Hier hat man drei der Schlagworte, die die Ausrichtung der Zulieferer für den Bereich alkoholfreie Getränke charakterisieren. Hinzufügen kann man neue Süßungskonzepte, natürliche Getränkebasen, u. a. Grün- und Weißtee sowie Milch und Kaffee, zum Teil auch fermentiert, und natürliche Energie­lieferanten.

Wie war das noch 1984? Die „Neue Deutsche Welle“ bohrte sich in die Gehörgänge, Schulterpolster sprengten alle Körpermaße, und dann war da noch dieser amerikanische Getränkekonzern, der seine Produkte plötzlich mit dem Attribut „Light“ versah. Eine Innovation? Wieder so ein Megatrend aus den USA? Eher nicht. Ein Vierteljahrhundert früher, im Jahre 1959 hatte bereits das Schweizer Unternehmen Rivella ein kalorienreduziertes Erfrischungsgetränk auf den Markt gebracht: das kalorienreduzierte Rivella „blau“. Dass Rivella mit der Sorte blau einen Meilenstein der Getränkegeschichte gesetzt hat, fällt einem spätestens dann auf, wenn man hinterfragt, warum sie auf dem Etikett lange nicht auch „Light“ hieß. Allein in den Jahren 1970 bis 1979 steigerte Rivella blau den Absatz um 370 Prozent..

„Es ist doch nur Wasser...“ Während bei Wein, Tee oder Kaffee die Geschmäcker weit auseinander gehen, wird Wasser oft als geschmacksneutral angesehen. Mit diesem Irrtum räumt eine aktuelle Umfrage zum Thema „Wassergeschmack“ jetzt auf. Die repräsentative Studie des Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag von ViO, dem stillen Wasser aus dem Hause Apollinaris, zeigt, dass Mineralwasser sehr wohl mit einem Geschmackserlebnis assoziiert wird. Auf die Frage „Hat Mineralwasser für Sie einen Geschmack?“ antworten 62,4 Prozent mit einem klaren „Ja!“. Männer erschmecken die Geschmacksnuancen von Mineralwasser sogar etwas häufiger als Frauen (64,4 Prozent vs. 60,4 Prozent). Auch der bewusste Genuss spielt beim Mineralwasser eine Rolle: Rund ein Drittel (32 Prozent) geben an, für sie sei das Trinken von Mineralwasser nicht nur notwendige Flüssig­keitszufuhr, sondern auch ein Genuss- und Geschmackserlebnis.

Der Deutschen liebstes Fruchtgetränk ist zwar der Apfelsaft (siehe Artikel rechts). Doch der Markt des flüssigen Obstes wird immer bunter. Dafür sorgen der Trend zu mehr Convenience, Smoothies, neue Mix-Varianten oder Säfte mit Zusätzen.

Die Deutschen haben klare Präferenzen, was ihren Geschmack in Sachen Fruchtsaft angeht: Sie lieben ihren Apfelsaft. Seit Jahren führt er die Hitliste der beliebtesten Fruchtsäfte und -nektare an. Über 9 Liter wer-den pro Kopf im Jahr getrun­ken. Es folgen Orangensaft und Zitrusnektare mit jeweils 8 Litern. Mit einem Konsum von 37,4 Litern Frucht­saft und Fruchtnektar sind die Deutschen nach wie vor Weltmeister, vor den auf Platz zwei folgen­den Finnen mit 32,2 Litern pro Kopf und Jahr.

Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Fruchtsaftindustrie stieg die industrielle Produktion an Fruchtsäften sowie an Fruchtnektaren von 3163,2 Mio Litern im Jahr 2007 auf 3280,2 Mio Liter im Jahr 2008, d. h. um 0,1 Prozent an. Diese gleich gebliebene Absatzentwicklung im Fruchtsaft- und Fruchtnektar-Markt wurde im Jahr 2008 durch Preiserhöhungen einiger Unternehmen wesentlich gesteigert, sodass der wertmäßige Absatz laut Verbandsangaben ein Plus von 8,8 Prozent aufweist.

Rund 9,7 Milliarden Liter Mineral- und Heilwasser setzten die deutschen Mineralbrunnen im Jahr 2008 ab. Das teilt der Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. in Bonn mit, nachdem nun die endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr vorliegen. Im Vergleich zu 2007 musste die Branche damit ein leichtes Absatzminus von 2,1 Prozent verzeichnen. Eine besondere Steigerung in der Gunst der Verbraucher erzielte Mineralwasser ohne Kohlensäure. Diese Sorte wird immer beliebter und hat bei einem Zuwachs von über 9 Prozent einen Marktanteil von 8,7 Prozent erreicht. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 133,8 Litern ist das natürliche Mineralwasser nach wie vor Spitzenreiter unter den alkoholfreien Getränken.

Die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM) stellt ihren  Verbrauchern auf der Internet-Seite www.mineralwasser.com ab sofort Podcasts rund um das  Thema „Natürliches Mineralwasser“ zur  Verfügung. In drei anschaulichen, 3- bis 5-minütigen Beiträgen erfährt der Hörer, wie Mineralwasser seinen  Weg von der Quelle sicher auf den  Tisch des Konsumenten findet.

Das neue Erfrischungsgetränk vivagreen, auch als Gimonade bezeichnet, das vom Kölner Wellfood-Anbieter Vivamangiare entwickelt wurde, ist ein kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Es weist einen Fruchtgehalt von 30 Prozent auf und ist zurzeit in der Geschmacksrichtung Apfel-Zitrone erhältlich. Johannisbeer-Traube und Orange-Limette folgen demnächst.

„Activating Water“ heißt ein neues Near Water-Konzept aus dem Hause Wild, das den Konsumenten in zwei Phasen mit Energie versorgt: Zunächst liefert das Getränk einen Energie-Kick durch natürliches Koffein aus grünen Kaffeebohnen und Dextrose. Die Kombination aus Fruktose und Ballaststoffen stellt schließlich länger anhaltende Energie bereit. Das „Activating Water“ ist mit sechs Vitaminen angereichert und enthält nur natürliche Aromen. Es sind verschiedene Geschmacksrichtungen erhältlich.

Staatlich Fachingen Medium, das Premium-Mineralwasser aus dem Hause der Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH, hat laut Nielsen 2008 eine Absatzsteigerung von über 16 Prozent verzeichnet. Zudem erfüllte der Mineralbrunnen zum dritten Mal in Folge den International Food Standard (IFS) mit Bestnoten.

Die Marktforschung sagt „Nein“ – Bionade macht es trotzdem und führt die neue Sorte Quitte mit einer ungewöhnlichen Kampagne der Werbeagentur Kolle Rebbe ein. In der Regel lässt Bionade keine Marktforschungen durchführen. Für die Quitte haben die Ostheimer es ausnahmsweise getan. Allerdings nicht, um Marketing-Entscheidungen abzusichern, sondern um originelles Material für ihre neue Kampagne zu sammeln. Erfolg versprechende Ergebnisse für die Quitte wurden ohnehin nicht erwartet. Das eher mäßige Abschneiden der Quitte hielt Bionade trotzdem nicht davon ab, die aromatisch duftende Frucht, die in Vergessenheit geraten ist, als neue Sorte einzuführen. Seit März steht sie in den Regalen.

Bei Kwas handelt es sich um ein russisches fermentiertes Getränk auf Getreidebasis. Mit dieser Definition begann Martin Zarnkow seinen Vortrag über Kwas beim diesjährigen Technologischen Seminar. Es ist ein heterofermentiertes, leicht alkoholisches und kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Die Stärke und der Zucker stammen aus Roggen(-brot), Malz und Zucker. Aromatisiert wird mit einer Vielzahl von Beeren und Früchten. Verbreitet ist das Getränk in Russland, in der Ukraine sowie in weiten Teilen Osteuropas, aber auch in Israel und Südamerika.

Der Durst hält an. Nach vorläufigen Schätzungen der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg) wird der Pro-Kopf-Verbrauch an alkoholfreien Getränken in Deutschland 2008 gegenüber dem Vorjahr (292 Liter) leicht zulegen und damit nur knapp den Rekord aus dem WM-Jahr 2006 (296,4 Liter) verfehlen. Im Trend liegen Erfrischungsgetränke und Near Water-Produkte, die mit Vitaminen, Mineralien und anderen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen angereichert sind. Auch Smoothies legten 2007 stark zu. Für 2008 erwartet die wafg eine positive Entwicklung und rechnet bei kalorienarmen Erfrischungsgetränken und Durstlöschern aus dem Bio-Segment mit deutlichen Zuwächsen. Neue Produkte, Mixturen und Geschmacksrichtungen stellen die Unternehmen auf der Leitmesse INTERNORGA vom 13. bis 18..

Im ersten Teil (Brauwelt Nr. 6, 2009, S.134 ff.) wurden die Rahmenbedingungen hinsichtlich der ernährungsphysiologischen Anforderungen erörtert. Die Analyse einer Marktstichprobe zeigt, dass bezüglich der Rezepturgestaltung von Sportgetränken sehr unterschiedliche Konzepte umgesetzt werden. Die sensorischen Eindrücke werden aber von der Aromatisierung und der Farbgebung dominiert. Dieser zweite Teil berichtet darüber, wie Sportgetränke nach marktgängigen Vorbildern, jedoch unter Variation der Süßungsmittel hergestellt und miteinander verglichen wurden. Dabei wurde die Möglichkeit berücksichtigt, PalatinoseTM einzusetzen.

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