gut angegeben. Auch pflanzenbaulich soll die Sorte den Anforderungen gerecht werden.

Hopfenmarkt -- Nach einem Bericht des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer vom 29. 1. 1993 sind in der Hallertau bis zum 28. 1. 1993 insgesamt 445 852 Ztr Hopfen der Ernte 1992 abgewogen worden, in Spalt 16 548 Ztr, im Hersbrucker Gebirge 2416 Ztr in Tettnang 35 720 Ztr, im Anbaugebiet Elbe-Saale 39 357 Ztr und in Baden/Bitburg, Rheinpfalz 566 Ztr. Im Anbaugebiet Hallertau werden nach diesem Bericht pro Zentner Hopfen folgende Preise notiert: Perle 420 DM, Hallertauer Mittelfrüher 380 DM, Hüller 350 DM, Hersbrucker 300 DM, Magnum 400 DM, Spalter Select 400 DM, Hallertauer Tradition 400 DM, Nugget/Target 380 DM, Northern Brewer 380 DM, Orion 350 DM und Brewers Gold 280 DM. Im Anbaugebiet Spalt werden für Freihopfen bis zu 500 DM geboten, in Tettnang bis zu 520 DM.

Hopfenbitterstoffe in der Würze -- Anläßlich der 42. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker setzte sich Dr.-Ing. Adrian Forster, Wolnzach, kritisch mit Analysen zur Bewertung von Hopfenbitterstoffen auseinander, beschrieb eine Versuchsanstellung, mit deren Hilfe reproduzierbare Würzekochversuche im Labor durchgeführt werden können und beschäftigte sich mit den Umsetzungen der Hopfenbitterstoffe beim Würzekochen in Abhängigkeit von der Art der eingesetzten Hopfenprodukte sowie der Kochzeit. Die einzelnen Hopfenbitterstoffe haben beim Würzekochen unterschiedliche Lösungseigenschaften. Die Beta-Säuren lösen sich schlecht, die Alpha-Säuren besser und die Iso- Alpha-Säuren sowie die polaren Bittersubstanzen gut. Eine unerwünschte chemische Reaktion ist z. B.

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