Neben den bekannten „Mega-Trends“ wie Wellness oder gesunde Ernährung entwickeln sich Bierspezialitäten zum internationalen Megatrend. Einige Beispiele aus der deutschen und der Schweizer Braulandschaft beleuchtete das 8. Lahnsteiner Bierseminar Anfang November 2011. Mithilfe der 17 verschiedenen Malze im Malzdisplay der Firma Weyermann konnten die bierbegeisterten Besucher sich ein Bild von der Vielfalt der Bierzutaten machen – vom Gerstenmalz bis zum Roggenröstmalz. Mit Malz alleine ist natürlich kein Durst zu löschen. Diese Aufgabe übernahm das Lahnsteiner Obergärig, ein helles, mild gehopftes und vollmundiges Bier aus reinem Gerstenmalz. Obergärig vergoren entspricht es der typischen Brauart, wie sie die Braumeister in den Städten des Rheinlands schon im Mittelalter nutzten. Seit einigen Jahren feiert es in Oberlahnstein eine Renaissance.
Auf dem 14. Deutschen Bierkongress in Düsseldorf treffen sich vom 24. bis 25. Januar 2012 zahlreiche Vertreter aus der Brau- und Getränkeindustrie, dem Handel und der Gastronomie und diskutieren über Herausforderungen und Exportchancen des deutschen Biermarktes. Vorsitzender der Tagung Dr. Sven Bischoff, Privatbrauerei Bischoff, diskutiert unter anderem mit Michael Gries, Carlsberg Deutschland GmbH, und Peter Hahn, Deutscher Brauer-Bund [EV], über die wichtigsten Entwicklungen des Biermarktes 2012. Laut den Marktforschern der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wurden in den ersten vier Monaten 2011 bereits zwei von drei Bierkisten zu Aktionspreisen verkauft. Die Gründe liegen auf der Hand: Der Bierkonsum in Deutschland ist rückläufig, was zu einem erbitterten Preiskampf führt. Aber Preisdumping allein hilft nicht. Wie eine optimale Preisstrategie aussieht und wie man Preise glaubwürdig an den Endverbraucher kommuniziert, erklärt Heiner Müller, Paulaner Brauerei, auf dem Bierkongress 2012. Durch die verschärfte Situation auf dem Heimatmarkt steigen die Exportanteile. Immer mehr Bierbrauer versuchen ihr Glück im Ausland. Über die Exportpotenziale von Bier „Made in Germany“ berichtet Dr. Lydia Winkelmann (BRAUWELT). Als internationale Premiummarke hat sich Heineken etabliert. Wie sie sich positionierten und welche Strategien hinter dem Erfolg stehen, erklärt Jochen Etter, Heineken Deutschland GmbH. Biermischgetränke werden in Deutschland immer beliebter. Einen der größten Erfolge erzielt Karlsberg mit „Mixery“. Christian Weber, Karlsberg Holding GmbH, geht auf dem IIR-Kongress auf Innovationen im Biermarkt ein.
Mitte Oktober 2011 besichtigte die DBMB-Landesgruppe Baden anlässlich ihrer Herbsttagung die Brauerei Ganter in Freiburg. Nach der Begrüßung durch den Landesgruppenvorsitzenden Thorsten Jauch führte der technische Leiter Markus Dessecker 28 Kollegen und deren Partner durch die Brauerei. Dem kurzen Abstecher ins alte Sudhaus folgte die ausgiebige Besichtigung des neu gebauten Teils der Braustätte. Bestehende Hallen und alte Gebäude mussten Platz machen für eine neue Halle, in die 16 Gär- und Lagertanks eingebaut wurden. Eine Hefereinzucht versorgt den Betrieb mit eigener Hefe. An den Filtrationsbereich schließen sich fünf Drucktanks an. Die Keg-Abfüllung ist mit einem Be- und Entladeroboter sowie einer Palettierung ausgestattet. Bei der Konzeption des Bauvorhabens wurde die Energieversorgung so umgestellt, dass ein Einsparpotenzial von 50 Prozent erreicht werden kann. Beim Wasserverbrauch und den anfallenden Abwässern rechnet die Brauerei mit Einsparungen von bis zu 30 Prozent gegenüber dem alten Betrieb. Die Umbauten erfolgten innerhalb knapp eines Jahres und entsprechen einem Investitionsvolumen von circa 5,5 Mio EUR. Der Rundgang endete mit einer gründlichen Verkostung der in den neuen Anlagen hergestellten Biere.
Mit Mitte 30 hat sich die Nürnberger Verpackungsfachmesse FachPack ein neues Outfit gegönnt. Die Messefarbe Orange blieb erhalten, jedoch ziert als deutliches Erscheinungsbild ein massiver orangefarbener Quader nun sämtliche Werbemittel der Fachveranstaltung. Ergänzt wird der neue Auftritt durch Aufmerksamkeit erregende Fragen in großen Lettern wie „Schon mal Wissen verpackt?“.Bei allen optischen Veränderungen wird die seit 1979 existierende FachPack ihren inneren Werten auch weiterhin treu bleiben. Vom 25. bis 27. September 2012 informieren sich die circa 35 000 Besucher, von denen 90 Prozent eine Entscheiderfunktion besitzen, bei den rund 1400 Ausstellern über die aktuellen Trends der Branche. Ein Drittel der Aussteller kann dem Bereich der Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel zugeordnet werden. Von Papier, Karton und Pappe über Kunststoff, Glas, Metall bis hin zu Holz erstreckt sich die Bandbreite der ausgestellten Materialien. Weitere 30 Prozent stellen Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungs- und Markiertechnik sowie Technologien für Verpackungsrecycling und Verpackungsprüfung aus. Von individuell bis luxuriös, von Druckvorstufe und Verpackungsdesign über Verpackungs- und Etikettendruck bis Packmittelproduktion und Druckweiterverarbeitung reicht das Angebot in Sachen Verpackungsdruck und Veredlung. Im Bereich Verpackungslogistik bestimmen Förder-, Verlade-, Lager- und Kommissioniersysteme, Software für den Materialfluss, Steuerungs-, Identifikations- oder Codiertechnik das Bild in den Messehallen. Die Sonderschau „Auspacken leicht gemacht!“ widmet sich nutzerfreundlichen Verpackungen für Industrie und Endverbraucher. Klare Bezugspunkte gibt es hier zum Deutschen Verpackungspreis, zu dessen Bewertungskriterien Funktionalität und leichte Handhabbarkeit der eingereichten Innovationen zählen. Selbstverständlich hat der international ausgeschriebene Deutsche Verpackungspreis auch 2012 seinen festen Platz im Messegeschehen der FachPack – mit Preisverleihungen und Präsentation der Gewinnerarbeiten.
Am 4. November 2011 trafen sich an der VLB Berlin 70 Teilnehmer zum Braumeister- und Malzmeisterabend. Der Landesgruppenvorsitzende Jens Kemmel hieß bei der Begrüßung im Lichthof der VLB besonders das Ehrenmitglied Peter Weichenhain sowie die Geschäftsführer der VLB, Dr. Josef Fontaine und Eberhard Weinmann, willkommen und würdigte die Geburtstagskinder Dr. Hans-Jürgen Reins (75.), Horst Wrede und Dr. Lothar Neumann (jeweils 70.) und Peter Weichenhain (65.).
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) haben gemeinsam Grundsätze zum werblichen Verhalten von Trinkwasser- und Mineralwasserwirtschaft vereinbart. Wulf Abke, BDEW-Vizepräsident Wasser/Abwasser, und Wolfgang Stubbe, Vorsitzender des VDM, unterzeichneten hierzu in Bonn die Neuauflage der Verbändevereinbarung „Trinkwasser und natürliches Mineralwasser“, die den wettbewerblichen Interessen beider Branchen Rechnung tragen soll. „Mit der vorgenommenen Bestätigung der Verbändevereinbarung bekunden beide Seiten erneut ihren Willen zu einem fairen Umgang im Wettbewerb zwischen Trinkwasser aus dem Hahn und natürlichem Mineralwasser“, so Abke und Stubbe..
Ende November hatte der europäische Dachverband der Brauer, The Brewers of Europe, Vertreter der Politik, der Wirtschaft und der Medien zu einer Festveranstaltung unter dem Motto: „Beer Serves Europe“ nach Brüssel geladen.
Für die Entwicklung eines ölfreien Schmierstoffes auf Polymerbasis zum Einsatz in der Metallverarbeitung erhielt das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV den „Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2011“ zusammen mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig und der Carl Bechem GmbH. Der neue Schmierstoff ist in der Lage, die bisher auf Mineralölbasis bestehenden Schmierstoffe in der spanenden Fertigung zu ersetzen.
Die 6. Anuga FoodTec in Köln bietet vom 27. bis 30. März 2012 der internationalen Ernährungswirtschaft eine Informations- und Beschaffungsplattform, die den gesamten Technologie- und Investitionsbedarf für die Produktion aller Bereiche der Lebensmittel- und Getränkeindustrie abdeckt. Firmen, die sich zur Anuga FoodTec präsentieren, erreichen somit auch Zielgruppen die nicht primär auf ihr Produkt ausgerichtet sind. Das Messekonzept gliedert sich in die drei tragenden Säulen „Processing“, „Packaging“ und „Food Safety“. Für 2012 werden mehr als 1200 ausstellende Unternehmen aus rund 40 Ländern erwartet. 81 Prozent der fast 20 000 Messebesucher 2009 gaben an, ausschlaggebend bzw. beratend bei Beschaffungsentscheidungen zu sein. Fast 45 Prozent der Fachbesucher kommen aus dem Ausland..
Kontakte und Kommunikation spielen in Gastronomie und Hotellerie eine zentrale Rolle. Die Internorga führt als Leitmesse für den Außer-Haus-Markt vom 9. bis 14. März 2012 die wichtigsten Akteure der beteiligten Branchen auf dem Hamburger Messegelände zusammen und ermöglicht den fachlichen Austausch auf internationaler Ebene.
Das 18. Weihenstephaner Flaschenkellerseminar in Freising, veranstaltet am 6./7.12.2011 vom Lehrstuhl für Lebensmittelverpackungstechnik (LVT) sowie vom Fraunhofer Institut, hatte auch 2011 unterschiedliche Schwerpunkte. Die hygienische Abfüllung und Reinigung stand ebenso auf dem Programm wie neuste Entwicklungen bei Glasflaschen und die Analyse von Glasbruch, die wichtig für Haftungsfragen ist. Unser heutiger erster Beitrag des zweiteiligen Berichtes beschäftigt sich mit diesen Themen, bevor in Teil 2 neue Maschinen-Bedienkonzepte sowie diverse Projekte rund um die Themen Planung und Ausschreibung, Effizienzanalyse und technologische und technische Abnahme von Flaschen- und Keg-Abfüllanlagen vorgestellt werden.
Christian Strootmann (47) wurde zum Vorsitzenden des Internorga-Messe-Beirates ernannt. Er folgt Ralf Hübner, President, Ware Wash ITW, der seit 2002 den Vorsitz inne hatte und sich in den Ruhestand verabschiedet. Als Stellvertreter wurde Michael Scherer, Geschäftsführer, Sozietät Nordwestdeutscher Brauereiverbände, im Amt bestätigt. Als weiterer Stellvertreter steht Max Boller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Nestlé Professional GmbH, Strootmann zur Seite.
PD Dr. Martin Krottenthaler wird zum 15. Januar 2012 von der TU München-Weihenstephan an die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wechseln. Er übernimmt dort die Professur für das Lehrgebiet Brau- und Getränketechnologie.
Auf Einladung der Paulaner Brauerei feierten am 14. Oktober 2011 fast 70 Doemensianer den 10. Jubiläumsstammtisch der Doemens-Sektion Südbayern in München.
Ende Dezember startete das neue BierWiki unter bierwiki.org. Es ist das erste Wiki rund um Biervielfalt und Bierkultur und wurde von den Privaten Brauereien ins Leben gerufen. Mit der neuen Wissensplattform möchte der Verband bestehendes Wissen rund um Bierspezialitäten und Braukunst sammeln und für alle Interessierten im Netz praktisch zur Verfügung stellen. Das BierWiki basiert auf der gleichen Software wie Wikipedia. Alle Beschäftigten im Brauwesen und Bierliebhaber sind dazu eingeladen, die Enzyklopädie mit eigenen Beiträgen zu ergänzen.
Am 19. November 1971 erfolgte in der Alten Bibliothek der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB) in Berlin die erste Sitzung der Mitteleuropäischen Brautechnischen Analysenkommission, kurz MEBAK. Diese aus der Deutschen Brautechnischen Analysenkommission (DBAK) hervorgegangene Institution besteht damit seit nunmehr 40 Jahren.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat 20 Spirituosenhersteller und 24 Fruchtgetränkeunternehmen mit dem Bundesehrenpreis 2011 ausgezeichnet. Der Bundesehrenpreis ist die höchste Auszeichnung, die jährlich getrennt nach Produktkategorien an deutsche Lebensmittelproduzenten verliehen wird. Die Preisverleihung fand am 20. Oktober in Berlin statt. Alle Preisträger haben bei den Qualitätsprüfungen der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) herausragende Gesamtergebnisse erzielt. Vor rund 100 geladenen Gästen überreichte der Leiter der Abteilung „Ländliche Entwicklung und Agrarmärkte“ im BMELV, Dr. Theodor Seegers, zusammen mit DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer die Medaillen und Urkunden. Die unter www.dlg..
Die VLB Berlin ließ einst das traditionsreiche Institut für das Gärungsgewerbe (IfGB) wieder auferstehen und so trafen sich rund 100 Teilnehmer am 27. und 28. September 2011 in Mörfelden bei Darmstadt. Döhler als Sponsor der Tagung war gern bereit, den Betrieb für die Besichtigung zu öffnen.
18 Ulmer Braumeisterschüler aus dem In- und Ausland wurden im Rahmen einer Meisterfeier für 18 verschiedene Gewerke an der Handwerkskammer Ulm im Congress-Centrum in Schwäbisch Gmünd Mitte Oktober 2011 offiziell in den Meisterstand erhoben. Sieben Absolventen der Landesfachschule für Braumeister in Ulm wurden hierbei als Preisträger ausgezeichnet. Anton Gindele, Präsident der Handwerkskammer, betonte in seiner Festrede, dass der Dreiklang Lehrling, Geselle und Meister auch heute die Grundlage der handwerklichen Bildungstradition darstelle.
Zu ihrer konstituierenden Sitzung trat die neue Vertreterversammlung der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) Mitte November in Heidelberg zusammen. Auf der Tagesordnung standen u. a. die Wahlen des neuen Vorstandes und der Vorsitzenden der BGN-Vertreterversammlung. Zu ihren alternierenden Vorsitzenden wählte die paritätisch mit Arbeitgebern und Versichertenvertretern besetzte Versammlung Karl-Heinz Löhr und Dierk Kraushaar. Der Arbeitgebervertreter D. Kraushaar, kurz zuvor mit der BGN-Silbermedaille für 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit geehrt, hatte dieses Amt bereits in den vergangenen drei Wahlperioden inne. K.-H. Löhr folgt auf Wolfgang Kutzek aus München, der nach sechs Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl stand.