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Der lang ersehnte Aufschwung lässt noch ein wenig auf sich warten. Vermutlich besteht die größere Herausforderung der Wirtschaftskrise nicht darin, 2009 gut zu überstehen, sondern vielmehr 2010. In der Zwischenzeit wechseln sich ernüchternde und hoffnungsvolle Nachrichten ab.

Der Veranstaltungsreigen des neuen Jahres begann mit einer bekannten Größe, dem Technologischen Seminar in Weihenstephan. Nachdem im vergangenen Jahr nicht sicher war, ob es ein 43. Technologisches Seminar 2010 geben würde, war die Freude bei allen Beteiligten deutlich spürbar, dass dieses „Musterbeispiel des Zusammenwirkens von Wissenschaft und Praxis“ – so TUM-Präsident Wolfgang Herrmann – fortgeführt wurde.

Die Frequenz, mit der immer neue Erkenntnisse über Kaufkraft, Marktverhalten und Handelslandschaft veröffentlicht werden, gleicht manchmal einer regelrechten „Studienflut“. Hat man sich erst durchgekämpft, lassen sich daraus aber einige erfreuliche Botschaften fischen. So berichtete der Deutsche Brauer-Bund aus einer kürzlich veröffentlichten Verbraucherstudie, dass die deutsche Brauwirtschaft trotz des durch die Krise erschütterten Vertrauens der Bevölkerung in die Wirtschaft nach wie vor gutes Ansehen genieße. Nicht zuletzt sei dies, so Brauer-Bund- Geschäftsführer Peter Hahn, auf die Bewahrung des Reinheitsgebotes zurückzuführen (S. 77).

In einem Land mit mehr als 5000 Bieren aus 1300 Brauereien sollte Vielfalt keine Frage sein. Der deutschen Biervielfalt eilt (immer noch) ein legendärer Ruf voraus. Zu Recht? In den USA, aber auch in anderen Ländern kommt Bewegung in die Szene, deren Erfolge auch bei uns immer häufiger bewundernd zur Kenntnis genommen werden. Deutschland muss sich anstrengen, um den Ruf als Bierland par excellence nicht zu verlieren.

Der Jahresbeginn ist die Zeit für gute Vorsätze. Wer kennt das nicht? Mehr Sport zu treiben oder mehr Zeit für die Familie zu haben – in unserer hektischen Zeit hindert uns weniger der innere Schweinehund als vielmehr der Zeitmangel. Wie schön wäre es, wenn der (berufliche) Alltag einfacher und effizienter zu gestalten wäre? Wir halten in dieser Ausgabe einige Vorschläge für Sie bereit.

2009 war ein ganz besonderes Jahr. Kaum einer hatte Grund zu überschäumender Freude. Viele sind schon zufrieden, wenn sie noch einmal „mit einem blauen Auge“ davongekommen sind. Und 2010? Kommt noch ein solches Jahr mit wirtschaftlichen Unwägbarkeiten? Oder setzt sich langsam vorsichtiger Optimismus durch, auf den wir alle schon so lange warten? Ein Blick in die Glaskugel, eine vage Vorstellung von dem, was kommt, wäre jetzt hilfreich.

Klingt doch eigentlich sehr positiv. Wenn die Trendpunkte der deutschen Brauwirtschaft auf die 100er-Marken zugehen, ist es das aber keineswegs: „Der jährliche Bierabsatz in Deutschland pendelt sich auf knapp über 100 Millionen Hektoliter ein, und der Pro-Kopf-Konsum wird in den nächsten fünf Jahren wohl die 100-Liter-Marke erreichen. Da ist Umdenken gefordert“, sagt John A. Eke, Exxent Management Team, München. Noch können sich die Brauereien gut auf den Durchbruch des „Trendpunkts 100“ vorbereiten. Zu viel Zeit sollten sie aber nicht mehr verlieren.

Um moderne Informations- und Kommunikationstechnologie kommt keiner herum. Ob zu Hause oder bei der Arbeit – überall begegnet sie uns. Sie ist Fluch und Segen gleichermaßen. Einerseits sind die Möglichkeiten, die moderne IT uns bringt, faszinierend. Wer mag sich noch ein Leben ohne Handy, PC oder Navigationsgerät im Auto vorstellen? Andererseits fasziniert diese für die meisten von uns unergründliche Welt auch Gauner und Halunken. Und schon bringt man vom Urlaub in Spanien unliebsame Souvenirs mit nach Hause.

Die Strategie des Forschungszentrums für Brau- und Lebensmittelqualität Weihenstephan, sich beim diesjährigen Praxisseminar dem Thema Stabi­litäten und Trübungen zu widmen, ging zu 100 Prozent auf, was die Teilnehmerzahlen bestätigten (S. 1421). Anders hingegen sieht es offenbar aus, wenn man sich die Vermarktungsstrategien der Brauereien im Lebensmitteleinzelhandel ansieht. In seinem Marktbericht „Übersehen die Brauereien Absatzpotenziale bei Verbrauchermärkten?“ betrachtet der Autor Peter-Andrè Pickl die Handelslandschaft hinsichtlich der wachsenden Anzahl selbstständige Einzelhändler in der Kategorie „Verbrauchermärkte“. Die Umwandlung vieler Märkte in private Betriebe ging schleichend vonstatten, ausgelöst durch die strategischen Neuausrichtungen namhafter Handelskonzerne. Erfahren Sie ab Seite 1429, welche Bedeutung dies für die Brauereien hat, und wie die Veränderungen strategisch genutzt werden können.

Die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt. Was als kleinere Veranstaltung vor einigen Jahren begann, hat sich mittlerweile zu einer festen Institution mit großer Teilnehmerzahl gemausert. Der Spalter Rohstofftag ist für die Praktiker aus dem näheren und durchaus weiteren Umfeld von Spalt eine willkommene Gelegenheit, sich über die Marktsituation nicht nur bei Hopfen, sondern auch bei Braugerste zu informieren (S. 1378). Dr. Wolfgang Stempfl betonte in seinem Vortrag, dass Biervielfalt nur durch Rohstoffvielfalt und Rohstoffqualität entstehen könne. Die Geschmackspotenziale seien auch innerhalb des Reinheitsgebotes noch lange nicht ausgeschöpft. Allerdings bedürfe es Mut und Können, um mit Bierspezialitäten neue Konsumentenkreise erschließen zu können.

Erfreuliche Nachrichten hört man dieser Tage, wenn es um die Rohstoffversorgung der Brauwirtschaft geht. Beim Hopfen wurden überdurchschnittliche Erträge gemeldet, trotz des großen Unwetters, das Ende Mai in der Hallertau und in Tettnang wütete und die Hopfengärten streckenweise böse in Mitleidenschaft zog. Und auch die Braugerstenernte 2009 gibt Anlass zur Freude. Nach den ersten Untersuchungen wurden ein niedriger Rohproteingehalt (10,2%) und eine gute Sortierung (Vollgerstenanteil 93%) festgestellt. Die als Braugerste nutzbare Erntemenge liegt nur knapp unter der des Vorjahres – der hervorragenden Witterung in diesem Jahr sei Dank! Denn hätte sich die Witterung anders gestaltet, wären die Folgen der um 20 Prozent rückläufigen Anbauflächen (S. 1335) im schlimmsten Falle deutlich spürbar geworden.

Veränderungen sind ein Teil des Lebens. Ohne Veränderungen gibt es kein Wachstum und keine Entwicklung. Ob man ihnen positiv oder negativ gegenübersteht, entscheidet letztlich jeder selbst. In vielen Fällen wachsen aus der Veränderung jedoch auch Chancen – man muss sie nur erkennen.

Die drinktec 2009 galt als das Stimmungsbarometer. Hopp oder Top – die Antwort hierauf haben viele mit Spannung erwartet. Die Vorzeichen für eine Entspannung der Wirtschaftslage sind gut. So freut sich die Messe München über einen erfolgreichen Messeverlauf, der 60 000 Besucher aus 170 Ländern nach München lockte. Eine Besucherbefragung ergab durchweg gute Beurteilungen. „Ziel erreicht“ – das galt sowohl für die Besucher und ihren Informationsbedarf wie auch für die Messe selbst (S. 1248).

Die drinktec, Weltmesse für Getränke- und Liquid-Food-Technologie, ist vorüber. Rund 60 000 Besucher reisten in den sechs Messetagen nach München, um sich über Neuheiten zu informieren und Investitionen zu tätigen. Rund 55 Prozent der Besucher kamen dabei aus dem Ausland – ein klares Bekenntnis zur weltweiten Bedeutung der Messe. Nahezu alle waren sich einig darin, dass die Messe der Branche einen kräftigen Schub verliehen hat oder, wie es Volker Kronseder in seiner Funktion als Präsident des Fachbeirats der drinktec 2009 ausdrückte: „Die Schockstarre hat sich gelöst, es kommt wieder Leben in die Branche“ – wenn auch noch etwas verhalten.

Deutschland ist berühmt für seine Biervielfalt, keine Frage. Vielfalt kann aber auch ein „zu viel“ bedeuten, und das erschwert die Orientierung des Verbrauchers in den Märkten. Die Konsequenz: Er entscheidet sich häufig zu Ungunsten einer regionalen Biermarke, wenn diese ihm zu wenig Markierung offenbart.

Die deutsche Konsumentenschar spaltet sich in zwei Lager. Ein beachtlicher Anteil ist preisbewusst. Die Mehrheit der deutschen Konsumenten ist jedoch wertorientiert, Tendenz zunehmend. Das zeigen aktuelle Marktforschungsstudien. Die meisten sind also bereit, für ein Mehr an Qualität, ein Mehr an Nachhaltigkeit bei der Produktion oder auch ein Mehr an Spaß und Lebensfreude tiefer in die Tasche zu greifen. Dieser Mehrwert macht den Verbraucher weniger preissensibel – eine Chance für die Hersteller, gleich welche Motivation des Verbrauchers dahinter steht. Wir haben in dieser BRAUWELT-Ausgabe verschiedene Beispiele zusammengestellt.

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