Nach langem erbittertem Streit hat sich der Bundesrat am 15. Oktober 2004 auf eine Vereinfachung und Ausweitung des Dosenpfandes verständigt. Das Pflichtpfand gilt in Zukunft auch für Alcopops, Eistee und sonstige nicht kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränke. Ausgenommen sind umweltfreundliche Verpackungen wie Getränkekartons aber auch Wein, Saft, Milch und Spirituosen. Die nun neue Verpackungsverordnung soll möglichst noch in diesem Jahr in Kraft gesetzt werden. Allerdings erwägt die scheidende EU-Kommission eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof, die aufschiebende Wirkung hätte. Nordrhein-Westfalen und Bayern wollen aber noch die Aufhebung der Insellösungen.

Nach einer neuen Öko-Studie des Heidelberger IFEU-Instituts, in Auftrag gegeben vom europäischen Fachverband für PET-Verpackungen, Petcore, Brüssel, ist nach Aussagen von Petcore die PET-Einwegflasche genauso "ökologisch vorteilhaft" wie die Mehrweg-Glasflasche, und zwar unter getrennten Sammelbedingungen, wie sie z.B. vom Dualen System Deutschland eingehalten werden. Unter Pfandbedingungen verschlechtert sich die ökologische Bilanz der PET-Einwegflasche vor allem durch die Verschiffung vieler PET-Einwegflaschen in den Fernen Osten. Dies ließe sich bei einem Recycling in Europa jedoch vermeiden.

Bei Bier aus einer Plastikflasche winken viele Verbraucher ab und prophezeien das Ende einer ganzen Bierkultur. Blindverkostungen haben aber bereits bewiesen, dass Verbraucher Bier aus Glasflaschen und Bier aus "Plastikflaschen" nicht mehr unterscheiden können (Institut Rheingold). "Faxe" will jetzt mit einer völlig neuen PET-Flasche auch die letzten Skeptiker überzeugen. Vorbild für die innovative Bierverpackung ist die beim Verbraucher bekannte und beliebte Glasflasche. Ploppender Kronenkorken aus Metall anstelle des unspektakulären Plastikdrehverschlusses, kein trampeliger "Elefantenfuß", sondern der klassische Champagnerboden sorgen für ein "Look and Feel" wie bei einer Glasflasche. Ohne Gewinde macht das "Aus der Flasche trinken" wieder richtig Spaß..

Erstmals kamen in diesem Sommer in Spanien und Belgien Getränkedosen mit Dekoren in Fotoqualität auf den Markt. Ein neuartiges Druckverfahren von Ball Packaging Europe ermöglichte diese Innovation, mit der das Designspektrum deutlich erweitert wird: Jetzt können Getränkedosen sogar mit komplizierten Farbverläufen oder mit Fotos in hoher Bildauflösung exzellent gestaltet werden.
Mit Hilfe des so genannten "wasserlosen Drucks" werden 33-cl-Stahldosen für die Biermarke Jupiler, die Interbrew im Juli in Belgien auf den Markt brachte, produziert. Die Jupiler-Sammeldosen mit limitierter Auflage zeigen drei komplexe Motive in ausgezeichneter Qualität, die das sportliche und dynamische Image der Marke widerspiegeln. Auch der Einsatz spezieller Kundenfarben ist möglich..

Die Privat-Brauerei Heinrich Reissdorf hat ihr Gebindeangebot erweitert. Reissdorf-Kölsch wird jetzt auch im zeitgemäßen SixPack mit sechs 0,33-l-Longneck-Flaschen im Mehrweg angeboten. Hier geht es vor allem um die Nachfrage von Handel und Verbrauchern im To-Go- und Spontan-Geschäft. Für das neue Gebinde wurde ein attraktiver 24er-Pinolenkasten für vier SixPacks eingeführt. Im Top-Premiumsegment für Sixpacks positioniert sich die Reissdorf-Six in der Höhe der Preisführer. Speziell für den US-amerikanischen Markt hat Reissdorf als mit über 630 000 hl Austoß in 2003 größte Kölner Privat-Brauerei neu einen 4-Pack mit vier 0,33-l-Longneck-Flaschen entwickelt. Vor allem in New York und an der Ostküste der Vereinigten Staaten ist Reissdorf-Kölsch als "bierige" Spezialität sehr gefragt.

Ab Anfang September bringt die Hasseröder Brauerei die 0,5-l-PET-Longneck-Flasche auf den Markt, und zwar in erster Linie in den neuen Bundesländern und dort im ersten Schritt vorwiegend im Bereich Tankstellen und Kioske über Lekkerland/Tobaccoland. Die Flaschen werden auf einem Tray mit 18 Flaschen bzw. als Einzelflaschen im jeweiligen Outlet platziert.

Dipl.-Ing. Sabine Köppe, Ball Packaging Europe, beschäftigte sich in ihrem Vortrag auf dem Flaschenkeller-Seminar 2003 in Freising mit Getränkedosen, obwohl diese in Deutschland vorerst infolge der eingeführten Einweg-Bepfandung kaum noch Bedeutung haben, da die Rücknahme aus hygienischen Gründen vom Handel abgelehnt wird. Auf dem Weltmarkt wurden 2001 ca. 215 Mrd zweiteilige Getränkedosen aus Stahlblech abgesetzt, insbesondere in Nordamerika (114 Mrd) vor Europa (38 Mrd) und Japan (25 Mrd). Die guten Eigenschaften wie Originalitätsschutz, unzerbrechlich, leicht, gut zu handhaben, recyclebar usw. machen die Dose beliebt. Die Herstellung ist sehr effektiv, die Grenze des technisch Machbaren wurde erreicht. Die Materialdicken sind analog eines menschlichen Haares. Maschinen arbeiten mit ca..

Dr.-Ing. Josef Fontaine, Geschäftsführer der VLB und zugleich Leiter des hauseigenen Forschungsinstituts für Marketing und Logistik, nimmt jede Gelegenheit wahr, um auf die zunehmenden Leergutprobleme in den Brauereien hinzuweisen und über den Stand zu deren Lösung zu berichten. Auf dem 23. Kölner Brauertag am 26. Mai 2004 stellte er strategische Lösungsvorschläge vor, die auf einer Klausurtagung mit Vertretern führender Getränkehersteller im Februar d.J. in München beraten wurden. Mit dem Rückgang der Getränkedosen im Zusammenhang mit der Einführung der Pfandpflicht auf Einwegverpackungen brachten viele Betriebe ihre Biere in Mehrwegflaschen, jedoch nicht in den üblichen Kästen, sondern in Mehrstückpackungen, vorwiegend in 6er-Packs, auf den Markt., Bremen) mit steigender Tendenz.B..

Am 8. Juli 2004 fand am Odeonsplatz in München eine kurzfristig organisierte Kundgebung "Novellierung der Verpackungsverordnung jetzt" statt. Gemeinsam mit der Biermösel Blosn forderten die Vertreter der Allianz für Mehrweg die Bayerische Staatsregierung auf, ihr eigenes Pfandvereinfachungskonzept jetzt, am 9. Juli 2004, in den Bundesrat nicht nur einzubringen, sondern auch darüber abzustimmen. Vor mehreren hundert Zuschauern schilderte Andreas Stöttner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, die positiven Auswirkungen des Pfandes auf die Mehrwegentwicklung, was letztlich die Existenzsicherung für den Brauer-Mittelstand bedeutet.....

Die Spar Handelsgesellschaft bietet in ihren Supermärkten ab sofort Einweg-Getränke mit dem P-Logo an. Die Vfw AG, die sich im April dem P-System angeschlossen hat, übernimmt als Dienstleister die Rücknahme des Leergutes, die Abwicklung der Pfanderstattung, das Pfandclearing sowie den Mengenstromnachweis.

Seit dem Rekord-Verbrauch von 151 Litern Bier pro Einwohner im Jahr 1976 ist der Konsum Jahr für Jahr kontinuierlich zurückgegangen und lag im Jahr 2003 nur noch bei rund 117 Litern. Die Gründe hierfür sind vielfältig. K. Richard geht auf die Rolle der Verpackung im Wandel der Jahre ein und stellt die heutigen Trends dar.
Ob neue Entwicklungen wie die PET-/PEN-Flasche den rückläufigen Bierkonsum wieder umkehren können, bleibt eine spannende Frage.

Die Hinwendung junger Verbraucher zu anderen Getränken, gestiegenes Gesundheitsbewusstsein, bei dem Bier schlechter abschneidet als Wasser und "Wellnessgetränke", die ungünstige Verschiebung der Altersstrukturen zu den weniger konsumierenden Verbrauchern über 60 Jahre - all dies sind Gründe für einen rückläufigen Bierabsatz.....

Bier in PET lässt sich wohl kaum noch aufhalten. Neben der Fülltechnik und den Verschlüssen spielt auch die Etikettierung eine große Rolle. Vorgestellt werden hier vier Möglichkeiten, auch PET-Flaschen mit einer Vielzahl von Ausstattungsvarianten zu versehen, die dem Produktmarketing auch neue Gestaltungsfreiräume eröffnen.

Immer neue Kästen, neue Flaschen, neue Farben, neue Formen ... Die Kreativität der Marketing-Experten scheint unerschöpflich und erhöht ganz nebenbei die Anforderungen an eine Mehrwegsortierung um ein Vielfaches. Die Firma recop electronic gmbh aus Kassel geht neue Lösungswege.

Das 1994 gegründete Unternehmen entwickelt und produziert Kontroll- und Sortieranlagen für die Getränke- und die Lebensmittelindustrie. In den letzten Jahren hat man sich hauptsächlich auf die Konstruktion von bildverarbeitenden Systemen spezialisiert. Der hohe Entwicklungsstand der Anlagen hat - zusammen mit dem Gespür für die Anforderungen der Kunden und des Marktes und der Entwicklung von kreativen Ideen - konsequent zu der Entwicklung eines neuen Sortierkonzepts geführt. 1). Dabei können z.B.....

Nach aktuellen Berechnungen der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) sind Glas- und PET-Mehrwegflaschen umweltfreundlicher als es die ohnehin positiven Ergebnisse der Ökobilanzen des Umweltbundesamtes bisher belegen. Die Neubewertung wurde nach Angaben von Andreas Rottke, Vorstandsvorsitzender der GDB, vorgenommen, weil die bisherigen für die Ökobilanzen verwendeten Daten aus den Jahren 1996 bis 2000 nicht mehr die aktuelle Situation im Verpackungsmarkt abbilden. Zum damaligen Zeitpunkt gab es
im Mineralwassermarkt noch kaum PET-Flaschen, heute werden schon rund 50 Prozent in PET-Flaschen abgefüllt. Die PET-Mehrwegflaschen seien noch umweltfreundlicher als die Mehrwegflaschen aus Glas..

Die Privatbrauerei Glaab, Seligenstadt, stellte zu Beginn dieses Monats das gesamte Sortiment auf die Bügelverschlussflasche um, die für den geschäftsführenden Gesellschafter Robert Glaab Tradition, Reinheit und Ursprünglichkeit symbolisiert und somit "bestens" mit der Positionierung "Frischer Genuss seit 1744" harmonisiert. Außer neuen 0,5-l- und 0,33-l-Bügelflaschen wurde für die 0,33-l-Flasche ein neuer, displaystarker Kasten kreiert.

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