15. Trends in Brewing | Seit den letzten Trends in Brewing in Gent 2018 hat sich die Welt sehr verändert. Mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine mit dessen weitreichenden Folgen war der Titel des 15. Internationalen Mälzerei- und Brauerei-Symposiums Trends in Brewing im belgischen Gent vom 2. bis 6. April 2023 äußerst passend gewählt: „Brewing in a challenging world – Producing quality and affordable beers in a world with scarcity“.
Bierhefe | Die Herausforderungen der Braubranche erfordern innovative Geschäftskonzepte. Eine Wiederverwertung von Nebenströmen birgt vielversprechendes Umsatzpotenzial. Das Start-up ProteinDistillery setzt auf einen neuartigen Ansatz, um auch aus Bierhefe vegane Proteine für den Lebensmittelmarkt herzustellen.
Seit nunmehr 50 Jahren arbeiten die Labors der Hopfenverarbeitung mit wissenschaftlichen Instituten der Brau- und Hopfenindustrie in der Arbeitsgruppe Hopfenanalytik (AHA) zusammen. Um die Leistungsfähigkeit der Analysenmethoden zu testen, führen die AHA-Mitglieder in einem halbjährlichen Turnus verschiedene Ringanalysen durch.
Sortendifferenzierung | Die erste, offizielle Unterscheidung von Hopfensorten in Aroma- und Bitterhopfen geht auf einen Beschluss der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, der Vorgängerorganisation der EU) Anfang der 1970er-Jahre zurück. Auslöser war der Anbau von Sorten mit deutlich höherem Bitterpotential in der Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Die damals neuen Sorten Northern Brewer und Brewers Gold sollten von den Traditionssorten Hallertauer Mittelfrüher, Hersbrucker, Spalter und Tettnanger abgegrenzt werden.
20. Rohstoff-Seminar | „Alles ist im Wandel“ – mit diesen Worten begrüßte Prof. Thomas Becker, Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (BGT) in Weihenstephan, am 14. März 2023 die Teilnehmer zum 20. Rohstoffseminar im Internationalen Getränkewissenschaftlichen Zentrum. Auch wenn das Seminar dieses Jahr wieder am bewährten Standort stattfand, so sei dieses Jahr doch vieles anders: Neben einigen personellen Veränderungen am Lehrstuhl wechselt zukünftig auch der Veranstaltungstermin vom Februar auf die 11. Kalenderwoche.
Brauerfachtagung | Premiere für ein neues Veranstaltungsformat: Am 2. und 3. März 2023 luden die IGN Hopfenvermarktungs- und Vertriebs-GmbH und der Verband Private Brauereien Bayern e.V. unter dem Motto „Hopfen, Bier und mehr…“ zur ersten Brauerfachtagung in die Brauerei Schattenhofer nach Beilngries.
Neues Hopfenextraktionswerk | Ende Oktober 2022 wurde im beschaulichen St. Johann in der Hallertau das weltweit größte Verarbeitungswerk für Hopfenextraktion eingeweiht. Zum Festakt kamen Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und zahlreiche weitere Gäste aus Politik und Wirtschaft. Ein wichtiger Tag für die Hopfenveredlung St. Johann GmbH und der feierliche Abschluss eines strategisch wichtigen Großprojektes, wie beim Besuch der BRAUWELT in St. Johann nochmal klar wurde.
Verbesserte Resistenz | Titan ist die neue Hochalphasorte aus dem Hopfenforschungszentrum Hüll. In zahlreichen Brauversuchen wurde der Sorte eine hohe Bitterqualität, die mit der Hochalphasorte Herkules vergleichbar ist, bescheinigt. Sie vereint sehr gute Brauqualität mit Klimastresstoleranz sowie optimierte Anbau- und Resistenzeigenschaften und entspricht so dem Anspruch an eine hochwertige und nachhaltige Zuchtsorte.
Braugersten-Gemeinschaft | Das Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft e.V. hat nach bundesweiten Mälzungs- und Brauversuchen im Praxismaßstab dieses Jahr keine neue Verarbeitungsempfehlung für eine Braugerstensorte ausgesprochen. Das ist das Ergebnis seiner Sitzung vom 7. Februar 2023.
Aminosäuren in Malz | Die Verfügbarkeit von assimilierbarem Stickstoff wird üblicherweise durch Messen des freien Aminostickstoffs (FAN) in Malz ermittelt. Die Zusammensetzung der Aminosäuren in der hergestellten Würze könnte sich jedoch wesentlich, je nach eingesetzter Gerstensorte, unterscheiden und somit Hefegärung, Geschmacksprofil und Geschmacksstabilität aufgrund des Strecker-Abbaus beeinflussen. Daher wurde zu Optimierungszwecken untersucht, wie ein Gleichgewicht zwischen Gehalt und Zusammensetzung der Aminosäuren in Malz erzielt werden kann, insbesondere bei anfälligen Bierstilen.
Mitte Dezember 2022 zeichnete das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Eifel gemeinsam mit der Bitburger Brauerei die Erzeuger der besten Braugerste in den Regionen Eifel und Saargau aus. Nach zweijähriger Corona-Pause fand die Prämierung wieder im Schulungszentrum der Bitburger Brauerei statt.
Turmmälzerei | Mit einer nominellen Jahreskapazität nach Fertigstellung von 240 000 t setzt eine im Bau befindliche Anlage in Brasilien namens „Maltaria Campos Gerais (MCG)“ im Bereich der Malz-Herstellung neue Maßstäbe. In weniger als zwei Jahren Projekt- und Bauzeit wird die Anlage Ende des dritten Quartals 2023 den Betrieb aufnehmen.
Toxin-Screening | Schimmelpilze gehören zur natürlich vorkommenden Mykoflora der Braugerste. In den letzten Jahren lag der Fokus hierbei insbesondere auf der Belastung mit den Pilzgattungen Fusarium und Aspergillus, wohingegen die Relevanz der Belastung mit Schwärzepilzen erst vor kurzem deutlich geworden ist.
Palatia Malz | Das Heidelberger Familienunternehmen Palatia Malz hat in Zusammenarbeit mit Saatzucht Josef Breun die traditionelle deutsche Braugerstensorte Alexis wieder aufleben lassen. Das exklusiv von Palatia hergestellte Malz aus dieser altehrwürdigen Gerstensorte wird seit Januar 2023 unter dem Produktnamen „Best A-XL“ vermarktet.