Industrie 4.0 ist das Schlagwort für die vierte industrielle Revolution. Nach der Einführung von selbstständig arbeitenden (Dampf-)Maschinen, der industriellen Massenfertigung und der Automatisierung mit Hilfe von programmierbaren Steuerungen kommt nun die Industrie 4.0, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht und intelligente Produkte dem Menschen durch komplexe Vernetzung dienen sollen. Das klingt nach Science Fiction und einige Skeptiker schüren die Angst vor mangelnder Datensicherheit. Wenn wir die Zukunft aber weder aufhalten können noch aufhalten wollen, sollten wir dann nicht besser darauf vorbereitet sein? Der nachfolgende Beitrag zeigt an Beispielen Möglichkeiten auf, warnt aber auch vor überzogenen Erwartungen.
Mit dem Neubau einer Brauerei auf der grünen Wiese und der Markteinführung einer neuen Biermarke hat das südkoreanische Getränkeunternehmen Lotte Chilsung Beverage das bestehende Bier-Duopol in Südkorea aufgebrochen. Die neue Braustätte entstand in Chungju und ist zunächst auf eine Jahreskapazität von 500 000 Hektoliter ausgelegt. Die Krones AG erhielt den Gesamtauftrag für die Prozesstechnik mit Sudhaus einschließlich EquiTherm, Filterkeller sowie Gär- und Lagertanks. Seit Anfang 2014 kann die neue Marke „Kloud“ den Markt erobern.
Obwohl der weltweite Bierausstoß stetig steigt, ist die Hopfenproduktion rückläufig. Ein Grund hierfür ist der technologische Fortschritt in der Bierproduktion, der zu einer besseren Bitterstoffausbeute bei der Isomerisierungsreaktion der α-Säuren führt. Über die Entwicklung des biertypischen Hopfenaromas ist jedoch noch wenig bekannt, obwohl man weiß, dass die flüchtigen Verbindungen des Hopfens vom Brauprozess beeinflusst werden. Um die Veränderungen der flüchtigen Hopfenölbestandteile während der Produktion zu verfolgen, wurden im Rahmen einer Studie so genannte Single Hop-Biere sowohl mit als auch ohne Hopfenstopfen verglichen.
Der Einsatz von Chlordioxid zur Desinfektion von Trink-, Brauch- und Prozesswasser, zur Flaschendesinfektion und Desinfektion von Anlagen und Anlagenteilen ist in der Getränkeproduktion seit Jahrzehnten geübte Praxis. Durch das oxidierende Desinfektionsmittel kommt es aber zu Korrosionen auf metallischen Oberflächen. Das Korrosionsverhalten von austenitischem Chrom-Nickel-Stahl 1.4301 bei unterschiedlichen Konzentrationen Chlordioxid wurde jetzt im Labor der Dr. Küke GmbH, Wedemark, untersucht. Dabei kam zum einen salzsaure Chlordioxidlösung zum Einsatz, zum anderen pH-neutrale.
Die Krones AG, Neutraubling, war mit 40 Mann bei IQ 4 YOU GmbH vor Ort und baute eine der modernsten und innovativsten Glasabfüllanlagen Europas auf. Die Gesamtinvestition beläuft sich dabei auf ca. 8 Mio EUR. Die Inbetriebnahme fand Ende August 2014 statt. Es stehen fünf unterschiedliche Verschlussmöglichkeiten (u. a. MCA 38 Weithals) für Glasflaschen zur Verfügung. Dank des ebenfalls installierten Pasteurs kann nicht nur Mineralwasser abgefüllt werden, sondern auch konservierungsmittelfreie Säfte, Nektare, alkoholfreie Getränke, Energy Drinks, Alkopops, weinhaltige Getränke sowie Bier und Biermixgetränke. Mit der neuen Etikettiermaschine können außer den üblichen Papieretiketten auch Selbstklebetiketten und abwaschbare Folienetiketten verarbeitet werden. Sollten die Flaschen mit einem Aufdruck oder einer Prägung versehen sein, können dank moderner Kameratechnik alle Etiketten dementsprechend ausgerichtet werden. Die zusätzliche neue Sleeve-Maschine in der Anlage erhöht die Flexibilität noch weiter.
Metsä Board Zanders relauncht Zanlabel, sein neues zweifach maschinengestrichenes Etikettenpapier-Sortiment und präsentiert es im November der Öffentlichkeit. Das für Getränke, Lebensmittel und Konsumgüter entwickelte Papier eignet sich sowohl als Nassleimetikett für Einweg-, Mehrweg- und PET-Flaschen als auch als Etikett für Food- und Non-Food-Behälter, Banderolen sowie als Kaschiermaterial.
Mit der neuen firmeneigenen App „everywhere“ geht KHS ganz gezielt den Schritt in Richtung Industrie 4.0. Mithilfe der App lässt sich der Status quo von Abfüll- und Verpackungsanlagen weltweit an jedem Ort und zu jeder Zeit abrufen. Sie kommuniziert mit allen KHS-Anlagen und -Maschinen, die mit dem neuen Maschinenbediensystem Clearline HMI ausgestattet sind. Die Software ist für Apple-Geräte mit IOS-Betriebssystem ab Version 6 geeignet. Die App stellt alle an das System angeschlossenen Abfüll- und Verpackungslinien dar. Gewählt werden kann dann, welche der Anlagen genauer betrachtet werden soll. Für jede einzelne Maschine ist eine detaillierte Betrachtung des Maschinenstatus möglich. Zudem sind Prozessparameter wie Druckwerte und Temperaturen, aber auch Zählerstände und derzeit verarbeitete Gebindevarianten abrufbar.
Die Beumer Group, Komplettanbieter für Abfüll-, Palettier- und Verpackungstechnik, hat nun auch ein Warehouse-Management-Systeme (WMS) im Programm. Das WMS ist eine Webserver-Anwendung, mit der sich der gesamte Verpackungsprozess, die Einlagerung und Versandaufbereitung von Produkten optimal steuern und koordinieren lassen.
Ventilatoren haben in lufttechnischen Anlagen die Aufgabe, Wärmeenergie und Stoffe zu transportieren. Luft ist zwar aus physikalischer Sicht kein besonders gutes Energie- und Transportmedium, doch das natürliche Wettergeschehen in der Erdatmosphäre zeigt, dass schon durch geringe Luftdruckdifferenzen gewaltige Mengen an Wärme, Wasser und Partikel bewegt werden.
Gemäß den Veröffentlichungen des Verbandes der Rheinisch-Westfälischen Brauereien für seine Mitglieder ist der Altbiermarkt im Jahr 2013 um 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen (2012: 398 303 hl; 2013: 345 423 hl). Alleine im Sektor Biermischgetränke ging der Absatz um ca. 3000 hl (ca. 22,3 %) zurück. Will man den Gesamtmarkt für Altbiere errechnen, so müssen noch ca. 400 000 hl von Diebels und 290 000 hl für „Nichtmitglieder des Verbandes“ (Oettinger und Handelsmarken, Königshof mit Krefelder Alt und Braulizenz für Hannen und Gatz, sowie zwei Eigenaltbier-Marken) hinzugerechnet werden. Tabelle 1 zeigt die Entwicklung der sechs größten Brauereien.
Deutschen Brauern ist es gelungen, dass alkoholfreies Weizenbier nicht in erster Linie als Bier wahrgenommen wird, sondern als „gesundes“ isotonisches Sportgetränk bzw. idealer Durstlöscher. Dadurch konnten neue Konsumentengruppen gewonnen werden. Während der Absatz der klassischen Biersorten in Deutschland seit 2000 jährlich im Schnitt um ein Prozent sinkt, hat es alkoholfreies Weizenbier geschafft, den Absatz in den letzten sechs Jahren um 100 Prozent auf ein Volumen von circa vier Millionen Hektoliter pro Jahr zu steigern. Angespornt von diesem Erfolg überlegen sich immer mehr Brauereien, ebenfalls ein alkoholfreies Weizenbier auf den Markt zu bringen.
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