Methoden zur Untersuchung der Trübungsstabilität, wie Alkohol-Kälte-Test oder Formaldehydtest, sind zwar schnell, geben aber nur Indizien über die zu erwartende Trübungsstabilität. Der aussagekräftige Forciertest hingegen kann bis zu einem Monat und länger dauern. So war es Ziel dieser Arbeit, eine neue Methode zur schnellen, exakten Vorhersage der Trübungsstabilität von Bier zu erarbeiten.

Diese Arbeit untersucht drei Methoden zur Extraktion und Bestimmung von flüchtigen Alterungsindikatoren in hellem Lagerbier qualitativ und quantitativ mittels Gaschromatographie-Olfaktometrie (GC-O) und Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS): die Festphasenmikroextraktion (SPME), Wasserdampfdestillation (SD) und Solvent Assisted Flavour Evaporation (SAFE), eine Hochvakuumdestillationstechnik.

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde ein hochvernetztes Polyphenoladditiv als potentielles Stabilisierungsmittel charakterisiert. Vergleichend zu einem etablierten Produkt erfolgte der Einsatz des Polyphenols unvernetzt und quervernetzt mittels modifiziertem Raible-Test. Das Filtrat wurde anhand klassischer Bierattribute nach Mebak analysiert.

Neue Hefen, neue Biere: GVO-freie Hefetechnologien für neue Bieraromen (Teil 3) (Foto: Renaissance BioScience Corp.)

Selektion | Im dritten Teil dieser Artikelreihe (Teil 1: BRAUWELT Nr. 43-44, 2018, S. 1259-1261; Teil 2: Nr. 51-52, 2018, S. 1560-1563) erläutern die Autoren GVO-freie Verfahren, mit denen neue Bierhefen für noch mehr innovative Flavour- und Aromaausprägungen hergestellt werden können. Mit der klassischen Technik der selektiven Züchtung ist es möglich, neue Bierhefen zu entwickeln und somit die natürliche Fähigkeit der Hefe, Bierstile und -geschmacksrichtungen festzulegen, zu fördern und zu erweitern.

Gärung (Quelle: DBB)

Die Hefe steuern | Teil 1 dieser Reihe [1] beschrieb die wichtige Rolle der Hefe für die Entwicklung der Geschmacks- und Aromaprofile von Bier. Dieser zweite Teil schildert nun Parameter und Verfahren, mit denen Brauer während des Brauprozesses einen unmittelbaren Einfluss auf die Hefe nehmen können. In Teil 3 werden etablierte klassische GVO-freie Verfahren zur Entwicklung neuer, faszinierender Hefen eingesetzt, um neue Flavour- und Aromaprofile zu kreieren.

Neues Sudhaussystem Omnium in der Schlossbrauerei Reckendorf (Foto: M. Klindtworth)

Bieranalysen | Seit Anfang April 2018 wird das Sudhauskonzept Omnium by Ziemann erstmalig in einer deutschen Brauerei, der Schlossbrauerei Reckendorf, erfolgreich eingesetzt [1]. Im ersten Teil der technologischen Betrachtung wurden die Ergebnisse der Sudhausarbeit anhand der Prozesszeiten und Daten aus den Würzeanalysen dargelegt [2]. Die sich aus den aufgeführten technologischen Fakten ergebenden Auswirkungen für die Bierqualität sollen im vorliegenden zweiten Teil des Artikels beleuchtet werden.

Kilian Moser, Mitgründer und Chief Executive Officer von Oculyze

Oculyze gab am 13. November 2018 die Einführung seiner neuesten technologischen Innovation bekannt, dem Oculyze Better Brewing (BB) 2.0. Der Oculyze BB 2.0 wurde auf einer Pressekonferenz auf der BrauBeviale vorgestellt.

Eine Technologie der kieselgurfreien Bierklärung ist die Crossflow-Membranfiltration, bei der die Forschung immer weiter vorangetrieben wird. Hauptaugenmerk wird hier auf die Filterstandzeiten und die Rückspülbarkeit der Membranen gelegt, eine Methode zur Bestimmung der Filtrierbarkeit von Bieren fehlt jedoch bis heute.

Für die früh reifenden Sorten wurden die Werte bereits in der BRAUWELT Nr. 42 (2018) publiziert. Mittlerweile ist die Hopfenernte 2018 für alle Sorten abgeschlossen und so kann die komplettierte Veröffentlichung erfolgen:

Omnium-Sudhaus der Schlossbrauerei Reckendorf (Foto: Martin Klindtworth)

Würzeanalysen | Das neue Sudhauskonzept Omnium by Ziemann hat seit seiner Vorstellung anlässlich der BrauBeviale 2016 und der Drinktec 2017 in Fachwelt und Praxis für großes Aufsehen gesorgt. Die Reaktionen reichten von reiner Verwunderung bis zur erwartungsgemäßen Skepsis. Das Resultat dieses interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsprozesses lässt sich aus zahlreichen Versuchen im Pilot- bzw. Industriemaßstab von 10 bis 140 hl ableiten (1-5). Nun gibt es erste Praxiserfahrungen aus der Schlossbrauerei Reckendorf.

Die Anforderungen an Haltbarkeit und Aromastabilität von Bier stehen zunehmend im Fokus von Vertriebsketten und Konsumenten. Bier ist ein globales Exportgetränk und gerade traditionelle Spezialitäten, Craft Biere und Biere mit geschützter geographischer Angabe werden weltweit vertrieben.

Circa ein Prozent der westeuropäischen Bevölkerung leidet unter Zöliakie. Die chronisch entzündliche Dünndarmerkrankung wird durch die Immunantwort des Körpers auf Gluten verursacht. Auch in Bier ist natürlicherweise Gluten vorhanden, das der Gerste als Reserveprotein dient.

Ziel der Arbeit war es, einen brauereispezifischen Schnelltest zur Vorhersage der kolloidalen Stabilität zu entwickeln. Dazu wurden über etablierte Analysen u. a. Tannoide, Anthocyanogene, Gesamtpolyphenole und der noch koagulierbare Stickstoff bestimmt. Auch die EBC-Methode zur Bestimmung der proteinischen Sensibilität sowie eine neu entwickelte Methode mit iso-Alpha-Extrakt als Reagenz zur Fällung von Proteinen kamen zum Einsatz.

Die Hopfenernte 2018 ist abgeschlossen. Von den früher reifenden Sorten sind mittlerweile alle Partien analysiert. Die Arbeitsgruppe Hopfenanalyse (AHA) gibt für diese Sorten die durchschnittlichen Alpha-Säurenwerte bekannt, die in erntefrischen Hopfen ermittelt worden sind.

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