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Die Abfallwirtschaft einer Brauerrei. Vermeidung und Verwertung -- Die Abfallwirtschaft einer Brauerei ist eng mit den derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen verbunden. An erster Stelle steht hier das Abfallgesetz des Bundes (Gesetz über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen, Abfallgesetz AbfG) und die Ausführungsgesetze der Länder zum Abfallgesetz. Aus diesem Gesetzesrahmen leiten sich die Anforderungskriterien für die Abfallwirtschaft einer Brauerei, im wesentlichen zur Vermeidung, Verwertung und Entsorgung der Abfälle, ab. Umweltschutz und damit auch die Abfallwirtschaft sind heute nicht nur eine Frage der wirtschaftlichen Entsorgung, sondern auch der ökologischen Folgen..

Abfallentsorgung in Brauereien -- Seit einigen Jahren bahnt sich in der BRD ein Abfallentsorgungsnotstand an. Die Folgen davon sind zum einen ein grotesker Mülltourismus und zum anderen verzweifelte Bemühungen der politisch Verantwortlichen, die Abfallmenge zu reduzieren. Folge dieser Entwicklungen ist eine massive Verteuerung der Abfallentsorgung, so daß es sich lohnt, über die Abfallentsorgung in der Brauerei intensiver nachzudenken und die im folgenden Beitrag angeführten Gedanken zum innerbetrieblichen Abfallmanagement auch zu berücksichtigen.

Die Organisation des Umweltschutzes in der Brauerei -- Wer heute wirtschaftlich handelt, kann sich nicht mehr nur auf das Reagieren beschränken, sondern muß langfristige Perspektiven setzen. Der Grüne Punkt kann hierzu als Beispiel herangezogen werden. So soll die Dose über den Grünen Punkt als umweltverträglich eingestuft werden. Langfristig kann es jedoch sein, daß sich diese Position als falsch erweist. Wenn dann nicht mehr nur die Kommunalpolitiker der ostfriesischen Inseln die Dose verbannen, sondern auch die Bundespolitiker, könnte es für einige Brauereien zu Schwierigkeiten kommen. Bei zukünftigen Investitionen muß man also nicht nur die ökonomischen Risiken abwägen, sondern auch die ökologischen.

Erkenntnisse zur Aufbereitung von Abwässern in Brauereien und AfG-Betrieben und deren Auswirkungen -- Eines der dringendsten Probleme, die die Brauereien und AfG- Betriebe in Deutschland haben, ist die Abwasser-Entsorgung und deren Nebenprodukte. Die Brauereien und AfG-Betriebe werden in den nächsten Jahren immer mehr technologischen und damit finanziellen Aufwand betreiben müssen, so daß Möglichkeiten erforscht werden sollten, um diese Kostenexplosion wirkungsvoll aufzufangen. Erschwerend wirkt sich nach unseren Erkenntnissen die Bereitschaft der Behörden aus, die Bemühungen der Betriebe in angemessener Form zu unterstützen. Die Versuche in der vorliegenden Form fanden in jeweils 8 Betrieben der Brauerei- und Brunnenindustrie statt. Dabei handelt es sich um Betriebe aller Größenordnungen.

Konzepte einer zentralen oder dezentralen betriebsinternen Abwasserentsorgung in Brauereien -- Ein betriebsinternes Abwasserentsorgungskonzept muß sich den unterschiedlichen Einleite- und Gebührenvorschriften der jeweiligen Kommune wie der dortigen Kläranlagensituation anpassen können. Im folgenden Beitrag beschreibt der Autor anhand unterschiedlicher Konzepte, wie eine zentrale oder dezentrale Abwasserentsorgung im Betrieb aussehen kann. Gestützt auf eine Kosten/Nutzenanalyse sind die meisten Anlagenkonzepte, die vorgestellt werden, auch rentabel zu betreiben.

Paraguay Carlsbeg investiert in Paraguay. -- Die Carlsberg A/S will sich an dem Bau einer Brauerei in Asuncion in Paraguay beteiligen. Nach Mitteilung der dänischen Brauerei stellen Carlsberg, der dänische Fonds für Entwicklungsländer (IFU) und lokale Partner insgesamt 53 Mio dkr für das Projekt bereit. Carlsberg und IFU wollen sich jeweils zu 20 % beteiligen. Die Brauerei in Asuncion soll auf eine Kapazität von 11 Mio Flaschen zu je 0,6 l ausgelegt werden und Anfang 1993 mit der Auslieferung beginnen.

Anaerobe Abwasserbehandlungsanlage zur Teilstromreinigung in der Praxis -- Nach kurzer Bau- und Installationszeit von vier Monaten wurde kürzlich bei der Brauerei Fritz Gutmann, Titting über Eichstätt, eine anaerobe Abwasserreinigungsanlage des Systems Herding Anaerob Biofilter in Betrieb genommen (s.a. Brauwelt Nr. 49, 1990, S. 2268). Die Anlage befindet sich jetzt noch in der Einfahrphase, die gegen Ende Dezember abgeschlossen sein wird. Es handelt sich dabei um die erste Anaerobanlage, bei der das Teilstromreinigungskonzept in einer deutschen Brauerei verwirklicht werden konnte. Die Anlage entspricht im wesentlichen dem in den Pilotversuchen beim Hofbräuhaus Freising entwickelten Konzept (s.a. Brauwelt Nr. 20, 1990, S. Der Wirkungsgrad für CSB beträgt 83 - 90%, für BSB typisch 90%..

Österreich Ottakringer expandiert in Afrika. Die Ottakringer Brauerei Harmer AG, Wien, hat mit ihrer Lizenzbrauerei im zentralafrikanischen Kamerun, der Union Camerounese des Brasseries (UCB), Douala, einen Marktanteil von 10 % erreicht. Bei einer Gesamtproduktion von 300 000 hl Bier und 150 000 hl alkoholfreie Getränke braute die UCB im ersten Lizenzjahr 1990 mit 500 Mitarbeitern rd. 55 000 hl Ottakringer Bier. Ob die für 1991 geplanten 80 000 hl Lizenzbier erreicht werden können, ist wegen des Generalstreiks fraglich. Die UCB soll zur Ottakringer- Zentrale in Zentralafrika ausgebaut werden, um die Region mit Exporten abzudecken. Ottakringer führt nach eigenen Angaben Lizenzverhandlungen mit anderen Ländern in Osteuropa und Afrika, ohne diese aber zu nennen.

Die umweltgerechte Entsorgung von Transportverpackungen ist ab 1. 12. 1991 Pflicht. -- Zu diesem Zeitpunkt ist auch das VRSD (Verpackungsrücknahmesystem Deutschland) bundesweit mit rd. 500 Annahmestellen eingeführt. Verfahrensbasis ist die Gutschrift, die die Verpackung nach dem Prinzip der Umsatzsteuer bis zum Entsorger begleitet. Die durchschnittlichen Entsorgungsentgelte des VRSD pro 100 kg reichen von 11,57 DM für Pappe/Papier bis zu 208,86 DM für Styropor. Für gemischte Materialien betragen die Gebühren 52,35 DM/m3 bzw. 61,13 DM/100 kg.

Einweggebindeanteil bei Bier steigend -- Nach einer Aufstellung des Bayerischen Brauerbundes stieg der Anteil des in Einwegware abgefüllten Bieres von 1986 bis 1989 von 2,742 Mio hl auf 3,762 Mio hl, bzw. um 37%, und bis 1990 auf insgesamt 5,917 Mio hl. In den ersten 7 Monaten des Jahres 1991 stieg der Einweganteil bei Bier gegenüber dem Vergleichszeitraum 1990 um 72% auf 4,894 Mio hl. Die Zahlen beruhen auf freiwilligen Angaben der Brauereien im Rahmen der amtlichen Biersteuererhebung. Nach Angaben des Bayerischen Brauerbundes wird in den neuen Bundesländern noch kein Einweg- und Dosenbier produziert, so daß die Zahlen voll vergleichbar sind. Sollten die Getränkehersteller dennoch mehr Dosen anbieten, würde die Pfand- und Rücknahmeverpflichtung eingeführt..

Abwasserreinigungsversuche bei der Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA -- Für einen Betrieb wie die Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA mit ca. 1,5 Mio hl Produktausstoß (Bier + AfG) ist mit einer Abwassermenge von ca. 600 000 m3/a zu rechnen. Zu der Grundgebühr von derzeit 2,08 DM/m3 Abwasser wird zusätzlich ein Starkverschmutzerzuschlag erhoben. Dieser stellt ein großes Einsparungspotential dar.

Kündigung des Palettentauschverfahrens -- Der Bundesverband Spedition und Lagerei (BSL) hat nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes, Bonn, das Palettentauschverfahren, wie es bisher praktiziert wurde, aufgekündigt. Dies sei geschehen, um ein vom BSL entwickeltes, angeblich produktiveres Konzept einzuführen. Nach Ansicht des BSL ist die Palette ein Packmittel und daher Teil des Versandgutes; die Paletten sind demnach vom Auftraggeber des Spediteurs zu stellen. Der Speditionsauftrag bezieht sich nur auf den Versand des Gutes; der Spediteur muß die Palette nicht an den Auftraggeber zurückführen, es sei denn, gegen einen entgeltlichen Zusatzauftrag. Dem Empfänger steht es frei, das Pfand für die Palette einzulösen, die Palette selbst weiterzuverwenden oder zu verkaufen..

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