Dass die Rohstoffe den entscheidenden Beitrag zur Qualität des Endproduktes leisten, ist eigentlich eine Binsenweisheit. Jeder Koch weiß, dass das Essen nur dann bestens schmeckt, wenn die Zutaten entsprechend ausgewählt und gezielt eingesetzt werden. In Zeiten, in denen der Einkauf von Rohstoffen bereits über Internet-Börsen abläuft, scheint es doch angebracht, ab und zu auf die neuesten Ergebnisse aus der Rohstoff-Forschung und -Analytik hinzuweisen.
macht die Landschaft abfallfrei, so könnte man das bekannte Volkslied in diesem Jahr weiterdichten. Presse, Funk und Fernsehen beschäftigten sich zum 1. Mai ausführlich mit dem neuen Rückgaberecht für Einweg-Getränkeverpackungen, das dem Verbraucher wohl Erleichterung bringt. Das nunmehr eingeführte einheitliche Rücknahmesystem verpflichtet die Händler, sämtliche Einwegverpackungen zurückzunehmen, vorausgesetzt, sie verkaufen in ihren Geschäften selbst Getränke in Einwegverpackungen. Ausgenommen sind hier nur Händler mit einer Ladenfläche von unter 200 m2.
Als ein Musterbeispiel für Forschung und Entwicklung kann man zu Recht die Gesellschaft für Hopfenforschung bezeichnen, die es seit nunmehr 80 Jahren gibt (S. 473). Mittlerweile wachsen auf 70 Prozent der deutschen Hopfenanbaufläche Hopfensorten, die in Hüll gezüchtet worden sind. Der jüngste Erfolg heißt „Herkules“. Diese neue Sorte bringt im Vergleich zu der alten Landsorte Hallertauer Mittelfrüh eine Steigerung im Alpha-Ertrag von 5 kg/ha auf 400 kg/ha. Derartige Erfolge lassen sich, so Geschäftsführer Dr. Schmucker, nur durch kontinuierliche Forschungstätigkeit erzielen.
Dies haben sich „Die Freien Brauer“ auf die Fahne geschrieben, eine Initiative von unabhängigen mittelständischen Privatbrauereien (S. 430). Als Ziel streben diese Brauereien an, die traditionelle Bierkultur in Deutschland und Österreich gegen den Ansturm von Billigbieren und Brauereikonzernen zu erhalten und dies angesichts der Tatsache, dass schon 60 Prozent des deutschen Bierabsatzes in Brauereigruppen- und Konzernhand sind.
Diesen Wunsch äußern nicht nur die Konsumenten beim Einkauf von Getränken, sondern auch die Hersteller von Getränken beim Einkauf ihrer Roh- und Hilfsstoffe. Und genauso wie die Getränkehersteller selbst geraten deren Zulieferer immer stärker unter Druck nachgebender Margen.
Der Markt für Getränke in Deutschland befindet sich im Umbruch. Dass der Biermarkt weit von seinem Ideal entfernt ist, darauf hat Frank Bettenhäuser bei der 14. Bündner Runde hingewiesen (s. S. 334). Dabei betonte er, dass einem die Bierpreise immer noch nur so um die Ohren fliegen, die Werbung immer wieder gleich ist, genauso wie der Geschmack. Die Unzufriedenheit im Markt wächst bei allen Beteiligten. Die Branche hat Angst vor der Wahrheit und vor Veränderungen.
Der deutsche Biermarkt gerät immer stärker unter Druck und zwar von oben und von unten, vom „Kasino-Kapitalismus“, wie ihn Ina Verstl auf Seite 253 beschreibt, der nur darauf aus ist, möglichst hohe Renditen zu erzielen, und von der Margenvernichtung im Discount, auf die Dr. K. Brandmeyer beim 4. Kommunkationsabend des Bundesver-bandes des Getränkegroßhandels am 16. Februar 2006 in Hamburg hinwies (S. 254).
Die Malzproduktion in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 10 Prozent zurückgegangen und zwar, wie der Deutsche Mälzerbund mitteilte, in erster Linie wegen der rückläufigen Malzexporte sowie der unbefriedigenden Preissituation (S. 209). Aufgrund der niedrigen Preise für Braugerste und der bestehenden Alternativen für die Landwirte, wie z.B. nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie, ist auch für 2006 mit Flächenrückgängen beim Braugestenanbau in Deutschland zu rechnen. Die Mälzer gehen von einer Verteuerung des Malzes aus, hervorgerufen durch die steigenden Transport- und Energiekosten. Die Konsolidierung der Malzbranche geht schneller voran als gedacht. Bei steigenden Braugetreidepreisen dürfte die Anbaufläche für Braugerste im Jahr 2007 wieder zunehmen. Höhere Transportkosten könnten der einheimischen Malzindustrie Wettbewerbsvorteile verschaffen.
„Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten“. Mit diesem Zitat von Goethe beschrieb Michael Weiß, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, anlässlich der Jahrespressekonferenz seines Verbandes die Situation im deutschen und bayerischen Biermarkt (S. 165). Erfreulich war die Entwicklung des bayerischen Bierabsatzes, der im Jahre 2005 entgegen dem bundesweiten Trend (–0,5%) und 0,4 Prozent gestiegen ist, zurückzuführen vor allem auf die Exporte nach Italien. Bei den 34 größten Biermarken Deutschlands gab es 2005 ebenfalls viel Licht und Schatten, wie die Aufstellung auf Seite 196 zeigt.
Die 14. Bündner Runde vom 22. bis zum 26. Januar 2006 in Flims/CH wurde eröffnet mit einem eher nachdenklich stimmenden Referat von Rudolf L. Schreiber zum Thema „Konsum – Demokratie: Aufbruch zur Regionalisierung der Weltwirtschaft. Was heißt das für das Getränkemarketing?“ (S. 123). Das Thema Regional/Global zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Veranstaltung, die wie schon gewohnt, wieder eine hervorragende Plattform darstellte für einen intensiven Gedankenaustausch von Führungskräften aus der gesamten Getränkebranche in lockerer, freundschaftlicher Atmosphäre. Das unterstrich auch Rüdiger Ruoss, Gründer und Veranstalter der Bündner Runde zur Begrüßung der 110 Teilnehmer, die zur harten Arbeit, unterbrochen durch kurze, aber umso intensiver genutzte Freizeit, nach Flims gekommen waren.
Dies ist die Überschrift über die kritischen Betrachtungen der Brauwelt-Korrespondentin Ina Verstl über die Entwicklung der Marken im deutschen Biermarkt. Angesichts eines stagnierenden deutschen Biermarktes im Handel 2005 muss es neben den Gewinnern unter den Biermarken eben auch Verlierer geben (S. 85). Warum die Marke Oettinger in den meisten Aufstellungen über die Biermarken Deutschlands fehlt, ist für I. Verstl nicht nur kleinlich, sondern auch unlauter.
Kaum sind die etwas ruhigeren Tage vorbei, überschlagen sich die Nachrichten aus den bzw. um die Unternehmen. Ziemlich schnell, aber auch fast lautlos dreht sich das Karussell derzeit beim weltweiten Branchenprimus InBev. So musste John Brock, CEO bei InBev gehen, obwohl er sein immer wieder anvisiertes Ziel, die EBIDTA-Marge bis 2007 auf 30 Prozent zu steigern, bereits im Herbst 2005 erreicht hat. Die Brauwelt-Korrespondentin Ina Verstl mutmaßt, dass der Grund für Brocks Entlassung im Aufsichtsrat der InBev zu suchen sei, wo sich jeweils vier Vertreter der belgischen und der brasilianischen Familienstämme gegenübersitzen, die zusammen fast 70 Prozent der Aktien kontrollieren (S. 49). Brocks Nachfolger, der Brasilianer Carlos Brito, kann jetzt zeigen, dass er nicht nur Kosten senken, sondern auch Marktanteile erhöhen kann.
Kaum zu glauben, so liest man in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen und Magazine, der Aufschwung kommt. Die Prognosen der Wirtschaftsweisen sind so optimistisch wie schon lange nicht mehr. Lt. ifo Institut gibt es klare Signale, dass die konjunkturelle Flaute überwunden ist. Für 2006 rechnet ifo-Chef Hans-Werner Sinn, in den letzten Jahren eher ein Kritiker des Wirtschaftsstandortes Deutschland, mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent.
– so hat ein Verband aus der Getränkebranche seine guten Wünsche für diebevorstehenden Feiertage und das Jahr 2006 überschrieben, leider aber keine Aussagen darüber gemacht, warum seiner Meinung nach das Jahr 2006 spannender wird als das gerade zu Ende gehende Jahr 2005.
Dies gilt lt. Edgar K. Geffroy in erster Linie für gesättigte Märkte. Die Kunden wollen so richtig Spaß mit den Produkten haben sowie besser und schöner leben (S. 1592). Allerdings, so Geffroy, falle es in Deutschland nicht so schwer, die Kunden zu verblüffen, weil sie auf diesem Gebiet noch nicht allzu sehr verwöhnt sind, wie jeder Kunde nach seinen täglichen Erfahrungen sicher bestätigen kann.
Renate Scheibner, Präsidentin des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien, zeigte bei der Eröffnung des sehr gut besuchten und hochinteressanten Zukunftsforums mittelständische Brauwirtschaft Mitte November in Nürnberg einige Herausforderungen auf, vor der die deutsche Brauwirtschaft in den nächsten Jahren steht: Strukturveränderungen, Neue Marktverhältnisse und die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen. Gerade die kleineren und mittleren Brauereien forderte Scheibner auf, ein positives Klima für ein hochwertiges Bier zu schaffen, einen neuen Enthusiasmus für Bier sowie einen verantwortungsbewussten Biergenuss zu befördern(S. 1551).
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