Das EG-Umwelt-Audit: Chancen für Brauereien. Teilaspekt: Umgang mit Gefahrstoffen -- Neben anderen Bereichen in einer Brauerei gehen die wesentlichen Umweltbelastungen von den verwendeten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie weiteren Gefahrstoffen aus. Die Analyse, Bewertung und die daraus resultierenden Maßnahmen werden im folgenden erörtert.

Grundlage und Wirkungsmechanismus der Reinigung und Desinfektion -- In der Lebensmittelindustrie sind Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen den Produktherstellungsprozessen zumindest gleichwertig. Diese Maßnahmen konzentrieren sich neben anorganischen vor allem auf organische Verunreinigungen, die überwiegend auf eine Mikroorganismenflora zurückzuführen sind. Die Abtrennung bzw. Abtötung dieser Mikroorganismen kann mit Hilfe verschiedener Reinigungs- und Desinfektionsverfahren erfolgen. Deren Wirksamkeit und Wirkungsmechanismus gegenüber unterschiedlichen Mikroorganismen wird aufgezeigt.

Angesichts eines steigenden Umweltbewußtseins unter der Bevölkerung werden Gerüche, die bisher toleriert wurden, heute oft als belästigend eingestuft.

Hygienekonzept für Brauereien -- Die EU-Hygienerichtlinie hätte bereits bis zum 31. Dezember 1995 in deutsches Recht umgesetzt werden müssen. Darauf verwies Hansjörg Bosch, Geschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, in einem Fachpressegespräch am 4. Dezember 1995 in Bonn. Die Brauereien müßten sich - wie alle anderen Nahrungsmittelbetriebe auch - darauf einstellen, daß sie im Rahmen der künftigen Hygieneverordnung für ihren Betrieb ein HACCP-Konzept (Hazard-Analysis-Critical-Control-Points) erarbeiten müssen. Bei diesem Hygiene- bzw. HACCP-Konzept geht es darum, alle die Punkte im Brauprozeß auszumachen, an denen die Rohstoffe, das halbfertige Produkt und das Endprodukt so kontaminiert werden können, daß der Endverbraucher unmittelbar gesundheitlich gefährdet werden könnte..

Duldung unzureichender Abwasserreinigungsanlagen -- Strafbarkeit von Amtsträgern Nach õ 324 Abs. 1 StGB ist strafbar, wer vorsätzlich oder fahrlässig unbefugt ein Gewässer verunreinigt oder sonst dessen Eigenschaften nachteilig verändert. Diese Strafvorschrift richtet sich daher an jedermann, also auch an - Bedienstete einer Gemeinde (Bürgermeister, Amtsleiter usw.), die als solche für Bau und Betrieb einer Abwasseranlage (Kläranlage, Kanalisation) verantwortlich sind, oder Vorstände, Geschäftsführer usw. eines abwassereinleitenden Unternehmens. In diesem Rahmen ist hinsichtlich des õ 7a Abs. Dies gilt so lange, wie diese Erlaubnis nicht von den Wasserbehörden an die Erfordernisse der neuen Verwaltungsvorschrift angepaßt ist. Ausschußbericht, Drucksache 12/7300, S. 25)..

Die mikrobiologische Betriebskontrolle wird von den Brauereien in eigener Regie geregelt. Da Bier aufgrund seiner Zusammensetzung ein selektives Medium darstellt, können keine pathogenen Keime im Bier wachsen. Daher existieren auch keine durch Gesetz oder Verordnung vorgeschriebenen mikrobiologischen Standardmethoden für die Brauerei.

Durch die Kombination von anaerober Reinigung hochkonzentrierter Abwasserteilströme mit einer aeroben Nachbehandlung lassen sich deutliche Einsparungen erzielen.

Durch Meldungen im letzten Sommer wurden viele Konsumenten verunsichert. Die von Untersuchungsämtern in Nordrhein-Westfalen (NRW) ermittelten Ergebnisse drohten zu einem gesundheitsgefährdenden Bierskandal hochgespielt zu werden.

Dampfdruck-Flaschensterilisator und Rinser -- Das vorgestellte Sterilisationsverfahren der Firma Karl Heess GmbH & Co., 68623 Lampertheim, ermsglicht die Entkeimung von Flaschen vor der BefYllung, wobei die Flasche wShrend der Behandlung gedreht und in der Åberkopfstellung sterilisiert wird. Die Flasche bildet dabei nach dem Ankoppeln an die Behandlungsstation ein gasdichtes, geschlossenes System. Das kontinuierlich abflieõende und unter Dampfdruck stehende Kondensat YbertrSgt - im Gegensatz zur offenen, drucklosen Bedampfung - die zur Entkeimung notwendige Sterilisationstemperatur, auch im MYndungsbereich. Um die Glasbruchrate bei der Bedampfung zu minimieren, ist der Sterilisationsphase eine Vakuumdampf-VorwSrmung vorgeschaltet. Das System ist auch bei Dosen und PET-Flaschen anwendbar..

Die diesjährige Tagung mit einer Teilnehmerzahl von über 600 Personen befaßte sich unter anderem mit dem Verhalten und den Eigenschaften möglicher Ersatzstoffe für das bis zum 1. 1. 2000 für Neuanlagen einsetzbare H-FCKW R 22.

KMA-Separator verdoppelt Filterstandzeit -- Die Gothaer Brauerei hatte die Aufgabe zu bewältigen, den Produktionsengpaß Filtation aufzuweiten. Mit steigendem Ausstoß geriet der Filterkeller nach Erneuerung von Gärkeller und Abfüllung trotz Dreischichtbetrieb an seine Leistungsgrenzen, zumal auch die Drucktankkapazität begrenzt war. Zielvorgabe war neben der verlängerten Filterstandzeit eine deutliche Reduktion der Kosten für Wasser, Filterhilfsmittel, Abwasser, Energie sowie die Möglichkeit, Weizenbiere nicht mehr filtrieren zu müssen. Abhilfe brachte hier, nach Erstellen einer Kosten-Nutzen-Analyse, ein Klärseparator. Gleichzeitg erfolgte eine Optimierung und Automation von Filtrations- und Reinigungsabläufen. 300 hl/h gewählt. Leistungen von 600 hl/h sind mit KMA-Separatoren möglich..

Die benötigten Einsatzmengen der Reinigungs- und Desinfektionsmittel richten sich nicht nur nach dem zu entfernenden Schmutz. Auch die Konzeption der zu reinigenden Anlage sowie der Reinigungsanlage spielen eine bedeutende Rolle.

Allerdings wird von dem Institut der Chlorgehalt als vergleichsweise gering eingestuft. Schließt man, so das Institut weiter, eine Apfelweinfiltration direkt einer Reinigung mit einem chlorfreisetzenden Reinigungsmittel an, so sollen sich erhebliche Kontaminationsraten ergeben. Insgesamt hätten die Befunde eindrucksvoll belegt, daß bei Filtrationen alkoholhaltiger Lösungen wesentlich höhere Konzentrationen an Chloroform zu erwarten seien. Hieraus leitet das Bundesgesundheitsministerium die Schlußfolgerung ab, daß bei der Reinigung von Filtrationsanlagenauf chlorhaltige Reinigungsmittel verzichtet werden sollte.

Abwaschbare Beschriftung von Kunststoffkästen -- Das Ink- Jet-Verfahren bietet sich als interessante Variante an, spezifische Produktdaten auf Verpackungen anzubringen. Setzt man dieses Verfahren bei Kunststoffkästen ein, muß sichergestellt sein, daß die aufgedruckten Informationen wieder abgewaschen werden können.

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