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In den alten Bundesländern Deutschlands wurden 1990 insgesamt 78,2 Mrd DM für Getränke ausgegeben, 2,8% mehr als im Vorjahr. -- Nach einem Bericht des Ifo-Instituts, München (s.a. S. 994), entfielen davon fast zwei Drittel auf alkoholische Getränke, Kaffee und Tee, während auf die alkohol- und koffeinfreien Getränke nur ein Drittel des Gesamtumsatzes der Getränkeindustrie kamen.

Einfach- und Schankbiere machten 1990 mit 3,54 Mio hl im alten Bundesgebiet 3,4% des Gesamtbierabsatzes aus. -- Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, hatte dieser Anteil vor zehn Jahren erst bei 0,3% bzw. 280 000 hl gelegen. 70% dieser Biere stammen aus Brauereien mit mehr als 1 Mio hl Jahresausstoß, die insgesamt 40% des bundesdeutschen Bierausstoßes repräsentieren. Aus Hessen kamen 44,4% des alkoholreduzierten Bieres, aus Bayern 29,8%.

Der Bierausstoß in der BR Deutschland betrug im ersten Quartal 1991 25,9 Mio hl. -- Davon entfielen, wie Josef Hattig, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, auf der Pressekonferenz anläßlich des Deutschen Brauertages am 29. 5. 1991 in Frankfurt ausführte, 24,4 Mio hl auf die Brauereien im bisherigen Bundesgebiet (+ 12,8%). Bis April 1991 ergab sich in den alten Bundesländern sogar eine Steigerung von 14,2% auf 34,02 Mio hl. Insgesamt wurden in Deutschland in den ersten vier Monaten dieses Jahres 36,1 Mio hl Bier produziert.

Der Bierausstoß im März 1991 betrug im vereinten Deutschland 9,3 Mio hl -- Davon entfielen 8,7 Mio hl auf die alten und 0,6 Mio hl auf die neuen Bundesländer. Für die West-Brauereien bedeutet dies einen Zuwachs gegenüber März 1990 von 11,3%.

Erstmals haben die Brauereien der alten Bundesrepublik im Kalenderjahr 1990 mehr als 100 Mio hl Bier abgesetzt. -- Die Steigerung um 11,2 Mio hl auf 104,3 Mio hl (+12,1%) ist zum Teil auf den zusätzlichen Absatzmarkt in den neuen Bundesländern zurückzuführen. Die bislang ausstoßstärksten Jahre waren 1976 mit 95,7 Mio hl, 1983 mit 95,0 Mio hl und 1982 mit 94,9 Mio hl.

Die Weltbierproduktion dürfte 1991 um 2,6% auf 1,180 Mrd hl steigen. -- Damit rechnet die Simon H. Steiner Hopfen GmbH, Laupheim. 1991 lag der Weltbierausstoß schätzungsweise bei 1,150 Mrd hl (+ 2,9%). Davon entfielen auf Europa ohne Deutschland 32,3%, auf die USA 20,9%, auf Amerika ohne USA 15,7%, auf Asien 16,8%, und auf Deutschland (alte Bundesländer) 9,2%.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Wein ist 1990 um 3,5% auf 27 l gestiegen. -- Nach einer Mitteilung des Informationsdienstes des Deutschen Weinbauverbandes konnte der deutsche Wein seine Position um 3,2% auf 12,9 l ausbauen. Insgesamt wurde 1989/90 in der alten Bundesrepublik Deutschland die Rekordmenge von 16,9 Mio hl Wein (+ 5,2%) abgesetzt.

Für ihren Nahrungs-, Genußmittel- und Gastronomiekonsum werden die Bundesbürger bis 1995 69 Mrd DM ausgeben, 24% mehr als 1987 -- Nach einer Studie von Langnese-Iglo lag der Freizeitkonsum in der Gastronomie 1990 bei 18,4 Mrd DM. Bei Nahrungs- und Genußmitteln gaben die privaten Haushalte für die Freizeit 37,1 Mrd DM aus.

Die westdeutschen Brauereien haben 1990 in die USA 1,262 Mio hl Bier für 196,8 Mio DM verkauft -- Das zweitwichtigste Abnehmerland war wertmäßig Italien mit 916 000 hl für 126,9 Mio DM; auf Platz 3 rangierte Großbritannien mit 1,247 Mio hl für 123,6 Mio DM.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier in Deutschland ist 1990 mit ca. 143 l konstant geblieben. -- Wie J. Hattig, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, am 7. 3. 1991 in München erklärte, liegt Deutschland damit weltweit weiterhin an der Spitze vor der CSFR mit rd. 132 l, Dänemark mit 127 l, Österreich mit 120 l und Belgien/Luxemburg mit 117 l.

Dezember-Ausstoß: -- Bayern + 13,0%, NRW + 4,2%, Baden- Württ. + 1,3% Der Dezember1990 brachte den bayerischen Brauereien insgesamt gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres eine Zunahme im Ausstoß um 13,0% auf 2,27 Mio hl. Beim versteuerten Bierausstoß gab es ein Plus von 11,4% auf 2,14 Mio hl. Die Bierausfuhr erhöhte sich um 73,8% auf 102 718 hl. Im Sudjahr 1990/91 stieg der Gesamtausstoß um 22,7% auf 7,26 Mio hl und der steuerpflichtige um 23,2% auf 6,92Mio hl. Im Kalenderjahr 1990 erhöhte sich der Gesamtausstoß der bayerischen Brauereien um 14,7% auf 28,65 Mio hl, der steuerpflichtige um 13,3% auf 26,62 Mio hl. Beim steuerpflichtigen Bierausstoß ergab sich ein Plus von 4,0% auf 2,39 Mio hl. Die Bierausfuhr erhöhte sich um 19,6% auf 56 362 hl. Der Export stieg um 24,5% auf 13 492 hl.

Der Bierausstoß in Gesamtdeutschland betrug 1990 rd. 120,16 Mio hl. -- Nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer- Bundes, Bonn, entfielen davon auf die fünf neuen Bundesländer 15,89 Mio hl. Im 2. Halbjahr 1990 wurden in der ehemaligen DDR 4,81 Mio hl Bier erzeugt, davon 4,74 Mio hl als untergäriges und nur 73 316 hl als obergäriges Bier. 4,12 Mio hl wurden auf Flaschen und Dosen abgefüllt, 0,52 Mio hl auf Fässer unter 5 hl. Auf Vollbier entfielen 4,59 Mio hl, auf Starkbier 0,182 Mio hl und auf Schankbier 42 214 hl.

Die Biererzeugung in den fünf neuen Bundesländern hat sich im 2. Halbjahr 1990 um mehr als 50% auf 4,8 Mio hl reduziert. -- Sie hatte nach Aussagen von Dr. G. Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, anläßlich einer Pressekonferenz seines Verbandes am 1. 2. 1991 in München, im 1. Halbjahr 1990 noch bei 11 Mio hl gelegen. Künftig erwartet Dr. Schneider für Gesamtdeutschland einen Bierausstoß von 115 Mio hl gegenüber 118 Mio hl im Jahre 89. In den neuen Bundesländern dürfte sich der Bierkonsum in den kommenden Jahren durch Umschichtungen im privaten Konsum um 30% reduzieren.

Gutes Jahr für bayerische Brauereien -- Zu Beginn der Pressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes am 1. 2. 1991 in München ging dessen Präsident Dr. Georg Schneider, Kelheim, neben der durchaus positiven Entwicklung der bayerischen Brauwirtschaft im vergangenen Jahr auch auf die Schwerpunkte der Verbandsarbeit im Jahr 1990 ein: - Verankerung des Reinheitsgebots im Bewußtsein der Verbraucher; - EG-Steuerharmonisierung; - Verhinderung einer weiteren Ausweitung des Einweggeschäftes. In Brüssel wird z.Zt. eine EG-weite Zusatzstoffverordnung für alle Lebensmittel, d.h. auch für Bier, vorbereitet. Diese hätte lt. Dr. Schneider zur Folge, daß das gesetzliche Reinheitsgebot für die Bierherstellung in Deutschland aufgehoben würde und Zusatzstoffe auch für deutsches Bier erlaubt werden müßten. Dr.

Januar-Ausstoß: Bayern + 30,5%, NRW + 16,8%, Baden-Württ. + 13,5% -- Der Januar 1991 brachte den bayerischen Brauereien insgesamt gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres eine Zunahme im Ausstoß um 30,49% auf 2,35 Mio hl. Beim versteuerten Bierausstoß gab es ein Plus von 34,36% auf 2,27 Mio hl. Die Bierausfuhr verringerte sich um 37,65% auf 50 240 hl. Im Sudjahr 1990/91 (4 Monate) stieg der Gesamtausstoß um 25,51% auf 9,61 Mio hl und der steuerpflichtige um 25,76% auf 9,2 Mio hl. In Nordrhein- Westfalen ergab sich im Januar 1991 ein Gesamtausstoß in Höhe von 2,433 Mio hl Bier, was einer Zunahme von 16,81% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres entspricht. Beim steuerpflichtigen Bierausstoß ergab sich ein Plus von 16,53% auf 2,367 Mio hl. Der Export stieg um 37,95% auf 14 225 hl..

Der Pils-Ausstoß in Nordrhein-Westfalen erhöhte sich 1990 um 11,3% auf 19,47 Mio hl -- Nach der Sortenstatistik des Verbandes Rhein.-Westfälischer Brauereien erhöhte sich der Pilsanteil am Gesamtausstoß von 29,5 Mio hl (+.8,0%) von 64,1% auf 66,1%. Alt nahm um 0,7% auf 4,1 Mio hl ab (Ausstoßanteil: 13,8%). Kölsch stieg um 0,9% auf 3,5 Mio hl (12,0%) und Export um 2,9% auf 1,38 Mio hl (4,7%). Alkoholfreies Bier steigerte sich um 58% auf 231.956 hl (0,8%) und alkoholarmes Bier um 72,8% auf 150 247 hl.

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