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Die Sudhaustechnologie hat in den zurückliegenden Jahren einen enormen Technologieschub erfahren. Wie Gerhard Schmidt von der Doemens-Akademie in einem sehr umfassenden Referat ausführte (s. S. 63) benötigt man heute in der Regel nur noch 5 bis 6,5 Stunden pro Sud. Die Biere sind hell in der Farbe, weich und rund im Geschmack und regen zum Weitertrinken an. Für J. Englmann, Staatl. Brautechnische Prüf- und Versuchsanstalt, hatten, wie er bei der Steinecker Jahresrunde 2003 ausführte (S. 50), die neuen Sudhäuser, die bis zum Jahre 1995 gebaut worden waren, Vorteile wie z.B. hellere Farben, bessere Geschmacksstabilitäten und geringere Energieverbräuche, aber auch Nachteile wie schlechtere Schaumwerte, ein kaum wahrnehmbares Hopfenaroma hohe thermische Belastungen und hohe Verdampfungsraten zum Austreiben unerwünschter Aromastoffe. Die modernen Entwicklungen im Bereich Würzekochung haben eine Steigerung der Ausdampfeffizienz gebracht und damit eine Reduzierung der Gesamtverdampfung und des Energiebedarfs. Sie führen zu einer Schonung der hochmolekularen Eiweißfraktionen und damit zu besseren Schaumwerten, sie reduzieren die Hitzebelastung und verbessern die Geschmacksstabilität.

Nach drei mageren Jahren steht die internationale und nationale Wirtschaft vor einem mehr oder weniger bescheidenen Aufschwung. So lautete der Tenor in den Wirtschaftsteilen der Tages- und Wochenzeitungen zum Jahresanfang 2004. Gute Wachstumsaussichten werden mit einem Plus von drei bis über vier Prozent beim Bruttosozialprodukt für die USA vorhergesagt. In Deutschland tippen die Experten auf einen bescheideneren Aufschwung von 1,4 bis 1,8 Prozent. Inwieweit ein vorhergesagtes Ende der dreijährigen Stagnationsphase in Deutschland sich auch auf den Getränkemarkt auswirkt, bleibt abzuwarten. Der heimische Bier- und Getränkemarkt war im vergangenen Jahr geprägt von stagnierenden bzw. leicht rückläufigen Umsätzen, von Konzentration und Verdrängungswettbewerb. S. 5). 9). Lt. So sind z.B. 8).B..

Mit einer guten Nachricht für das kommende Jahr beendete Michael Weiß, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, seinen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über "Chancen und Möglichkeiten der bayerischen Mittelstandsbrauereien" anlässlich der diesjährigen Steinecker-Jahresrunde (s. S. 1749). Trotz zahlreicher Probleme der Mittelstandsbrauer, die zum Teil auch hausgemacht sind, sowie trotz der Konzentrationswelle im deutschen Braugewerbe, die zum Jahresende noch nicht ganz abgeebbt ist, wird sich für Weiß an der Biervielfalt in Deutschland und insbesondere in Bayern nichts entscheidend ändern. Diese Aussage dürfte auch noch nach der einen Tag später angekündigten Kooperation der Radeberger-Gruppe mit der Stuttgarter Hofbräu Gültigkeit haben (s. S. 1750). Dabei darf man gespannt sein, welche Kooperationen die Radeberger-Gruppe im neuen Jahr noch eingeht, hat doch ihr Vorstandsvorsitzender Ulrich Kallmeyer eigens auf die "ziemlich gut gefüllte" Kriegskasse hingewiesen. Die beiden großen Gruppen Brau + Brunnen sowie Holsten sind erst einmal vom Konzentrations-Karussell abgesprungen ("Brauwelt" Nr. 50, 2003, S. 1706 und S. 1794 dieser Ausgabe). Ob allerdings im nächsten Jahr die Preisvorstellungen der jeweiligen Hauptaktionäre realisiert werden können, bleibt ebenfalls abzuwarten. Das dürfte auch mit davon abhängen, wie schön in der Zwischenzeit die "Bräute" herausgeputzt werden.

Im deutschen Biermarkt ist die Konzentration bereits angekommen, wie Klaus Richard, A.C. Nielsen GmbH, Frankfurt/Main, beim Bayerischen Brauertag 2003 in München aufzeigte (s. S. 1708). Die ausländischen Gruppen Interbrew, Heineken und Tuborg kommen im deutschen LEH + GAM zusammen auf einen Marktanteil von 16 Prozent, die (noch) deutschen Gruppen Radeberger, Brau und Brunnen sowie Holsten auf 24 Prozent und die Handelsmarken auf 10 Prozent. Die neuesten Gerüchte und Fakten sind auf S. 1705 zusammengestellt.

Der Getränkemarkt und insbesondere der Markt für alkoholfreie Getränke ist im Umbruch. Dieses Fazit wurde kürzlich bei einer Euroforum-Konferenz in Frankfurt gezogen (S. 1661). Insgesamt leidet der AfG-Markt nicht unter den "Irrungen und Wirrungen", die die Einführung des Pflichtpfandes mit sich gebracht haben. Branchenkenner führen die positiven Absatzentwicklungen auf veränderte Gebindetrends zurück sowie auf eine fortschreitende Segmentserweiterung, die der lang anhaltenden Wellness-Bewegung entgegenkommt. Besonders Wasser hat hohe Wellen geschlagen, hier vor allem die Near-Water-Produkte.

Die BRAU Beviale 2003, die vom 12. bis 14. November im Nürnberger Messezentrum stattfand, zeichnete sich durch einen gesunden Optimismus aus, der gleichermaßen bei den Fachbesuchern wie bei den Ausstellern zu spüren war (s. S. 1617/1622). Die Aussteller lobten die hohe Qualität der Besucher, die sich überwiegend aus dem Top-Management der Unternehmen rekrutierten. So ist die BRAU Beviale, wie Andreas Stöttner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, betonte, nicht nur eine Messe, "sie ist schlichtweg das jährliche Kommunikationszentrum der Branche". Hier trifft sich die Brauwelt, "der Braumeister aus der bayerischen Kleinbrauerei ebenso wie die Repräsentanten internationaler Konzerne", für Stöttner eine faszinierende Mischung.

Nicht ohne Stolz wies Andreas Stöttner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, auf der Pressekonferenz anlässlich der BRAU Beviale 2003 im Nürnberger Messezentrum am 11. November 2003 darauf hin, dass dieses internationale Messe-Ereignis der Getränkewirtschaft die kleinen und mittleren Getränkehersteller ebenso anzieht wie die Repräsentanten internationaler Konzerne. Nicht nur für Stöttner "ein faszinierender Mix".

Seinen neuesten Zukunftsletter widmet Matthias Horx in erster Linie dem Retro-Kult. In seinen Ausprägungen in Mode, Medien und Konsummentalitäten offenbart sich für Horx sehr deutlich die turbolente Übergangsphase von der Industrie- in die Wissensgesellschaft, von der produktgetriebenen Konsum- in die servicebetonte Trans-Konsum-Gesellschaft, von der Vollkasko- in die Risikogesellschaft. Diese "Retro-Topia" wird noch eine Weile anhalten. Sie stellt einen umsatzträchtigen Markt bei den Menschen zwischen 14 und 40 Jahren dar. Als Beispiele aus der Getränkebranche führte Horx an: Tritop, Bluna, Sinalco, Afri-Cola, Vita-Cola, Frigeo-Brause.

Diese drei Schlagwörter sorgen aktuell in der deutschen Braubranche für Gesprächsstoff. Während noch spekuliert wird, wer bei Brau und Brunnen bzw. bei Holsten einsteigt, dreht sich international die Brauwelt weiter, vor allem dort, wo der Biermarkt noch nicht so konsolidiert ist. So kommen im weltgrößten Bierland China die drei Marktführer auf nur 18 Prozent Marktanteil, wie unser Bericht über "Marktführer und ihre Herausforderer" auf S. 1418 zeigt. Allerdings soll in China nur SABMiller schwarze Zahlen schreiben (S. 1420). Dennoch haben viele europäische Brauer, mit Ausnahme von Scottish & Newcastle (S&N) und Heineken, eine baldige Investition in China in Aussicht gestellt, in einem Land, in dem der Bierkonsum bis zum Jahre 2007 um jährlich acht Prozent steigen soll, und das auf einer Basis von 235,6 Mio hl im Jahre 2002. Auch in Dänemark brodelt die Gerüchteküche. Dort werden die Bryggeriegruppen mit S&N in Verbindung gebracht (S. 1421). In Italien geht es nach der Übernahme von Peroni durch SABMiller in erster Linie um eine Bereinigung des Portfolios, Budweiser raus und Miller Genuine Draft rein (S. 1422), wobei Miller im Heimatmarkt Wisconsin immer stärker gegen Anheuser-Busch an Boden verliert. Richtig spannend könnte es lt. Ina Verstl für die internationale Brauwirtschaft auch noch einmal im ehemaligen sowjetischen Orient werden (S. 1424), wobei der wirtschaftliche Aufschwung in dieser Region, wie die Eckdaten zeigen, nicht einfach werden dürfte. Es wird eine Weile dauern, bis die Gewinne aus den Ölgeschäften bis in die untersten Schichten der Bevölkerung durchgesickert sind und die Brauer in dieser Region auf Gewinne hoffen können.

Die Gesellschaft verändert sich rasant. Darauf verwies einmal mehr Prof. Kleiber-Wurm, München, anlässlich des 6. VLB-Forum "Getränkeindustrie und Getränkehandel" am 7. Oktober 2003 in Berlin (s.S. 1297). Die zentralen neuen Werte sind Emotion, Lust, Vernetzung. Die "Sensual Society" befindet sich im Aufwärtstrend, die Industriegesellschaft eher auf dem absteigenden Ast. Bier muss es schaffen, das Image als klassisches Getränk der Industriegesellschaft abzustreifen und mehr zum Life-Style-Getränk der neuen Gesellschaft werden.
Der gesellschaftliche Wandel und die damit verbundenen Veränderungen in den Verbrauchsgewohnheiten betreffen neben dem Geschmack in erster Linie die Verpackung. - 15. Oktober 2003 in Köln stattgefunden hat. Sie vereinigte zehn Fachmessen unter einem Dach. 1298)..

So lautet die Unterschrift eines Kommentars von M. Bauchmüller und A. Hagelüken in der Süddeutschen Zeitung vom 5. Juni 2003. Einerseits gibt sich Peter Traumann, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, betont konziliant und erklärt: "Wenn der Gesetzgeber es wünscht, dann machen wir beim Zwangspfand mit. Ab dem grünen Licht brauchen wir nur vier Monate, dann kriegen wir die Rücknahme hin." Voraussetzung dafür sei die nötige Rechtssicherheit. Andererseits bedeuten vier Monate einen Zeitraum bis zum 5. Oktober, also fünf Tage nach Ablauf der Frist, auf die sich Umweltminister Trittin, Handel und Industrie im Dezember 2002 geeinigt hatten. Bis dahin sollte es bundesweit ein Pfandsystem zur Rücknahme von Einwegverpackungen geben. Jetzt haben die Wirtschaftsverbände den Boykott beschlossen. "Das Dosenpfand ist tot", sagt Hubertus Pellengahr vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels.

In den letzten Monaten befassen sich immer mehr Fachleute mit dem Thema „Aseptische Abfüllung“, gerade vor dem Hintergrund

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