Zusammen mit der Münchner Unternehmensberatung Volker H. Brill entwickelten die Inhaber Tiefel und Ruhrseitz ein neuartiges Lichtkonzept für einen Getränkefachmarkt in Nürnberg, der Anfang des Jahres eröffnet wurde.

In einer auf den ersten Blick theoretisch anmutenden, aber in der Praxis nachvollziehbaren Untersuchung haben die beiden Autoren das direkte und indirekte Beziehungsgeflecht zwischen Industrie und Lebensmittelhandel hinterfragt, analysiert und einige Überlegungen zur Eindämmung der Konzentrationstendenzen angestellt. Betroffen ist jeder Produzent, Händler und Konsument.

Das Marketing bei Mineralwasser wird durch die rechtlichen Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung bestimmt. Diese soll, wie Manfred Mödinger im „Mineralbrunnen“ Nr. 7, 1997, S. 294, schreibt, den Verbraucher vor Täuschung schützen. Diese Absicht ist dem Image des Produktes bisher sehr gut bekommen und sollte lt. Mödinger unter allen Umständen von den Mineralbrunnen im eigenen Interesse, trotz der damit auch verbundenen Einschränkungen, beibehalten werden.
Im Rahmen der EU-Gesetzgebung, an die die deutsche Mineral- und Tafelwasserverordnung angepaßt werden muß, wird man von der deutschen Definition von Mineralwasser sicher Abschied nehmen müssen. Der Begriff „Quellwasser“ hat nicht nur einen guten Klang. Er erfährt auch durch die neue EU-Verordnung eine gewaltige Aufwertung..

Die französische Regierung hat jetzt endgültig Bierwerbung in den Stadien verboten, in denen die Fußball-WM ausgetragen wird. Anheuser-Busch, St. Louis/USA, hatte sich seine Sponsorschaft des weltweit übertragenen Events 20 Mio US-Dollar kosten lassen. Jetzt bleiben die mit dem Sponsorvertrag für Anheuer-Busch erworbenen Werbeflächen in den Stadien frei. Bei Übertragungen der Spiele außerhalb Frankreichs werden computergesteuerte Budweiser-Bilder auf die freien Flächen projeziert. Aber auch für diesen Kompromß benötigt Anheuser-Busch die Zustimmung der Pariser Regierung. Die Fußball-WM ist das reichweitenstärkste Sport-TV-Ereignis. Die 64 Spiele werden lt. einer Prognose insgesamt 30 Mrd Fußballfans in 100 Ländern vor die Bildschirme locken.

Im Auftrag von Contracts, Mediaagentur für Plakatwerbung, Bergisch-Gladbach, hat Prof. Dr. Wolfgang Tysiak, Dortmund, eine Methode entwickelt, mit der man die Leistungswerte von Plakataktionen mit einer Fehlerquote von ± 5 % ermitteln kann.
Das Modell verknüpft die durch das „Contur“-System ermittelten Bewertungskriterien mit dem sogenannten G-Wert. Diese von der GfK-Nürnberg entwickelte Maßzahl gibt für eine Werbefläche an, wieviel Passanten sich pro Stunde an ein bestimmtes Plakat erinnern können. „Contur“ untersucht regelmäßig etwa 250 000 Großflächen, 16 000 Ganzsäulen und 1400 Superposter in Deutschland. Berücksichtigt wurden verschiedenartige Großflächen aus 35 Städten. Darauf aufbauend wurde versucht, mittels der Charakteristika der einzelnen Stelle, eine Schätzung vorzunehmen.

Voraussichtlich ab dem Jahr 2000 wird vergleichende Werbung in der Europä–ischen Union zulässig sein, nachdem sich Europäisches Parlament und Ministerrat auf eine gemeinsame Fassung der Richtlinie geeinigt hatten. Neu aufgenommen wurde eine Klausel zur Förderung der freiwilligen Selbstkontrolle der Werbewirtschaft.
Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) begrüßt diese Ergänzung, warnt aber vor falschen Erwartungen. Der Richtlinien-Entwurf gebe keine Hilfe für die Werbepraxis, da die Voraussetzungen für vergleichende Werbung eher unklarer und komplizierter werden.
Der ZAW kritisiert, daß juristisch unbestimmt sei, was als „wesentliche nachprüfbare Eigenschaft“ zu gelten habe. Mit einer endgültigen Entscheidung ist in den nächsten Wochen zu rechnen.

Im ersten Halbjahr 1997 sind die Bruttowerbeinvestitionen in Deutschland um 3,5% auf 13,4 Mrd DM gestiegen. Nach der Nielsen Werbeforschung S+P profitierten davon in erster Linie die privaten TV-Sender. Bei diesen nahmen die Werbeumsätze um 10,5% auf 5,34 Mrd DM zu, während die öffentlich-rechtlichen Anstalten Einbußen in Höhe von 9,3% auf 434,4 Mio DM hinnehmen mußten.
Der Printbereich blieb mit einem Plus von 0,6% bzw. 6,424 Mrd DM nahezu konstant. Die Zeitungen nahmen um 0,9% auf 2,824 Mrd DM ab, die Publikumszeitschriften um 1,8% auf 3,164 Mrd DM zu, die Fachzeitschriften zeigten ein Plus von 1,8% auf 426,5 Mio DM.
Der Hörfunk blieb mit 812 Mio DM nahezu gleich (+ 0,2%).
Große Einbußen mit – 12,9% auf 341,3 Mio DM erlitt die Plakatwerbung..

Seit Anfang April 1997 kooperiert die Copa GmbH, Wesel, als Anbieter integrierter Standardsoftware in der Getränkewirtschaft, mit der SSW Software GmbH, Heusenstamm. Die erwarteten Synergieeffekte sollen neue Perspektiven sichern.

Der Bundeswirtschaftsminister hat am 21. Juli 1997 der 3. Verordnung zur Änderung der Preisangabenverordnung zugestimmt. Damit kann nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes die Novelle verkündet werden. In einer Presseerklärung des Bundeswirtschaftsministeriums wird darauf hingewiesen, daß die Novelle zusätzliche Informationen für den Verbraucher bringt und die Regelungen zur Preisauszeichnung vereinfacht. Bei den Preisangaben für Pfandwaren (z. B. Mehrweggebinde) entfällt jetzt die komplizierte Dreifach-Preisauszeichnung. Es müssen nur noch Warenpreis und Pfand angegeben werden..

Die „Bierimporte“ aus anderen Bundesländern nach Baden-Württemberg haben weiter auf nun mehr 41% zugenommen. Darauf hat RA Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien und des Landesverbandes Baden-Württemberg, auf der Mitgliederversammlung des Landesverbandes hingewiesen (s. a. „Brauwelt“ Nr. 26, 1997, S. 1006). Damit kämen vier von zehn in Baden-Württemberg getrunkenen Bieren nicht mehr aus diesem Bundesland. Hier müsse unbedingt eine Trendumkehr geschaffen werden.
Demleitner sieht trotz anhaltend schwieriger Gesamtlage des deutschen Biermarktes für die mittelständischen Privatbrauereien durchaus gute Zukunftschancen. Dies würde auch durch die Bilanzanalysen der Industrie-Kreditbank bestätigt..

Im Schussenrieder Bierkrugmuseum kann man den wohl größten auf einer Töpferscheibe freigedrehten Bierkrug der Welt bestaunen. -- Mit einem Fassungsvermögen von 150 l übertrifft der aus Westerwälder Steinzeugton hergestellte Krug das der üblichen Bierkrüge mit 0,5 oder 1 l Inhalt beträchtlich. In mehreren Wochen wurde im dritten Versuch der Krug aus 160 kg Ton freigedreht, der Henkel aus einem Stück gezogen und angarniert, die Schrift eingeritzt, das Werk kobaltblau bemalt und schließlich bei 1200 Grad C salzlasiert. Der Töpfermeister war Joachim Ermert aus Höhr-Grenzhausen.

Über das Thema „Kunden- und Markenbindungsprogramme“ - speziell im Hinblick auf Bier und alkoholfreie Erfrischungsgetränke - sprach die Redaktion mit Gerhard Abraham, Prokurist und Leiter des Geschäftsbereichs Getränke-Industrie beim Glasspezialisten Rastal.

Insgesamt wurden im zurückliegenden Jahr beim Deutschen Werberat 174 beanstandete Fälle entschieden, davon 71 mit dem Thema Frauendiskriminierung und neun Fälle aus dem Bereich alkoholische Getränke.
Die König Brauerei, Duisburg, warb mit der Abbildung einer tiefdekolletierten Dame im schwarzen Abendkleid, die sich nach vorn beugt, um Kerzen auszublasen. Gegen dieses Sujet wurde beim Deutschen Werberat Beschwerde eingelegt, weil sie angeblich frauendiskriminierend sei.
Der Werberat beanstandete diese Werbung aber nicht, da die bloße Abbildung einer Frau in einem Kleid mit Dekolleté beim Ausblasen von Kerzen nicht grundsätzlich als herabwürdigend und diskriminierend anzusehen und die vorgebeugte Haltung der dargestellten Situation angepaßt sei..

Sponsoring gewinnt zunehmend an Bedeutung wie Stephan Kippes im Marketing Journal Nr. 1, 1997, S. 50, schrieb. Allerdings bestehen bei der Durchführung dieser hochinnovativen Form der Marktkommunikation noch erhebliche Defizite. Um diese auszugleichen, stellte der Autor einige grundsätzliche Empfehlungen zum Sponsoring auf:
- Mäzenatentum darf nicht mit Sponsoring verwechselt werden.
- Sponsoring-Entscheidungen und -Aktivitäten sollten langfristig geplant und angelegt sein.
- Sponsoring muß in die allgemeinen Kommunikationsaktivitäten des Unternehmens eingebettet sein.
- Auch kleine Unternehmen können erfolgreich Sponsoring betreiben. Entscheidend ist die Kreativität bei der Suche nach innovativen Ideen und maßgeschneiderten Konzepten..

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