
Bierstolz | Deutschland hat derzeit mit vielen strukturellen Problemen zu kämpfen. Die lähmende Kraft der Mutlosigkeit und der mangelnden Selbstwirksamkeit in der Gesellschaft erlebte mit der UEFA Euro 24 im eigenen Land eine kurze Verschnaufpause: Mit anderen Nationen konnte gemeinsam gefeiert werden – und Bier war nicht selten ein zusätzlicher Stimulator für gute Stimmung. Deutschland konnte stolz sein auf seine „EM“ – und die Vielfalt seiner Biere.

Farbspiel | Einige Gerstensorten enthalten rötlich-bläuliche Anthocyane und schwarze Melanine (siehe hierzu auch den Beitrag der Autoren in BRAUWELT Nr. 13, 2024, S. 469–472). Letztere sind in Wasser und Alkohol nicht löslich, aber Anthocyane sorgen für die charakteristische Farbe von z. B. Rotwein. Im Labormaßstab wurde ermittelt, wie sich die Parameter pH-Wert der Maische, Würzekochung sowie Hopfengabe auf die rötliche Färbung auswirken. Auf klassische Brauversuche mit sensorischer Bewertung des Bieres wurde dagegen verzichtet.

Frisch gezapft | Spätestens als zu Beginn des Jahres die 2023er-Absatzzahlen für Bier bekannt wurden, war die Ernüchterung groß: Das Statistische Bundesamt meldete einen Rückgang von 4,2 Prozent auf 69 Mio hl für das Inland. Die Entwicklung hatte sich während des Jahres bereits abgezeichnet – nach den guten Zahlen des Vorjahres 2022 und der zuversichtlichen Stimmung gingen die Mengen im letzten Jahr erneut zurück. Doch gilt das auch für das Fassbier?

Logistiklüftung | Die Brauerei C. & A. Veltins wurde 1824 als kleine Landbrauerei in Meschede-Grevenstein gegründet, um Bier nach deutschem Reinheitsgebot zu brauen. Um die gestiegene Nachfrage bedienen zu können, ließ Clemens Veltins 1883 am Ortsrand von Grevenstein eine neue Brauerei bauen. Der Kauf einer Dampf- und Eismaschine sowie die Anbindung an das elektrische Stromnetz trugen ebenfalls zum steigenden Erfolg bei.

Die Nachricht sorgte für Schlagzeilen: Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) will Heineken und ihre österreichische Tochter Brau Union wegen Marktmacht-Missbrauchs und Verstößen gegen das Kartellrecht mit einer Geldstrafe bis in Milliardenhöhe belegen.

Es kursiert das Gerücht, dass Heineken in der Republik Irland das Portfolio von Molson Coors übernehmen will, vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbshüter. Da der 4,3 Mio hl Biermarkt in Irland von Diageo (Guinness), Heineken, C&C und den Eigenmarken des LEH beherrscht wird, hatte Molson Coors seit seiner Ankunft auf der grünen Insel im Jahr 2009 große Mühe, sich zu etablieren.
Die UK-Einheit von AB-InBev, die Budweiser Brewing Group, wird ab dem 1. Januar 2025 die Produktion, den Vertrieb und das Marketing für die Marke San Miguel im UK übernehmen. Carlsberg war seit 2008 Inhaber der Lizenz.

Die Pubgruppe und Brauerei Marston‘s hat sich aus der Brauwirtschaft zurückgezogen. Das Unternehmen, das seit 1875 Bier braut, gab am 8. Juli bekannt, dass es seinen 40-prozentigen Anteil am Joint Venture Carlsberg Marston‘s für 206 Mio GBP (245 Mio EUR) an Carlsberg verkauft hat.

Carlsberg bezahlt 3,3 Mrd GBP (3,9 Mrd EUR) für die Übernahme des Softdrink-Unternehmens und Pepsi-Abfüllers Britvic. Im Juni hatte Britvic bereits zwei Offerten von Carlsberg abgelehnt. Das am 8. Juli veröffentlichte Übernahmeangebot stellt einen Aufschlag von rund 36 Prozent auf den Schlusskurs von Britvic am 19. Juni dar, dem Tag vor den Spekulationen über einen Deal.

Geschäftsklimaindex | Die ifo-Zahlen aus dem Konjunkturtest für das 2. Quartal 2024 sehen freundlicher aus als im 1. Quartal und im ganzen Vorjahr 2023. Der saisonbereinigte und geglättete Geschäftsklimaindex für das Berichtsquartal lag mit 3,8 Indexpunkten erstmals wieder seit dem 4. Quartal 2021 geringfügig im positiven Bereich; im 1. Quartal 2024 hatte er noch bei –3,5 Punkten gelegen.

Braugerstenrundfahrt | Mit Spannung wird die diesjährige Getreideernte erwartet, zu sehr steckt die äußerst schwierige Ernte des Jahres 2023 noch in den Köpfen von Produzenten und Verarbeitern.

BarthHaas | Am 16. Juli 2024 stellte der Hopfenspezialist BarthHaas auf einer Online-Pressekonferenz den aktuellen BarthHaas-Bericht vor. Daraus geht hervor, dass die weltweite Anbaufläche für Hopfen 2023 das zweite Jahr in Folge zurückgegangen ist.
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