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Kann es nicht sein, dass die Brauwirtschaft an der schleichenden Entwertung des Bieres durch eine Politik des Verramschens selbst mitschuldig ist? Diese Frage stellte der Präsident des Bayerischen Brauerbundes Friedrich Düll bei der 58. Brauwirtschaftlichen Tagung Anfang Mai in Freising – und benötigte keine Antwort! Michael Weiß, Meckatz, griff den Faden auf und forderte die Branche auf, endlich selbst aktiv zu werden, um Bier wieder zu höherer Wertigkeit zu verhelfen. Anregungen gab es reichlich: Die Tagung befasste sich mit den verschiedenen Facetten des Vertriebs. Wie lässt sich Bier optimal präsentieren, welche Botschaften sollen transportiert werden? Was macht die eigene Marke aus? Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, ist unumgänglich, um das Bier am Ende nicht um – oder vielmehr zu – jedem Preis verkaufen zu müssen (S. 617).

Mit einem Novum überraschten die Gräfelfinger Praxistage der Doemens Akademie im April ihre Teilnehmer. Erstmalig wurden neben technischen Fragestellungen auch Themen aus der Unternehmensführung in das Tagungsprogramm integriert. Dass daraus eine stärkere Vernetzung von Technik und Vertrieb entstehen könnte, wäre wünschenswert – und sei es durch das Bindeglied Sensorik, das als Marketinginstrument noch stärkere Beachtung finden sollte (S. 573).

Das ideale Zusammenspiel von Rohstoffen und Brauprozess war Schwerpunktthema beim Brauertag in Obertrum, den das Institut Romeis bereits zum zweiten Mal in Österreich abhielt. In einer Verkostung erlebten die Tagungsteilnehmer, wie allein die Hopfungstechnik bei sonst gleicher Braurezeptur und identischer Hopfensorte das Aromenspektrum des Bieres und damit die Verbraucherakzeptanz verändern kann (S. 521).

Alles wird teurer. Dieser negativ behaftete und schon recht angestaubte Ausdruck scheint wohl nie an Aktualität zu verlieren. Um dem entgegenzuwirken, sind es zunächst vor allem die nicht wertschöpfungsrelevanten Prozesse, die in den Blickpunkt innerbetrieblicher Verbesserungsprozesse rücken. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Transport- und Logistikbereich, dem in den vergangenen Jahrzehnten massive Umstrukturierungen zuteil wurden. Dass hier dennoch erheblicher Optimierungsbedarf schlummert und eine sich verändernde Vertriebswelt auch neue Denkansätze im Leer- und Vollgutmanagement mit sich bringt, beleuchtete in eindrucksvoller Weise der 16. VLB-Logistikfachkongress in Bitburg (S. 477).

Deutsche Unternehmen investieren verstärkt in Energieeffizienz. Das sagt eine Umfrage der Deutschen Energieagentur (S. 438). Nach eigenen Angaben gaben die Betriebe in den vergangenen zwei Jahren durchschnittlich 50 000 EUR für Energieeffizienzmaßnahmen aus. 2011 lag dieser Wert noch bei 30 000 EUR. Und auch in Zukunft soll investiert werden, nicht zuletzt in der Erwartung steigender Strompreise. – Bereits kräftig investiert hat die Karmeliten Brauerei in Straubing – und erhielt vor kurzem für ihr Konzept der energieautarken Brauerei den „Bundespreis 2013 für hervorragende innovatorische Leistungen des Handwerks“ (S. 437).

„Die sich bereits 2012 abzeichnenden Trends halten an. Insofern sprechen wir von einem ‚normalen Jahr‘“, sagte GfH-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Müller bei der Mitgliederversammlung in Wolnzach. Er bezog sich auf den wachsenden Weltbiermarkt mit China an der Spitze wie auch auf den anhaltenden Siegeszug des Hopfens (S. 389). Leider gehört auch der Rückgang des deutschen Biermarktes dazu, wie die aktuellen Zahlen zum Bierabsatz (S. 392) wieder dokumentieren.

Anfang März fand in München zum zweiten Mal die „Braukunst Live!“ statt. Wer bei dieser Endverbrauchermesse an eine Biergarten- und Maßkrug-Veranstaltung denkt, liegt komplett falsch. Mit frischen Ideen und neuen Kreationen lag der Fokus der Veranstaltung bei den Spezialitäten-Bieren, und so ließ es sich kaum eine der ausstellenden Brauereien nehmen, ihre Interpretation von Braukunst zu zeigen, die sich vom „Standard-Sortiment“ in Deutschland deutlich abhob (S. 346).

Als erstes Highlight des Jahres bezeichnete Dr. Stefan Lustig, Präsident der EBC, das Technologische Seminar in Freising. Das Seminar gab Mitte Februar den gewohnt umfassenden Überblick über aktuelle Forschungsarbeiten der TUM-Weihenstephan und ist eine hervorragenden Plattform für den Wissensaustausch zwischen Freisinger Forschern und den anwesenden Brauern aus der Praxis (S. 328). Am Tag zuvor hatte das Rohstoffseminar stattgefunden, bei dem sich die Experten über Neues von der Rohstofffront austauschten. Ein wichtiges Thema: die Umstellungen bei der Braugerstenevaluierung, die vor dem Hintergrund größerer Praxisnähe erfolgten (S. 301).

Wissen und Erfahrung haben etwas gemeinsam. Beide Begriffe gründen sich auf Fakten, die für die Praxis von entscheidender Relevanz sind. Um den Transfer von fundiertem Fachwissen in die Praxis zu verbessern, werden am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie der TU München (BGT) derzeit vielfältige Anstrengungen unternommen, die von der Entwicklung neuer Ausbildungskonzepte über infrastrukturelle Veränderungen bis hin zu den zahlreichen Forschungsprojekten reichen. Welche das sind und was sich sonst noch so am Freisinger Campus tut, erfuhren die Teilnehmer des 46. Technologischen Seminars vom 19. bis 21. Februar in Freising.

Bier ist wieder in aller Munde – zumindest in der öffentlichen Diskussion. Dies zeigte sich auch bei der Jahrespressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes (BBB) Anfang Februar. Mit großem Interesse verfolgten die anwesenden Medienvertreter die Interpretation der Zahlen des gesamtdeutschen Biermarktes durch BBB-Geschäftsführer Dr. Lothar Ebbertz.

Das 6. Symposium für IT in der Lebensmittelproduktion Ende Januar in Freising-Weihenstephan lieferte ein gutes Spiegelbild der aktuellen Herausforderungen, die die IT-Branche in den Produktionsbetrieben erwarten. Ungenutzte Potenziale tun sich auf, nachdem eine immer ausgefeiltere Technik, zum Beispiel auf Basis von MES-Lösungen, bisher Unmögliches möglich macht. Der Trend in der Entwicklung geht vermutlich immer mehr zu dezentralen Systemen und intelligenten Produkten, wie beim Symposium dargelegt wurde (S. 177).

Seit dem 1. Januar 2013 gibt es in Deutschland einen neuen Hochschultyp. An diesem Tag entstand durch die Zusammenführung der altehrwürdigen Forschungsanstalt Geisenheim und des Fachbereiches Geisenheim der Hochschule RheinMain, die bereits seit 1980 intensiv kooperiert haben, die „Hochschule Geisenheim University“ (S. 133). Das Konzept integriert die praxisorientierten, berufsqualifizierenden Elemente der klassischen Fachhochschulausbildung und die forschungsbasierten, für den wissenschaftlichen Nachwuchs wichtigen Elemente der Uni-Ausbildung im Master- und Promotionsbereich. Neben der Modernisierung der Forschungsstruktur und der Etablierung neuer Lehr- und Lernmethoden soll auch die Internationalisierung vorangetrieben werden, die den Studierenden neue Möglichkeiten eröffnet.

Welcher Brauer kennt es nicht, das gute alte Sprichwort: Mit Liebe gebraut, am Zapfhahn versaut. Wie oft wurde bereits auf die Bedeutung der Schankanlagenhygiene in der Gastronomie hingewiesen, auf die Notwendigkeit zur Reinigung, Wartung und Kontrolle der Schankanlagen. Verschiedenste Maßnahmen wurden ergriffen, Arbeitskreise ins Leben gerufen, Schulungen angeboten. Und doch hält sich hartnäckig der Eindruck, es tue sich zu wenig bzw. das Wenige zu langsam. Schankanlagenhygiene – ein Fass ohne Boden?

Die nackten Zahlen sprechen für sich: Der Bedarf an praxisnahem Wissen ist ungebrochen. So konnte sich der Lehrstuhl für Verfahrenstechnik disperser Systeme der TU München in Weihenstephan Anfang Januar über einen prall gefüllten Hörsaal freuen. Und das zu einem Thema, das in der Vergangenheit – zumindest gastronomieseitig – eher stiefmütterlich behandelt wurde: Getränkeschankanlagen.

Der Energiesektor ist in Bewegung. Während die Politik bemüht ist, die angekündigte Energiewende zu schaffen (offensichtlich nach dem Motto: Koste es, was es wolle), drücken steigende Energiepreise und -steuern auf die Kostenstruktur der Brauwirtschaft. Welche Möglichkeiten bleiben, um dem entgegenzuwirken und die Kosten in den Griff zu bekommen? In unserem heutigen BRAUWELT Special Energie greifen unsere Autoren verschiedene Aspekte auf, beleuchten Hintergründe, zeigen Möglichkeiten auf und bieten Lösungen.

Nun gut. Morgen soll also die Welt untergehen. Das schließt man zumindest aus dem Ende des Maya-Kalenders zum morgigen 21. Dezember 2012. Zwischenzeitlich wurden aber auch Stimmen laut, die behaupteten, die Mayas hätten sich schlichtweg verrechnet und der wirkliche Weltuntergangstermin liege eigentlich und weltweit unbemerkt bereits hinter uns. Es könnte sich womöglich also doch lohnen, die zu dieser Jahreszeit übliche Bilanz zu ziehen und den Blick auf die Zukunft zu richten.

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