Das forderte der Verband Privater Brauereien Bayern auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung. Die Malzpreise lägen zur Zeit bei deutlich über 500 EUR/t. Dazu kämen weitere Preissteigerungen bei Energie, Glas und Hopfen. Das sei durch interne strukturelle Maßnahmen nicht mehr kompensierbar (S. 1239). Konterkariert werden die Anstrengungen der mittleren und kleineren Brauereien, die Preise zu erhöhen, durch Ankündigungen von Großbrauereien, sich abzeichnende Mengenverluste durch Preisnachlässe in Grenzen zu halten. Die Preispolitik und die Konditionensysteme zählte Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels, kürzlich zu den größten Problemfeldern in der Zusammenarbeit des GFGH mit den Getränkeherstellern (S. 1228).
Knapp 500 Teilnehmer waren zur VLB-Oktobertagung nach Berlin gekommen (S. 1169). Neben den technisch-technologischen Themen und den Beiträgen im 10. VLB-Forum „Getränkeindustrie und Getränkehandel“ – die Brauwelt wird darüber noch berichten –
In der Süddeutschen Zeitung vom 1. Oktober 2007 setzt sich Carolus Hecht äußerst kritisch mit der Rolle des Bieres im Vergleich zu der des Weines bei einem „ausladenden Abendmahl“ auseinander. So stuft er das Bestellen eines kleinen Biers als Aperitif bereits als „Ende des guten Geschmacks“ ein und meint, dass der Hopfen im Bier, vor allem der Bitterhopfen, dämpfend wirkte, ja abtötend auf die Geschmacksnerven. Für ihn ist die Sonderrolle des Weins bei Tisch klar definiert: „Er passt in seinen vielfältigen Varianten zu allem. Bier hingegen ist mit seiner geschmacksdämpfenden Wirkung nur ein guter Speisebegleiter, wenn es um sehr kraftvolle, um nicht zu sagen derbe Atzung geht oder um Gerichte, die mit Bier zubereitet wurden. Sonst dämpft es, statt zu beflügeln.“
Nicht nur im Malzmarkt ist eine ungeheure Dramatik, wie Hans Albert Ruckdeschel bei der Mitgliederversammlung des Bayerischen Mälzerbundes feststellte (S. 1081), sondern im gesamten Biermarkt. Alle Beteiligten starren, wie das Kaninchen auf die Schlange, auf die Preisentwicklungen bei den Lebensmitteln allgemein und bei den Getränken insbesondere. Jeder wartet mit den notwendigen Preiserhöhungen auf den anderen. Großbrauereien, die jetzt mehr auf Menge als auf den Ertrag setzen, gehen mit den Preisen sogar noch nach unten. Und das vor dem Hintergrund der gestiegenen Rohstoffpreise.
Das ist es, was unser Nationalgetränk braucht. Aktionen die dies fördern, zeichnete jetzt der Bayerische Brauerbund mit der „Goldenen Bieridee 2007“ aus (S. 1042). Die Verleihung fand bereits zum 10. Mal statt. Gewürdigt werden Personen und Aktionen, die sich um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient gemacht haben. Angesichts der zunehmenden Globalisierung, auch des Biergeschmacks, ein
Dieses alte Sprichwort passt in letzter Zeit sehr gut zur Situation auf dem Bier- und Rohstoffmarkt. „Hopfen ist wieder das grüne Gold“. Darüber freute sich Josef Miller, Bayerischer Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten, anlässlich der traditionellen Hopfenbesichtigungsfahrt in der Hallertau (S. 993). Nach einer Durststrecke von 15 Jahren kämen die jetzt endlich besseren Preise nicht zu früh, um lange hinausgeschobene Investitionen tätigen zu können. Allerdings benötige die deutsche Hopfenwirtschaft auch in der Zukunft gesicherte Rahmenbedingungen, nicht nur bezüglich des Anbaus, des Pflanzenschutzes und der Forschung, sondern auch hinsichtlich der europäischen Alkoholpolitik.
So fasst der Getränkefachgroßhandel die Entwicklung des ersten Halbjahres 2007 für den Getränkeabsatz zusammen. Die Mitglieder dieses Verbandes meldeten in einer Blitzumfrage einen Rückgang der Umsätze gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 von 0,6 Prozent. Allerdings darf man dabei auch nicht die Fußballweltmeisterschaft und das schöne Wetter außer Acht lassen (S. 957).
Sollte die Verpackungsverordnung und ihre Novellen nicht zu einer Stärkung ökologisch vorteilhafter Verpackungen führen? So viele Diskussionen, Argumente und Gegenargumente, Studien und Gegenstudien, Erwartungen auf der einen (politischen) und gemischte Gefühle auf der anderen (Industrie-)Seite – da kann man schon mal den Überblick verlieren. So kommt, was nach Ansicht der Kritiker kommen musste: Die Verpackungsverordnung verfehlt das erklärte Ziel, und zwar – selbst wenn man’s sportlich sieht – um Längen. Sie schwächt, was sie stärken sollte. Sie wird zur Farce und Mehrweg zum Nischenprodukt?
Wohin entwickelt sich die Getränkeindustrie? Mit welchen Herausforderungen müssen wir morgen rechnen, und wie können wir uns ihnen stellen? Schwierige Fragen, die uns alle bewegen. Trends geben einen ersten Aufschluss über das, was morgen sein könnte.
Fünf Sinne hat uns die Natur mitgegeben. Diese sollten genügen, um das Überleben in unserer manchmal rauen Welt zu sichern. Hören und Sehen mag den Hopfenpflanzern in den vergangenen Jahren vergangen sein, wenn über Preise gesprochen wurde. Die Erwartungen mancher Rohstoffeinkäufer war schon eher „von Sinnen“. Aber die Zeiten ändern sich, manchmal auch sehr schnell.
„Hungern für Benzin“ lautet die Überschrift eines Kommentars von Karl-Heinz Boschmann in der Süddeutschen Zeitung vom 10. Juli 2007. Entgegen aller Euphorie bezüglich des Einsatzes von Biosprit (aus Pflanzen gewonnener Treibstoff) zur Lösung des Mobilitätsproblems der Zukunft, weist Boschmann darauf hin, dass Pflanzensprit zur Lösung des Energie- und Klimaproblems nur wenig beitragen kann. „Die wachsende Nutzung von Biosprit aber kann die Welt vor eine schreckliche Alternative stellen: Hungern oder Autofahren.“ Der Kampf um die Anbauflächen zwischen Energiepflanzen und Pflanzen zur Ernährung führt möglicherweise zu einer Verknappung von Lebensmitteln und zu enormen Preiserhöhungen in diesem Sektor. Hinzu kommt, dass der Anbau von Energiepflanzen wieder zu neuen Ökoproblemen führt.
So lautet die Überschrift eines Leserbriefes, der sich kritisch mit der Situation bei den Rohstoffen, hier in erster Linie bei der Winterbraugerste im Raum München, auseinandersetzt und sich zu Recht darüber wundert, dass manche Brauherren von ihren Braugerstenlieferanten bereits Solidaritätsbeiträge für mögliche Ausbeuteverluste verlangen (S. 750). Wen wundert’s, wenn dann auch noch der letzte Nebenerwerbsbauer sein Tagwerk mit „Dieselraps“ beackert.
Als einziges größeres Risiko für einen nachhaltigen Aufschwung in Deutschland stufte Prof. Dr. Michael Hüther, Institut der Deutschen Wirtschaft, in seinem Referat beim Forum des Deutschen Brauertages in Augsburg den Mangel an Akademikern und Facharbeitern ein (S. 710). Für ihn muss das Motto lauten: „Bildung, Bildung und noch einmal Bildung“. Darüber hinaus kritisierte er die Bildungsmisere als hausgemacht und verursacht von der verfehlten Schulpolitik der Länder. Hier ist er einer Meinung mit Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 2. Juli 2007 die Schulpolitik der Länder ebenfalls kritisiert, aber auch die Zurückhaltung mancher Unternehmen bei der Ausbildung.
Diese Frage stellten sich in einer Zwischenbilanz für das laufende Jahr nicht nur die Getränkefachgroßhändler, sondern auch die Brauer.
Der Bierabsatz wird nach Prognosen der Prüf- und Beratungsgesellschaft KPMG weiter
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