Die Biererzeugung in den fünf neuen Bundesländern hat sich im 2. Halbjahr 1990 um mehr als 50% auf 4,8 Mio hl reduziert. -- Sie hatte nach Aussagen von Dr. G. Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, anläßlich einer Pressekonferenz seines Verbandes am 1. 2. 1991 in München, im 1. Halbjahr 1990 noch bei 11 Mio hl gelegen. Künftig erwartet Dr. Schneider für Gesamtdeutschland einen Bierausstoß von 115 Mio hl gegenüber 118 Mio hl im Jahre 89. In den neuen Bundesländern dürfte sich der Bierkonsum in den kommenden Jahren durch Umschichtungen im privaten Konsum um 30% reduzieren.

Gutes Jahr für bayerische Brauereien -- Zu Beginn der Pressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes am 1. 2. 1991 in München ging dessen Präsident Dr. Georg Schneider, Kelheim, neben der durchaus positiven Entwicklung der bayerischen Brauwirtschaft im vergangenen Jahr auch auf die Schwerpunkte der Verbandsarbeit im Jahr 1990 ein: - Verankerung des Reinheitsgebots im Bewußtsein der Verbraucher; - EG-Steuerharmonisierung; - Verhinderung einer weiteren Ausweitung des Einweggeschäftes. In Brüssel wird z.Zt. eine EG-weite Zusatzstoffverordnung für alle Lebensmittel, d.h. auch für Bier, vorbereitet. Diese hätte lt. Dr. Schneider zur Folge, daß das gesetzliche Reinheitsgebot für die Bierherstellung in Deutschland aufgehoben würde und Zusatzstoffe auch für deutsches Bier erlaubt werden müßten. Dr.

Januar-Ausstoß: Bayern + 30,5%, NRW + 16,8%, Baden-Württ. + 13,5% -- Der Januar 1991 brachte den bayerischen Brauereien insgesamt gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres eine Zunahme im Ausstoß um 30,49% auf 2,35 Mio hl. Beim versteuerten Bierausstoß gab es ein Plus von 34,36% auf 2,27 Mio hl. Die Bierausfuhr verringerte sich um 37,65% auf 50 240 hl. Im Sudjahr 1990/91 (4 Monate) stieg der Gesamtausstoß um 25,51% auf 9,61 Mio hl und der steuerpflichtige um 25,76% auf 9,2 Mio hl. In Nordrhein- Westfalen ergab sich im Januar 1991 ein Gesamtausstoß in Höhe von 2,433 Mio hl Bier, was einer Zunahme von 16,81% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres entspricht. Beim steuerpflichtigen Bierausstoß ergab sich ein Plus von 16,53% auf 2,367 Mio hl. Der Export stieg um 37,95% auf 14 225 hl..

Der Pils-Ausstoß in Nordrhein-Westfalen erhöhte sich 1990 um 11,3% auf 19,47 Mio hl -- Nach der Sortenstatistik des Verbandes Rhein.-Westfälischer Brauereien erhöhte sich der Pilsanteil am Gesamtausstoß von 29,5 Mio hl (+.8,0%) von 64,1% auf 66,1%. Alt nahm um 0,7% auf 4,1 Mio hl ab (Ausstoßanteil: 13,8%). Kölsch stieg um 0,9% auf 3,5 Mio hl (12,0%) und Export um 2,9% auf 1,38 Mio hl (4,7%). Alkoholfreies Bier steigerte sich um 58% auf 231.956 hl (0,8%) und alkoholarmes Bier um 72,8% auf 150 247 hl.

Februar-Ausstoß: Bayern+ 7,0%, NRW - 6,4%, Baden-Württ. - 4,9% -- Der Februar 1991 brachte den bayerischen Brauereien insgesamt gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres eine Zunahme im Ausstoß um 7,0% auf 1,91 Mio hl. Beim versteuerten Bierausstoß gab es ein Plus von 9,5% auf 1,82 Mio hl. Die Bierausfuhr verringerte sich um 32% auf 69 810 hl. Im Sudjahr 1990/91 (5 Monate) stieg der Gesamtausstoß um 21,6% auf 11,56 Mio hl und der steuerpflichtige um 22,8% auf 11,0 Mio hl. Im Kalenderjahr 1991 erhöhte sich der Gesamtausstoß der bayerischen Brauereien um 19,8% auf 4,3 Mio hl, der steuerpflichtige um 122,1% auf 4,1 Mio hl. Beim steuerpflichtigen Bierausstoß ergab sich ein Minus von 6,4% auf 1,97 Mio hl. Die Bierausfuhr verringerte sich um 0,9% auf 48 336 hl..

In den alten Bundesländern gab es 1990 mit 1178 Brauereien genauso viel gewerblich betriebene Braustätten wie 1989. -- Nach Schätzungen des Deutschen Brauer-Bundes dürfte es 1990 etwa 20 - 25 Neueröffnungen von Gasthausbrauereien sowie die gleiche Zahl von Braustätten-Schließungen gegeben haben. Die Zahl der Gasthausbrauereien dürfte auf über 100 gestiegen sein.

Getränke-Konjunkturtest Januar 1991 -- Nach den Ergebnissen des Ifo-Konjunkturtests hielt die ausgezeichnete Geschäftslage der Brauereien auch im Januar an. Die Nachfrage hat sich nochmals gegenüber Dezember erhöht, ebenso der Ausstoß. Dies hat es einigen Brauereien erlaubt, die Bierpreise heraufzusetzen; auch in den nächsten Monaten ist mit leichten Preisanhebungen zu rechnen. Die Pläne hinsichtlich der kurzfristigen Entwicklung des Bierausstoßes sind weiterhin nach oben gerichtet. Die Aussichten für den weiteren Geschäftsverlauf werden von den Brauereien recht zuversichtlich eingeschätzt. Auch im Januar berichteten die Hersteller von Erfrischungsgetränken von einer zufriedenstellenden bis guten Geschäftslage. Nachfrage und Produktion haben sich gegenüber dem Vormonat erhöht..

Nach dem Bericht Brauwirtschaft 1990 mit den Ergebnissen der Biersteuerstatistik gab es 1990 in den alten Bundesländern 1066 nicht abgefundene Braustätten (1989: 1062), 112 (116) abgefundene Braustätten, 44 (46) betriebene, nicht gewerbliche Braustätten, 4071 (4718) Hausbrauer, 3 (3) Farbebierbraustätten, 15 (12) Hersteller von bierähnlichen Getränken.-- - Brauwelt 10, 1991

Der gesamtdeutsche Biermarkt 1990 wird auf 118 Mio hl geschätzt. -- Wie der Präsident des Deutschen Brauer- Bundes, Josef Hattig, Bremen, anläßlich der Wiedervereinigung der Brauerverbände am 17. 12. 1990 in Dresden ausführte, entfielen davon etwa 103 Mio hl auf die Brauereien in der ehemaligen Bundesrepublik. Wenn es den Brauereien in den neuen Bundesländern gelingt, ihre Kunden wieder zu versöhnen, könnten sie es lt. Hattig schaffen, den erlittenen Absatzverlust von 7 - 8 Mio hl z.T. wieder wettzumachen.

Pils war 1990 mit einem Ausstoßanteil von 60% in den alten Bundesländern weiterhin die beliebteste Biersorte. -- Nach Angaben von J. Hattig, Präsident des Deutschen Brauer- Bundes, anläßlich eines Pressegesprächs am 7. 3. 91 in München lag die Sorte Export mit 10% vor Weizenbier mit 7,4%, Alt mit 4,1% und Kölsch mit 3,6% an zweiter Stelle. Die alkoholfreien und alkoholreduzierten Biere machten etwa 4,2% bzw. 4 - 5 Mio hl aus Brauwelt 11, 1991, S. 373 Das zurückliegende Jahr 1990 brachte für die deutsche Braubranche lange Jahre unerreichte Zuwächse. Wie Josef Hattig, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, anläßlich einer Wirtschaftspressekonferenz am 7. 3. Damit liegt Deutschland in Europa unangefochten an erster Stelle der bierproduzierenden Länder.B.

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