Mehr Flexibilität | Konsistente Hefevermehrungen sind eine Herausforderung in Produktionsumgebungen mit wechselnden Sudplänen, Ausfallzeiten und Stillzeiten. Hefepropagationsprotokolle basierend auf dem Parameter Zeit sind nicht flexibel. Zusätzliche Laborproben und Arbeit sind erforderlich, um sie anzupassen. Eine Lösung ist der Einsatz von Inline-Sensoren, die genaue und zuverlässige Daten zur Steuerung und Durchführung der Propagationen liefern. Die Boston Beer Company (BBC) propagiert verschiedene Hefestämme mit einer „Pitch & Pull“-Strategie, bei der die Hefepropagatoren bis zum Hefestammwechsel keiner CIP ausgesetzt sind. BBC testete erfolgreich einen Inline-Extraktsensor von Anton Paar und will dessen Installation an allen BBC-Standorten vorantreiben.
Mikrobiologische Studie | Die Verfügbarkeit einer großen Menge Anstellhefe entsprechend der erforderlichen Lebendzellzahl und Gärleistung ist beim Anfahrvorgang nach einem Brauereistillstand von Vorteil. Dieser Artikel beschreibt die Vorbehandlung, die Lagerbedingungen und die Reaktivierungstechnik einer Lagerhefe, um deren Viabilität und Gärleistung über einen möglichst langen Zeitraum zu erhalten.
BrewingScience | Das Wissenschaftsmagazin BrewingScience begrüßt Sam Crauwels, Belgien, als neuen Experten in der Gutachtergruppe.
Rheinisch-bayrische Kooperation | Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ) in Freising und die Laboratus Gbr aus Köln gehen ab sofort gemeinsame Wege. Eine Win-Win-Situation für beide, wie im exklusiven BRAUWELT-Interview mit Thomas Zoll und Heike Fischer von Laboratus sowie Dr. Martina Gastl und Dr. Mathias Hutzler vom BLQ herauszuhören war.
LNP | Dr. Carsten Zufall, Cervecería Polar, Venezuela, ist der Gewinner des Ludwig-Narziß-Preises für Brauwissenschaft 2022. Anlässlich der 15. Trends in Brewing in Gent Anfang April 2023 wurde der Forschungspreis für die praxisrelevanteste Veröffentlichung des Jahres 2022 im Wissenschaftsmagazin BrewingScience von Chefredakteurin Dr. Lydia Junkersfeld verliehen.
Reichhaltiges Vortragsprogramm | Das 10. Seminar Hefe und Mikrobiologie 2023 des Forschungszentrums Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität am 22. und 23. März 2023 war das erste seit 2019, das wieder in Präsenz stattfand, und gleichzeitig mit etwa 100 Teilnehmern auch das Bestbesuchteste seit der Erstauflage 2013. Ein Überblick über aktuelle Themen aus dem Bereich Hefe und Mikrobiologie in der Brau- und Getränkebranche.
Wilde Hefen | Brauereien, die spontanvergorene Biere herstellen, interessieren sich für das hauseigene (Hefe-)Mikrobiom. Die Anfragen, die diesbezüglich die FH Joanneum in Graz, Österreich, erreichen, bestätigen das. Culture Collective, ein österreichisch-slowenisches Braukollektiv, ist ein konkretes Beispiel dafür. Für Culture Collective wurde eine Vorgehensweise etabliert, um fermentationsassoziierte Nicht-Saccharomyceten zu isolieren, zu identifizieren und ihre Gäreigenschaften zu testen.
Holzaromatik | Die Infusion Spiral hilft Brauereien auf vielfältige Art und Weise: Hergestellt aus Holz in einem speziellen Schnittverfahren, auf Wunsch auch getoasted, bringt sie Barrel-Aromen ins Bier. Gerade bei alkoholfreien Bieren kann sie aber auch einfach nur für mehr Körper sorgen und dabei viel Platz, Energie, Zeit und Kosten sparen.
Verkürzter Brauprozess | Über all die Jahrzehnte und Jahrhunderte, in denen sich die Brautechnik weiterentwickelte, gab es nur zwei Ziele für alle Erfinder, Techniker und Brauer: Qualität verbessern oder Kosten senken. In der 18. Folge der Giganten der Biergeschichte stellt Ihnen Günther Thömmes einen Mann vor, dessen Werk davon geprägt war, den Herstellungsprozess beim Bier erheblich zu verkürzen – also Kosten einsparen ohne Verluste bei der Qualität: Dr. Leopold Nathan.
Aromaleitkomponenten | Alkoholfreie Biere stehen beim Verbraucher in Deutschland weiterhin hoch im Kurs. Für ihre Produktion gibt es diverse Herstellungsverfahren. Alle haben dabei Vor- und Nachteile in Bezug auf das Aromaprofil der resultierenden Biere. Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität der TU München ein Ansatz untersucht, alkoholfreie Weizenbiere mittels Maltose-negativer Hefestämme zu produzieren.
Hefe will sorgsam und pfleglich behandelt werden, vor allem in Brauereien. Dort ist sie eine entscheidende Zutat für die Vergärung und das typische Aroma des jeweiligen Bieres. Die für den Transport eingesetzten Schlauchpumpen schonen zwar die Hefe, strapazieren aber konstruktionsbedingt das wichtigste Bauteil: den Schlauch.
Praxis-Erkenntnisse | Bierschwand ist seit jeher eine der größten Herausforderungen in Brauereien im Hinblick auf eine effiziente Biergewinnung und die Maximierung des Verkaufsbieres. Besonders bei der Herstellung von hopfenbetonten Craft Bieren, bei denen das Hopfenstopfen oft Anwendung findet, verringert sich die Bierausbeute drastisch. Durch die neuesten Praxis-Erkenntnisse eines BrauKon-Langzeitversuchs kann nun durch die Anpassung zweier Merkmale innerhalb der zylindrokonischen Gärtanks (ZKTs) eine signifikante Schwandreduzierung erzielt werden – essentiell sind eine besondere Oberflächenbeschaffenheit und ein definierter Konus-Winkel.
Bei der Optimierung von Fermentationsprozessen sind die technischen Möglichkeiten meist schon ausgereizt. Aspekte wie die Gärdauer können nur bedingt beeinflusst werden. Dabei würde eine schnellere Gärung zu kürzeren Tankbelegungszeiten und einer Steigerung der Produktionsleistung einer Anlage führen.
Viele industrielle Prozesse hängen nicht nur von verbesserten technischen Möglichkeiten ab, sondern werden auch maßgeblich von verwendeten Mikroorganismen beeinflusst. Besonders das Alter der Organismenzellen spielt für die idealen Produktionsbedingungen eine wesentliche Rolle.