April 2019: Inbetriebnahme Fassabfu00fcllung Wernesgru00fcner: Ronny Opel (li.) und Dr. Marc Kusche

Die neue Fassabfüllung der Wernesgrüner Brauerei hat im April 2019 offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Ausgelegt ist die Abfüllanlage für Fassgrößen von 30 und 50 Litern. In der Stunde können bis zu 90 Fässer abgefüllt werden.

Bieranstich bei der Einweihung der neuen Murauer Flaschenhalle, Juni 2019

Sieben Wochen stand die Abfüllung in der Brauerei Murau still, um die alte Anlage ab- und die neue aufzubauen. Eine große Herausforderung für die 15 beteiligten Firmen, den technischen Betriebsleiter, sein Team und die Logistik. Nach der intensiven Planungs-, Vorfüll- und Umbauphase sowie der technischen Abnahme konnte man die Erleichterung aller Beteiligten bei der feierlichen Eröffnung der neuen Abfüllanlage am 31. Mai förmlich spüren.

Craft Zentrum Berlin in den idyllischen Havelwerken in Berlin-Haselhorst (Foto: GEA)

Lohnbrauerei | Seit Anfang 2018 braut und befüllt das Team um Ivan Semikin im Craftzentrum Berlin – für andere. Berlin, ein Eldorado für Gastronomen, Craft Brauer und qualitätssichere Bierliebhaber, scheint das ideale Umfeld für einen wie Ivan Semikin, der den Gypsy-Brauern nun sein Wissen, seine Einkaufskontakte und sein Equipment zur Verfügung stellt. Wer sich im Craftzentrum Berlin umsieht, findet Brauereitechnik vom Feinsten.

Wasserglas (Foto: rawpixel auf Pixabay)

Projektierung | Gut durchdacht und bis ins Detail ausgeführt sollte beim Kauf einer neuen (Glas-Mehrweg)-Abfülllinie die Konzeptionierung sein. Herausforderungen in den Sortierprozessen, die sich durch die Gebindevielfalt ergeben, fließen ebenso wie technologische Fragestellungen, beispielsweise die des Ausstattungsumfangs von Inspektionssystemen, in die Überlegungen ein. Die prognostizierte Marktentwicklung, die die Basis zur Leistungsauslegung einer Abfüllanlage darstellt, ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co.KG hat sich im Rahmen einer Kapazitätserweiterung intensiv mit diesen Aspekten auseinandergesetzt.

Bierturm in St. Johann

Ressourcen schonen | „Ehrlich gesagt, ein bisschen eigen sind wir schon“, meint Günther Huber, Chef der Familienbrauerei Huber in St. Johann, Tirol. „Andere Brauereien sourcen out, expandieren und diversifizieren. Wir investieren in unsere Heimat und in den Standtort.“ Dazu gehört für Huber ein hoher Qualitätsanspruch: Seine zwölf vielfach ausgezeichneten Biere, die zwei Saisonbiere und Limonaden werden laufend auf den Prüfstand gestellt und die Transportwege so kurz wie möglich gehalten. Das „Tüpfelchen auf dem i“ ist aber eine auf die Brauereigröße perfekt abgestimmte technische Ausstattung.

Die Auswahl der richtigen Technologie zur Fu00fcllhu00f6henkontrolle ist essentiell (Foto: miho)

Qualitätssicherung | Eine lückenlose Kontrolle der Prozessschritte in der Abfüllanlage ist eine der Grundvoraussetzungen für das tägliche wirtschaftliche Handeln und das Erreichen der eigenen Qualitätsansprüche eines Getränkeabfüllers. Dabei scheint die Füllhöhenkontrolle eine vermeintlich simple Aufgabe zu sein. Doch welche Rolle spielt die Füllhöhenkontrolle im Abfüllprozess wirklich, und ist die eingesetzte Füllhöhenkontrolle eigentlich die richtige für Produkt und Verpackung

Braumeister Michael Huschens an der neuen Fassabfu00fcllung (Foto: Hoepfner)

Die Privatbrauerei Hoepfner hat im Mai 2019 ihre neue Fass-abfüllanlage in der Hoepfner-Burg, Karlsruhe, in Betrieb genommen. Geschäftsführer Willy Schmidt sieht in der Millioneninvestition ein klares Bekenntnis zu Karlsruhe: „Wir machen unseren Standort zukunftsfähig und schließen eine wichtige Projektphase in der Privatbrauerei Hoepfner ab. Diese Investition ist enorm wichtig. Das ist ein Grund zum Feiern!“

GEA Vipolls Fu00fcllblock ALL IN ONE

Auf der Auspack-Konferenz kürte die Australian Packaging and Processing Machinery Association (APPMA) am 27. März in Melbourne 2019 die besten Verpackungsinnovationen und -produkte des Jahres. GEA Vipoll, Slowenien, wurde für ihren All-in-one-Monoblockfüller gleich zweimal geehrt: Der australische Partner Foodmach, Echuca, Australien, hatte den Füller für den Wettbewerb eingereicht und nahm den „Best New Product Award“ und den „Best Imported Equipment Award“ für den All-in-one-Füller entgegen, mit dem Dosen, Glas- und PET-Flaschen gefüllt werden können.

Flexible Produktion nach individuellem Kundenwunsch ab Losgru00f6u00dfe 1

Interview | Pünktlich zum 25. Flaschenkellerseminar in Weihenstephan wurde am 4. Dezember 2018 die Demonstrationsanlage RoboFill 4.0 am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (BGT) der TU München (TUM) in Betrieb genommen. RoboFill 4.0 ist ein wissenschaftlicher Meilenstein in der Abfüllung. Die BRAUWELT widmet diese Ausgabe detailliert dem Projekt und den Partnern, die bis zum jetzigen Zeitpunkt an der Umsetzung des Projektes mitgearbeitet haben. Den Anfang machen wir mit einem Interview mit Christoph Neugrodda, der am BGT-Lehrstuhl maßgeblich beteiligt war.

Bier von RoboFill 4.0 u2013 ein Hingucker, der auch als Kundengeschenk heraussticht

Gestaltung Kundenportal | Als älteste Brauerei der Welt will die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan natürlich trotzdem immer mit der Zeit gehen – oder ihr manchmal sogar voraus sein. Als die Idee zu RoboFill 4.0 aufkam, war für die Verantwortlichen sofort klar, dass man sich daran beteiligen will, denn der Trend zu individualisierten Produkten ist deutlich erkennbar. Ebenso sieht man sich mehr und mehr mit der Nachfrage nach Kleinstmengen und Unikaten konfrontiert.

Yaskawa Motoman MH 24 Handling-Roboter mit Doppelgreifer in der RoboFill 4.0 Pilotanlage

Handling-Roboter | Yaskawa ist mit weltweit 430 000 installierten Einheiten einer der größten Hersteller von Industrierobotern. Neben anwendungsbezogenen Varianten wie Schweiß-, Palettier-, Lackier- und Handling-Robotern umfasst das Sortiment auch Modelle für Labor- und Reinraumapplikationen. Das europäische Headquarter der Robotic Division von Yaskawa Europe GmbH ist ansässig in Allershausen und war somit bestens geeignet, das Forschungsprojekt RoboFill 4.0 zu unterstützen.

RoboFill 4.0 Gesamtanlage (uf0d3 Fraunhofer IGCV)

Schnittstellen | Das Kerngebiet des Fraunhofer IGCV im Projekt RoboFill 4.0 bestand in der flexiblen Vernetzung cyber-physischer Abfüllanlagen und gliederte sich in drei Schwerpunkte: Definition der cyber-physischen Logistik- und Handhabungsfunktionen, Gestaltung eines Planungsmoduls für dezentral gesteuerte Materialflusssysteme unter Verwendung virtueller Anlagenrepräsentanzen und Schaffung einer realen und virtuellen Schnittstellenarchitektur zur flexiblen Vernetzung der Verarbeitungsmodule.

Prozessleitsystem | Bereits 2014 fragte die TU München bei der ProLeiT AG in Herzogenaurach an, ob Interesse bestünde, sich am Forschungsprojekt RoboFill 4.0 zu beteiligen. Es war sofort zu erkennen, dass es sich bei diesem Projekt eines robotergestützten Abfüllkonzepts für die individualisierte Getränkebereitstellung um ein wichtiges und zukunftsweisendes Thema handelt, sodass der Zusammenarbeit mit der Universität und den weiteren Projektpartnern schnell zugestimmt wurde.

Visualisierung der Ergebnisse einer FE-Analyse der Greifbacken

Elektrogreifer | Als die Greifer-Spezialisten von der Zimmer Group angefragt wurden, sich an RoboFill 4.0 zu beteiligen, mussten sie nicht lange überlegen. Die Entscheidung des Rheinauer Unternehmens, das bekannt ist für Pioniergeist und Tüftler-Gene, fiel eindeutig positiv aus. Allen Beteiligten wurde jedoch relativ schnell klar, dass das Projekt kein „Spaziergang“ werden würde. Die Liste der anstehenden Herausforderungen wurde immer länger, je tiefer man in die Thematik einstieg. Auch die Anforderungsliste der Projektpartner wuchs im ersten Jahr stetig.

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