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Zufrieden und mit Stolz blicken die Brauer auf 2016 zurück – und mit einiger Zuversicht auch in die Zukunft. Das war das Fazit von BBB-Präsident Georg Schneider bei der Jahres-Pressekonferenz in München. Auch wenn die Entwicklung der bayerischen Brauwirtschaft (wieder) gegen den nationalen Strom schwimmt, diesmal leider mit Absatzeinbußen entgegen dem sonstigen Wachstum (vgl. S. 176), und einige Herausforderung zu bewältigen sind, so ist die Stimmung doch gut, denn „Bier ist wieder jung, hipp und sexy, also quasi Bayerisches Bier reloaded“, so Schneider (S. 173).

Also, zumindest fast alles. Skifahren zum Beispiel. Das wurde Ende Januar in Rettenberg beim 14. Brauer-Ski-Cup bewiesen. Oder „die geilste Brauerschule der Welt“ bauen – das wollen die Doemensianer in Gräfelfing bis 2020 unter Beweis stellen, beides nachzulesen auf Seite 129. Was die Brauer bisher noch nicht konnten, war, einen mindestens gleichwertigen Ersatz für Läuterbottich oder Maischefilter zu finden. Oder, zumindest eingeschränkt, Bier auch ohne eigene Brauanlage zu brauen.

„Deutsche Brauer blicken auf erfolgreiches Jahr zurück“, meldete der Deutsche Brauer-Bund vergangene Woche. Der deutsche Biermarkt zeige sich im dritten Jahr in Folge erfreulich stabil. Besonders die Nachfrage nach deutschen Bieren in Übersee und Europa habe 2016 für wichtige Impulse gesorgt. Das Heil der Brauer liegt also im Export? Wirklich?

Gute Nachrichten von der Gesellschaft für Konsumforschung. Die Kaufkraft der Deutschen steigt 2017 (S. 45). Wieviel davon für Lebensmittel und insbesondere für Bier ausgegeben werden wird, muss sich noch zeigen. Das Angebot ist jedenfalls da.

Nun sind wir also im Jahr 2017 angekommen. Ich hoffe, Sie haben die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel gut überstanden. Bereit für das neue Jahr und was es so mit sich bringt?

Am Ende eines Jahres bietet es sich immer an, zurückzublicken und ein Fazit zu ziehen: Was ist gut gelaufen? Was hat Optimierungspotenzial? Und welche Trends zeichnen sich für das kommende Jahr ab?

Die Zahl der Veranstaltungen, bei denen man sich als Brauer, Mälzer oder Getränkeproduzent über die neusten Entwicklungen informieren kann, ist groß, Tendenz steigend. Tendenziell eher sinkend ist dagegen die Zahl derer, die sich für diese Treffen die Zeit nehmen (dürfen). Da muss das Programm überzeugen und die Mischung stimmen.

Jetzt ist wieder die Zeit der Rohstofftage und Braugerstenschauen. Die Erntezeit ist vorbei, und erste Ergebnisse über die Rohstoff-Qualitäten sind verfügbar. Wie sieht es aus mit Braugetreide und Co aus Deutschland? In der ersten BRAUWELT-Ausgabe im Dezember kommen traditionell die Rohstoffexperten zu Wort.

„Das ist das erfolgreichste Messe-Triple in der Geschichte der BrauBeviale“. Das sagte Veranstaltungsleiterin Andrea Kalrait freudestrahlend am letzten Messetag mit Blick auf die Besucherzahlen. Knapp 38 000 Besucher, davon über 16 000 internationale Fachbesucher kamen Anfang November nach Nürnberg. Zur Eröffnung schaute Gerhard Ilgenfritz, Präsident der Privaten Brauereien Bayern, auf ein ereignisreiches Jahr zurück und prophezeite für die Zukunft Konsumenten, die „zunehmend nach Bieren mit Charakter suchen“. Die Aussichten seien insgesamt sehr positiv zu bewerten, „wenn wir unsere Hausaufgaben richtig machen“, so Ilgenfritz (S. 1389).

Die Tage vor der BrauBeviale sind immer arbeitsreich – nicht nur der Messe, sondern auch der zahlreichen, höchst informativen Seminarveranstaltungen wegen, die im Herbst den Terminkalender füllen. Aber es bleibt auch Raum für eher sperrige Themen, wie mein Kollege Christoph Habel nach der VLB-Tagung in Berlin berichtete: IT-Themen, der Schwerpunkt „Personalfragen im Logistikbereich“ oder auch das Thema Glyphosat sind Bereiche, die dem Brauer nicht so leicht von der Hand gehen, aber wichtig sind und deshalb in Berlin diskutiert wurden (S. 1346).

Der Kostendruck in den Betrieben ist erheblich. Einspar- und Optimierungspotenziale sind willkommen. Sicher werden wir auf der BrauBeviale in Nürnberg wieder viele Neu- und Weiterentwicklungen sehen, die das Brauerleben leichter machen sollen.

Die Produktqualität wird verbessert, Durchsatzleistung oder Fertigungsmenge erhöht, Personalkosten eingespart, der Mensch von schwerer körperlicher oder monotoner Arbeit entlastet. Das sind nur einige wenige Punkte, die für einen möglichst hohen Automa­tisierungsgrad in der Produktion, auch von Getränken und Bier, sprechen. Sich alle Entscheidungen ganz aus der Hand nehmen lassen, sollte man dann aber wohl doch wieder nicht.

Zugegeben, auch in der BRAUWELT neigen wir häufig dazu, die großen, spektakulären Brauereineubauten oder Anlagenentwicklungen in den Vordergrund zu rücken – wenn wieder einmal neue Superlative aus einer mexikanischen Brauerei vermeldet oder Umsätze bzw. Auftragsvolumen im mehrstelligen Millionenbereich verkündet werden, ist unsere Aufmerksamkeit sicher. Dabei ist uns aber durchaus bewusst, dass die kleinen und mittelständischen Betriebe das Bild gerade der deutschen Brauwirtschaft prägen. So zeigen es auch die Zahlen: Das statistische Bundesamt listet 2015 gerade einmal 12 Brauereibetriebe in Deutschland mit einer Gesamtjahreserzeugung über 2 Mio hl. 1224 bzw. etwa 88 Prozent aller deutschen Betriebe liegen hingegen in der Größenordnung kleiner 50 000 hl.

Ein Blick aus dem Fenster reicht: Grau, nass und kalt hat uns der Herbst nun doch erreicht. Aber gut, Getreide- und Hopfenernte sind längst abgeschlossen, nur die Apfelernte ist mancherorts noch im Gange. Moment. Apfelernte? Was hat denn die Apfelernte in der BRAUWELT verloren?

„Die Märkte sind schwieriger geworden, Investitionen – vor allem auch in Energieeffizienz – haben an Bedeutung gewonnen, Marketing und Vertrieb spielen eine wichtigere Rolle … Bestimmte Dinge werden von Banken gar nicht mehr finanziert.“ Dieser Anfang des Beitrages „Alternativen zur Bank?“ unseres langjährigen Autors Dieter Lachenmaier, Babensham, beschreibt wunderbar die Hauptthemen der heutigen BRAUWELT.

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