Einen kräftigen Sprung nach vorn
Stabile Absatzzahlen im Inland, 103 Liter Pro-Kopf-Verbrauch und ein kräftiges Plus von 20 Prozent im Export – solche Zahlen lassen Brauerherzen höher schlagen. Sie gelten jedoch nicht für den deutschen Biermarkt, sondern für unsere österreichischen Nachbarn. Bier ist dort der Top-Durstlöscher, noch vor Limonade, Mineralwasser oder Eistee. Das verraten die jüngsten Zahlen von Dr. Kai Kelch und Christiane Hohmann bei ihrem jährlichen Blick auf den dortigen Biermarkt (S. 912). Da müssen wir uns noch ein bisschen strecken, das erste Halbjahr bei uns schwächelte nämlich (S. 910).
Große Schritte
Vergleicht man die Zahlen der letzten Jahrzehnte, so lässt sich erahnen, welchen Fortschritt die Züchtungsforschung bei unseren Rohstoffen gemacht hat. Einen großen Anteil bei Braugerste hat daran die Firma Saatzucht Breun, die kurz vor der diesjährigen Braugerstenernte ihre Kunden und Freunde anlässlich des 111. Firmenjubiläums nach Herzogenaurach einlud. Ein Ergebnis der jahrzehntelangen Züchtung ist die Tatsache, dass Braugerste heute weniger witterungsanfällig ist (und damit auch die diesjährige Trockenheit erstaunlich gut überstanden hat, S. 905) als es seinerzeit denkbar war. Einen Blick zurück und einen Blick in die Zukunft warf Festredner Prof. Ludwig Narziß (S. 905).
Alles gut
Die strategisch wichtigste Entscheidung in der Geschichte der Sternquell-Brauerei in Plauen nähert sich ihrem Abschluss. Die Bündelung der Produktion an einem Standort inklusive produktionstechnischer Aufrüstung seit 2001 gipfelte im neuen Sudhaus 2016. Jetzt ist alles fertig und wir dürfen (ab S. 914) einen Blick in die neue Brauerei werfen, wo das Arbeiten nicht nur richtig Freude zu machen scheint, sondern auch mit Ressourceneinsparungen, Umweltfreundlichkeit, Flexibilität und Effizienz einhergeht.
Jede Menge gespart
Umzug auch in Köln: Die Brauerei Gaffel hat den Produktionsstandort im Zentrum Kölns in einen Vorort verlagert, wo effizientere Produktionsbedingungen und eine bessere logistische Anbindung lockten. Wir schauen heute auf die neue Dampfkesselanlage, die – in Kombination mit dem modernen Sudhaus – den Dampfverbrauch der Brauerei fast halbiert hat und dank intelligenter Datenerfassung und -auswertung jede Menge Strom spart (S. 918).
Mit Konzept
Investitionen in Energieeinsparmaßnahmen werden oft von staatlicher Seite unterstützt – was viele Betriebe nicht wissen. Eine Voraussetzung ist die Erstellung eines Energiesparkonzeptes durch einen offiziell eingetragenen Energieberater. Ab Seite 928 geben Matthias Kern und Dr. Georg Schu, IGS, Hallbergmoos, an den Beispielen Brauerei Schneider Weisse, Kelheim, Landskron Brau-Manufaktur, Görlitz, und Brauerei Aying Franz Inselkammer, Aying, einen kleinen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, Energiesparen erschwinglich zu machen.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 32-33, 2017, S. 903