„Wir bemühen uns immer, am Puls der Zeit zu sein.“ Das sagte Dr. Mathias Hutzler zu Beginn des 3. Symposiums für Hefe und Mikrobiologie Ende März am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität. Stets aktuelle Themen wie Hygiene, verschiedene Analysenmethoden, aber auch alternative Hefestämme und Mikroorganismen standen auf dem Programm, das mit über 80 Zuhörern für einen erneuten Teilnehmerrekord sorgte (S. 429).
Der Weg zum Bier war ein langer. Wer zur Braukunst Live! 2015 wollte, musste viel Geduld und Zeit mitbringen, um überhaupt in die heiligen Hallen des Bieres gelassen zu werden. Das MVG-Museum in München konnte den Besucheransturm kaum bewältigen. Genuss, Vielfalt und das Erlebnis standen im Mittelpunkt des Festivals – so der Veranstalter. Dass sich die mehr als 8600 Festivalbesucher von dem Andrang am Eingang und vor den Ständen nicht abhalten ließen, zeugt von ihrer Begeisterung für Bier, ihrer Neugier auf die Spezialitäten und dem neuen Stellenwert von Bier beim Konsumenten (S. 389).
Nachfolgeregelung, Werbemaßnahmen, Verbraucherwünsche, Unternehmensplanung – alles Themen, die zum Teil weit über die Herausforderung, ein gutes Bier zu brauen, hinausgehen. Trotzdem muss in einem Unternehmen auch für diese Problemstellungen ein Lösungsplan her. Selbst wenn das Thema allzu oft stiefmütterlich behandelt wird, bleibt eines laut Dr. Friedrich Glauner Fakt: Ohne Planung bewegt sich ein Unternehmen im Blindflug. Zum Auftakt seiner Artikelserie definiert er ab Seite 360, was die Grundlagen für eine zukunftsfähige Unternehmensplanung sind.
Die Zahl der Biere und Biermischgetränke ist nahezu unüberschaubar. Leicht könnte man den Eindruck erhalten, dass bereits alles erfunden, erforscht und am Markt erhältlich ist. Aber weit gefehlt: Da geht noch was!
Das zeigte sich beim 7. Symposium Informationstechnologie in der Lebensmittelproduktion in Freising bei vielen Beiträgen. Aber, das war auch schnell klar, die Herausforderung besteht darin, bei der Umsetzung neuer Erkenntnisse die Mitarbeiter in den Betrieben mit ins Boot zu nehmen. Und das gilt für IT-Themen, bei der Umsetzung eines Nachhaltigkeitskonzeptes (S. 284) und in vielen anderen Fällen mehr…
Das neue Jahr ist nun alt genug, um mit einem gewissen Abstand auf die Dinge zu schauen. Was bleibt von 2014 in Erinnerung, wie lässt sich 2015 an? Spannend bleibt es auf jeden Fall, stehen doch einige schwierige Themen an; und der Teufel steckt – wie so oft – im Detail.
Man kommt um den Begriff derzeit wieder kaum herum: Auf fast jeder Tagung, jedem Symposium, jedem Kongress fällt er zumindest einmal: Industrie 4.0. Das führt so weit, dass selbst Experten im Rahmen des 7. Symposiums „Informationstechnologie in der Lebensmittelproduktion“ den Begriff Industrie 4.0 schon zum Unwort des Jahres küren wollen. Oder wie an anderer Stelle angemerkt wird: „Die Begrifflichkeit Industrie 4.0 läuft sich tot. Wir beschreiben konkrete Szenarien, da wir sonst die Aufmerksamkeit unserer Mitarbeiter verlieren.“
Sinkender Bierkonsum, steigende Rohstoff- und Energiepreise, intensiver Wettbewerb und steigender Druck durch den Handel – und trotzdem: Das heutige olympische Motto scheint weiterhin auch für die Braubranche gültig zu sein.
Eine der ersten Zusammenkünfte im Brauerjahr ist das Getränkeschankanlagen-Treffen in Weihenstephan, das 2015 nun schon zum 26. Mal abgehalten wurde. Thematischer Mittelpunkt war dabei ganz klar die Hygiene im Getränkeausschank.
Oft schon bin ich gefragt worden, ob es bei dem schon Jahrtausende alten Produkt Bier wirklich immer so viel Neues gibt, um damit wöchentlich eine Fachzeitschrift zu füllen. Gerne zitiere ich dann Prof. Ludwig Narziß, der zuletzt beim 4. Young Scientists-Treffen in Gent darlegte, dass auch zukünftig die Themen für die Praxis und Forschung nicht ausgehen werden.
Wir hoffen, Sie haben die weihnachtliche BRAUWELT-Pause heil überstanden und freuen sich mit uns auf ein bieriges 2015. Was wird uns das Jahr wohl bringen? Rollt die Craft Beer-Welle weiter? Was fällt dem Gesetzgeber Neues ein? Und wie geht es technisch-technologisch weiter? Tatkraft und Flexibilität sind allemal gefragt, und manchmal lässt sich mit einfachen Mitteln viel erreichen …
Kinder, wie die Zeit vergeht! War es nicht erst letzte Woche, als das Getreide ausgesät wurde? Als wir das trockene Frühjahr – wegen darbender Gersten- und Hopfenbestände – ebenso beklagt haben wie den verregneten, wenig bierlaunigen Sommer? Gerade haben wir uns über den Fußballweltmeister gefreut, der der deutschen Fußballseele (wenn schon nicht so sehr dem siechenden Bierabsatz) Auftrieb verlieh, da nahte die Messe in Nürnberg. Und schon berichten wir über die letzten Veranstaltungen des Jahres.
In diesem Spannungsfeld bewegen sich Brauereien und Getränkehersteller, und zwar nicht erst seit die Marketingabteilungen entdeckt haben, dass sich mit Biergartengemütlichkeit und handwerklicher Braukunst gutes Geld verdienen lässt. Auch deshalb vereinen sich in der Brauerei- und Getränkebranche heute viele verschiedene Aufgaben und Disziplinen, was auch die vorliegende Ausgabe der BRAUWELT erneut widerspiegelt.
Jedes Jahr berichten wir aufs Neue, was es auf den verschiedenen Messen zu sehen gab, oder informieren Sie, ebenfalls in jedem Jahr, über Qualität und Ertrag der Sommerbraugerste. Den Anfang unserer Berichterstattung zur diesjährigen BrauBeviale macht in dieser Ausgabe Dr. Markus Fohr. Er hat in Nürnberg einen Blick auf das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Systemen Läuterbottich und Maischefilter geworfen und berichtet dazu und zu den weiteren Höhepunkten im Bereich Sudhaustechnik ab Seite 1533. In den kommenden Ausgaben der BRAUWELT finden Sie dann die Zusammenfassungen zu den Bereichen Filtration, Abfüllung und Verpackung.
Zum Start des „BrauBeviale-Triples“ nach der einjährigen drinktec-Abstinenz herrschte positive Stimmung bei den Organisatoren. Mit neuer Konzeption ging die diesjährige BrauBeviale in Nürnberg Mitte November an den Start. Und von Anfang an sah es gut aus. Auf fast 43 000 Quadratmetern stellten über 1100 Aussteller aus 47 Ländern ihre Neuheiten aus. Das bedeutete einen neuen Flächenrekord für diese Messe. Aber dessen nicht genug, mit 37 000 Besuchern übertraf die BrauBeviale auch hier die Erwartungen deutlich. „Es ist eine Messe der kurzen Wege“, wie Rolf Keller, Mitglied der Geschäftsführung der NürnbergMesse, betonte. Und trotzdem reichte die Zeit kaum, um sich einen Überblick über alle interessanten Novitäten zu verschaffen … (S. 1469).
„Die Braumeister sind experimentierfreudiger geworden“, stellte Prof. Fritz Jacob, BLQ Weihenstephan, zu Beginn des 9. Weihenstephaner Praxisseminars fest. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung in Oelde stand das Thema Aromenvielfalt. Von dieser Vielfalt konnten sich die zahlreich anwesenden Brauer persönlich überzeugen, wies doch auch das Vortragsprogramm eine entsprechende thematische Bandbreite auf (S. 1418).
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