Erkenntnisse
Seit Gründung unseres Wissenschaftsmagazins BrewingScience bzw. ihrer Vorgängerinnen 1948 hat sich die Wissenschaftsszene deutlich verändert. Sie erwartet heutzutage schnellen und vor allem freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen. Das haben wir zum Anlass genommen, die BrewingScience am 1. August 2025 auf open access umzustellen und in diesem Zuge auch gleich die Website technisch wie optisch auf den neuesten Stand zu bringen (Seite 554). So stehen zukünftig alle BrewingScience-Artikel 24/7 für Interessierte kostenfrei zur Verfügung. Nach einer einmaligen Registrierung kann es auch schon losgehen. Probieren Sie es doch gleich mal aus!
Rätselhafte Wege – Wissenschaftliche Gründlichkeit war auch hierbei nötig. Es kommt zwar selten vor, aber es gibt Hinweise, die die Frage aufwerfen, ob und ggf. wie Prozesswasser aus dem Pasteur in abgefüllte und verschlossene Flaschen gelangen kann. Dem sind Oliver Kunz et al., Forschungszentrum Weihenstephan, Freising, ab Seite 563 in „Potenzial des Eindringens von Prozesswasser im Tunnelpasteur“ nachgegangen. Sie haben unter anderem Kronenkorken mit Bügelverschluss verglichen und Hinweise darauf gefunden, dass ein Eindringen während der Hitzebehandlung bei Flaschen mit Kronenkorken möglich ist.
Problemlösung – Die Filtration stellt einen essenziellen Verfahrensschritt in der Bierherstellung dar. Insbesondere die Anschwemmfiltration mit Kieselgur hat sich als bewährtes Verfahren etabliert. Um das Wissen darüber mal wieder aufzufrischen, gibt der Beitrag „Kieselgurfiltration – Aufbau und Problemlösung“ ab Seite 567 von Alexandra Steffens und Ralf Otto, Fa. Erbslöh, Geisenheim, einen schönen Überblick über die Grundlagen der Kerzenfiltration. Die Autoren erläutern den Prozessablauf und benennen zudem konkrete Lösungsvorschläge bei verschiedenen Filtrationsproblemen.
Spartipps – Die Notwendigkeit, Energieverbräuche zu reduzieren und die Effizienz zu erhöhen, ist allen wohl bewusst. Viele, vor allem kleinere Unternehmen werden sich aber fragen, wo man sinnvollerweise damit anfängt. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projektes an der VLB Berlin wurde ein Tool entwickelt, das Brauereien eine niedrigschwellige, anonyme und kostenfreie Möglichkeit bietet, ihre spezifischen elektrischen Verbräuche zu bewerten und mit Werten ähnlich großer Brauereien zu vergleichen. Ab Seite 571 stellen wir das Projekt von Philipp Zeuschner et al., VLB Berlin, vor. Dort finden Sie auch Hinweise, wie Sie selber daran teilnehmen können.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 16, 2025, S. 551