Der sich nähernde Jahreswechsel ist die klassische Zeit für ruhige und besinnliche Momente, die Zeit, ein Resümee zu ziehen und anschließend Schwung für das kommende Jahr aufzunehmen.
Ob Braugerste oder Hopfen die Seele des Bieres darstellt, darüber kann man unterschiedlicher Auffassung sein. Ein Grund zum Streiten ist es auf keinen Fall. So wurden anlässlich der BRAU Beviale 2007 von der CMA die aktualisierte Hopfensortenmappe „Die Seele des Bieres – Hopfen aus Deutschland“ vorgestellt und die neue CMA-Braugersten-Sortenmappe „Seele des Bieres – Braugersten aus Deutschland“ (S. 1445). Für Hopfen wurde bei dieser Veranstaltung weltweit ein Defizit an Alphasäuren von 800 t im Jahr 2008 prognostiziert, ausgehend von einem Weltbieraustoß von 1,8 Mrd hl und einem Alphasäurenbedarf von 8300 t. Beim Bayerischen Braugerstentag in München machte Jürgen Ströbel, Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes, die Brauer dafür verantwortlich, dass der Braugerstenanbau zu einem Lotteriespiel geworden sei (S. 1449). Die Reduzierung der Anbauflächen hätte schon zu einem Zeitpunkt eingesetzt, als noch niemand von Energiepflanzen geredet hat.
Wir haben es wieder geschafft. Die BRAU Beviale 2007 liegt hinter uns. Trotz – fast schon traditionellem – Wintereinbruch zur Messe in Nürnberg und Lokomotivführer-Streik am Donnerstag und Freitag ist auch die diesjährige Messe erfolgreich verlaufen. „Die Brauer lassen uns nicht im Stich und bleiben ihrer Messe treu“, freute sich Petra Trommer, NürnbergMesse, über die guten Besuchszahlen am so mit Hindernissen behafteten Donnerstag. Auch wenn die Anfahrt anstrengend war, die Besucherzahlen blieben nur leicht hinter denen der Vorjahre zurück. Die BRAU Beviale ist eben ein Muss für alle.
Die BRAU Beviale 2007 auf dem Messegelände Nürnberg, ein Muss für alle aus der Getränkebranche, wenn es um Informationen über Trends und neue Entwicklungen geht, ist die Plattform für über 1400 Aussteller aus allen Bereichen der Getränkebranche, von den Rohstoffen über die Getränkeherstellung bis hin zum Ausschank, zur Verpackung, zu Logistik und zur Verkaufsförderung. Nicht zu vergessen ist auch der ganze Bereich der Datenerfassung und -bearbeitung.
Deutschland steht wie kein anderes Land für die reine Biervielfalt. Kein Wunder also, dass beim diesjährigen „Best of bio“-Award viele deutsche Biere im Mittelpunkt standen. Der Initiator des Preises, der Verein „BIO-Hotels“ aus dem österreichischen Nassereith, kümmert sich in vielfältiger Weise um ökologische Produkte, die in den Hotels angeboten werden sollen. Mit dem „Best of bio – beer 2007“ wurden jetzt 26 Biere in verschiedenen Sparten ausgezeichnet (S. 1289): Neben Kategorien wie Dunkles Bier, Weißbier, Pils oder Biermischgetränke gab es auch eine Auszeichnung für historische Getreide. Den „Best of bio“-Award gab es bereits für Wein, Schokolade und Säfte. Der Verein kümmert sich aber auch um Standards für Energie, Möbel, Elektrosmog, Reinigungsmittel …
Das forderte der Verband Privater Brauereien Bayern auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung. Die Malzpreise lägen zur Zeit bei deutlich über 500 EUR/t. Dazu kämen weitere Preissteigerungen bei Energie, Glas und Hopfen. Das sei durch interne strukturelle Maßnahmen nicht mehr kompensierbar (S. 1239). Konterkariert werden die Anstrengungen der mittleren und kleineren Brauereien, die Preise zu erhöhen, durch Ankündigungen von Großbrauereien, sich abzeichnende Mengenverluste durch Preisnachlässe in Grenzen zu halten. Die Preispolitik und die Konditionensysteme zählte Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels, kürzlich zu den größten Problemfeldern in der Zusammenarbeit des GFGH mit den Getränkeherstellern (S. 1228).
Knapp 500 Teilnehmer waren zur VLB-Oktobertagung nach Berlin gekommen (S. 1169). Neben den technisch-technologischen Themen und den Beiträgen im 10. VLB-Forum „Getränkeindustrie und Getränkehandel“ – die Brauwelt wird darüber noch berichten –
In der Süddeutschen Zeitung vom 1. Oktober 2007 setzt sich Carolus Hecht äußerst kritisch mit der Rolle des Bieres im Vergleich zu der des Weines bei einem „ausladenden Abendmahl“ auseinander. So stuft er das Bestellen eines kleinen Biers als Aperitif bereits als „Ende des guten Geschmacks“ ein und meint, dass der Hopfen im Bier, vor allem der Bitterhopfen, dämpfend wirkte, ja abtötend auf die Geschmacksnerven. Für ihn ist die Sonderrolle des Weins bei Tisch klar definiert: „Er passt in seinen vielfältigen Varianten zu allem. Bier hingegen ist mit seiner geschmacksdämpfenden Wirkung nur ein guter Speisebegleiter, wenn es um sehr kraftvolle, um nicht zu sagen derbe Atzung geht oder um Gerichte, die mit Bier zubereitet wurden. Sonst dämpft es, statt zu beflügeln.“
Nicht nur im Malzmarkt ist eine ungeheure Dramatik, wie Hans Albert Ruckdeschel bei der Mitgliederversammlung des Bayerischen Mälzerbundes feststellte (S. 1081), sondern im gesamten Biermarkt. Alle Beteiligten starren, wie das Kaninchen auf die Schlange, auf die Preisentwicklungen bei den Lebensmitteln allgemein und bei den Getränken insbesondere. Jeder wartet mit den notwendigen Preiserhöhungen auf den anderen. Großbrauereien, die jetzt mehr auf Menge als auf den Ertrag setzen, gehen mit den Preisen sogar noch nach unten. Und das vor dem Hintergrund der gestiegenen Rohstoffpreise.
Das ist es, was unser Nationalgetränk braucht. Aktionen die dies fördern, zeichnete jetzt der Bayerische Brauerbund mit der „Goldenen Bieridee 2007“ aus (S. 1042). Die Verleihung fand bereits zum 10. Mal statt. Gewürdigt werden Personen und Aktionen, die sich um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient gemacht haben. Angesichts der zunehmenden Globalisierung, auch des Biergeschmacks, ein
Dieses alte Sprichwort passt in letzter Zeit sehr gut zur Situation auf dem Bier- und Rohstoffmarkt. „Hopfen ist wieder das grüne Gold“. Darüber freute sich Josef Miller, Bayerischer Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten, anlässlich der traditionellen Hopfenbesichtigungsfahrt in der Hallertau (S. 993). Nach einer Durststrecke von 15 Jahren kämen die jetzt endlich besseren Preise nicht zu früh, um lange hinausgeschobene Investitionen tätigen zu können. Allerdings benötige die deutsche Hopfenwirtschaft auch in der Zukunft gesicherte Rahmenbedingungen, nicht nur bezüglich des Anbaus, des Pflanzenschutzes und der Forschung, sondern auch hinsichtlich der europäischen Alkoholpolitik.
So fasst der Getränkefachgroßhandel die Entwicklung des ersten Halbjahres 2007 für den Getränkeabsatz zusammen. Die Mitglieder dieses Verbandes meldeten in einer Blitzumfrage einen Rückgang der Umsätze gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 von 0,6 Prozent. Allerdings darf man dabei auch nicht die Fußballweltmeisterschaft und das schöne Wetter außer Acht lassen (S. 957).
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