Am ersten Juli-Wochenende trafen sich die Importeure von Schneider Weisse zu einem Erfahrungsaustausch in München. Die Idee, alle Importeure einzuladen und gemeinsam über Probleme und Lösungsansätze in den verschiedenen Ländern zu sprechen, einzelne Biermärkte vorzustellen sowie die bayerische Bierkultur vor Ort zu erleben, traf auf eine überwältigende Resonanz. Das Interesse im Ausland an deutschem Bier ist groß, aber: „Wir laufen in Deutschland Gefahr, unsere Bierkultur zu verlieren“, befürchtete Gastgeber Georg VI Schneider. Pionierarbeit durch deutsche Brauer sei vonnöten, um dies zu verhindern – und die Importeure seien dabei eine unverzichtbare Unterstützung (S. 875).
Der Deutsche Brauer-Bund hat einen neuen Präsidenten. Die Delegierten wählten beim Deutschen Brauertag am 29. Juni 2011 in Berlin Dr. Hans-Georg Eils, Homburg/Saar, als Nachfolger von Wolfgang Burgard, Hamburg, an die Spitze der seit 140 Jahren existierenden Standesvertretung. Mit Dr. Eils führt erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder ein Brauereitechnologe das DBB-Präsidium an. Keine leichte Aufgabe – gilt es doch, einige Abtrünnige wieder ins Boot zu holen.
Diese Regel, frei nach Hans Domizlaff, der in der Werbebranche als der Pionier der Markentechnik und Massenpsychologie gilt, ergänzen unsere Autoren Florian Klaus und Dr. Uwe Lebok, K&A BrandResearch, Nürnberg, mit Blick nach Regensburg: „Wer den Mut hat, zuzuhören, das Gesagte zu verstehen und schließlich professionell die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, dem kann, unabhängig von der Größe, ein ähnlicher Erfolg beschieden sein, wie dem Bruckmandl der Brauerei Bischofshof in Regensburg“. Dies gilt aber gleichermaßen für andere Biermärkte.
Bis 2015 wird ein Wachstum des Bierausstoßes um 2,8 Prozent erwartet. Diese knapp 1,9 Mrd hl müssen verpackt werden. Gut verpackt, da sie zum Teil weite Wege antreten. Verpackungen sind Produktschutz und Werbeträger, sollen aber bitte effizient, ökologisch korrekt und kostengünstig sein.
Bereits zum dritten Mal war die European Brewery Convention zu Gast in Großbritannien. Nach Brighton 1951 und London 1983 war auch der diesjährige Kongress im schottischen Glasgow ein großer Erfolg, über den wir in mehreren Beiträgen ausführlich berichten werden.
Kommunikation ist unser Geschäft. Seit 150 erfolgreichen Jahren stehen wir Ihnen als Informationsdienstleister zur Verfügung. Da kommt so Einiges zusammen. Gut, wenn man den Überblick behält. Diesen bieten wir Ihnen in Form unseres BRAUWELT-Archivs. Im fünften Teil unserer Jubiläumsserie öffnen wir Ihnen die Türen zu unserem Archiv und zeigen Ihnen, wie Sie Informationen für Ihre tägliche Arbeit bei uns finden. Und all das innerhalb Ihres bestehenden Abonnements (S. 652).
Der Wunsch einer steigenden Zahl von Verbrauchern nach regionalen Spezia-litäten und gezielter Beratung führt inzwischen zu einer kleinen Renaissance der Getränkefachmärkte (S. 602). Darauf verwies Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels. Trotz aller Appelle des Verbandes und zahlreicher Studien über die Renaissance regionaler Spezialitäten überschritt der Promotionsanteil namhafter Biermarken im Vorjahr die 60-Prozent-Schwelle. Ende des Jahres 2010 wurden sogar über 70 Prozent der im Fernsehen beworbenen Biere in der Aktion unter zehn EUR verkauft. Dieser Preiskrieg im deutschen Biermarkt veranlasste auch Charlie Papazian, Präsident der Association of Brewers/USA, zu einem Kommentar (Der Weihenstephaner Nr. 1, 2011, S. 14) und dem Hinweis, dass derartige Preiskämpfe letztlich zum Niedergang der US-Brauszene geführt hätten. Heute, so Papazian, erfreut sich die Craft-Brewer-Szene in den USA wieder größter Beliebtheit und zeigt enorme Steigerungsraten, die weit über denen der Mainstream-Biere liegen.
Hefe zur Differenzierung im Biergeschmack: Unter diesem Motto stand der 4. Workshop „Wege zu innovativen Bieren“ der Bier-Quer-Denker. Aufgezeigt wurde an diesem Nachmittag sehr deutlich, wie der Einsatz verschiedener Hefestämme und Hefearten den Biergeschmack verändern kann, und das nicht nur aus der Sicht der Brauer, sondern auch aus dem Blickwinkel eines erfahrenen Biersommeliers (S. 550 und S. 584). Mittlerweile finden sich in Deutschland immer mehr Spezialbiere, die, mit unterschiedlichen Hefen und nach speziellen Rezepten gebraut, in hochwertiger Ausführung die Biergenießer begeistern.
„Allein nur „ein gutes Bier“ zu brauen, reicht längst nicht mehr aus, um sich im Land des Reinheitsgebotes erfolgreich durchzusetzen. Zu viele Brauer tun im Bereich Marketing allzu Vergleichbares“, sagt K&A BrandResearch-Experte Dr. Uwe Lebok. Sein Erfolgsrezept: Ausgetretene Pfade verlassen und neue Wege beschreiten. Querdenken ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
Ehrlich gesagt: Wir sind stolz. Wir haben uns ein solches Ergebnis zwar erhofft, dass es jedoch derart deutlich ausfallen würde, freut uns immens. Wir wollten Ihre Meinung zu unserem Flaggschiff BRAUWELT erfahren und haben deshalb von TNS Emnid eine Leser-Struktur-Analyse durchführen lassen. Das Ergebnis ist überwältigend. Ab Seite 462 können Sie die Ergebnisse nachlesen.
Kaum zeigt sich draußen das erste Grün, ist das Thema wieder präsent. Dabei war es nie ganz weg, sondern nur vom Schnee des langen, harten Winters überdeckt: Die Rede ist von der Situation auf dem Braugerstenmarkt und der Frage, ob sich die Brauer über kurz oder lang mit der Winterbraugerste anfreunden (müssen).
Brauereitechnologen nutzen gerne die verschiedenen Seminar-Veranstal-tungen als Plattform für den Erfahrungsaustausch untereinander – sofern die Dienstreise genehmigt wird. Bereits bei den Vorabendtreffen werden Probleme angesprochen und Lösungen diskutiert. Damit ist dieser Programmpunkt einer Veranstaltung kaum weniger wertvoll als die Vorträge des nächsten Tages: Von beiden kehren die Kollegen mit wertvollen Tipps und frischen Ideen in den Betrieb zurück.
„Rohstoffe im Spannungsfeld“ lautete das Motto des 8. Rohstofftages am 14. Februar 2011 in Freising-Weihenstephan (S. 324). Angesprochen wurden die Rohstoffknappheit, die Spekulationen mit Rohstoffen, die daraus resultierenden steigenden Preise, die schwankenden Qualitäten, das Spannungsfeld zwischen Regionalität und Globalisierung sowie die Konkurrenz zu Winter-weizen, aber auch zu Pflanzen, die zur Bioethanolproduktion angebaut werden, um Erdöl und CO2-Emissionen einsparen zu können. Diese Pflanzen müssen des besseren Ertrages wegen entsprechend gedüngt werden, und zwar mit Dünger, zu dessen Herstellung Erdgas und Erdöl benötigt werden. Christoph Süß, Moderator der Sendung „Quer“ im Bayerischen Fernsehen, stellte dazu am 10. März fest: „Das Ganze scheint ein Petroleum-Mobile zu sein.“
Mit dieser Feststellung entließ Prof. Thomas Becker die Teilnehmer des 44. Technologischen Seminares nach drei Tagen, die angefüllt waren mit Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und Diskussion. Ein gewohnt umfangreiches Spektrum von Vorträgen zu allen Bereichen der Brauereitechnologie und -technik stellte die Richtigkeit dieser Äußerung eindrucksvoll unter Beweis. Prof. Becker betonte, dass das Technologische Seminar Weihenstephan eine Innovationsplattform mit Fortbildungs- und Netzwerkcharakter sei, die mit leichten konzeptionellen Änderungen, wie zum Beispiel einer stärkeren internationalen Ausrichtung, so auch zukünftig beibehalten werden solle (S. 273).
Der Absatztrend im deutschen Biermarkt hat nun auch eine der letzten Bastionen erfasst. Die sächsischen Brauer, die in den letzten zwölf Jahren einen stetigen Aufschwung erfahren haben, mussten 2010 erstmals ein deutliches Minus hinnehmen. Der Präsident des Sächsischen Brauerbundes Heinz-Joachim Marre sieht trotzdem mit Optimismus in die Zukunft, da seine Brauer gut aufgestellt sind (S. 229). Wie sieht der Konsum im Jahr 2020 aus? Nachhaltigkeit ist ein Megatrend, die Demografie prägt das Konsumverhalten, und ein Umbruch in der Weltwirtschaft ist unvermeidbar, besagt der Deloitte-Report „Consumer 2020“ (S. 231). Da sind Strategien zu einem schrumpfenden Markt gefragt.
Die Internationale Grüne Woche in Berlin nutzte der Deutsche Brauer-Bund erneut, um die einzigartige Biervielfalt Deutschlands zu präsentieren. Die 1516 Bierflaschen, die als Wanddekoration des Messestandes „Themeninsel Bier“ dienten, stellten, so Hauptgeschäftsführer Peter Hahn einen richtigen Besuchermagnet dar. Trotz dieser Begeisterung für das Thema Bier musste die deutsche Braubranche auch im Jahr 2010 einen Absatzrückgang um 1,7 Prozent auf 98,3 Mio hl hinnehmen (S. 179). Strategien, um in einem spannenden Biermarkt erfolgreich bestehen zu können, sind also nach wie vor gefragt (s. a. Editorial BRAUWELT Nr. 4, 2011, S. 97). Allerdings sollten die Brauereien nicht weiter an der Preisschraube nach unten drehen. Davor warnte die BRAUWELT-Korrespondentin Dr. Ina Verstl im jüngsten BRAUWELT-International Newsletter vom 11. Februar 2011. Verstl findet es schon bemerkenswert, wenn fast 60 Prozent des deutschen Bierausstoßes über Aktionen „verschleudert“ werden.
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