Bier ist wieder in aller Munde – zumindest in der öffentlichen Diskussion. Dies zeigte sich auch bei der Jahrespressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes (BBB) Anfang Februar. Mit großem Interesse verfolgten die anwesenden Medienvertreter die Interpretation der Zahlen des gesamtdeutschen Biermarktes durch BBB-Geschäftsführer Dr. Lothar Ebbertz.
Das 6. Symposium für IT in der Lebensmittelproduktion Ende Januar in Freising-Weihenstephan lieferte ein gutes Spiegelbild der aktuellen Herausforderungen, die die IT-Branche in den Produktionsbetrieben erwarten. Ungenutzte Potenziale tun sich auf, nachdem eine immer ausgefeiltere Technik, zum Beispiel auf Basis von MES-Lösungen, bisher Unmögliches möglich macht. Der Trend in der Entwicklung geht vermutlich immer mehr zu dezentralen Systemen und intelligenten Produkten, wie beim Symposium dargelegt wurde (S. 177).
Seit dem 1. Januar 2013 gibt es in Deutschland einen neuen Hochschultyp. An diesem Tag entstand durch die Zusammenführung der altehrwürdigen Forschungsanstalt Geisenheim und des Fachbereiches Geisenheim der Hochschule RheinMain, die bereits seit 1980 intensiv kooperiert haben, die „Hochschule Geisenheim University“ (S. 133). Das Konzept integriert die praxisorientierten, berufsqualifizierenden Elemente der klassischen Fachhochschulausbildung und die forschungsbasierten, für den wissenschaftlichen Nachwuchs wichtigen Elemente der Uni-Ausbildung im Master- und Promotionsbereich. Neben der Modernisierung der Forschungsstruktur und der Etablierung neuer Lehr- und Lernmethoden soll auch die Internationalisierung vorangetrieben werden, die den Studierenden neue Möglichkeiten eröffnet.
Welcher Brauer kennt es nicht, das gute alte Sprichwort: Mit Liebe gebraut, am Zapfhahn versaut. Wie oft wurde bereits auf die Bedeutung der Schankanlagenhygiene in der Gastronomie hingewiesen, auf die Notwendigkeit zur Reinigung, Wartung und Kontrolle der Schankanlagen. Verschiedenste Maßnahmen wurden ergriffen, Arbeitskreise ins Leben gerufen, Schulungen angeboten. Und doch hält sich hartnäckig der Eindruck, es tue sich zu wenig bzw. das Wenige zu langsam. Schankanlagenhygiene – ein Fass ohne Boden?
Die nackten Zahlen sprechen für sich: Der Bedarf an praxisnahem Wissen ist ungebrochen. So konnte sich der Lehrstuhl für Verfahrenstechnik disperser Systeme der TU München in Weihenstephan Anfang Januar über einen prall gefüllten Hörsaal freuen. Und das zu einem Thema, das in der Vergangenheit – zumindest gastronomieseitig – eher stiefmütterlich behandelt wurde: Getränkeschankanlagen.
Der Energiesektor ist in Bewegung. Während die Politik bemüht ist, die angekündigte Energiewende zu schaffen (offensichtlich nach dem Motto: Koste es, was es wolle), drücken steigende Energiepreise und -steuern auf die Kostenstruktur der Brauwirtschaft. Welche Möglichkeiten bleiben, um dem entgegenzuwirken und die Kosten in den Griff zu bekommen? In unserem heutigen BRAUWELT Special Energie greifen unsere Autoren verschiedene Aspekte auf, beleuchten Hintergründe, zeigen Möglichkeiten auf und bieten Lösungen.
Nun gut. Morgen soll also die Welt untergehen. Das schließt man zumindest aus dem Ende des Maya-Kalenders zum morgigen 21. Dezember 2012. Zwischenzeitlich wurden aber auch Stimmen laut, die behaupteten, die Mayas hätten sich schlichtweg verrechnet und der wirkliche Weltuntergangstermin liege eigentlich und weltweit unbemerkt bereits hinter uns. Es könnte sich womöglich also doch lohnen, die zu dieser Jahreszeit übliche Bilanz zu ziehen und den Blick auf die Zukunft zu richten.
Der Biermarkt verändert sich und mit ihm die gesamte Branche mit den sich anschließenden Gewerken. Auch auf der 3. Einkäufer-, Techniker- und Braumeistertagung der Freien Brauer war dies zu spüren. War es vor nicht allzu langer Zeit noch möglich, mit einer auffälligen Flaschenausstattung und dem richtigen Gespür für Marketing den geneigten Biertrinker für sein Produkt zu begeistern, so sind inzwischen wieder kreative Brauerhände gefragt, um im vom Preiskampf getriebenen Biermarkt durch die Schaffung von Mehrwerten das Kaufinteresse zu wecken. Die Distelhäuser Brauerei begegnet dieser Herausforderung mit einer eigenen Brauwerkstatt, in der Brauer und Braumeister wieder Platz zum „Spielen“ finden und die den Besuchern Gelegenheit gibt, das Brauen wieder hautnah zu erleben – ein erfreulicher Beitrag zu mehr Wertschätzung (S. 1497).
Die Europäische Craft-Brewer-Szene kommt in Schwung. Das war auf der Brau Beviale in Nürnberg wie auch bereits im Vorfeld, beim 1. European MicroBrew Symposium, das von der NürnbergMesse und der VLB Berlin in Kooperation durchgeführt wurde, zu merken. Auch wenn der amerikanischen Craft-Brewer-Szene die Urheberschaft an der Aufbruchstimmung nicht abzusprechen ist, so ist die europäische Braukultur geschichtsträchtig und vielschichtig genug, um es selbstbewusst mit der US-amerikanischen Brauereikultur aufzunehmen, wie Burghard Hagen Meyer, VLB Berlin, in seiner enthusiastischen Eröffnungsrede zum Symposium betonte (S. 1453).
Die „Branche strotzt vor Optimismus“ – diese Schlagzeile in der Nürnberger Tagespresse wird die NürnbergMesse GmbH als Organisator der Brau Beviale 2012 gefreut haben. Rolf Keller, Mitglied der Geschäftsleitung der NürnbergMesse, sagte: „Besser könnte ich mein Messe-Resümee nicht zusammenfassen!“ Steigende Nachfrage-Prognosen sorgten für gute Stimmung in der Getränkewirtschaft – an den Messe-Ständen, beim European MicroBrew Symposium und auch bei der Nacht der Sieger des European Beer Star, die ebenfalls im Rahmen der Messe stattfanden (S. 1409).
Sich zwei Tage in Ruhe einem Thema widmen, für so manchen gestressten Zeitgenossen ist diese Vorstellung ein Wunschtraum, der sich allenfalls im Ruhestand verwirklichen lässt – wenn überhaupt.
Diese Aussage wird Leonardo da Vinci zugeschrieben, und er selbst ist der beste Beweis für die Richtigkeit seiner These – finden sich doch von ihm entworfene Verfahren – sei es zum Befördern von Lasten, zum Pumpen von Wasser oder zum Bau von Brücken und Fluggerät – noch heute in der modernen Technik wieder. Sie waren „einfach perfekt“.
Auch wenn sich Handel und Hersteller in Bezug auf das bestehende Leergut-problem den Schwarzen Peter gerne gegenseitig zuschieben, zeigte doch das VLB-Forum Getränkeindustrie und Getränkehandel während der 99. VLB-Oktobertagung in Berlin, dass es häufig geschickter wäre, sich an einen Runden Tisch zu setzen, um gemeinsam geeignete Auswege zu finden. So führt z. B. die drastische Zunahme beim Einzelgebinde-Abverkauf in Kombination mit der wachsenden Kasten- und Flaschenvielfalt zu Platzmangel bei der Rücknahme in den Verkaufsstellen. Angesichts des Erfolgs eines Logipack-Tray-gestützten Leergut-Rückführungssystems mit anschließender Sortierung im Raum Berlin könnte man sich nun fragen, ob der „Gemeinschaftskasten“ eine zweite Chance verdient (S.1253). Dies scheint jedoch eher unwahrscheinlich, wie der ungebrochene Innovationsgeist der Verpackungsbranche belegt, der letztlich auch vom „Entscheider“ – dem Verbraucher – gesteuert wird (S. 1253, S. 1286).
Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergeht, aber für meinen Geschmack – im wahrsten Sinne des Wortes – hat sich in den vergangenen Monaten in der deutschen Bierszene einiges verändert. Ich spreche dann gerne von der zarten Pflanze, die sich in der Brauerszene entwickelt hat. Gemeint ist die Gruppe derjenigen Brauer, die sich mit viel Mut und Unternehmungsgeist an neue Bierkreationen gewagt haben und dafür zunächst auch von so manchem belächelt wurden. Aber die Pflanze ist kräftig gewachsen und gediehen. Wie viel sich getan hat, zeigt die Lektüre der heutigen BRAUWELT einmal mehr.
Mit Freude vermeldete Dr. Johann Pichlmaier, Vorstandsvorsitzender der Hopfenverwertungsgenossenschaft Wolnzach, beim 2. Deutschen Hopfentag in Wernesgrün, dass sich allmählich ein Philosophiewandel im Umgang mit dem Rohstoff Hopfen einstellt. Die Abkehr vom reinen α-Säure-Denken, die u. a. die schnelle Zulassung von Aromahopfen-Neuzüchtungen ermöglicht hat, bietet den Brauern viele neue Freiheiten – auch im Rahmen des Reinheitsgebotes, wie Eric Toft in seinem Vortrag anschaulich zeigte. Nun heißt es „raus aus den Kellern“ und ab in die Hopfengärten! Dass sich der Mehraufwand für die grüne Revolution imagefördernd und damit positiv auf die Ausstoßzahlen auswirken kann, zeigten unter anderem die Beispiele von Schneider Weisse und der Privaten Landbrauerei Schönram (S. 1165).
Bier steht wieder im Mittelpunkt des medialen Interesses. Ob mit kritischen oder imagefördernden Beiträgen, nun gilt es die Gunst der gestiegenen Aufmerksamkeit zu nutzen. Diese Erkenntnis mag auch den Verband Private Brauereien Bayern [EV] dazu bewogen haben, am 11. September 2012 ein Pressegespräch in München abzuhalten. Eingeladen wurden vorrangig Vertreter von Tagespresse, Rundfunk und Fernsehen mit dem Ziel, sie auf eine kulinarische Entdeckungsreise rund um das Bier mitzunehmen. Dass der Verband mit der Veranstaltung voll ins Schwarze getroffen hatte, zeigte sich spätestens an einigen der gestellten Zwischenfragen – Bierbeschreibung?, Bierpräsentation in der Gastronomie?. Das Menü ist angerichtet und der Informationsbedarf groß, da gilt es nur noch zuzugreifen (S. 1121)!
So einfach ist das allerdings nun auch wieder nicht. Es bedarf schon eines recht umtriebigen Geistes, um in unserer schnelllebigen Zeit solche Ideen zu entwickeln, die dann das Zeug zum echten Trend haben. Kennen Sie zum Beispiel Igniscum? Können Sie eigentlich nicht, ist aber schade. Der Riesenknöterich hat nämlich Potenzial als Energiepflanze und wird gerade von einem äußerst umtriebigen Hopfenbauern in der Hallertau getestet (S. 1078).
Unzufriedenheit mit der Marktsituation – das war die Motivation von 18 Niederlauterbacher Hopfenbauern vor 25 Jahren für die Gründung der Interessengemeinschaft Niederlauterbach (IGN). Sie gaben sich eigene Erzeugungsregeln, bei denen das Thema Qualität oberste Priorität hatte, und bewiesen damit das richtige Gespür für das wachsende Interesse der Verbraucher an der Produktion von Lebensmitteln. „Wir hätten nie gedacht, dass sich diese Idee so lange trägt“, freute sich IGN-Gründer Georg Breitner bei der Hopfen-Rundfahrt Ende August (S. 1033).
Der Herbst naht. Auf den Feldern laufen die Mähdrescher, und auch die Hopfenpflanzer stehen bereit. Erste offizielle Ernteschätzungen werden abgegeben (S. 994, S. 996). Die Erwartungen sind hoch, aber nicht nur deshalb liegen die Rohstoffe thematisch ganz vorn.
Der Abschluss der Ausbildung stellt für jeden einen „persönlichen Meilenstein im Leben“ dar, wie Doemens-Präsident Georg Schneider es bei der Abschlussfeier der Absolventen Ende Juli in München nannte (S. 949). Neben den Zeugnissen als äußerlichem Nachweis für das Erlernte zähle auch die persönliche Weiterentwicklung. An persönlichem Ehrgeiz, menschlichen Fähigkeiten und sozialen Qualifikationen, die es im beruflichen Alltag ständig unter Beweis zu stellen gelte, werde man letztendlich stärker gemessen als am Zeugnis, gab Schneider den Absolventen mit auf den Berufsweg.