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Logistik

Big Data (Foto: Markus Spiske on Unsplash)

Wandel gestalten, statt erleiden | Digitalisierung ist kein vorläufiger Trend, Unternehmen aus der Getränkebranche sollten sich also darauf einstellen. Was man persönlich davon hält, wird dabei erstmal zur Nebensachen. Denn die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten, aber gestalten. Dazu muss man allerdings wissen, was der ominöse Begriff konkret für die Praxis bedeutet. Logistikberater Bernd Huesch von Huesch & Partner gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalisierung und zeigt auf, wie sich diese Entwicklungen auf die Getränkebranche auswirken.

Die Freien Brauer | Das Umweltbundesamt teilt in aktuellen Meldungen mit, dass der Mehrweganteil im Segment Bier in den letzten Jahren kontinuierlich zurückging (2010: 88 %, 2017: 82 %). Viele Brauereien setzen stattdessen vermehrt wieder auf die Dose oder Einweg.


Mobile Software | Der klassische Lieferschein wird in der Getränkelogistik zunehmend von mobilen Fahrerlösungen ersetzt. Die Park & Bellheimer AG gehört zu den Vorreitern der Branche: 15 Jahre ist der elektronische Lieferschein bei den Pfälzern bereits im Einsatz. Im Jahr 2016 erfolgte die Einführung der bislang neuesten Software-Generation. Getränkelogistik läuft seitdem bei Park & Bellheimer erfolgreich über Smartphones.


Einweihung | Nach dreizehn Monaten Bauzeit wurde gefeiert: Am 7. Oktober 2019 hat die neue Füllerei der Klosterbrauerei Andechs ihren Betrieb aufgenommen.


Logicircle | Am 13. November 2019 findet in Nürnberg im Rahmen der BrauBeviale der 5. LogiCircle statt. Dieses Mal mit einem breiten Diskutanten-Spektrum zum besonders aktuellen Thema „Mehrwert durch Mehrweg “.


Bestandsbasierte Auftragsplanung | Rohstoffe und Zwi­schenprodukte sind ein wesentlicher Faktor, der bei der Produktions­planung in Brauereien und der Getränkebranche berücksichtigt werden muss. Moderne Software kann helfen, die Planung intelligent zu lösen.


Beim Be- und Entladen von Lkws muss sichergestellt werden, dass diese nicht fortrollen können. Doch das Betätigen der Feststellbremse reicht dazu meist nicht aus. Industriemeister Armin Wahl weiß um die Risiken an der Rampe: „Man liest ja ständig von Unfällen und Beinaheunfällen. Unser neues Firmenziel lautet, alle Unfälle zu vermeiden.“


Logipack | Der Verpackungsdienstleister Logipack unterzeichnete mit dem europaweit agierenden Poolbetreiber von Mietfässern Close Brothers Brewery Rentals (CBBR), Ledbury, GB, eine strategische Kooperationsvereinbarung. Im Rahmen dieser Kooperation überführt Logipack die 2016 in Deutschland eingeführte Logikeg Poolfasslösung für 20-l-Slim-Kegs an CBBR und ist seit dem 1. Juli 2019 exklusiver Vertriebspartner für das E-Keg Poolfasssystem in Deutschland.


Innerhalb des Krones Konzerns waren bisher Planung und Umsetzung von Intralogistik-Lösungen sowohl in der System Logistics S.p.A. in Fiorano, Italien, als auch in der Syskron GmbH, Wackersdorf, angesiedelt.


Die Kunststoffspezialisten von Schoeller Allibert präsentieren seit Juni 2019 eine Neuerung im Programm: die Universal Standard Crate Kästen (USC-Serie) mit modernem und luftigem Design und hohem Tragekomfort. Die neuen Kästen sollen Abfüller ansprechen, die zwar keinen eigens entwickelten Flaschenkasten im Portfolio haben, aber trotzdem eine moderne und individuelle Transportlösung für ihre Produkte wünschen.


Gut zwei Jahre liegen zwischen der Grundsteinlegung für den Bau eines Logistikzentrums der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan im Freisinger Gewerbegebiet Clemensänger Anfang Juli 2017 und der offiziellen Eröffnung mit einer festlichen Veranstaltung des Neubaus Ende Mai 2019.


22. VLB-Logistikfachkongress 2019 | Nach der traditionellen Frühjahrstagung der VLB Berlin folgte kurze Zeit später, vom 25. bis 27. März 2019, der Logistikfachkongress in Gladbeck. Durch die enge Zusammenarbeit mit den RheinfelsQuellen H. Hövelmann GmbH & Co. KG in Duisburg, verbunden mit einer Besichtigung des neuen Hochregallagers mit moderner Logistikausrüstung, wurde dieses Treffen der Vertriebsleute und Spediteure der Getränkebranche zu einem fachlichen Höhepunkt.


Schnittstellen | Das Kerngebiet des Fraunhofer IGCV im Projekt RoboFill 4.0 bestand in der flexiblen Vernetzung cyber-physischer Abfüllanlagen und gliederte sich in drei Schwerpunkte: Definition der cyber-physischen Logistik- und Handhabungsfunktionen, Gestaltung eines Planungsmoduls für dezentral gesteuerte Materialflusssysteme unter Verwendung virtueller Anlagenrepräsentanzen und Schaffung einer realen und virtuellen Schnittstellenarchitektur zur flexiblen Vernetzung der Verarbeitungsmodule.


Prozessleitsystem | Bereits 2014 fragte die TU München bei der ProLeiT AG in Herzogenaurach an, ob Interesse bestünde, sich am Forschungsprojekt RoboFill 4.0 zu beteiligen. Es war sofort zu erkennen, dass es sich bei diesem Projekt eines robotergestützten Abfüllkonzepts für die individualisierte Getränkebereitstellung um ein wichtiges und zukunftsweisendes Thema handelt, sodass der Zusammenarbeit mit der Universität und den weiteren Projektpartnern schnell zugestimmt wurde.


Multiagentensystem | Das Prinzip der „kundenindividuellen Produktion“ zielt auf die Erstellung individueller Produkte und Leistungen mit der Effizienz einer vergleichbaren Massenproduktion ab und folgt damit dem neuen Megatrend der Individualisierung und Personalisierung von Produkten. Die infoteam Software AG setzt sich mit diesem Trend bereits intensiv seit September 2015 als Partner des interdisziplinären Forschungsprojekts RoboFill 4.0 auseinander und hat als zentralen digitalen Baustein das Framework iAgent entwickelt.


Produktgeführte Steuerung | Der Lehrstuhl für Lebensmittelverpackungstechnik (LVT) verantwortete im Forschungsprojekt RoboFill 4.0 die Konzeptionierung und Umsetzung der Produktionssteuerung und der Auftragsverwaltung für die geplante cyber-physische Abfüllanlage. Dies gelang im ersten Schritt durch die Schaffung einer IT-Architektur und die Festlegung des Zusammenspiels der verschiedenen Agenten innerhalb des Gesamtsystems.


Security-Konzept | Siemens begleitet das RoboFill 4.0-Projekt mit seiner Expertise in der Automatisierungs- und Steuerungstechnik. Bei dem Projekt war es wichtig, die Projektpartner mit einem einheitlichen Kommunikationsprotokoll oberhalb der klassischen Feldebene zu vernetzen. Bereits zu Beginn einigten sich die Partner auf OPC-UA als Kommunikationsstandard für die Vernetzung der Module im Demonstrator.


Zentrales Transportsystem | Bayern bringt zwar nicht den Transrapid auf die Schiene – aber die Technische Universität München (TUM) in Weihenstephan realisiert analog dazu im Kleinen mit dem linearen Transportsystem XTS von Beckhoff ein innovatives Konzept für die Abfüllung der Zukunft: RoboFill 4.0.